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Palaver zum Tage

Seitan Tofub(r)uch Erb.Info
           

30.12.11

Dass spontane Ideen meist nicht die schlechtesten sind, wurde gestern mal wieder bewiesen, als ich einem inneren Drang folgend Hannover einen Besuch abstattete. Wenn spottbilliges Hotel, vegane Verpflegung und nettes Konzert sich einem derart geballt anbieten, fällt es halt auch schwer, Verzicht zu üben. Schon der kulinarische Abstecher ins Centrum lohnte sich, denn Pilzpasta und apfelgetuntes Vanilleeis mundeten nicht nur köstlich, sondern wurden auch mit herzlicher Nettigkeit serviert. Leider habe ich vergessen zu fragen, wie denn das Schweinerückensteak in pflanzlicher Ausführung daherkommt... Gleich um die Ecke erreichte ich dann das Capitol, wo ich vor Jahren erst ein einziges Mal aufschlug, um dem Meister, sprich DIO, zu huldigen. Man sollte vielleicht öfter hingehen, denn der Laden glänzt durch Topatmosphäre und sehr angenehme Bühnenausmaße.

Leprous @ Capitol Hannover

 The Man-Eating Tree legten reichlich früh los, doch es wäre auch nicht schlimm gewesen, etwas vom Opener verpasst zu haben. Durchgestylte Schnulli-Bulli-Kost bekam man zu hören, die nicht wirklich weh tat, aber auch zu nicht mehr als netter Weizengenuss-Begleitmucke taugte. Dem kuschelrockgestählten Amorphis-Publikum schien es gemessen am Applaus allerdings zu gefallen. Letzterer fiel deutlich schmaler aus, als die von mir herbeigesehnten LEPROUS ihre flotte Sohle aufs Parkett legten. Die Norweger hatten zwar erwartungsgemäß auch ein paar besinnlichere Momente in ihrem Set, holten über weite Strecken allerdings zum hemmungslosen Rundumschlag gegen jegliche Tranigkeit aus. Meine Fresse, hatten die Jungs Hummeln im Allerwertesten! Das war mal 'ne echt fette Schwarte. Dank der Derbshoutpassagen konnte sich zeitweise sogar mein deathmetallisch orientierter Nachbar mit dem Sound anfreunden und nicht weit hinter mir ertönte freudiges weibliches Kreischen einer einzelnen Kennerin nach jedem Song. Ansonsten könnte man fast von einem typischen Fall von "Perlen vor die Säue" sprechen, wenn das dem klugen Borstenvieh nicht Unrecht täte. Von Amorphis hatte ich mir nicht allzu viel erwartet, doch die Darbietung war mit ordentlich Franziskaner unterm Hut gut zu ertragen. Die einstmals innovativen Finnen hatten auch tatsächlich noch die eine oder andere unschmusige Nummer am Start, so dass nicht nur die zahlreich erschienenen Duftlampen-Girlies auf ihre Kosten kamen. Ein insgesamt netter Abend an der Leine war's also, der mit dreifachem CD-Kauf inklusive Trinkgeld zugunsten der mit Abstand geilsten Band des Billings zum Ausklang kam.

Amorphis @ Capitol Hannover

23.12.11

Welch kontrastreiches Kulturprogramm letztens: In Nordhessens Metropole fand mal ein Metal-Event statt, das mehr als die üblichen drei Dutzend Verdächtigen anlockte. Anscheinend zahlte sich dabei Onkel Tom Angelrippers Dauerpräsenz auf Bauer Tredes Acker Open Air aus, denn im Hotspot fand sich allerhand vergnügungssüchtiges Jungvolk ein. Gut gefüllt war der Schuppen also, leider aber tropsdem recht fußkalt. Die gebotene Mucke konnte auch nicht für sofortige ohrale Erwärmung sorgen, zumal der Sound keinen rechten Wumms hatte. Die seltsam benannten Herzstuhl konnten durch ihre rumpelige 80er-Authentizität dennoch einen gewissen Unterhaltungswert zutage fördern, eher im Gegensatz zu der nächsten  lärmenden Kapelle, die höchstens durch ihr weibliches Mitglied und einen eigenen bühnenseitigen Animateur auffiel. Toxin hingegen sorgten endlich für 'ne amtliche Thrash-Harke, wofür sie sogar von einem im Publikum befindlichen frischgebackenen Erziehungsberechtigten 'ne Runde Beck's spendiert bekamen. Bandana-Glatzenkaschierung rulez! Vorm Hauptact Sodom sorgte zunächst ein endloser, wichtigtuerischer Soundcheck für Unmut, der zu allem Überfluss in einem zunächst erbärmlichen Klangbrei gipfelte. Auch spielerisch bewies das Ruhrpotttrio, in den letzten 15 Jahren den Proberaum meistens nur zum Saufen aufgesucht zu haben. Meine Fresse! Den meisten Anwesenden scheint es dann doch irgendwie gefallen zu haben, und so als Hintergrundmucke war es ja auch ganz okay. "Die stumme Ursel" hätten sie aber wenigstens noch spielen können.

Sodom @ Hotspot Kassel

Zum Glück musste man sich ja nicht zwangsläufig nur auf die Beschallung konzentrieren, sondern konnte auch die feilgebotenen, ständig wechselnden Getränkesorten im kleinen Kreis verköstigen. Sehr hilfreich zur Seite standen mir dabei die erlauchten Herren vom Devil's Kitchen Radio, die (fast) immer sonntags ab 20 Uhr auf dem Stream des Freien Radios Kassel dahergeritten kommen. Hört zu und lernt für's Leben! Erkenntnis des Tages: Auch mit über 40 kann man im Dezember mal 'ne Nacht im Auto pennen.

Kulturbeflissen: des Teufels Küchenpersonal

Völlig andere Vorzeichen gab es einige Tage später im Aschaffenburger Colos-Saal. Cynic waren plötzlich auf Tour und ich musste hin. Ohne Vorgruppengeplänkel legten die geschmeidigen Jungs bereits um halb 9 los, um ihre frickelige Spaceware unter die kaum 150 Feinschmecker zu beamen. Und auch wenn ich erst gegen Ende der viel zu kurzen 75 Minuten so richtig in Astralkontakt mit den zynischen Musikanten kam, hallte das Gehörte doch so intensiv nach, dass ich mich noch immer die Brillanz der Kreationen wieder und wieder zu rekonstruieren gezwungen fühle. We claim this space...

Cynic @ Colos-Saal Aschaffenburg

Da meine Konzertbesucherkarriere nun langsam doch Fahrt aufnimmt, habe ich jetzt endlich die seit Jahr und Tag zum Einsatz kommende Lauscherschutzwatte durch viel bessere Propfen namens Party Plugs ersetzt. Welch Wohltat fürs Gehör! Tausend Dank für den entscheidenden Arschtritt an Taina Rübensüß.

15.12.11

Vorletzten Lenz auf der Tribüne der Tauberfrankenhalle zu Lauda-Königshofen fragte ich mich noch, was obige Dame mir eigentlich sagen wollte. Nun habe ich nach ein paar kurzen Chats und Nutzung weiterer moderner Kommunikationsformen schon mal einen blassen Schimmer. Die edle Petrunella sah, dass ich Nachhilfe zum Textverständnis von While Heaven Wepts Göttergabe "Vessel" benötigte, und auch bei anderen Themen scheint Redebedarf zu bestehen. Wer muss schon pennen, wenn nächtliche Segeltörns locken?

