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Hauptfeld

Palaver zum Tage

Seitan Tofub(r)uch Erb.Info
           

25.12.10

Unsere Hoffnung auf ein Erreichen der angestrebten 20 Hinrundenpunkte für den FC St. Pauli erfüllten sich letzten Samstag im Spiel gegen Mainz 05 ja nicht ganz. Nach grottenschlechter erster Halbzeit gaben unsere Jungs nach der Pause zwar ordentlich Gas, aber die starken Karnevalskicker machten letztlich mit dem 2:4 alles klar. Dabei haben wir so mitgezittert - auch angesichts gefühlter zweistelliger Minusgrade (im Bierschaum bildeten sich bereits Eiskristalle). Schade, aber überwintert wird trotzdem oberhalb der Abstiegszone, und wenn im nächsten Jahr unsere Stürmer das Toreschießen wiederentdecken, stehen die Chancen auf den Klassenverbleib gar nicht so schlecht.

Wie schon im letzten Winter haben wir Hamburg also richtig eisig erlebt, und obwohl die Meteorolügen fürs Wochenende keine nennenswerten Niederschläge gemeldet hatten, fing es auf der Rückfahrt heftig zu schneien an. Trotzdem wollte ich abends noch nach Hersfeld durcheiern, was mir um Schamhaaresbreite eine Übernachtung auf der A7 eingbracht hätte. Im Stau vorm Pommer hatte ich die zweifelhafte die Idee, mich über die Bedarfsausfahrt aus der Blechlawine zu befreien - wodurch ich mich fast vollends festgefahren hätte. Nur mit viel Glück gelang mir die Befreiung, um anschließend den Knüllwald auf völlig verschneiten Straßen zu durchqueren und dabei auch noch mit einem Reh aneinander zu geraten. Ich war heilfroh, meine Karre unter nachbarschaftlicher Hilfe dann doch irgendwie in die heimische Einfahrt bugsiert zu haben. Beim nächsten Mal werd' ich Frau Holle bestimmt nicht so dreist herausfordern.

09.12.10

War wieder ein nettes Konzert neulich von Anyone's Daughter im Theaterstübchen. Die Kasseler Kulturelite ließ sich auch vom grimmigen Winterwetter nicht davon abhalten, einem weiteren Trioauftritt der legendären Krautrockband beizuwohnen. Nicht nur das virtuelle Kaminfeuer auf diversen Bildschirmen sorgte dafür, dass es uns warm ums Herz wurde, sondern auch und vor allem die gewohnt erstklassige Darbietung der chronisch unterbewerteten Truppe. Einzig verzichtbar schien mir das Seal-Cover, ganz im Gegensatz zur unorthodox interpretierten Jimi-Hendrix-Nummer. Ein wenig was Neues wurde auch gespielt, so dass vielleicht bald mal wieder ein Album ansteht. Auftritte mit kompletter Band sind jedenfalls konkret in Aussicht gestellt, endlich!

Ich sag's ja schon immer, Zeitlupe und Veganismus passen hervorragend zusammen. Findet offensichtlich auch Cathedrals Schlurfmeister Lee Dorrian, der mit seiner Band den wahrscheinlich ersten tierrechtlerischen Doom-Metal-Song überhaupt veröffentlicht hat. "The Guessing Game" ist auch abgesehen davon ein grandioses Album.

24.11.10

Bei "30 Jahre Heaven and Hell" sind flockige 273 Euro inkl. "175-Jahre-Eisenbahn"-Gedenkmünze in unserer Sammelbox gelandet. Vielen Dank an alle, die gespendet bzw. geschenkt haben! Viva Con Agua wird's freuen. Nur die Schnapsmitbringer waren wieder ungehorsam und haben die Spirituosen nicht ausgetrunken...

Keineswegs unterschlagen will ich den famosen Jex Thoth - Gig neulich in Neukirchen (Knüll). Zunächst hatten wir leichte Probleme, die Location ausfindig zu machen, da der Ort mit "Sägewerken" reichlich gesegnet ist. Immerhin konnten Rima, Volker und meinereiner so noch ein bisschen was vom hübschen Stadtkern besichtigen. Im Club selbst drängte sich hernach ein wüst gemischtes Publikum aus Musikschülern, DSDS-Spannern und Dorftrunkenbolden, das so gar nicht nach passionierten Hippiedoomsters aussah. Der Schein trog nicht, denn nachdem der fette nordhessische Schnulzenbarde ausgeträllert hatte, leerte sich der ziemlich nette Schuppen schwuppdiwupp. Zurück blieben acht Jex-Fans vor der Bühne und einige versprengte Interessierte im Hintergrund, die jedoch eine astrein aufgelegte Band bewundern durften. Obwohl schade, dass so wenig Knüller Bock auf super Mucke hatten, war's doch ein unvergessliches Bizarrevent.

