Unsere Hoffnung auf ein Erreichen der angestrebten 20
Hinrundenpunkte für den FC St. Pauli erfüllten sich letzten
Samstag im Spiel gegen Mainz 05 ja nicht ganz. Nach
grottenschlechter erster Halbzeit gaben unsere Jungs nach
der Pause zwar ordentlich Gas, aber die starken
Karnevalskicker machten letztlich mit dem 2:4 alles klar.
Dabei haben wir so mitgezittert - auch angesichts gefühlter
zweistelliger Minusgrade (im Bierschaum bildeten sich
bereits Eiskristalle). Schade, aber überwintert wird
trotzdem oberhalb der Abstiegszone, und wenn im nächsten
Jahr unsere Stürmer das Toreschießen wiederentdecken, stehen
die Chancen auf den Klassenverbleib gar nicht so schlecht.
Wie schon im letzten Winter haben wir Hamburg also richtig
eisig erlebt, und obwohl die Meteorolügen fürs Wochenende
keine nennenswerten Niederschläge gemeldet hatten, fing es
auf der Rückfahrt heftig zu schneien an. Trotzdem wollte ich
abends noch nach Hersfeld durcheiern, was mir um
Schamhaaresbreite eine Übernachtung auf der A7 eingbracht
hätte. Im Stau vorm Pommer hatte ich die zweifelhafte die
Idee, mich über die Bedarfsausfahrt aus der Blechlawine zu
befreien - wodurch ich mich fast vollends festgefahren
hätte. Nur mit viel Glück gelang mir die Befreiung, um
anschließend den Knüllwald auf völlig verschneiten Straßen
zu durchqueren und dabei auch noch mit einem Reh aneinander
zu geraten. Ich war heilfroh, meine Karre unter
nachbarschaftlicher Hilfe dann doch irgendwie in die
heimische Einfahrt bugsiert zu haben. Beim nächsten Mal
werd' ich Frau Holle bestimmt nicht so dreist herausfordern.
09.12.10
War wieder ein nettes Konzert neulich von
Anyone's Daughter im Theaterstübchen. Die Kasseler
Kulturelite ließ sich auch vom grimmigen Winterwetter nicht
davon abhalten, einem weiteren Trioauftritt der legendären
Krautrockband beizuwohnen. Nicht nur das virtuelle
Kaminfeuer auf diversen Bildschirmen sorgte dafür, dass es
uns warm ums Herz wurde, sondern auch und vor allem die
gewohnt erstklassige Darbietung der chronisch
unterbewerteten Truppe. Einzig verzichtbar schien mir das
Seal-Cover, ganz im Gegensatz zur unorthodox interpretierten
Jimi-Hendrix-Nummer. Ein wenig was Neues wurde auch
gespielt, so dass vielleicht bald mal wieder ein Album
ansteht. Auftritte mit kompletter Band sind jedenfalls
konkret in Aussicht gestellt, endlich!
Ich sag's ja schon immer, Zeitlupe und Veganismus passen
hervorragend zusammen. Findet offensichtlich auch
Cathedrals Schlurfmeister Lee Dorrian, der mit seiner
Band den wahrscheinlich ersten tierrechtlerischen
Doom-Metal-Song überhaupt veröffentlicht hat. "The Guessing
Game" ist auch abgesehen davon ein grandioses Album.
24.11.10
Bei "30 Jahre Heaven and Hell" sind flockige 273 Euro inkl.
"175-Jahre-Eisenbahn"-Gedenkmünze in unserer Sammelbox
gelandet. Vielen Dank an alle, die gespendet bzw. geschenkt
haben!
Viva Con Agua wird's freuen. Nur die Schnapsmitbringer
waren wieder ungehorsam und haben die Spirituosen nicht
ausgetrunken...
Keineswegs unterschlagen will ich den famosen Jex Thoth -
Gig neulich in Neukirchen (Knüll). Zunächst hatten wir
leichte Probleme, die Location ausfindig zu machen, da der
Ort mit "Sägewerken" reichlich gesegnet ist. Immerhin
konnten Rima, Volker und meinereiner so noch ein bisschen
was vom hübschen Stadtkern besichtigen. Im Club selbst
drängte sich hernach ein wüst gemischtes Publikum aus
Musikschülern, DSDS-Spannern und Dorftrunkenbolden, das so
gar nicht nach passionierten Hippiedoomsters aussah. Der
Schein trog nicht, denn nachdem der fette nordhessische
Schnulzenbarde ausgeträllert hatte, leerte sich der ziemlich
nette Schuppen schwuppdiwupp. Zurück blieben acht Jex-Fans
vor der Bühne und einige versprengte Interessierte im
Hintergrund, die jedoch eine astrein aufgelegte Band
bewundern durften. Obwohl schade, dass so wenig Knüller Bock
auf super Mucke hatten, war's doch ein unvergessliches
Bizarrevent.