War ja klar, dass leichte Irritationen entstehen würden, nachdem ich öffentlich gemacht hatte, zum Doro-Konzert in Fulda zu gehen. Muss wohl an dem in Expertenkreisen (hüstel) etwas zweifelhaften Ruf der Frau Pesch liegen. Zugegeben, sie reden zu hören, fällt auch mir nicht leicht. Aber zweifellos hat sie mit ihrer Band live die Qualität, 'nen gut gefüllten größeren Club wie das Kreuz ordentlich aufzumischen. Zumal wenn die Setlist von alten Warlock-Gassenhauern dominiert und auf den Balladenschmus weitgehend verzichtet wird. Und wer selbst 'ne Dio-Großtat wie "Egypt (The Chains Are On)" würdevoll zu covern imstande ist, kann so scheiße nicht sein. Dazu schmeckt dann soagr mal ein Hochstift mit Alkohol.

04.12.11

Fast wäre es wieder die übliche Niederlage für St. Pauli in Paderborn geworden. Wenn nicht Kommissar Boll in der dritten Minute der Nachspielzeit mit purem Willen und unbändiger Entschlossenheit erst 'nen Freistoß rausgeholt und anschließend den vom Kollegen in den 16er geschlagenen Ball mit der Rübe über die Linie gedrückt hätte. So war's dann doch ein gefühlter Sieg. Nur, warum gibt es in Ostwestfalen eigentlich nie "Vollbier"? Wollen die kein Geld mit dem Ausschank verdienen?

Bollers Siegtreffer hab' ich mit der Kamera ja exakt im richtigen Moment abgelichtet, denn ich hatte es kommen sehen. Blöd nur, dass der Zoom noch nicht so weit war. Aber ihr müsst mir glauben, das ist genau der Moment:

Diese scharfen Typen haben alles ganz scharf gesehen:

27.11.11

Beim KSV Hessen geht es in der Regionalliga nun tatsächlich schwer bergauf. Gestern schrammte das hochengagierte Kollektiv um Schamhaaresbreite an einem Heimsieg gegen Bayern Alzenau vorbei - und das war ja nicht gerade irgendein Gegner. Die Connaisseure in der Nochtkurve wussten den aufopferungsvollen Einsatz ihrer Helden selbstredend zu würdigen und feierten die Truppe noch Minuten nach dem Schlusspfiff. Wenn erst Werner "Beinhart" Lorant als neuer Coach präsentiert wird, könnte das mit dem Aufstieg doch noch was werden. Irgendwann.

17.11.11

Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich vor der Verrentung mal innerhalb eines Jahres 3000 Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen würde. Na gut, es ging nicht ganz ohne Blessuren ab, aber wo gestrampelt wird, fallen halt hin und wieder die Strampelnden. Mal schauen, ob die nächste Alueselsaison ähnlich sommerfrisch verläuft.

Iggi Rößner, wohlbekannt als Frontmann der legendären The Hand Of Doom, tritt nicht nur als vielseitiger Musiker in Erscheinung, sondern hat auch schon die eine oder andere journalistische Duftmarke gesetzt. So lieferte er im Sommer '78 einen feinen Konzertbericht mitsamt coolem Interview ab, das die Hersfelder Zeitung zumindest für diese eine Ausgabe zu einer ungewöhnlich rock'n'rolligen Angelegenheit werden ließ. Gegenstand der schreiberischen Ergüsse war kein geringerer als der "Großvater des Horror-Rock" namens Screaming Lord Sutch, der dem zonenrandgeschädigten Publikum in Lengers (!) offensichtlich eine Show vom Allerfeinsten bot. Aber lest selbst: HZ vom 9. August 1978

09.11.11

Am vergangenen Wochenende habe ich dann mal getestet, wie es so ist, unbegleitet in die Freie und Hansestadt zu reisen. War vielleicht nicht durchgängig so witzig wie zu zweit oder mehreren, aber trotzdem sehr lohnenswert. Ich sag' nur: Konzert in Kombination mit Millerntor-Gekicke - muss gut werden, gelle?

Nach Ankunft gab's erstmal 'ne Portion Seitangulasch im Leaf, sehr lecker. Allerdings ist das Preis-Leistungsverhältnis dort für meinen Geschmack leicht suboptimal. Trotzdem war die Lokalität fast schon überlaufen, so dass in Hamburg offensichtlich Bedarf an weiteren Veg-Restaurants besteht. Immer her damit! Anschließend düste ich in die Markthalle, wo Vanderbuyst 'ne Release-Show für ihre neue Scheibe abhielten. Die örtliche Vorband Devil's Day Off brachte die überschaubare Meute bereits ordentlich in Wallung, doch beim Gig der Holländer gingen entscheidende Teile des Publikums erst so richtig ab. Zwar wurde der ziemlich klassische Hard Rock durchaus gesten- und animationsreich dargeboten, dass sich daraufhin aber solche Szenen abspielen würden, hätte ich nun nicht erwartet. Eine Gruppe Nachwuchsmetaller in schulmäßiger Kuttenmontur feierte die Band nach allen Regeln der Kunst ab, es wurde die Bühne gestürmt, von selbiger gedived und schließlich sah sich eine junge Dame im stilechten Outfit genötigt, minutenlang von oben herab die Animateuse zu machen. Als wäre das noch nicht genug der Steilgeherei gewesen, zogen ebenerdig auch noch die Metal-Twins, schnurrbärtig as fuck, eine Luftgitarren und -bass-Show vom Allerfeinsten ab. Man hätte dem wilden Treiben wirklich noch stundenlang zuschauen können...

...aber am folgenden Vormittag musste man sich ja schon wieder fürs anstehende Spitzenspiel gegen die Greuther aus Fürth stärken. Seit langem nahm ich mal wieder auf der TÜV-zertifizierten Holztribüne in der Gegengerade Platz und durfte zu meiner Freude feststellen, dass die Sicht von der Seite doch wesentlich mehr vom Spiel offenbart als die übliche Perspektive von hinterm Tor. Nun ja, in Halbzeit eins hielten sich beide Teams offensiv eher zurück, doch nach zwei Einwechsler-Toren schien alles auf einen umjubelten Heimsieg hinauszulaufen. Wenn nur dieses blöde Gegentor in der Schlussminute nicht noch gewesen wäre... Schade, insgesamt aber wohl ein ganz gerechtes 2:2. Bis zur Winterpause heißt's nun erstmal: dranbleiben!

02.11.11

Nach dem antikosmischen Erlebnis letzten Samstag mit The Devil's Blood war gestern Kontrastprogramm angesagt: Crippled Black Phoenix im "Schlachthof" zu Wiesbaden. Der eigentlich angedachte kleine Umtrunk im Vorfeld fiel schon mal den Umständen bzw. meiner Unlust zum Opfer, so dass ich nahezu nüchtern Zeuge wurde, wie die recht bunt zusammengewürfelt wirkende Truppe die niedrige Bühne im ziemlich gut gefüllten, kleinen Club erklomm. Los ging es mit zwei mir bekannten Nummern, was schon mal ganz angenehm für mich war. Dass der Drummer erst kurz vor Tourstart zur Band stieß, merkte man seinem sicheren Spiel nicht unbedingt an, und auch die fast ebenso neue Keyboarderin Miriam machte ihre Sache gut. Letztere intonierte zu recht frühem Zeitpunkt im Set das göttliche, von Mohr erst kürzlich in Würzburg als Journey-Cover geoutete "Of A Lifetime", was mich nur beinahe zu Tränen gerührt hätte.