11.11.10

Nordhessens prominentester Gossenverein ist auf bestem Weg Richtung Liga 3. Jüngst wurde mit starker Leistung in einem munteren Match gar Angstgegener 1860 München II bezwungen. Was soll da noch schiefgehen? Höchstens unseriöse Schiedsrichter können dem KSV den Weg nach oben noch verbauen. Herr Fischer hatte am Samstag z.B. inmitten des Spiels eine Phase, während welcher permanent Phantomfouls zum Nachteil des Heimteams nicht nur gepfiffen, sondern auch noch mit Gelben Karten bestraft wurden. Dabei hatte der Pfeifenmann bis dahin und auch wieder gegen Ende eine tadellose Leistung geboten. "Devil's Kitchen"-Deejay Sascha wusste als erfahrener Nordkurvler sogleich, was Sache war: Der eigentlich Unparteiische ist im wirklichen Leben willenloser Lustsklave des DFB-weit berüchtigten Lack-und-Leder-Luders Bibiana Steinhaus, das ihm befahl, im Café King eine Wette auf drei Gelbe Karten gegen KSV-Spieler zwischen Spielminute 50 und 70 zu platzieren. Ich wusste, es musste eine schlüssige Erklärung geben...

22.10.10

Nach zig Jahren habe ich mal wieder der Lolls-Freiverlosung beigewohnt, und ich muss sagen, da passieren gruselige Dinge. Wir waren schon beunruhigt, als eine Ku-Klux-Fee als Glücksbringerin vorgestellt wurde, doch während der Ziehung der Preise 5 bis 2 schien alles in normalen Bahnen zu verlaufen. Erst bei der Übergabe des Hauptgewinns wurde klar, welch sinistrer Geist über der Veranstaltung schwebte: Die "weibliche" Inkarnationsform der allgegenwärtigen Cola-und-Selters-Erscheinung zeigte sich auf der Linggplatzbühne und funkelte hernach von den Titelseiten der Gazetten. Ist das Lullusfest nun verflucht? Wird im nächsten Jahr das Feuer erlöschen? Mir schwant Unheilvolles... Auch das Engelhardt schien verhext. Meister Zuschlags wie Sauerbier angepriesenes Aufragsbräu schmeckte wie Mutter Beimer im Schritt. Und der schnellste gebürtige Hersfelder über die 10 km beim Lollslauf war: Gero Hase!

Alles im Lot hingegen bei Anneke und Anathema: Die Holland-Elfe tirillierte zur selbstgeklampften Gitarre mal wieder engelsgleich, während die britischen ex-Metaller im Erfurter Centrum ein fulminöses Mammutprogramm von fast zweieinhalb Stunden Spieldauer zum Besten gaben. Für Spills vielleicht schon ein bisschen zu viel des Guten, doch meinereiner hätte am Ende durchaus noch mehr Perlen vom Schlage eines "One Last Goodbye" oder "Sleepless" vertragen.

07.10.10

Da Hannover so nah liegt, war es auch naheliegend, den sanktpaulianischen Auswärtssieg in der Niedersachsen-Hauptstadt eigenäugig zu begutachten. Das Match fand am Freitag Abend statt, also war klar, dass ich Myri, Jonas und mich selbst mit meinem Kleinwagen dorthin bugsieren würde, denn nachts findet in Deutschland ja auch zwischen beinahe benachbarten Großstädten keinerlei öffentlicher Verkehr statt. Apropos Verkehr: Die offizielle Website des kleinen hsv rät KFZ-Anreisenden zur Befolgung der parkplatzmäßigen Stadionbeschilderung, was ich dann natürlich auch so tun wollte. Blöd nur, wenn wegen Volxfest der Schützenplatz für die Blechlawine gar nicht zur Verfügung steht. Ergo weist die gewitzte Weltstadt den planlosen Autofahrer per Schild darauf hin, Bus und Bahn zu benutzen. Nur welche? Und wo parken? Echt geil gemacht. Aber so prekär war die Lage dann doch nicht, denn im Stadtgebiet bot sich durchaus das eine oder andere freie Plätzchen an. Und dank kleinem Fußmarsch zur AWD-Arena konnten wir sogar noch ein bisschen was von der Stadt sehen. Hauptsächlich war das ein größerer Karpfenteich, den ich übermütig bereits vorm Spiel gern in Marius-Ebbers-See umbenennen wollte...