11.11.10
Nordhessens prominentester Gossenverein ist auf bestem Weg
Richtung Liga 3. Jüngst wurde mit starker Leistung in einem
munteren Match gar Angstgegener 1860 München II bezwungen.
Was soll da noch schiefgehen? Höchstens unseriöse
Schiedsrichter können dem KSV den Weg nach oben noch
verbauen. Herr Fischer hatte am Samstag z.B. inmitten des
Spiels eine Phase, während welcher permanent Phantomfouls
zum Nachteil des Heimteams nicht nur gepfiffen, sondern auch
noch mit Gelben Karten bestraft wurden. Dabei hatte der
Pfeifenmann bis dahin und auch wieder gegen Ende eine
tadellose Leistung geboten. "Devil's Kitchen"-Deejay Sascha
wusste als erfahrener Nordkurvler sogleich, was Sache war:
Der eigentlich Unparteiische ist im wirklichen Leben
willenloser Lustsklave des DFB-weit berüchtigten
Lack-und-Leder-Luders Bibiana Steinhaus, das ihm befahl, im
Café King eine Wette auf drei Gelbe Karten gegen KSV-Spieler
zwischen Spielminute 50 und 70 zu platzieren. Ich wusste, es
musste eine schlüssige Erklärung geben...
22.10.10
Nach zig Jahren habe ich mal wieder der Lolls-Freiverlosung
beigewohnt, und ich muss sagen, da passieren gruselige
Dinge. Wir waren schon beunruhigt, als eine Ku-Klux-Fee als
Glücksbringerin vorgestellt wurde, doch während der Ziehung
der Preise 5 bis 2 schien alles in normalen Bahnen zu
verlaufen. Erst bei der Übergabe des Hauptgewinns wurde
klar, welch sinistrer Geist über der Veranstaltung schwebte:
Die "weibliche" Inkarnationsform der allgegenwärtigen
Cola-und-Selters-Erscheinung zeigte sich auf der
Linggplatzbühne und funkelte hernach von den Titelseiten der
Gazetten. Ist das Lullusfest nun verflucht? Wird im nächsten
Jahr das Feuer erlöschen? Mir schwant Unheilvolles... Auch
das Engelhardt schien verhext. Meister Zuschlags wie
Sauerbier angepriesenes Aufragsbräu schmeckte wie Mutter
Beimer im Schritt. Und der schnellste gebürtige Hersfelder
über die 10 km beim Lollslauf war: Gero Hase!
Alles im Lot hingegen bei Anneke und Anathema: Die
Holland-Elfe tirillierte zur selbstgeklampften Gitarre mal
wieder engelsgleich, während die britischen ex-Metaller im
Erfurter Centrum ein fulminöses Mammutprogramm von fast
zweieinhalb Stunden Spieldauer zum Besten gaben. Für Spills
vielleicht schon ein bisschen zu viel des Guten, doch
meinereiner hätte am Ende durchaus noch mehr Perlen vom
Schlage eines "One Last Goodbye" oder "Sleepless" vertragen.
07.10.10
Da Hannover so nah liegt, war es auch naheliegend, den
sanktpaulianischen Auswärtssieg in der
Niedersachsen-Hauptstadt eigenäugig zu begutachten. Das
Match fand am Freitag Abend statt, also war klar, dass ich
Myri, Jonas und mich selbst mit meinem Kleinwagen dorthin
bugsieren würde, denn nachts findet in Deutschland ja auch
zwischen beinahe benachbarten Großstädten keinerlei
öffentlicher Verkehr statt. Apropos Verkehr: Die offizielle
Website des kleinen hsv rät KFZ-Anreisenden zur Befolgung
der parkplatzmäßigen Stadionbeschilderung, was ich dann
natürlich auch so tun wollte. Blöd nur, wenn wegen Volxfest
der Schützenplatz für die Blechlawine gar nicht zur
Verfügung steht. Ergo weist die gewitzte Weltstadt den
planlosen Autofahrer per Schild darauf hin, Bus und Bahn zu
benutzen. Nur welche? Und wo parken? Echt geil gemacht. Aber
so prekär war die Lage dann doch nicht, denn im Stadtgebiet
bot sich durchaus das eine oder andere freie Plätzchen an.
Und dank kleinem Fußmarsch zur AWD-Arena konnten wir sogar
noch ein bisschen was von der Stadt sehen. Hauptsächlich war
das ein größerer Karpfenteich, den ich übermütig bereits
vorm Spiel gern in Marius-Ebbers-See umbenennen wollte...