Fälschlicherweise nahm ich an, den Höhepunkt des Abends nun schon hinter mir zu haben, als die Band erst so richtig auftaute. Immerhin hatten die Briten 'ne 17-stündige Anreise hinter sich und mit wie erwähnt ganz frischem Personal den ersten Gig ihrer Tour. Der zunächst etwas deplatziert wirkende Sänger wurde immer mehr eins mit den Songs, ließ das ständige Nesteln an seinem Riechkolben bald ganz bleiben, und trat zunehmend in Interaktion mit dem sehr entspannten Publikum. Auch wenn die völlige Ekstase unter den Anwesenden nicht zu beobachten war, so war man sich doch sicher, dass fast alle das Gefühl teilten, einem absolut großartigen Konzert beizuwohnen. Schwelgerische Passagen wechselten sich mit hart rockenden Ausbrüchen ab, wobei aber alles nur so am Fließen war. Selbst das Beck's lief auf der Bühne ganz gut, und auch das Teilen der Rauchwaren unterstrich die harmonische Atmosphäre. Bei einem mir unbekannten Stück gab's völlig ungekünstelte fette Chorunterstützung aus dem Publikum und irgendwann wanderten gleich mehrere Musiker unter den Zuschauern umher. Nach gut zwei Stunden war leider schon Schluss... Ganz großes Tennis, kosmische Magie galore!

26.10.11

Würzburg ist doch immer wieder 'ne Reise wert, wie die Doom Night neulich im Café Cairo bestätigt hat. Serpent Venom haben 'ne astrein schleppende Sohle aufs Parkett gelegt, und so gleich mal klargemacht, dass die danach folgenden Seamount eh die schlechtere Band fürs demnächst anstehende Hammer Of Doom gewesen wären. Die letzte Scheiblette der Lokalmatadore in Ehren, aber für 'ne amtliche Liveshow braucht es schon mal ein bisschen Bock auf Bühne. Selbiger war vor allem bei Sänger Phil Swanson mal gar nicht auszumachen. Dafür ist der Mann aber analog as fuck, wie sein Ringbuch-Teleprompter bewies.

Richtig klasse dann wieder die als letzte aufspielenden Sabbath-Huldiger Orchid. Fast wären mir Fransen an der Jacke gewachsen - wenn ich denn eine getragen hätte.

Tags darauf hat es mich tatsächlich zum ersten Mal in dieser Spielzeit ins Kasseler Auestadion gezogen, nachdem kurz zuvor der unglückselige Trainer endlich beurlaubt wurde. Die Verfassung des KSV-Teams beim 1:2 gegen die Bayern-Reserve schien mir ausbaufähig, während es auf den Rängen eher beschaulich zuging, obwohl immerhin einige nette Sarkasmen zu vernehmen waren. "Hells Bells" zum Einlaufen sowie "Einkauf aktuell"-Werbeoverkill braucht aber kein Mensch.

Um auch den Intellekt noch ein wenig zu pflegen (räusper...), stieß ich am späteren Abend dann zu einer Diskussionsrunde in einer Lokalität am Rande des Kurviertels, wo die Umbenennung einiger Hersfelder Straßen unter Einbeziehung direkt Betroffener Thema war, ohne das Problem abschließend klären zu können.

18.10.11

Ich bin ja nun nicht der exzessivste Lollsgänger, trotzdem bin ich ganz froh, dass diese Woche jetzt vorbei ist, wenn es auch recht lustig war. Die Ernährung gestaltete sich auf Dauer doch ein wenig einseitig und auch die körperliche Ertüchtigung kam zu kurz. Wobei es ja schon am Samstag vorher mit dem TV Smith - Konzert im Juze losging. Eine eher hüftsteife Metalband gefolgt von überraschend witzigen Ska-Ösis machten Anheizer für den "Meister", wie Freund Hein sich auszudrücken pflegte. Dabei wusste er anscheinend nicht wirklich, was auf ihn zukam, denn Herr Schmidt erschien allein mit Akustikklampfe bewaffnet auf der Bühne, um eine astreine Singer-Songwriter-Show of Punk zum besten zu geben. Fand ich ziemlich gut und originell und fragte mich, warum ich den Kerl noch nicht beim Burg Herzberg Festival gesehen habe. Altfan Gina ließ sich hernach am von TV persönlich eröffneten "Merchstand" bei der Gelegenheit gleich mal ihr legendäres Ärmelsigning erneuern.

Leider hatte ich keine Kamera startklar, genauso wenig wie bei den eigentlichen Lollsfeierlichkeiten - aber wer will dabei auch schon geknipst werden? Wobei bekannte Gesichter, die am hellichten Tag verstrahlt in der Stadt rumgeistern oder zu späterer Stunde in irgendwelchen Lokalitäten sitzend ihre Augen ausruhen, schon ganz pikantes Anschauungsmaterial darstellen würden... Der Samstag stand überraschend im Zeichen der Drogenexperimente. Während im Keller einige legale Substanzen verköstigt wurden, erörterte eine spontane Gesprächsrunde die frappierenden Auswüchse oral konsumierter Kräutergemische. Bereits vorher erfuhr ich am eigenen Leibe die Auswirkungen von LSD-Trips im "Psychodelic": ansatzweise beängstigende bis geradezu bewusstseinserweiternde Visionen ereilten mich dort. Hängen bleiben möchte man auf sowas aber lieber nicht, wenn die Welt im Rausch der Farben versinkt, während die Ex vorweg läuft und von hinten fremde Frauen grabschen. Obwohl...

07.10.11

Zwar wurde Progpower Europe 2011 im Nachhinein vom tragischen Unfalltod des Sole-Remedy-Gitarristen Mikko Laine überschattet, doch die Kollegen Mohr und Gonzo sowie meine Wenigkeit konnten davon vor Ort noch  nichts mitbekommen, so dass wir den ungetrübten Festivalfreuden huldigten. Bei sämtlichen Open Airs dieses Jahres hatten wir kein solch prächtiges Wetter! So herrschte auf dem Vorplatz der Lokalität nahezu Volksfeststimmung samt Plastikplanschbecken, während man sich im stickigen Inneren des Öfteren gewünscht hätte, statt Jeans nur mit Rock ohne Dessous bekleidet zu sein. Trotzdem wurde natürlich der Prog zelebriert, was vor allem bei Long Distance Calling, Redemption und Mekong Delta vorzüglich gelang. Die überraschendste News hatte Adam H., Gitarrist jener Teutonenfrickler, parat: Mekong Delta proben in Haunetal-Rhina! Hoffentlich machen die Jungs dann auch mal öffentliche Testgigs in der Gegend.

28.09.11

Von unserem ausgewiesenen Experten Christoph "Gonzo" Lücker gibt es seit kurzem einen absolut empfehlenswerten Fachschmöker zum Thema Stromgitarrenmucke und deren Fans. "Das Phänomen Heavy Metal: Ein Szene-Porträt" basiert auf seiner Diplomarbeit im Fach Erziehungswissenschaften und macht uns mal so richtig deutlich, zu welchen Auswüchsen es unsere Lieblingskultur im Laufe der Jahrzehnte gebracht hat. Da ihr ja nicht nur stupide downloadende Alleskonsumenten sondern hauptsächlich selbstkritische Schöngeister seid, habt ihr garantiert nur darauf gewartet, dass endlich mal wirklich brillante Lektüre rund um die beste Mucke der Welt erscheint. Dabei lohnt allein schon Gonzos schlüssige Erklärung der Cornuto-Geste (=Pommesgabel) mit Hilfe der optischen Darstellung durch einen gewissen Mohr aus Marsberg die Anschaffung des Werks. Natürlich kaufen wir nicht beim ausbeuterischen Großhändler sondern bestellen ebenso versandkostenfrei am besten direkt bei www.verlag-schmenk.de.