Das Stadion macht von außen einen halbwegs stylishen Eindruck, während es sich innen kaum von anderen modernisierten Kampfbahnen wie der in Bankfurt unterscheidet. Getränkekauf funktioniert natürlich nur mit vorher besorgter Karte, was ungewohnt aber nicht so tragisch ist, solang man nicht zweimal endlos anstehen muss. Das lief dann ganz gut, das Hasseröder war süffig, allerdings wurde ich wohl bei der Pfandverrechnung leicht beschissen. Bei Barzahlung wäre das nicht passiert... Auch mit hannoverschen Fans kam man in der Gästekurve in Kontakt, die durchweg entspannt wirkten und sogar ansprechbar waren. Einer meinte gar, dass etliche der Seinigen an diesem Abend zwei Herzen im Brustkorb am Kloppen hätten, da ja viele auch mit St. Pauli sympathisieren würden. Entsprechend wenig Heimsupport war dann auch zu vernehmen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das eher mit vornehmer Zurückhaltung der Grün-Weiß-Schwarzen bzw. Roten oder der akustischen Übermacht der Braun-Weißen zu tun hatte. Das war aber auch laut hinter, neben und vor uns! Selten so erlebt. Hing womöglich auch etwas mit der Akustik des weiten Runds zusammen, jedenfalls war vom Rest des Stadions wie auch von den Lautsprecheransagen so gut wie nichts zu vernehmen. Dass im Sitzplatzbereich alle am Stehen waren, überraschte so nicht weiter, aber dass sich ein paar Kollegen vor uns dauerhaft auf die Sitzschalen stellten, fand ich weniger geschmeidig. Zum Glück konnte ich mit Jonas problemlos ein paar Meter zur Seite ausweichen, während Myri es ihren Vorderleuten gleich tat, um von erhöhter Position chortechnisch Gas zu geben.

So machte die braun-weiße Gemeinde also einen weitgehend amtlichen Eindruck, auch wenn die paar pyrotechnischen Artikel zwischendurch nicht unbedingt besonders einfallsreich waren. Teilweise gefüllte Bierbecher von oben Richtung eigene Leute zu werfen, zeugt ebenso nicht von durchweg perfekter Fankultur, wie auch einige blödsinnige Pfiffe gegen das Heimteam. Das können wir ja hoffentlich noch lernen. Wenig Lernbedarf schienen hingegen Stanis Mannen zu haben. Einen brillanten Flankenlauf Oczipkas nach wenigen Spielminuten verwandelte Ebbe endlich zu seinem ersten Saisontreffer! Für den Rest der 1. Hälfte beschränkten sich die Jungs darauf, Hannover nicht zum Zug kommen zu lassen, was bestens klappte. In Halbzeit 2 musste Thomas Kessler mindestens einmal alles geben, um die Null zu bewahren, während die stürmenden Kollegen es nicht ganz schafften, den Sack endgültig zuzumachen. Matze Lehmann war auf dem besten Weg zum 2:0, als Haggui ihn unfair stoppte und zurecht mit Rot bedacht wurde. Am Ende stand ein verdientes 0:1, was zu den Punkten 8 bis 10 und Tabellenplatz 9 führte. Feine Sache das! Sehr schön dabei auch der erste Bundesliga-Auftritt Florian Lechners, der einige Male die Gegenspieler gekonnt abkochte. Und wenn ihr mal nach Hannover kommt, meidet die Shell-Tanke in der Hildesheimer Straße. Unfreundliche Belegschaft dort, die die um WC-Besuch bittende Kundschaft auch nach mehrfacher Nachfrage rotzfrech verarscht. Empörend!

Bilder aus Niedersachsen gibt's keine, da die Kamera es vorzog, im Auto zu bleiben. Dafür konnte ich aber in Kassel am Tag der deutschen Einheit festhalten, wie knorke ein ortsansässiger Elektromobilrocker seinen fahrbaren Untersatz herausgeputzt hatte:

29.09.10

Von wegen 2012, die PW-Bande scheint es plötzlich mächtig eilig zu haben! Vielleicht ist es ja die richtige Taktik, bevor irgendwelche Unstimmigkeiten aufkommen und die Geschichte wieder in die Binsen geht. Die offizielle Facebook-Seite vermeldet jedenfalls folgende Frühlingsgefühlsduselei:

POWER OF METAL TOUR 2011
WITH
SYMPHONY X
NEVERMORE
PSYCHOTIC WALTZ

25/Feb DE - Stuttgart, LKA Longhorn cap.1500
26/Feb DE - Oberhausen, Turbinenhalle cap.3000
27/Feb BE - Antwerpen, Hof Ter Loo cap.1100
28/Feb FR - Paris, Elysee Montmartre cap.1500
01/Mar FR - Toulouse, Phare cap.1000
02/Mar OFF DAY
03/Mar ES - Barcelona, Apollo cap.1100
04/Mar FR - Lyon, Transbordeur cap.1600
05/Mar IT - Florence, Viper cap.1000
06/Mar CH - Pratteln, Z7 cap.1700 1
07/Mar IT - Milan, Magazzini Generali cap.1000
08/Mar LU - Esch zur Alzette, Kulturfabrik cap.1000
09/Mar OFF DAY
10/Mar SI - Ljubljana, Cvetlicarna cap.1000
11/Mar DE - Munich, Backstage cap.1500
12/Mar AT - Wien, Gasometer cap.2000
13/Mar DE - Würzburg, Posthalle cap.2000
14/Mar DE - Bad Arolsen, Outback cap.1650
15/Mar OFF DAY
16/Mar DE - Hamburg, Markthalle cap.1100
17/Mar DE - Frankfurt, Batschkapp cap.750
8/Mar DE - Geiselwind, Music Hall cap.1700
19/Mar NL - Tilburg, O13 cap.2200
20/Mar NL - Amsterdam, Melkweg cap.1500

Sieht doch nett aus! Selbst wenn PW enttäuschen sollten, ist da immer noch Warrel mit seinen Mannen, um die Kastagnetten aus dem Feuer zu holen.

Auf den Schreck brauch ich erstmal was mit Geschmack...

16.09.10

Irgendwie hatte ich es ja im Urin, dass bei der Psychotic-Waltz-Reunion nur der eine und einzige Sänger mitmachen kann. Ob er sich nun Devon Lackey oder Buddy Graves nennt, ist dabei ja völlig egal, Hauptsache er trällert gar großartig. Mal schauen, inwieweit der alte Spirit reanimiert werden kann... KIT und Rock Hard Festival 2012 sehe ich jedenfalls mit Freude entgegen!

Unser Fernostreporter Martin hat sich auch schon wieder gemeldet. Nach den zuletzt geschilderten unheilvollen Zuständen begab er sich in die Hände eines schamanenartigen Kurpfuschers, der alsbald die Ursache seiner körperlichen Gebrechen ausfindig machen und beseitigen konnte. Nach knapp 36-stündigem Exorzismus schaut er zwar noch etwas mitgenommen aus der Wäsche, die Erleichterung lässt sich jedoch erahnen, mit der er triumphierend den ultraschmarotzenden Brontalbandwurm der Spezies Eucestoda chlorophyllii präsentiert:

Die Prophylaxe zur Vermeidung eines weiteren Befalls ist auch nicht ohne: Regelmäßige Selbstgeißelung in Form der schon im antiken Griechenland zum Einsatz gekommenen Rettichstrafe ist eine Grundvoraussetzung. Des Weiteren steht bei unserem Geplagten nun täglich "Durian", auch Stink- oder Käsefrucht genannt, auf dem Speiseplan. Was er durchmachen muss, lässt sich anhand seiner Beschreibung der dabei auftretenden Düfte nur erahnen: "wenn nur dieser elende gestank nicht wäre... wie gut gelagerte alte socken mit jeweils einem hauch fauler eier und frischer kotze!!"

03.09.10

Und schon schaut das Tabellchen nach der Last-Minute-Niederlage gegen Hopps Hobbytruppe etwas weniger toll aus, doch das kann sich bis Saisonende ja auch wieder zum Positiven hin entwickeln. Eigentlich lief es für unsere Zweierreisegruppe eh fast optimal, da wir trotz Stau bei knappst bemessener Zeit früh genug am Millerntor aufgeschlagen sind und sogar die erhofften Tickets entgegennehmen konnten. Dann durften wir ein intensives Match auf gutem Niveau sehen und nicht zuletzt ein wieder geschlossenes Stadion mit neuer Haupttribüne bewundern, das zur blendenden Stimmung sicher einen guten Teil beitrug. Auch schön, dass einige beim Abgang von Schiris und Gästeteam pfeifende Zuschauer von applaudierenden Fairnessverfechtern locker übertönt wurden. So muss das sein!

Eigentlich wollten wir später noch beim Welt-Astra-Tag vorbeischauen, doch der Besucherandrang im Backbord warf uns zeitlich zu weit zurück. Die vegane Currywurst nach Art des Hauses ist wohl einfach zu gut, weswegen manch Gourmet sogar eigens aus dem Vereinigten Königreich eingeflogen kommt. Bei Irmgard Kruse war es weder so voll noch traf die Mucke meinen Geschmack, aber das Publikum am wohl ältesten Tresen Sankt Paulis war dafür teilweise umso spezieller. Doreen, wenn du das hier liest, bitte melde dich! Wir wüssten da eventuell einen geeigneten Therapeuten.