Das Stadion macht von außen einen halbwegs stylishen
Eindruck, während es sich innen kaum von anderen
modernisierten Kampfbahnen wie der in Bankfurt
unterscheidet. Getränkekauf funktioniert natürlich nur mit
vorher besorgter Karte, was ungewohnt aber nicht so tragisch
ist, solang man nicht zweimal endlos anstehen muss. Das lief
dann ganz gut, das Hasseröder war süffig, allerdings wurde
ich wohl bei der Pfandverrechnung leicht beschissen. Bei
Barzahlung wäre das nicht passiert... Auch mit hannoverschen
Fans kam man in der Gästekurve in Kontakt, die durchweg
entspannt wirkten und sogar ansprechbar waren. Einer meinte
gar, dass etliche der Seinigen an diesem Abend zwei Herzen
im Brustkorb am Kloppen hätten, da ja viele auch mit St.
Pauli sympathisieren würden. Entsprechend wenig Heimsupport
war dann auch zu vernehmen, wobei ich mir nicht sicher bin,
ob das eher mit vornehmer Zurückhaltung der
Grün-Weiß-Schwarzen bzw. Roten oder der akustischen
Übermacht der Braun-Weißen zu tun hatte. Das war aber auch
laut hinter, neben und vor uns! Selten so erlebt. Hing
womöglich auch etwas mit der Akustik des weiten Runds
zusammen, jedenfalls war vom Rest des Stadions wie auch von
den Lautsprecheransagen so gut wie nichts zu vernehmen. Dass
im Sitzplatzbereich alle am Stehen waren, überraschte so
nicht weiter, aber dass sich ein paar Kollegen vor uns
dauerhaft auf die Sitzschalen stellten, fand ich weniger
geschmeidig. Zum Glück konnte ich mit Jonas problemlos ein
paar Meter zur Seite ausweichen, während Myri es ihren
Vorderleuten gleich tat, um von erhöhter Position
chortechnisch Gas zu geben.
So machte die braun-weiße Gemeinde also einen weitgehend
amtlichen Eindruck, auch wenn die paar pyrotechnischen
Artikel zwischendurch nicht unbedingt besonders
einfallsreich waren. Teilweise gefüllte Bierbecher von oben
Richtung eigene Leute zu werfen, zeugt ebenso nicht von
durchweg perfekter Fankultur, wie auch einige blödsinnige
Pfiffe gegen das Heimteam. Das können wir ja hoffentlich
noch lernen. Wenig Lernbedarf schienen hingegen Stanis
Mannen zu haben. Einen brillanten Flankenlauf Oczipkas nach
wenigen Spielminuten verwandelte Ebbe endlich zu seinem
ersten Saisontreffer! Für den Rest der 1. Hälfte
beschränkten sich die Jungs darauf, Hannover nicht zum Zug
kommen zu lassen, was bestens klappte. In Halbzeit 2 musste
Thomas Kessler mindestens einmal alles geben, um die Null zu
bewahren, während die stürmenden Kollegen es nicht ganz
schafften, den Sack endgültig zuzumachen. Matze Lehmann war
auf dem besten Weg zum 2:0, als Haggui ihn unfair stoppte
und zurecht mit Rot bedacht wurde. Am Ende stand ein
verdientes 0:1, was zu den Punkten 8 bis 10 und
Tabellenplatz 9 führte. Feine Sache das! Sehr schön dabei
auch der erste Bundesliga-Auftritt Florian Lechners, der
einige Male die Gegenspieler gekonnt abkochte. Und wenn ihr
mal nach Hannover kommt, meidet die Shell-Tanke in der
Hildesheimer Straße. Unfreundliche Belegschaft dort, die die
um WC-Besuch bittende Kundschaft auch nach mehrfacher
Nachfrage rotzfrech verarscht. Empörend!