13.09.11

Der jüngste Hamburg-Trip hat sich doch wieder gelohnt! Ihr habt's ja vielleicht mitgekriegt, wie der magische FC biederen Münchener Löwen zuerst eine unverdiente 0:2-Führung gegönnt hat, um dann innerhalb von acht Minuten den Spieß umzudrehen und letztlich bequem 4:2 zu gewinnen. Noch nicht mal die vermaledeite Stütze des Südtribünendachs konnte Larsemann und mir den Spaß verderben, denn die Kiezkicker schossen netterweise all ihre Tore auch für uns gut sichtbar direkt vor unserer Ladichte. So is' fein!

Abseits des Millerntor-Rasens ist es mit Fußball rund um die Reeperbahn jedoch eventuell weniger gut bestellt, zumindest wenn es sich um Tischgekicke handelt. Abends vorher wollte mein Kurbel-affiner Kollege nämlich wie so oft eine Runde die Stangenkerle rotieren lassen, was sich als mühsames Unterfangen herausstellte. Ein Gerät war in bedauerlicherem Zustand als das andere und Fett zum Schmieren scheint auf dem Kiez absolute Mangelware zu sein. Demnächst lassen wir diesen Zeitvertreib wohl lieber gleich bleiben. Dafür waren die sanitären Anlagen wenigstens top in Schuss:

Ob die Dirnen besser geölt waren, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber abwimmeln lassen sich die Horizontaldamen sogar mit raffiniertester Taktik kaum. Selbst meine (selbstverständlich völlig an den Haaren herbeigezogene) Ausrede, ich sei eh impotent und schiede als potentieller Kunde somit aus, motivierte eine Stricherin nur noch mehr und ließ mir Mittel und Wege in Aussicht stellen, die es da doch gäbe... Ob ihre Hartnäckigkeit vielleicht damit zu tun hatte, dass mir mein Kumpel vorm Verlassen des Hotels mit ca. einer halben Flasche Rasierwasser Duftmarke "Alter Mann" überraschend die Lendenpartie erfrischt hatte?

Vielleicht lag es auch an dieser Behandlung, dass ich des Morgens im Hotel das Gemeinschafts-WC statt unseres Privataborts aufsuchte. Blöd nur von mir, die Zimmertür hinter mir zu schließen, ohne einen Öffner mitzunehmen. Da ich auch bald nicht mehr ganz sicher war, welches Gemach ich ansteuern musste, ging ich kurzentschlossen im Schlafgewand zur Rezeption, um mir weiterhelfen zu lassen. So routiniert, wie dort auf mein Hilfegesuch reagiert wurde, scheinen dort öfter verwirrte Gestalten nachzufragen.

Schwierig war auch unser Rückweg per Bahn. Stundenlang im Gang vorm müffelnden WC stehend bzw. kauernd fällt es wirklich schwer, für diesen Nullkomfort-Transport mal eben gut 150 Euronen abzudrücken. Wenn dann der letzte Anschlusszug auch noch ausfällt, fragt man sich schon, ob man sich das auf die Art beim nächsten Mal wieder antun will.

05.09.11

Zum heißen Ausklang dieses seltsamen Sommers kam im Pforzheimer Rockstüble ein illustres Dreierpack schlurfiger Bands zusammen, um den zwei bis drei Dutzend Anwesenden zusätzlich Feuer unterm Allerwertesten zu machen. Schon horse? hatten dabei Erfolg und brachten ein überraschend schmackhaftes Post-Sludge-Süppchen zu Gehör, das trotz vieler getragener Passagen jederzeit kurzweilig war. Sehr interessant auch das Einstöpseln des Bassisten inmitten des ersten Songs.

horse? @ Rockstüble Pforzheim

Wesentlich grooviger ließen es daraufhin Magma Rise angehen. In touristisch geprägtem Flip-Flop-Outfit boten die entspannten Ungarn ein erwartet rockiges Set dar, das einige Gäste glatt zum Fußwippen animierte, so dass die Temperaturen im kleinen Stüble der 50-Grad-Marke gefährlich nahe kamen. Ziemlich beeindruckend fand ich vor allem, was Drummer Sándor aus seinem Minimal-Kit herausholte. Gute Show.

Magma Rise @ Rockstüble Pforzheim

Um Haaresbreite hätte Headliner Mirror of Deception den Gig kurzfristig canceln müssen, doch Frontmann Siffi biss auf die Zähne, nachdem ihm der niedrige Eingang zum wiederholten Mal leichte Schädel-Hirn-Traumata verpasst hatte. Entsprechend gereizt legten die Jungs mit zwei flotteren Nummern los, was einen Nebenmann sogleich zur unverschämten Aussage verleitete, das sei ja wohl kein Doom. Die folgenden Stücke verdeutlichten aber auch diesem Experten, dass die SloMo-Gemeinde sich nicht seit über 20 Jahren auf dem Holzweg befunden hatte. Und auch wenn ich Schwabens Feinste nunmehr zum ümpfigsten Mal live erleben durfte, so war es an diesem Abend wieder sehr speziell. Gerührt war ich von der edlen Musizierkunst ja schon öfter, doch bei "Sojourner" kullerten mir nun tatsächlich salzige Bächlein über die Wangen. Wo soll das noch hinführen?

Mirror of Deception @ Rockstüble Pforzheim

28.08.11

Dass der Solztalradweg bei Dunkelheit mit Vorsicht zu genießen ist, habe ich ja bereits vor längerer Zeit feststellen müssen, als ich mal fast vor eine plötzlich auftauchende Schikane gedonnert bin. Nun ist es aber auch bei Tageslicht durchaus möglich, sich dort amtlich zu wickeln, wie ich neulich überraschend zu spüren bekam. Blöd auch, dass ich zuhause keinen Bourbon zum Desinfizieren hatte...

Nachdem ich neulich am Stand der Tierfreunde in Dortmund leckere Backwaren schnabuliert hatte, kam in mir der Wunsch auf, Ähnliches mal in der heimischen Küche zusammenzuklöppeln. Also buk ich samstags gleich nach dem Aufstehen eine Russische Zupftorte gemäß eines Rezepts, das durch eher sparsame Anweisungen auffiel. Trotzdem kam ein ganz ansehnlicher, vor Kalorien strotzender Brummer dabei heraus, der nun seiner Verzehrung harrt. Angesichts eines ganzen Pfunds enthaltener Margarine frage ich mich, wie ich das Teil in halbwegs angemessener Zeit vertilgen soll, ohne völlig zu überfetten. Help!

18.08.11

Nach dem traurigen Abschied von Cate musste ich mich ohne große Umschweife wieder ins pralle Leben stürzen, da ein von langer Hand geplantes Westfalenwochenende anberaumt war.

Schließlich kicken St. Pauli und der VfL Bochum seit langem mal wieder in der gleichen Liga, so dass sich endlich ein Besuch des im TV sehr wohnlich rüberkommenden Ruhrstadions anbot. Selbiges macht auch tatsächlich schon von außen einen guten Eindruck, der sich im Innern weiter verstärkt. Ein gut eingerittenes Arbeiterstadion halt, das viel eher Ruhrpott-Authenzität verbreitet als die aufgedunsenen Arenen der unverständlicherweise viel populäreren Nachbarn. Auch das Match war durchaus ein Hingucker, noch dazu mit dem glücklicheren Ende für die Hamburger Stadtmeister. Die Stimmung im Gästeblock gestaltete sich dementsprechend blendend. Beim anschließenden Bermuda-Dreieck-Bummel fand sich sogar ein veganer Snack in belgischer Frittenschmiede (tatsächlich ohne Rinderfett), jedoch konnte mich keines der Vergnügungsetablissements zum Verweilen animieren. Beim nächsten Mal entdecke ich bestimmt noch 'ne standesgemäße Pinte.