Und dann erreichte mich noch ein Hilferuf unserer waldhessischen Exklave im fernen Bali. Die Ärmsten dort werden von unheilvollen Dämonen drangsaliert, welche blutende Wunden an den Extremitäten sowie brennende Schmerzen an verschiedenen Körperöffnungen verursachen. Sollte jemand mit kleinem Exorzistendiplom der VHS in der Tasche dort zu urlauben beabsichtigen, kümmere er sich bitte mal um die Gepeinigten.

26.08.10

Bevor das womöglich doch irgendwann wieder unschöner aussieht - zum Genießen die aktuelle Tabelle der Bundesliga:

06.08.10

Was gibt es morgens Erfrischenderes als eine nette Spritztour mit dem Fahrrad durchs Solztal und den Herfagrund, um hernach beflügelt ans Werk zu gehen? Fast optimal sind die Bedingungen, wenn der warme Saure Regen für samtweichen Teint sorgt und Schneckenschleim geschwängerte Luft das Abhusten der nächtlichen Bronchialverquanzungen geschmeidig fördert. Nicht nur Fuchs und Hase freuen sich in der Morgendämmerung über transpirierende Passanten, auch Nager verschiedenster Art sowie Greifvögel, Reiher und Storchartige, die Nahrung suchend in der Luft eine Körperspannung analog Gina Wild in der Duldungsstarre aufbauen, zeigen einem um diese Uhrzeit regelmäßig die Vielfalt der heimischen Fauna. Also kann ich euch versichern: Mit dem Fahrrad zur Arbeit, das bringt's!

20.07.10

War das wieder entspannend am Berch... Und diesmal hat sogar das Wetter beim Burg Herzberg Festival weitgehend mitgespielt. Musikalisch gab's für mich zwar keine großen, überraschenden Abräumer, aber dafür war's durchweg ein abwechslungsreiches Potpourri. Und der Star ist sowieso das Festival bzw. die nahezu komplett sympathische Besucherschar. Erstaunlich auch immer wieder meine im Nachgang im Gegensatz zu anderen Open Airs so fitte Verfassung...

13.07.10

Unlängst flüchteten Joriam und meinereiner vor der Gluthitze gen Norden nach Kappeln am "Ostseefjord" Schlei. 'Ne nette Gegend dort, die natürlich touristisch voll erschlossen ist und wo an jeder Ecke ein Ausschank zum Verweilen einlädt. Das Städtchen selbst brüstet sich damit, "Innenstatt" zu finden und kann tatsächlich mit erstaunlich reichhaltiger Infrastruktur punkten. Der geneigte Veganer findet 'ne Topeinkaufsmöglichkeit im großstädtisch anmutenden Biosupermarkt und kann sogar nobel essen gehen in Deutschlands einzigem Mauritius-Restaurant. Nicht nur für Ruheständler ein interessantes Urlaubsziel!

23.06.10

Es schien fast so, als seien die Zeiten der ungewöhnlichen Begegnungen beim Joggen durch Wald und Flur längst vorbei. Bis unlängst, als déjà-vu-mäßig zwei Zossen von hinten angeschossen kamen und mir zum zweiten Mal der Schreck des beinahe unter die Hufe Kommens in die Glieder fuhr. Gibt's eigentlich so was wie 'nen Pferdeführerschein? Und dann war da noch der einem bekannten Hersfelder Wirt verdammt ähnlich sehende Typ, der ungeniert seine Hose zuknöpfend aus dem im Feldweg eiligst abgestellten KFZ stieg. Im Fond saß noch jemand - und die sah mir nicht nach einer Familienangehörigen aus...

Ob die Partypatrioten heute abend wohl wieder Grund für 'nen Fahrradkorso haben? Ich werde mich selbst zu einem Deutschlandspiel nach draußen wagen. Allerdings nicht in die Expertenhochburgen vor den großen Leinwänden, sondern nur schön old school in die Pinte mit Röhrenfernseher. Mal schaun, ob der WM-Wahn weitergeht...

06.06.10

Dass ich das noch erleben darf... Morgen stechen wir tatsächlich in See übers Südseecamp nach Sölvesborg zu Springfields Rick sein Seniorenmatinee. Möge Anti-Brumm uns beistehen! Mal schauen, wer dann 'ne Woche drauf so alles zurückgetreten ist oder den Klassenerhalt geschafft hat und ob Amiland vom sonst so umkämpften Öl endgültig die Schnauze voll hat...