Bilder aus Niedersachsen gibt's keine, da die Kamera es
vorzog, im Auto zu bleiben. Dafür konnte ich aber in Kassel
am Tag der deutschen Einheit festhalten, wie knorke ein
ortsansässiger Elektromobilrocker seinen fahrbaren Untersatz
herausgeputzt hatte:
29.09.10
Von wegen 2012, die PW-Bande scheint es plötzlich mächtig
eilig zu haben! Vielleicht ist es ja die richtige Taktik,
bevor irgendwelche Unstimmigkeiten aufkommen und die
Geschichte wieder in die Binsen geht. Die offizielle
Facebook-Seite vermeldet jedenfalls folgende
Frühlingsgefühlsduselei:
POWER OF METAL TOUR 2011
WITH
SYMPHONY X
NEVERMORE
PSYCHOTIC WALTZ
25/Feb DE - Stuttgart, LKA Longhorn cap.1500
26/Feb DE - Oberhausen, Turbinenhalle cap.3000
27/Feb BE - Antwerpen, Hof Ter Loo cap.1100
28/Feb FR - Paris, Elysee Montmartre cap.1500
01/Mar FR - Toulouse, Phare cap.1000
02/Mar OFF DAY
03/Mar ES - Barcelona, Apollo cap.1100
04/Mar FR - Lyon, Transbordeur cap.1600
05/Mar IT - Florence, Viper cap.1000
06/Mar CH - Pratteln, Z7 cap.1700 1
07/Mar IT - Milan, Magazzini Generali cap.1000
08/Mar LU - Esch zur Alzette, Kulturfabrik cap.1000
09/Mar OFF DAY
10/Mar SI - Ljubljana, Cvetlicarna cap.1000
11/Mar DE - Munich, Backstage cap.1500
12/Mar AT - Wien, Gasometer cap.2000
13/Mar DE - Würzburg, Posthalle cap.2000
14/Mar DE - Bad Arolsen, Outback cap.1650
15/Mar OFF DAY
16/Mar DE - Hamburg, Markthalle cap.1100
17/Mar DE - Frankfurt, Batschkapp cap.750
8/Mar DE - Geiselwind, Music Hall cap.1700
19/Mar NL - Tilburg, O13 cap.2200
20/Mar NL - Amsterdam, Melkweg cap.1500
Sieht doch nett aus! Selbst wenn PW enttäuschen sollten, ist
da immer noch Warrel mit seinen Mannen, um die Kastagnetten aus
dem Feuer zu holen.
Auf den Schreck brauch ich erstmal was mit Geschmack...
16.09.10
Irgendwie hatte ich es ja im Urin, dass bei der
Psychotic-Waltz-Reunion nur der eine und einzige Sänger
mitmachen kann. Ob er sich nun Devon Lackey oder Buddy
Graves nennt, ist dabei ja völlig egal, Hauptsache er
trällert gar großartig. Mal schauen, inwieweit der alte
Spirit reanimiert werden kann... KIT und Rock Hard Festival
2012 sehe ich jedenfalls mit Freude entgegen!
Unser Fernostreporter Martin hat sich auch schon wieder
gemeldet. Nach den zuletzt geschilderten unheilvollen
Zuständen begab er sich in die Hände eines schamanenartigen
Kurpfuschers, der alsbald die Ursache seiner körperlichen
Gebrechen ausfindig machen und beseitigen konnte. Nach knapp
36-stündigem Exorzismus schaut er zwar noch etwas
mitgenommen aus der Wäsche, die Erleichterung lässt sich
jedoch erahnen, mit der er triumphierend den
ultraschmarotzenden Brontalbandwurm der Spezies Eucestoda
chlorophyllii präsentiert:
Die Prophylaxe zur Vermeidung eines weiteren Befalls ist
auch nicht ohne: Regelmäßige Selbstgeißelung in Form der
schon im antiken Griechenland zum Einsatz gekommenen
Rettichstrafe ist eine Grundvoraussetzung. Des Weiteren
steht bei unserem Geplagten nun täglich "Durian", auch
Stink- oder Käsefrucht genannt, auf dem Speiseplan. Was er
durchmachen muss, lässt sich anhand seiner Beschreibung der
dabei auftretenden Düfte nur erahnen: "wenn nur dieser
elende gestank nicht wäre... wie gut gelagerte alte socken
mit jeweils einem hauch fauler eier und frischer kotze!!"
03.09.10
Und schon schaut das Tabellchen nach der
Last-Minute-Niederlage gegen Hopps Hobbytruppe etwas weniger
toll aus, doch das kann sich bis Saisonende ja auch wieder
zum Positiven hin entwickeln. Eigentlich lief es für unsere
Zweierreisegruppe eh fast optimal, da wir trotz Stau bei
knappst bemessener Zeit früh genug am Millerntor
aufgeschlagen sind und sogar die erhofften Tickets
entgegennehmen konnten. Dann durften wir ein intensives
Match auf gutem Niveau sehen und nicht zuletzt ein wieder
geschlossenes Stadion mit neuer Haupttribüne bewundern, das
zur blendenden Stimmung sicher einen guten Teil beitrug.
Auch schön, dass einige beim Abgang von Schiris und
Gästeteam pfeifende Zuschauer von applaudierenden
Fairnessverfechtern locker übertönt wurden. So muss das
sein!
Eigentlich wollten wir später noch beim Welt-Astra-Tag
vorbeischauen, doch der Besucherandrang im
Backbord warf uns zeitlich zu weit zurück. Die vegane
Currywurst nach Art des Hauses ist wohl einfach zu gut,
weswegen manch Gourmet sogar eigens aus dem Vereinigten
Königreich eingeflogen kommt. Bei
Irmgard Kruse war es weder so voll noch traf die Mucke
meinen Geschmack, aber das Publikum am wohl ältesten Tresen
Sankt Paulis war dafür teilweise umso spezieller. Doreen,
wenn du das hier liest, bitte melde dich! Wir wüssten da
eventuell einen geeigneten Therapeuten.