Tags darauf schlug ich im benachbarten Dortmund beim Veggie Street Day auf. Mein lieber Scholli, hätte ich von allen lockenden Leckerlis gekostet, ich hätte wohl deutlich mehr als die läppischen 2 Kilo zugenommen. Die Welt kann doch nicht so schlecht sein, wenn zur besten Samstags-Einkaufszeit mitten in einer deutschen Großstadt Massen von Menschen der reinen Pflanzlichkeit huldigen. Phasenweise musste der Reinoldikirchplatz wegen Überfüllung ja fast schon abgeriegelt werden.

Die Auswirkungen machten sich selbst im kilometerweit entfernten Waltrop bemerkbar, wo beim Literaturzirkel im Salon des örtlichen Lederhändlers (!) pflückfrische Tomaten nebst Kartoffelchips gereicht wurden. Nicht mehr lang, dann wird das Kaff nicht nur offizielle Fair-Trade- sondern auch Vegan-Stadt. Und die lokale Gichtliga wird mangels Mitgliedern einfach wieder aufgelöst...

Schützenkönig der Herzen

27.07.11

Richtig früh fing diesmal die Saison der wie immer "stärksten 2. Liga aller Zeiten" (gähn...) an, so dass ich mit Larsiane nicht nur zum ersten Mal bei einem Montagsspiel aufkreuzte, sondern das auch noch premierenmäßig im Juli vonstatten ging. Zudem waren wir auch vorher noch nie bei einem "halben Geisterspiel", da der DFB die Frankfurter Eintracht ja verdonnert hatte, einen Großteil der eigenen Fans auszusperren. Entsprechend gemäßigt klang die Kulisse im weiten Rund, was uns aber auch nicht davon abhielt, uns vom Spiel so vereinnahmen zu lassen, als wären 50000 da. Nicht so viel hätte gefehlt und die Sankt Paulianer hätten dem großen Aufstiegsfavoriten richtig die Tour vermasselt, doch leider hatten die Südhessen wie immer das Glück auf ihrer Seite, so dass sie am Ende doch den Ausgleichstreffer markierten. Im Rückspiel klappt das dann hoffentlich mal mit einem Sieg für Braun-Weiß - Herr Veh (der dann womöglich noch immer Trainer bei der SGE ist) weiß ja schon, wie sich das anfühlt.

Montag Abend in der Commerzarena: geisterhaft

23.07.11

Nach den hier noch gar nicht abgehandelten Festivals in Gelsenkirchen und Balingen dachte ich mir, ich schau mal, was in der Pampa so an Freiluftveranstaltungen passiert. Irgendwo im Kleingedruckten des "printzip" entdeckte ich einen Hinweis aufs Grill 'em all, das sich bei näherem Hinschauen als durchaus interessant herausstellte. Also tuckerte ich am Freitag Abend mal ins mir bisher nur durch die Gruppenliga-Kicker der SG aufgefallene Rückers. Schon bei der kilometerlangen Anfahrt über schmalste Feld- und Waldwege schwante mir, es mit einer bemerkenswerten Location zu tun zu haben. Und in der Tat stellte sich die "Steinkammer" als bezauberndes Fleckchen direkt an Mutter Naturs prallem Busen heraus. Mir fällt jetzt jedenfalls keine abgefahren-schönere Festivalörtlichkeit ein... Und es gab eigentlich alles, was man für ein Open Air braucht: Campingplatz, Trink-/Partyzelt, Dixis, Fressbude, Lagerfeuer, Schnapsstand, Merchhütte und natürlich eine Bühne, die von richtig guten Bands wie A Million Miles und Undertow bespielt wurde. Die etwa 200 Besucher zogen es während der Shows zum Großteil leider vor, ums Feuer oder die Theke herumzuhängen, statt die Bands zu supporten, aber das ist ja leider nichts Ungewöhnliches. Als ich mich frierend um kurz nach eins über dunkle Felder auf den Heimweg begab, hatten die beiden letzten Bands noch nicht mal gespielt... Da würde ich mit der Männer-Selbsthilfegruppe glatt nochmal zum Wochenendseminar hinfahren.

Undertow @ Grill 'em all

12.07.11

Der colos-saale Konzertreigen ging weiter und vorerst zu Ende mit zwei äußerst gelungenen Gigs. Zunächst nahmen mich Rima & Volker mit zu Anathema, die vor überraschend exklusivem Publikum ihre mittlerweile konstant ausgezeichnete Verfassung untermauerten. In der ersten Hälfte des Sets brachten sie hauptsächlich Nummern neueren Datums und mich an den Rand des Tränenausbruchs. Aufs Schlimm-schönste gefasst hatte die Cavanagh-Bande dann jedoch ein Einsehen und verkniff sich einige der befürchteten herzergreifendsten Nummern. Ein klasse Konzert mit mal gar keiner Nervensäge im Publikum! Denkwürdig auch meine Heimreise mit dem Fahrrad ab AS Hersfeld-West durchs Geistal: Trotz Zusatzbeleuchtung konnte ich meinen Weg so gar nicht erkennen und verfuhr mich im zappendusteren Obergeis prompt. Dank Eingebung begab ich mich dann auf die B 324, wo die Fahrbahnmarkierung mich sicher nach Hause geleitete. Demnächst wird ein Flakscheinwerfer für nächtliche Ausritte besorgt.

Anathema @ Colos-Saal, Aschaffenburg

Zwei Tage später kam ich nicht umhin, Kollege Biohasi in seiner Anvil-Manie zu unterstützen. Der Bursche war vom kürzlichen Genuss des preisgekrönten Dokumentarfilms über die kanadischen Altmetaller derart angefixt, dass er nicht nur spontan seine ersten sechs Alben aus der Diskographie von Lips & Co. zum überteuerten Importpreis orderte, er regte höchstselbst (!) auch den Konzertbesuch im Unterfränkischen an. Ganz ohne Vorgruppengeplänkel machten die nunmehr als Trio auftretenden Filmhelden denn auch keine Gefangenen und brachten ein mit ein paar neuen Songs ergänztes Klassikerprogramm, das wohl keine Wünsche offen ließ. Echt erstaunlich, dass ich fast alle Stücke kannte, obwohl ich seit über 15 Jahren keine Anvil-Scheibe mehr erworben hatte... "Die Geschichte einer Freundschaft" habe ich mittlerweile geschaut, und bin begeistert wie alle anderen. Kauft auch ihr "Juggernaut Of Justice", so dass die über 50-jährigen Sympathiebolzen nun doch endlich Rockstars werden!

Anvil @ Colos-Saal, Aschaffenburg

04.07.11

Was man nicht alles unternimmt, wenn Zerstreuung nötig ist. Neulich bin ich doch tatsächlich zum garantiert ersten Mal mit dem Fahrrad zu einem Konzert gereist. Na gut, es ging lediglich um schlappe 15 km, aber diese legte ich zurück für die Hardcore-Legende Sick Of It All. Seltsam, gelle? Dachte ich mir auch, als sich das jugendliche Volk bei den Vorbands mit ängstlichem Sicherheitsabstand in den hintersten Regionen der Friedewalder Festhalle rumdrückte. Der Stand mit veganen Snacks war wohl nicht Grund dafür, denn der kleine Vorrat an furztrockenen "Hot Dogs" hielt sich recht lang. Immerhin bestätigten sich die Befürchtungen des Katastrophenschutzbeauftragten Fummel nicht, was meinen Rückweg anging, denn der Suchtrupp konnte zuhause bleiben.