† 16.5.2010

R.I.P.

15.05.10

Im Fußball ist jetzt Zeit für Entscheidungen und Endspiele, und während man in St. Pauli aus dem Feiern nicht mehr rauskommt, haben andere bittere Pillen zu schlucken. Wie der KSV Hessen am Dienstag beim Hessenpokalfinale in Fulda gegen Offenbach. Sie haben dem Favoriten Paroli geboten und im zweiten Durchgang gar dominiert, aber es sollte nicht sein. K.O. in letzter Minute, total ungerecht! Immerhin hat Fulda mal wieder halbwegs großen Fußballsport erlebt. Dass die dort so was nur noch vom Hörensagen kennen, ließ die etwas unvollkommene Organisation des Events durchaus erahnen...

05.05.10

BUNDESLIGA, BABY! Bedarf es noch weiterer Worte? Zunächst bedenklich bissige Fürther wurden von im zweiten Durchgang unbändig motivierten Kiezkickern niedergerungen und seit Ewigkeiten wieder von Braun-Weiß am Ronhof besiegt. Erster Matchball verwandelt, Aufstieg auf ganzer Linie. Amen.

16.04.10

"Dead Again" - absurd-zutreffender Titel für die letzte Type 0-Scheiblette. Prompt wurde das gestrige Würzburger Psychedelic-Network-Event dem just zu seinen Ahnen abgerittenen Peter Steele gewidmet. Und dies entwickelte sich nicht zuletzt dank der Visuals von Kosmik Klaus zu einer feudalen Veranstaltung, bei der man sich fast gewünscht hätte, zum leckeren Bier weitere Genussmittel gekostet zu haben. Ahkmed legten 'nen fetten Stoner-Groove aufs Parkett, den Jex Thoth ausbremsten, um ihn anschließend per rituellen Liedguts in eine kosmische Umlaufbahn zu katapultieren. Bin gespannt, ob sich demnächst eine wahre Welle an weiblich gefronteten Kapellen mit Jefferson-Airplane-Remineszenzen über uns ergießen wird.

Und dann hab' ich heute vor Schreck fast das Höschen wechseln müssen, als ich im neuen Rock Hard ein altes Foto der Scorpions gesehen habe. Dass sie es trotzdem noch zu Weltruhm gebracht haben, ist ihnen umso höher anzurechnen.

09.04.10

Denkwürdiger Abend gestern in Hersfelds letzter Metalbastion: Die Deutschmetaller Schaffrath rockten den großen Saal, der zum Bersten mit vergnügungshungrigem Volk gefüllt war - das gleichzeitig im Free TV übertragene Europa-League-Spiel des anderen Hamburger Vereins schien kein Hinderungsgrund zu sein. Noch voller als beim Kneipenfestival zapfte sich das bedauernswerte Personal die Finger wund, um wenigstens den im hinteren Bereich postierten Besuchern den gröbsten Durst zu stillen. Vor der Bühne dagegen mussten Einige der zweistündigen Bang- und Circle-Pit-Orgie Tribut zollen und sich von den mehrmals herbeigerufenen Sanitätern notversorgen lassen. Für derart große Acts sollte demnächst dann doch eine Verlegung in die Schilde-Arena in Erwägung gezogen werden. Zumal wenn busseweise Eintracht-Fanclubs angekarrt werden, die durch den Chartbreaker "Elf" auf die Band aufmerksam wurden. Gleichzeitig stattfindende Dartwettbewerbe in den hinteren Katakomben erleichtern die Situation auch nicht gerade.

29.03.10

Wenn zur Kneipentour gerufen wird, sind also die Hersfelder Pinten mal richtig voll. Schon schön, aber auch irgendwie beknackt, fünf Euronen abzudrücken, um in die Etablissements wegen Überfüllung kaum hineinzukommen, geschweige denn, erfrischende Kaltgetränke abgreifen zu können. Nicht mal das sonst so patente Personal des Buchcafés kriegte die Bestellungen im Trubel noch korrekt auf die Reihe - aber gut, wenn so prominente Gäste wie Jimi Blue und Quentin am Start sind, kann man schon mal nervös werden.

Da lief's im guten alten Keller schon besser, zumal manche Gäste mitdenken und zur Not die Buchse ausziehen, um der Enge entgegenzuwirken. Vor acht Jahren wäre da noch keiner drauf gekommen. Konfuzius sprach: "Die Augen werden als erstes müde."

Hier noch eine nicht mehr genau zuzuordnende Impression - muss die Flower-Power-Kapelle im Bratspieß gewesen sein, oder so.