Und dann erreichte mich noch ein Hilferuf unserer
waldhessischen Exklave im fernen Bali. Die Ärmsten dort
werden von unheilvollen Dämonen drangsaliert, welche
blutende Wunden an den Extremitäten sowie brennende
Schmerzen an verschiedenen Körperöffnungen verursachen.
Sollte jemand mit kleinem Exorzistendiplom der VHS in der
Tasche dort zu urlauben beabsichtigen, kümmere er sich bitte
mal um die Gepeinigten.
26.08.10
Bevor das womöglich doch irgendwann wieder unschöner
aussieht - zum Genießen die aktuelle Tabelle der Bundesliga:
06.08.10
Was gibt es morgens Erfrischenderes als eine nette
Spritztour mit dem Fahrrad durchs Solztal und den
Herfagrund, um hernach beflügelt ans Werk zu gehen? Fast
optimal sind die Bedingungen, wenn der warme Saure Regen für
samtweichen Teint sorgt und Schneckenschleim geschwängerte
Luft das Abhusten der nächtlichen Bronchialverquanzungen
geschmeidig fördert. Nicht nur Fuchs und Hase freuen sich in
der Morgendämmerung über transpirierende Passanten, auch
Nager verschiedenster Art sowie Greifvögel, Reiher und
Storchartige, die Nahrung suchend in der Luft eine
Körperspannung analog Gina Wild in der Duldungsstarre
aufbauen, zeigen einem um diese Uhrzeit regelmäßig die
Vielfalt der heimischen Fauna. Also kann ich euch
versichern: Mit dem Fahrrad zur Arbeit, das bringt's!
20.07.10
War das wieder entspannend am Berch... Und diesmal hat sogar
das Wetter beim Burg Herzberg Festival weitgehend
mitgespielt. Musikalisch gab's für mich zwar keine großen,
überraschenden Abräumer, aber dafür war's durchweg ein
abwechslungsreiches Potpourri. Und der Star ist sowieso das
Festival bzw. die nahezu komplett sympathische
Besucherschar. Erstaunlich auch immer wieder meine im
Nachgang im Gegensatz zu anderen Open Airs so fitte
Verfassung...
13.07.10
Unlängst flüchteten Joriam und meinereiner vor der Gluthitze
gen Norden nach Kappeln am "Ostseefjord" Schlei. 'Ne nette
Gegend dort, die natürlich touristisch voll erschlossen ist
und wo an jeder Ecke ein Ausschank zum Verweilen einlädt.
Das Städtchen selbst brüstet sich damit, "Innenstatt" zu
finden und kann tatsächlich mit erstaunlich reichhaltiger
Infrastruktur punkten. Der geneigte Veganer findet 'ne
Topeinkaufsmöglichkeit im großstädtisch anmutenden
Biosupermarkt und kann sogar nobel essen gehen in
Deutschlands einzigem
Mauritius-Restaurant. Nicht nur für Ruheständler ein
interessantes Urlaubsziel!
23.06.10
Es schien fast so, als seien die Zeiten der ungewöhnlichen
Begegnungen beim Joggen durch Wald und Flur längst vorbei.
Bis unlängst, als déjà-vu-mäßig zwei Zossen von hinten
angeschossen kamen und mir zum zweiten Mal der Schreck des
beinahe unter die Hufe Kommens in die Glieder fuhr. Gibt's
eigentlich so was wie 'nen Pferdeführerschein? Und dann war
da noch der einem bekannten Hersfelder Wirt verdammt ähnlich
sehende Typ, der ungeniert seine Hose zuknöpfend aus dem im
Feldweg eiligst abgestellten KFZ stieg. Im Fond saß noch
jemand - und die sah mir nicht nach einer
Familienangehörigen aus...
Ob die Partypatrioten heute abend wohl wieder Grund für 'nen
Fahrradkorso haben? Ich werde mich selbst zu einem
Deutschlandspiel nach draußen wagen. Allerdings nicht in die
Expertenhochburgen vor den großen Leinwänden, sondern nur
schön old school in die Pinte mit Röhrenfernseher. Mal
schaun, ob der WM-Wahn weitergeht...
06.06.10
Dass ich das
noch erleben darf... Morgen stechen wir tatsächlich in See
übers Südseecamp nach Sölvesborg zu Springfields Rick sein
Seniorenmatinee. Möge Anti-Brumm uns beistehen! Mal schauen,
wer dann 'ne Woche drauf so alles zurückgetreten ist oder
den Klassenerhalt geschafft hat und ob Amiland vom sonst so
umkämpften Öl endgültig die Schnauze voll hat...
† 16.5.2010†
R.I.P.
