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Pflanzen - lecker(er)!

Warum essen Menschen eigentlich andere Tiere? Tut das not? Darauf vorneweg ein deutliches NEIN!!

Ich bin ja nun kein Experte für Evolutionstheorien, aber ich meine mal gelesen zu haben, dass das menschliche Gehirn weiland ganz viel tierisches Protein brauchte, um sich ach so doll entwickeln zu können. Hm, mag sein, die Sojabohne war bei unseren Baum bewohnenden Vorfahren sicher noch nicht überall verbreitet. Aber warum sind andere Raubtiere dann eigentlich nicht auch so wahnsinnig intelligent wie wir geworden? Und warum verblöden Veganer in der Regel nach jahrelanger Ernährung mit rein pflanzlicher Kost nicht rapide? Unser Hirnschmalz scheint also nicht auf Leichenteilverzehrung angewiesen zu sein, Glück gehabt.

Auch sonstige körperliche Notwendigkeiten für unappetitliche Essgewohnheiten bestehen meines Wissens nicht. Lediglich über das Vitamin B12 sind sich die Fachleute noch nicht so wirklich einig geworden. Zur Sicherheit kann mensch sich dieses jedoch problemlos aus synthetischen Quellen einverleiben. Warum also noch Kadaver auf dem Teller? Auf diese blutige Tradition sollten wir endlich verzichten. Das Geschmackserlebnis hält sich ja wohl auch in Grenzen, denn ungewürztes oder gar rohes Fleisch (würg!) schmeckt doch echt niemandem. Und die "Bisskonsistenz", falls nötig, lässt sich mit pflanzlichen Zubereitungen wie Tofu oder Seitan, die dann noch entsprechend angerichtet werden, weitgehend ersetzen.

So angestrengt ich auch darüber nachdenke, ich finde einfach keine plausiblen Gründe für das Meucheln und anschließende Verspeisen unserer vierbeinigen bzw. gefiederten oder geschuppten Freunde. Ah ja, da hinten auf den billigen Plätzen schreit jemand: "Aber Pflanzen sind doch auch Lebewesen!". Is' klar. Ganz ohne Morden geht es halt nicht. Wie Onkel Albert, der Schweitzer, schon so unübertrefflich markant formulierte, sind wir "Leben, das leben will inmitten von Leben, das leben will".

Was darauf hinaus läuft, dass sich die Individuen gegenseitig bisweilen ziemlich auf den Sack gehen, besonders wenn es eng wird, was sogar so weit führen kann, dass sie sich die Lebensgrundlagen streitig machen oder sich am Ende gegenseitig aufessen. Oh Schreck! Aber so ist nunmal das Konzept unseres lustigen Spiels hier auf diesem Planeten. Was aber noch lange kein Grund ist, seine Schwestern oder Brüder in die Pfanne zu hauen, durch den Wolf zu drehen oder ihnen das Fell über die Ohren zu ziehen. Macht ihr mit eurer Oma ja auch nicht. Na gut, es gibt Ausnahmen, z.B. in Wüstefeld, aber da war die Mahlzeit mit ihrem Schicksal ja auch einverstanden.

Das arme Schwein, das in diesem Moment dem industriellen Massenmord zum Opfer fällt, wird erst gar nicht gefragt und würde seinem ekligen Schicksal garantiert nicht zustimmen. Tiere sind doch auch nur Menschen. Sie nehmen ihre Umwelt mit ähnlichen Sinnen wahr wie wir, laufen oder fliegen ganz gern mal durch die Gegend, machen sich gierig über 'ne gute Mahlzeit her, brauchen hin und wieder 'ne Mütze voll Schlaf - und freuen sich gar nicht darüber, wenn ihnen schmerzhaft die Keule vor die Rübe gehauen wird, um anschließend die Kehle durchgeschnitten zu bekommen. Allein bei der Vorstellung vergeht einem ja wohl sämtlicher Appetit.

Da pflück ich mir doch lieber 'nen schönen Apfel vom Baum oder ernte mein Getreidefeld ab und backe was Feines. Dabei wird der einzelne Weizenhalm zwar auch massakriert, aber mal im Ernst, das geht mir nicht wirklich nahe. Pflanzen haben keine Schmerzen, zumindest nicht auf eine Weise, die unsereins nachvollziehen kann. Pflanzen laufen nicht weg, haben keine Angst, schreien nicht auf vor Qual. Sie geben sich hin. Entweder ganz, oder sie bieten uns gar köstliche Früchte dar, so dass wir diese nur zu pflücken brauchen und die edle Spenderin sogar am Leben lassen können.

Wenn ich mir vorstelle, ich werde ohne jegliche Erfahrungen und ohne Wissen irgendwo in der Pampa mit knurrendem Magen ausgesetzt, glaube ich kaum, dass ich die nächste Kuh erschlage und vertilge, um meinen Hunger zu stillen. Viel eher würde ich mich doch an Früchten, Wurzeln und Gräsern gütlich tun. Da wir in unserer Wohlstandsgesellschaft nur in eins der vielen Geschäfte gehen müssen, um die Ernte einzufahren, ist die Sache noch viel einfacher. Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie mensch sich lecker pflanzlich ernähren kann.

Abstoßend dagegen ist vor allem der Anblick der Metzgerabteilung im Supermarkt. Die Tierteile sehen widerlich aus (wie oft auch die hinter der Theke befindlichen Artgenossen) und verströmen gar grausige Gerüche. Bäh! In der Obst- und Gemüseabteilung ist es dagegen viel schöner. In den verschiedensten leuchtenden Farben blinkt es einem einladend entgegen und stinken tut es höchstens mal, wenn irgendwo in den unteren Regionen eine zermatschte Kartoffel anfängt neues Eigenleben zu entwickeln.

Pflanzenkost ist also eindeutig leckerer als solche aus Teilen ermordeter Tiere. Als wenn dies als Argument nicht schon mehr als überzeugend wäre, gibt es auch noch weitere Vorteile. Es werden nämlich viel mehr Menschen satt. Wenn die Pflanzen, die zur Aufzucht eines Tieres verfüttert würden, vom Menschen direkt schnabuliert werden, liegt die "Sättigungsrate" ca. um das Zehnfache höher. Is' echt so, wissenschaftlich erwiesen. Dem Hunger in armen Teilen der Welt könnte somit ernsthafter auf die Pelle gerückt werden (auch wenn das Problem, wie wir alle wissen, schon heute viel besser angegangen werden könnte bei entsprechendem politischen Willen). Außerdem könnte den immer noch auf der Tagesordnung stehenden Rodungen wertvoller (Ur)Wälder entgegengewirkt werden, die zur Schaffung weiterer Anbauflächen für Tierfutter durchgeführt werden. Das Breittreten weiterer ökologischer und gesundheitlicher Gründe für die vegane Ernährung erspare ich mir jetzt aber, schließlich soll das hier keine Diplomarbeit werden. Hauptsache ist nämlich - Pflanzen sind leckerer.

 

 

Anfang / Mitte 2006

 

Bilder: VeganWelt by Ullrykka

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