16.03.10

So sind se, die Jahr100-Kicker. Neulich noch torlos, letzten Sonntag dann mal nett 5:3 gegen RWO gewonnen. Unterhaltsam war das zwar schon, aber auch reichlich an die Nerven gehend, wenn zwischendurch immer wieder geschwächelt wird. So wird das bis zum Aufstieg noch ein mühsames Unterfangen.

Erstaunlich, dass Rock-Hard-Schreiberlinge wochenends Zeit haben, die Fußballstadien der Nation unsicher zu machen, wo doch immer stapelweise neues Liedgut gehört und beurteilt werden will. Aber zwei oder mehr frische Astra seien der Journaille gegönnt, selbst wenn das unweigerlich verpasste Fernzüge zur Folge hat...

Wahrscheinlich hab' ich am Samstag zum ersten Mal Süßkartoffeln schnabuliert, und diese kombiniert mit Weißen Bohnen in einer gar köstlichen Suppe, die im Backbord gereicht wurde. Sollte ich öfter auf den Speiseplan setzen.

28.02.10

Es ist doch echt seltsam - da will sich Nikotinsuchtknochen Myri endlich das Geschlote abgewöhnen, holt sich dazu Hilfe in Form von "Kräuterretten" beim Apotheker, und just nachdem die erste Packung der Ersatzglimmstengel zur Neige gegangen ist, sind die Teile komplett vom Markt verschwunden. Ob sie festgestellt haben, dass Haselnussblätter noch gesundheitsschädlicher als Tabak sind? Wollen wir mal hoffen, dass mein Täubchen es auch so schafft. Zur Not kann sie ja ihren Schietwettertee paffen, der kostet wenigstens keine unverschämten Extrasteuern.

16.02.10

Schon zum zweiten Mal im noch jungen Jahr zog es uns ans Millerntor, wo wir gegen die Frankfurter ein nahezu historisches Ergebnis bestaunen durften. Spiele ohne Tore gibt's dort nämlich fast seltener als Siege gegen die Bayern oder den hsv. Witzig war's trotzdem, zumal angesichts zufälliger Tischnachbarn, die die gleichen Leute kennen, welche sonst in der Kasseler Gosse ihr Unwesen treiben. Außerdem war im Night Light ein äußerst geschmackssicherer DJ am Start.

Ich hab's früher bereits erwähnt - wenn denn mal jemand per Internetsuche hier landet, geht es fast immer um ganz dubiose Begriffe, die meist zum guten alten Quatschblatt führen. Den neuesten Treffer erbrachte die nette Kombination "stuhlgang schmierig stinkend". Ah, ja...

31.01.10

Krasser Winter auch! Kalt war's letztes Mal ja schon, aber nun gibt's auch noch fett weiße Pracht dazu. Das ging gestern gar so weit, dass etliche Kandidaten dem Treiben am Röderweg ferngeblieben sind, so dass womöglich Timsens vorzügliche Doppelkornkirschen gar nicht alle verzehrt werden konnten. Dabei wirken die sogar gegen Unregelmäßigkeiten des Zahnfleischs, ich hab's selbst probiert!

Warum werden eigentlich Möbel aus Weichholz wie Kiefer hergestellt? Wenn man bei einem ebensolchen Bett mit einem Lattenrost aus härterem Baum rumhantiert, gibt's schneller Macken im Material, als man gucken kann. Ganz zu schweigen von den fiesen Rillen, die handelsübliche Handschellen an den Sprossen hinterlassen...

15.01.10

Morgen geht das dann also wieder los mit dem professionellen Gekicke und wir sind gespannt, ob der weltbeste Club weiter Richtung Bundesliga drängt. Letztes Wochenende haben mein Täubchen und ich schon mal begutachtet, ob die Form bei den Jungs noch passt. Was soll man sagen, ein hochverdientes 2:0 gegen den Tabellenzweiten von eine Liga drüber ist doch fast beängstigend. Da kann wohl in Ahlen nur die Ernüchterung folgen...

Ernüchternd ist irgendwie auch das kaum vorhandene Treiben auf der Meile an einem Sonntagabend. Myri in der SaftbarHier und da hat zwar ein Etablissement geöffnet, doch die Kundschaft bleibt überschaubar. Dank vorheriger Recherche machten wir immerhin zum ersten Mal im Clochard halt. Krasse Pinte! Scheinbar hatten wir die Balladenrunde erwischt, da etliche Schmachtfetzen von Kiss und Konsorten aus der Musicbox dudelten. Noch bevor die erlösende Amon-Amarth-Nummer an die Reihe kam, sorgte ein Beamtenduo für 'ne Musikpause, da ermittelt wurde - warum auch immer. Kaum um die Ecke, wurden sie zurückgerufen, weil angeblich ein Gast in 'ne Faust gelaufen war... Da waren wir bestimmt nicht zum letzten Mal.