15.05.10
Im Fußball ist jetzt Zeit für Entscheidungen und Endspiele,
und während man in St. Pauli aus dem Feiern nicht mehr
rauskommt, haben andere bittere Pillen zu schlucken. Wie der
KSV Hessen am Dienstag beim Hessenpokalfinale in Fulda gegen
Offenbach. Sie haben dem Favoriten Paroli geboten und im
zweiten Durchgang gar dominiert, aber es sollte nicht sein.
K.O. in letzter Minute, total ungerecht! Immerhin hat Fulda
mal wieder halbwegs großen Fußballsport erlebt. Dass die
dort so was nur noch vom Hörensagen kennen, ließ die etwas
unvollkommene Organisation des Events durchaus erahnen...
05.05.10
BUNDESLIGA, BABY! Bedarf es noch weiterer Worte? Zunächst
bedenklich bissige Fürther wurden von im zweiten Durchgang
unbändig motivierten Kiezkickern niedergerungen und seit
Ewigkeiten wieder von Braun-Weiß am Ronhof besiegt. Erster
Matchball verwandelt, Aufstieg auf ganzer Linie. Amen.
16.04.10
"Dead Again" - absurd-zutreffender Titel für die letzte Type
0-Scheiblette. Prompt wurde das gestrige Würzburger
Psychedelic-Network-Event dem just zu seinen Ahnen
abgerittenen Peter Steele gewidmet. Und dies entwickelte
sich nicht zuletzt dank der Visuals von Kosmik Klaus zu
einer feudalen Veranstaltung, bei der man sich fast
gewünscht hätte, zum leckeren Bier weitere Genussmittel
gekostet zu haben. Ahkmed legten 'nen fetten Stoner-Groove
aufs Parkett, den Jex Thoth ausbremsten, um ihn anschließend
per rituellen Liedguts in eine kosmische Umlaufbahn zu
katapultieren. Bin gespannt, ob sich demnächst eine wahre
Welle an weiblich gefronteten Kapellen mit
Jefferson-Airplane-Remineszenzen über uns ergießen wird.
Und dann hab' ich heute vor Schreck fast das Höschen
wechseln müssen, als ich im neuen Rock Hard ein altes Foto
der Scorpions gesehen habe. Dass sie es trotzdem noch zu
Weltruhm gebracht haben, ist ihnen umso höher anzurechnen.
09.04.10
Denkwürdiger Abend gestern in Hersfelds letzter
Metalbastion: Die Deutschmetaller Schaffrath rockten den
großen Saal, der zum Bersten mit vergnügungshungrigem Volk
gefüllt war - das gleichzeitig im Free TV übertragene
Europa-League-Spiel des anderen Hamburger Vereins schien
kein Hinderungsgrund zu sein. Noch voller als beim
Kneipenfestival zapfte sich das bedauernswerte Personal die
Finger wund, um wenigstens den im hinteren Bereich
postierten Besuchern den gröbsten Durst zu stillen. Vor der
Bühne dagegen mussten Einige der zweistündigen Bang- und
Circle-Pit-Orgie Tribut zollen und sich von den mehrmals
herbeigerufenen Sanitätern notversorgen lassen. Für derart
große Acts sollte demnächst dann doch eine Verlegung in die
Schilde-Arena in Erwägung gezogen werden. Zumal wenn
busseweise Eintracht-Fanclubs angekarrt werden, die durch
den Chartbreaker "Elf" auf die Band aufmerksam wurden.
Gleichzeitig stattfindende Dartwettbewerbe in den hinteren
Katakomben erleichtern die Situation auch nicht gerade.
29.03.10
Wenn zur Kneipentour gerufen wird, sind also die Hersfelder
Pinten mal richtig voll. Schon schön, aber auch irgendwie
beknackt, fünf Euronen abzudrücken, um in die Etablissements
wegen Überfüllung kaum hineinzukommen, geschweige denn,
erfrischende Kaltgetränke abgreifen zu können. Nicht mal das
sonst so patente Personal des Buchcafés kriegte die
Bestellungen im Trubel noch korrekt auf die Reihe - aber
gut, wenn so prominente Gäste wie Jimi Blue und Quentin am
Start sind, kann man schon mal nervös werden.
Da lief's im guten alten Keller schon besser, zumal manche
Gäste mitdenken und zur Not die Buchse ausziehen, um der
Enge entgegenzuwirken. Vor acht Jahren wäre da noch keiner
drauf gekommen. Konfuzius sprach: "Die Augen werden als
erstes müde."
Hier noch eine nicht mehr genau zuzuordnende Impression -
muss die Flower-Power-Kapelle im Bratspieß gewesen sein,
oder so.