Für Disbelief nach Aschaffenburg zu gondeln, war bis vor kurzem auch eher unwahrscheinlich, aber ihr Auftritt beim Rock Hard Festival machte mich dann doch neugierig. Und der thrashige Abend gestaltete sich tatsächlich recht unterhaltsam, nicht zuletzt auch aufgrund des Frontmannes von Verdict, der beim engagierten Bangen ein selten gesehenes Taktgefühl zur Schau stellte. Guter Mann! Da ich vor Ort nächtigte, konnte ich auch Aschaffenburgs einziger (?) Metalkneipe einen Besuch abstatten. Komisch nur, dass niemand auf die gleiche Idee gekommen war.

Disbelief @ Colos-Saal, Aschaffenburg

Und dann war da noch eins von unzähligen Punkkonzerten im Juze, zu dem auch ich mich bemühte im Glauben, etwas Ausgefallenes zu unternehmen, dabei traf ich vor Ort einen ganzen Haufen weiterer alter Säcke, die das Jungvolk zahlenmäßig fast schon übertrafen. So ein Abend bei magenfreundlichem Nörti hat auch was, so dass ich wohl noch öfter schauen werde, was Straight Line Concerts so auf die Beine stellen.

23.06.11

Noch hallt das Echo der Schüsse aus dem Nichts nach, doch unser niedergestreckter Cowboy hat sich bereits wieder aufgerappelt. Gestärkt durch eine köstliche Portion Masur Dal sattelt er sein Maultier und reitet hinaus in den gerade beginnenden Sommer: Den Sommer des Vergessens, der doch so voller Leidenschaft sein möge, denn seine Liebe zu Stahl, Fassbrause, Rasensport und Hülsenfrüchten verleiht ihm die Kraft der zwei Herzen. Evil never dies!

06.06.11

Welch gewaltiger Ohrwurm begleitet mich seit Tagen und Nächten - ist ja auch ein Superlied in Nancy Sinatras Version. Wenn's nur nicht so scheißtraurig wäre...

Bang, bang, she shot me down
Bang, bang, I hit the ground
Bang, bang, that awful sound
Bang, bang, my baby shot me down...

31.05.11

Jetzt hab ich's endgültig eingesehen, dass ich mir von Rushs umfangreichem Backkatalog der 70er und 80er baldigst noch so einiges zu Gemüte führen muss. Das hab ich nun davon, mit über 60 Euro den größten Obulus ever für ein Einzelkonzert hingeblättert zu haben, um mich von den livehaftigen Qualitäten des grandiosen Trios nicht nur überzeugen sondern auch nachhaltig anfixen zu lassen. Dabei fing die Großveranstaltung in Frankfurts Festhalle eher verwirrend an, denn an die richtige Stelle im 2. Rang zu gelangen, glich ansatzweise der Spinal Tapschen Bühnensuche in Cleveland. Dann brauchte es einige Songs, bis ich mich mit dem unintimen Abstand zum Geschehen arrangiert hatte, doch letztlich konnten weder Distanz, noch herzerschütternde Böller oder eineinhalb Sitzplätze einnehmende Nachbarn das Aha-Erlebnis unterbinden. Der brillante Neil Peart bringt sein Drumsolo übrigens nicht nur immer noch fast wie zu "A Show Of Hands"-Zeiten, sondern erinnert optisch von weit weg seltsamerweise an Bill Ward.

27.05.11

Warum sind Menschen nur so schwach? Mr. V. ist dem "Druck" des konsequenten Veganertums nurmehr bedingt gewachsen und schließt den Griff zu Tierqualprodukten nicht mehr völlig aus - seufz!

Meine liebe M. hängt wieder am Glimmstängel und schmeckt nach Aschenbecher - doppelseufz!

Und Jeff, Jeff und Stuart alias The Tea Party stehen wieder gemeinsam auf der Bühne - heißa! Ob das jetzt 'ne standesgemäße Komplettreunion ist oder nur vorübergehende Live-Action entzieht sich meiner Kenntnis, aber immerhin. Wäre jedenfalls fein, die drei Herren gemeinsam auch hierzulande nochmal bestaunen zu dürfen.

16.05.11

Unser Fernostspezialist Martin S., eh schon arg gebeutelt vom völlig erfolglosen Abstiegskampf seiner Eintracht, meldete sich jüngst mit einer aktuellen Reisewarnung:

"bin gestern aus singapur wiedergekommen, wo ich mir aus visatechnischen gründen 2 tage um die ohren schlagen musste!! falls du vorhast, demnächst einen wochenendtrip in diesen moloch zu machen, um einmal ins so hochgelobte "hard rock cafe"zu gehen........bleib beim keller! atmosphärisch zwischen biertischambiente und "meuterei auf der bounty"-filmkulisse angelagert, selbst für dortige verhältnisse VÖLLIGST überteuert....einfach nur scheisse,um es auf den punkt zu bringen! und gelten asiaten im allgemeinen als ausgesprochen höflich und zuvorkommend, so muss wohl ein einstellungskriterium dort sein, diese werte im übermasse NICHT präsentieren zu können! abgewrackte bedienungen und tuntige kellner begegnen dir mit einer überheblichkeit und einem desinteresse, dass lord peter steele, wenn er denn noch leben sollte, mit freude die spitzhacke aus dem kofferraum geholt hätte und laden samt angestellte seinen vorstellungen entsprechend umgestaltet hätte! auf fotos habe ich bewusst verzichtet, die schmach wollte ich mir auch nicht geben.......stay away from hard rock cafäy...oder so ähnlich!"

Glücklicherweise zählte der Stadtstaat eh nie zu meinen Traumreisezielen, zumal ich keinen Bock drauf hätte, für Lügen in der Öffentlichkeit vom Rohrstockbeauftragten den nackten Pöter versohlt zu bekommen.

Aber vielleicht müssen wir bald doch in fernere Gegenden auswandern, denn im Herfagrund habe ich gar gruselige großflächige Spinnereien entdeckt, die befürchten lassen, dass dort bald der eine oder andere Alien schlüpft:

03.05.11

Wenn ich bedenke, im Vorfeld der 14. Ausgabe des Keep It True nur auf Crimson Glory so richtig heiß gewesen zu sein, war es doch ein rundum gelungenes Festivalwochenende. Na gut, das nächtliche Umherirren in Bad Mergentheim auf der Suche nach unserem Hotel und der verpasste Bus am Morgen sind leicht chaotische Randerscheinungen, die sich trotz guter Vorbereitung nie ganz eliminieren lassen. Aber in und um die Tauberfrankenhalle lief alles geschmeidig - das Distelhäuser z.B. in vorbildlich kontrollierten Strömen (nicht zuletzt dank ausschweifenden Pommeskonsums). Erfreulicherweise konnte man diesmal sogar mit dem Sound fast durchgehend zufrieden sein, so dass ich meine Lauscher noch nicht mal in Watte packen musste. Nur wenige Bands konnten nicht überzeugen, dafür durften etliche Highlights bejubelt werden: Das fulminöse Doppel SLAUTER XSTROYES / BROCAS HELM, VICIOUS RUMORS mit dem brillanten Albert-Sprössling Kevin, teilweise die AGENT STEEL - Version mit Rick Mythiasin, die brillanten Klischeemeister METALUCIFER, eine fantastische LEATHER LEONE oder natürlich CRIMSON GLORY, die ohne Midnight tatsächlich 'ne magische Performance hingelegt haben. Nicht nur Mohr wird nächstes Jahr wieder am Start sein.

Sledge Leather @ KIT XIV

24.04.11

Heute, im gesegneten Alter von knapp über 30, setzte ich zum ersten Mal einen Fuß in ein komplett veganes Restaurant. Ein kleiner Schritt für mich, doch ein großer Schritt zur ultimativen Erfreuung meines Gaumens. Okay, ich war nur zum Frühstücken in Ottensens LEAF, aber das war bereits so lecker, dass ich es kaum erwarten kann, mich weiter durch das kulinarische Angebot zu futtern.