05.01.10

In Kassel fuhren in der kompletten Neujahrsnacht halbstündlich Straßenbahnen! Ein Traum für Kleinstadtbewohner, die es gewohnt sind, dass selbst werktags nach 18 Uhr kaum noch öffentliche Personenbeförderung stattfindet. So konnte man jederzeit die jeweilige Party verlassen, wenn man genug hatte. Eine praktische Sache, vor allem wenn sich herausstellt, dass es einen auf eine Veranstaltung mit Rockanteil < 1 % verschlagen hat... Überraschende Erkenntnis kurz vor Jahresende: Freixenet ist vegan! "Sektchen?" werd' ich demnächst wieder öfter fragen.

Apropos Rock: Musikalisch lässt sich 2010 schon überaus erfreulich an. Denn der längst von Mr. Devon Graves persönlich konservierte Meilenstein "Chapter IV: ...all for the sake of love" der ewigen Hopefuls re-Vision ist endlich und tatsächlich erhältlich, hurra! Ich will doch sehr hoffen, dass mindestens alle, die das hier lesen (also ca. drei Leute), umgehend das Werk ordern. Am elegantesten funktioniert das über die Band selbst, bei der es für schlappe 15 Euronen inkl. Versand eine limitierte Auflage mit Bonus-CD, Stickern, Tanga usw. gibt. Spätestens, wenn ihr vom zur Hälfte von Herrn ex-Lackey gesungenen Maiden-Cover "Strange World" erfahrt, wird es heißen: "Be quick or be dead". Details in re-Visions myspace-Blog.

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"Ist der Mensch nicht ein komisches Tier? Er tötet Millionen wild lebender Tiere und tut gleichzeitig alles, damit es seinen Haustieren gut geht. Er bringt Milliarden von Nutztieren um und isst sie. Das wiederum bringt Millionen von Menschen um, weil der Verzehr all dieser Tiere zu degenerativen - und letztlich tödlichen - Krankheiten wie Herzleiden, Nierenleiden und Krebs führt. Daher quält und tötet der Mensch Millionen weiterer Tiere, um diese Erkrankungen heilen zu können. Anderswo auf der Welt sterben Millionen von Menschen an Hunger und Unterernährung, weil die Nahrung, die sie ernähren könnte, dafür verwendet wird, Nutztiere zu füttern. Und währenddessen sterben manche Leute an zynischem Gelächter angesichts dieser absurden Menschheit, die dermaßen unbekümmert und brutal tötet, um dann einmal im Jahr Karten zu verschicken und um „Frieden auf Erden“ zu bitten."
(Vorwort aus "Old MacDonald’s Factory Farm" von C. David Coats)

"Die Weltlandwirtschaft könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."
(Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter)

"Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit."
(Theodor Heuss, erster Bundespräsident der BRD)

"Ich habe meine gesamte Jugend buchstäblich in Kotze, Scheiße, Urin, Kakerlaken, Bandwürmern und sterbenden, verwesenden Katzen verbracht. Auch das Essen wurde in entsprechender Art zubereitet."
(Tom Gabriel Warrior, TRIPTYKON)

"Life is not the opposite of death. Death is the opposite of birth, life is eternal."
(Stan Ambrose in ANATHEMAs "Presence")

"Alle haben gedacht, ich sei tot. Ich selbst auch."
(Tom Angelrippers Gedankenwelt nach krassem Bühnensturz)

"Mein Kopf ist nicht Ihr Tanzplatz!"
(Helga K. beim Privat-Brainstorming im Kreise der Arbeitskollegen)

"They probably had shit running down their legs, but you couldn't see it under the marvellous gowns!"
(Ronnie James Dio über romantische Aspekte des Mittelalters)

"Abseits is', wenn dat lange Arschloch zoo spät abspielt."
(Hennes Weisweiler über Günter Netzer)

"Es war ein wunderschöner Augenblick, als der Bundestrainer sagte: <Komm Steffen, zieh deine Sachen aus, jetzt geht's los.>"
(Steffen Freund, ehemaliger Nationalspieler)

"Man darf ein Album erst frühestens 15 Jahre nach der Veröffentlichung beurteilen. Alle, die wir über Musik schreiben, tun das ja nur aus einem sozialen Reflex heraus. Wären wir cool, würden wir 20 jahre lang die Fresse halten."
(Fenriz hat mal wieder recht)

"Ich komme aus der Gosse, da wird man entweder Zuhälter oder Fußballprofi."
(Deniz Naki)