16.03.10
So
sind se, die Jahr100-Kicker. Neulich noch torlos, letzten
Sonntag dann mal nett 5:3 gegen RWO gewonnen. Unterhaltsam
war das zwar schon, aber auch reichlich an die Nerven
gehend, wenn zwischendurch immer wieder geschwächelt wird.
So wird das bis zum Aufstieg noch ein mühsames Unterfangen.
Erstaunlich,
dass Rock-Hard-Schreiberlinge wochenends Zeit haben, die
Fußballstadien der Nation unsicher zu machen, wo doch immer
stapelweise neues Liedgut gehört und beurteilt werden will.
Aber zwei oder mehr frische Astra seien der Journaille
gegönnt, selbst wenn das unweigerlich verpasste Fernzüge zur
Folge hat...
Wahrscheinlich hab' ich am Samstag zum ersten Mal
Süßkartoffeln schnabuliert, und diese kombiniert mit Weißen
Bohnen in einer gar köstlichen Suppe, die im
Backbord gereicht wurde. Sollte ich öfter auf den
Speiseplan setzen.
28.02.10
Es ist doch echt seltsam - da will sich Nikotinsuchtknochen
Myri endlich das Geschlote abgewöhnen, holt sich dazu Hilfe
in Form von "Kräuterretten" beim Apotheker, und just nachdem
die erste Packung der Ersatzglimmstengel zur Neige gegangen
ist, sind die Teile komplett vom Markt verschwunden. Ob sie
festgestellt haben, dass Haselnussblätter noch
gesundheitsschädlicher als Tabak sind? Wollen wir mal
hoffen, dass mein Täubchen es auch so schafft. Zur Not kann
sie ja ihren Schietwettertee paffen, der kostet wenigstens
keine unverschämten Extrasteuern.
16.02.10
Schon zum zweiten Mal
im noch jungen Jahr zog es uns ans Millerntor, wo wir gegen
die Frankfurter ein nahezu historisches Ergebnis bestaunen
durften. Spiele ohne Tore gibt's dort nämlich fast seltener
als Siege gegen die Bayern oder den hsv. Witzig war's
trotzdem, zumal angesichts zufälliger Tischnachbarn, die die
gleichen Leute kennen, welche sonst in der Kasseler Gosse
ihr Unwesen treiben. Außerdem war im Night Light ein äußerst
geschmackssicherer DJ am Start.
Ich hab's früher bereits erwähnt - wenn denn mal jemand per
Internetsuche hier landet, geht es fast immer um ganz
dubiose Begriffe, die meist zum guten alten
Quatschblatt führen. Den neuesten Treffer erbrachte die
nette Kombination "stuhlgang schmierig stinkend". Ah, ja...
31.01.10
Krasser
Winter auch! Kalt war's letztes Mal ja schon, aber nun
gibt's auch noch fett weiße Pracht dazu. Das ging gestern
gar so weit, dass etliche Kandidaten dem Treiben am Röderweg
ferngeblieben sind, so dass womöglich Timsens vorzügliche
Doppelkornkirschen gar nicht alle verzehrt werden konnten.
Dabei wirken die sogar gegen Unregelmäßigkeiten des
Zahnfleischs, ich hab's selbst probiert!
Warum werden eigentlich Möbel aus Weichholz wie Kiefer
hergestellt? Wenn man bei einem ebensolchen Bett mit einem
Lattenrost aus härterem Baum rumhantiert, gibt's schneller
Macken im Material, als man gucken kann. Ganz zu schweigen
von den fiesen Rillen, die handelsübliche Handschellen an
den Sprossen hinterlassen...
15.01.10
Morgen geht das dann also wieder los mit dem professionellen
Gekicke und wir sind gespannt, ob der weltbeste Club weiter
Richtung Bundesliga drängt. Letztes Wochenende haben mein
Täubchen und ich schon mal begutachtet, ob die Form bei den
Jungs noch passt. Was soll man sagen, ein hochverdientes 2:0
gegen den Tabellenzweiten von eine Liga drüber ist doch fast
beängstigend. Da kann wohl in Ahlen nur die Ernüchterung
folgen...
Ernüchternd ist irgendwie auch das kaum vorhandene Treiben
auf der Meile an einem Sonntagabend.
Hier
und da hat zwar ein Etablissement geöffnet, doch die
Kundschaft bleibt überschaubar. Dank vorheriger Recherche
machten wir immerhin zum ersten Mal im Clochard halt. Krasse
Pinte! Scheinbar hatten wir die Balladenrunde erwischt, da
etliche Schmachtfetzen von Kiss und Konsorten aus der
Musicbox dudelten. Noch bevor die erlösende
Amon-Amarth-Nummer an die Reihe kam, sorgte ein Beamtenduo
für 'ne Musikpause, da ermittelt wurde - warum auch immer.
Kaum um die Ecke, wurden sie zurückgerufen, weil angeblich
ein Gast in 'ne Faust gelaufen war... Da waren wir bestimmt
nicht zum letzten Mal.