Wie gut unsere Kiezkicker doch Fußball spielen können - gegen Bremen leider nur eine euphorisierende Halbzeit lang, am Ende herrschte wie so oft Ernüchterung. Da gibt's nur eins: Willst du St. Pauli oben seh'n, dann musst du die Tabelle dreh'n. Vielleicht hilft vor den letzten Spielen ja das Anlegen des Demutsriemens.

06.04.11

Nachdem Myris Choralgesänge am Wochenende krankheitsbedingt ausfallen mussten, gibt's natürlich auch keinen Showreport.

Da können wir uns momentan nur über Dieters endlich vollendete Diplomarbeit freuen. Nun kann sich der Gute den wirklich wichtigen Dingen wie diesen widmen:

20.03.11

Das war's dann wohl. Weibliche Intuition ließ unsere Ladies ja bereits vorm Spiel krank werden, wir waren gewarnt. Nachdem die nach dem Derbysieg einsetzende Niederlagenserie weder gegen halbgare Schwaben noch gegen verunsicherte Frankfurter ein Ende fand, seh' ich für die Kiezkicker in der nächsten Saison wieder Osnabrück und Paderborn als Gegner kommen. Was so schlimm nicht ist, aber halt doch schade wäre angesichts häufig zu beobachtender spielerischer Klasse im Team. Mangelnde Effektivität vorm gegnerischen Tor und fehlende Erfahrung scheinen mir aber doch den Weg zurück ins Unterhaus zu ebnen. Das glimmende Hoffnungsfünkchen ist natürlich noch vorhanden...

Kommerzarena

17.03.11

Während im Land der aufgehenden Sonne die Welt untergeht und arabische Tyrannen womöglich wild umhermetzeln, mobilisiere ich die Reserven, um der drohenden Apokalypse zu entkommen. Vielleicht helfen ja mit Wumms vorgetragene akustische Schwingungen... Am Dosenmontag in der Batschkapp blieb mir allerdings ob drängender Enge phasenweise die Luft weg. Muss man da mehr Tickets verkaufen, als Menschen in die Hütte passen? Glücklicherweise spendeten Heathen - wenn auch viel zu kurz - und Overkill dank formidabler Aufführungen Trost. Letztere versprühten gar positive Power in einer Mächtigkeit, wie sie es vor bald 25 Jahren nicht viel intensiver machten, fett! Destruction waren auch nicht übel. Trotzdem wäre es freudvoller gewesen, hätten sich nicht laufend stinkende Adipositaner durch die Menge gequetscht oder der Hintermann einem die Matte um die Ohren geschlagen bzw. die Stirn auf die Schulter gehauen.

Overkill, Batschkapp

Tags darauf in Erfurt ging es wesentlich stressfreier aber nicht weniger erleuchtend zu. Durch veganen Imbiss vom Cognito gestärkt, verlebte ich einen bunten Doom-Abend mit drei europaweit eingesammelten Bands, die ein paar Dutzend Slow-Mo-Freunden den essentiellen Schlurfstoff darboten. Semlah machten den Einheizer für Patrick Walkers neue Leidensinkarnation 40 Watt Sun, die einen eher kurzen aber wiederum unter die Haut gehenden Set zum besten gaben. Mirror Of Deception sorgten daraufhin mit ihrer flockig-unorthodoxen Herangehensweise für's Sahnehäubchen auf einem rundum gelungenen Club-Event. Nachschlag kam sogar wieder nur 24 Stunden später mit den gleichen Protagonisten - zwar nur über den Äther auf Zosh!, aber auch sehr geil!

Mirror Of Deception, Centrum

Ein erneut gänzlich anderes Ambiente bot am Samstag das jüngst feudal sanierte DGH zu Herfa. Eine Wehener (oder Wiesbadener?) Combo versuchte dort zunächst mit einem brüllenden Fronterduo Eindruck zu schinden, bevor dieRappelkiste die Kurve zu weitaus musikalischerem Liedgut bekam. Zuguterletzt interpretierten Moonchild das Maidensche Schaffenswerk auf ihre eigene, feminin gefrontete Weise, die zwar nicht an Anton M.s Originalität heranreicht, aber tropsdem Freude machte. Wie im übrigen auch die für gerade einen Silberling gereichten Kaltgetränke. Mit dem mir jüngst genehmigten Power-of-Metal-Nachschlag ergibt das vier Konzerte binnen zehn Tagen - kann man ruhig mal machen.

dieRappelkiste, Herfa

03.03.11

Will hier etwa jemand wissen, wie Psychotic Waltz neulich in Oberhausen waren? Ich sag' erstmal nur: Großartig! Wahrscheinlich lass ich mich nach dem bevorstehenden Gig in der Batschkapp ausführlicher aus. Bis dahin könnt ihr euch ja dank Materialschlacht an anderen Stellen des www detailliert über sämtliche Aspekte der Reunion-Tour informieren.

The Waltz bis back!

24.02.11

War ja klar, dass die braun-weißen Spitzenreiter der Rückrundentabelle beim Deutschen Meister 2011 nach dem grandiosen Derbysieg leer ausgehen würden. Eine Niederlage zum womöglich richtigen Zeitpunkt, denn so sind hoffentlich wieder die Sinne für den Abstiegskampf geschärft. Weniger schön allerdings, dass mit Oczipka und Morena gleich zwei Akteure aus Westfalen mit Frakturen heimkehrten und so das eh gut gefüllte Lazarett weitere Verstärkung bekommt. Die Dortmunder konnten dafür nichts, wohl aber für leichte organisatorische Mängel im "Signal-Iduna-Park". Dass die Sperrung eines Teils der Stehränge bei ausverkauftem Haus nicht die beste Idee war, haben sie ja noch rechtzeitig eingesehen. Die Situation in punkto Flüssigkeitsaufnahme bzw. -abgabe ließ im urinfarbenen Betonklotz allerdings deutlich zu wünschen übrig, wobei der winzige Pseudostand zur Pfandrückgabe dem Fass die Krone aufsetzte. Apropos: Kann jemand zwei Halbliter-Plastebecher mit Henkel und BVB-Kicker-Visagen gebrauchen?

Lichtblicke: Derbysieger Bene & Spieler des Spiels Th. Kessler

Für die Jahreschartsfetischisten hier meine Top 15 der im Jahr 2010 bei mir neu eingetrudelten Klangwerke (unabhängig vom Erscheinungsdatum derselben):

  • Anton Maiden: "Anton Gustavsson Tolkar Iron Maiden"

  • Autumn Hour: "Dethroned"

  • Joan Baez: "The Essential / From The Heart (live)"

  • Cathedral: "The Guessing Game"

  • The Hand Of Doom: "Poisonoise" (Vinyl-Reissue)

  • Heathen: "The Evolution Of Chaos"

  • Jan Dorn: "Ungebraucht zurück"

  • Jex Thoth: "Witness"

  • Mirror Of Deception: "A Smouldering Fire"

  • Sabbath Assembly: "Restored To One"

  • Schaffrath: "Kämpfer"

  • The Shadow Theory: "Behind The Black Veil"

  • SubRosa: "Strega"

  • Serj Tankian: "Elect The Dead"

  • While Heaven Wept: "Vast Oceans Lachrymose"

16.02.11

Frank Rost:

Benedikt Pliquett:

 

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Dazu hsv-Sportchef Bastian Reinhardt im Sky-Interview, den Tränen nahe:

"Wenn ich das sehe, wie die Paulianer hier in unserem Stadion feiern, dann könnte ich kotzen."

02.02.11

Schreck in der Abendstunde: re-Vision schmeißen hin! Das ist schon 'ne enttäuschende Nachricht, aber im Grunde hat man es kommen sehen. Wenn ein dermaßen starkes Album wie "Chapter IV" von der "Plattenfirma" völlig leidenschaftslos und offenbar ohne jeglichen Einsatz "veröffentlicht" wird, ist es kein Wunder, dass die Band irgendwann keinen Bock mehr hat. Bleibt mir nur, Gonzo & Co. für etliche feine Konzerte und vier tolle Alben zu danken, die natürlich auch in Zukunft nicht unerhört bleiben, schnüff...

Gerade erst gestartet sind hingegen die alliierten Hardcore-Opas Euphorica Nostalgica, die allerdings schon vor Veröffentlichung des ersten Demos den inneren Durchbruch geschafft hatten. Was soll da noch schiefgehen? Und wenn selbst mir das entspannt-räudige Losgerocke zusagt, ist der Überraschungserfolg ja quasi bereits perfekt. Das ist mal 'ne steile Karriere.

Gut gerockt hat am Samstag auch die St.-Pauli-Belegschaft. Erst hauen unsere braun-weißen Kicker die Kölner in grandioser Manier weg, wenig später legen Ohrenfeindt im Fiasko mit sauberer Leistung nach, was ich normalerweise gar nicht mitgekriegt hätte, wäre Radio Bob nicht so spendabel gewesen. Von mir aus kann es mit Los Wochos noch ein bisschen weitergehen, schließlich geht's am Sonntag um die Freie und Hansestadtmeisterschaft.

Ohrenfeindt, Fiasko, 29.1.11

24.01.11

Ja, gießt doch ruhig Salzlauge in meine Wunde! War klar, dass Hinz und Kunz über das von mir verpasste Accept-Konzert nur in höchsten Tönen schwadronieren würden, aber müsst ihr denn alle noch mal nachstochern? Beim Devil's Kitchen Radio bringen sie einen ausführlichen Rückblick inkl. Interview und Karlo meldet sich gerade jetzt mit Hinweis auf seine zugegebenermaßen feine Konzertfotosite nix-normal.de, wo mich natürlich prompt Wolf Hoffmann & Co. angrinsen. Gemein!

13.01.11

Rainer Langhans will's mit seinen 70 Lenzen anscheinend nochmal wissen. Letzten Samstag Nachmittag sah ich ihn in Kassel zuerst bei einem Hallenfußballturnier von Dynamo Windrad als eiskalten Torjäger auftreten und wenig später im Fiasko bei Eddie's Revenge die Rübe schütteln. Wollte sich wohl fürs Dschungelcamp fit machen. Auch wenn's mit Uschi schon lange aus ist, geht der alte Knochen doch noch ganz schön ab!

Rainer Langhans im Fiasko, Kassel

08.01.11

2011 geht ja schon gut los! Die Silvesterfete bei Riether-Heubachs war zwar sehr kompakt, aber dafür wirklich nett und deutlich rockiger als die große Veranstaltung vor Jahresfrist. Auf dem Heimweg gab's gegen 4 Uhr gleich ein Anekdötchen, als zwei angesichts der Kälte reichlich underdressed dahergekommene Tussies mich am Bahnhof nach einer Münze fürs dortige Örtchen ansprachen. Da half ich natürlich gern, doch mussten wir feststellen, dass das WC bereits belegt war, da sowohl eine weibliche als auch eine männliche Stimme aus dem verschlossenen Kabuff heraus nach Aufschub verlangten...

Derart anaufgeheitert verspürte ich am Neujahrsnachmittag genügend Energie für stundenlange Renovierungsarbeiten in den heimischen vier Wänden, während es mich hernach mit Frau Spunk zum kurzen Kneipenbummel ins Städtchen zog. Während die Stimmung im Sportler-Eck trotz eines die Zeche nur ungern zahlenden Rundenschmeißers noch weitgehend gelöst war, schlug uns im Havana die pure Gereiztheit in Person des Kneipiers entgegen. Wenn man schon Gäste mitten im weiten Rund ungeniert quarzen lässt, sollte man die dies kritisierenden Nichtraucher vielleicht nicht noch ungehobelt anpöbeln. Freundlich geht definitiv anders. Da der Schuppen uns eh bisher kaum mal positiv aufgefallen wäre, wird es uns nicht schwer fallen, demnächst einen Bogen darum zu machen.

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"Ist der Mensch nicht ein komisches Tier? Er tötet Millionen wild lebender Tiere und tut gleichzeitig alles, damit es seinen Haustieren gut geht. Er bringt Milliarden von Nutztieren um und isst sie. Das wiederum bringt Millionen von Menschen um, weil der Verzehr all dieser Tiere zu degenerativen - und letztlich tödlichen - Krankheiten wie Herzleiden, Nierenleiden und Krebs führt. Daher quält und tötet der Mensch Millionen weiterer Tiere, um diese Erkrankungen heilen zu können. Anderswo auf der Welt sterben Millionen von Menschen an Hunger und Unterernährung, weil die Nahrung, die sie ernähren könnte, dafür verwendet wird, Nutztiere zu füttern. Und währenddessen sterben manche Leute an zynischem Gelächter angesichts dieser absurden Menschheit, die dermaßen unbekümmert und brutal tötet, um dann einmal im Jahr Karten zu verschicken und um „Frieden auf Erden“ zu bitten."
(Vorwort aus "Old MacDonald’s Factory Farm" von C. David Coats)

"Die Weltlandwirtschaft könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."
(Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter)

"Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit."
(Theodor Heuss, erster Bundespräsident der BRD)

"Ich habe meine gesamte Jugend buchstäblich in Kotze, Scheiße, Urin, Kakerlaken, Bandwürmern und sterbenden, verwesenden Katzen verbracht. Auch das Essen wurde in entsprechender Art zubereitet."
(Tom Gabriel Warrior, TRIPTYKON)

"Life is not the opposite of death. Death is the opposite of birth, life is eternal."
(Stan Ambrose in ANATHEMAs "Presence")

"Menschen schlagen die Zeit tot, bis sie sich revanchiert"
(Stanislaw Jerzy Lec)

"Nie wieder Einbecker Urbock, da tun einem die Klicker weh."
(Gero Hase beim morgendlichen Erwachen nach einem im Bockbierrausch jäh gescheiterten Anbaggerversuch)

"Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt hätte."
(Woody Allen)

"Alle haben gedacht, ich sei tot. Ich selbst auch."
(Tom Angelrippers Gedankenwelt nach krassem Bühnensturz)

"Mein Kopf ist nicht Ihr Tanzplatz!"
(Helga K. beim Privat-Brainstorming im Kreise der Arbeitskollegen)

"They probably had shit running down their legs, but you couldn't see it under the marvellous gowns!"
(Ronnie James Dio über romantische Aspekte des Mittelalters)

"Abseits is', wenn dat lange Arschloch zoo spät abspielt."
(Hennes Weisweiler über Günter Netzer)

"Es war ein wunderschöner Augenblick, als der Bundestrainer sagte: <Komm Steffen, zieh deine Sachen aus, jetzt geht's los.>"
(Steffen Freund, ehemaliger Nationalspieler)

"Man darf ein Album erst frühestens 15 Jahre nach der Veröffentlichung beurteilen. Alle, die wir über Musik schreiben, tun das ja nur aus einem sozialen Reflex heraus. Wären wir cool, würden wir 20 jahre lang die Fresse halten."
(Fenriz hat mal wieder recht)

"Ich komme aus der Gosse, da wird man entweder Zuhälter oder Fußballprofi."
(Deniz Naki)

"Wenn ich das sehe, wie die Paulianer hier in unserem Stadion feiern, dann könnte ich kotzen."
(hsv-Sportchef Bastian Reinhardt, 16.2.2011)