05.01.10
In Kassel fuhren in der kompletten Neujahrsnacht
halbstündlich Straßenbahnen! Ein Traum für
Kleinstadtbewohner, die es gewohnt sind, dass selbst
werktags nach 18 Uhr kaum noch öffentliche
Personenbeförderung stattfindet. So konnte man jederzeit die
jeweilige Party verlassen, wenn man genug hatte. Eine
praktische Sache, vor allem wenn sich herausstellt, dass es
einen auf eine Veranstaltung mit Rockanteil < 1 %
verschlagen hat... Überraschende Erkenntnis kurz vor
Jahresende: Freixenet ist vegan! "Sektchen?" werd' ich
demnächst wieder öfter fragen.
Apropos Rock: Musikalisch lässt sich 2010 schon überaus
erfreulich an. Denn der längst von Mr. Devon Graves
persönlich konservierte Meilenstein "Chapter IV: ...all for
the sake of love" der ewigen Hopefuls re-Vision ist endlich
und tatsächlich erhältlich, hurra! Ich will doch sehr
hoffen, dass mindestens alle, die das hier lesen (also ca.
drei Leute), umgehend das Werk ordern. Am elegantesten
funktioniert das über die Band selbst, bei der es für
schlappe 15 Euronen inkl. Versand eine limitierte Auflage
mit Bonus-CD, Stickern, Tanga usw. gibt. Spätestens, wenn
ihr vom zur Hälfte von Herrn ex-Lackey gesungenen
Maiden-Cover "Strange World" erfahrt, wird es heißen: "Be
quick or be dead". Details in
re-Visions myspace-Blog.
"Ist
der Mensch nicht ein komisches Tier? Er tötet Millionen wild
lebender Tiere und tut gleichzeitig alles, damit es seinen
Haustieren gut geht. Er bringt Milliarden von Nutztieren um
und isst sie. Das wiederum bringt Millionen von Menschen um,
weil der Verzehr all dieser Tiere zu degenerativen - und
letztlich tödlichen - Krankheiten wie Herzleiden,
Nierenleiden und Krebs führt. Daher quält und tötet der
Mensch Millionen weiterer Tiere, um diese Erkrankungen
heilen zu können. Anderswo auf der Welt sterben Millionen
von Menschen an Hunger und Unterernährung, weil die Nahrung,
die sie ernähren könnte, dafür verwendet wird, Nutztiere zu
füttern. Und währenddessen sterben manche Leute an zynischem
Gelächter angesichts dieser absurden Menschheit, die
dermaßen unbekümmert und brutal tötet, um dann einmal im
Jahr Karten zu verschicken und um „Frieden auf Erden“ zu
bitten." (Vorwort aus "Old MacDonald’s Factory Farm" von C.
David Coats)
"Die Weltlandwirtschaft
könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Das
heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."
(Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter)
"Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders
feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine
Nebenform menschlicher Geisteskrankheit." (Theodor Heuss, erster Bundespräsident der BRD)
"Ich habe meine gesamte Jugend buchstäblich in
Kotze, Scheiße, Urin, Kakerlaken, Bandwürmern und
sterbenden, verwesenden Katzen verbracht. Auch das Essen
wurde in entsprechender Art zubereitet."
(Tom Gabriel Warrior, TRIPTYKON)
"Life is not the opposite of death. Death is the
opposite of birth, life is eternal."
(Stan Ambrose in ANATHEMAs "Presence")
"Alle haben gedacht, ich sei tot. Ich selbst
auch."
(Tom Angelrippers Gedankenwelt nach krassem Bühnensturz)
"Mein Kopf ist nicht
Ihr Tanzplatz!"
(Helga K. beim Privat-Brainstorming im Kreise der
Arbeitskollegen)
"They probably had shit
running down their legs, but you couldn't see it under the
marvellous gowns!"
(Ronnie James Dio über romantische Aspekte des Mittelalters)
"Abseits is', wenn
dat lange Arschloch zoo spät abspielt."
(Hennes Weisweiler über Günter Netzer)
"Es war ein wunderschöner Augenblick, als der
Bundestrainer sagte: <Komm Steffen, zieh deine Sachen aus,
jetzt geht's los.>"
(Steffen Freund, ehemaliger Nationalspieler)
"Man darf ein Album erst frühestens 15 Jahre nach der
Veröffentlichung beurteilen. Alle, die wir über Musik
schreiben, tun das ja nur aus einem sozialen Reflex heraus.
Wären wir cool, würden wir 20 jahre lang die Fresse halten." (Fenriz hat mal wieder recht)
"Ich komme aus der Gosse, da wird man entweder
Zuhälter oder Fußballprofi." (Deniz Naki)