13.12.08
Na toll! War ja klar, dass der Auftritt der boys in brown in
der Commerz-Arena in die Hose gehen würde. Myri war schon vorher
schlecht, so dass ich mich solo auf den Weg machen musste, um nur
noch ein kostspieligeres Sitzplatzticket zu bekommen. Die
überteuerten Schoppen hab ich aus Protest gegen das beknackte
Kartenzahlsystem boykottiert, wodurch ich die unglückliche
Niederlage in der Schlussphase auch noch bei vollem Bewusstsein
ertragen musste. Immerhin wurde die Rückfahrt nicht nur dank zwei am
Bahnhof erworbener Hülsen Germania-Pils einigermaßen unterhaltsam.
Ein junger Mann aus der Rhön machte sich nämlich nach reichlich
Alkgenuss vor versammeltem Wagon und mit auf Halbmast geflaggter
Buchse klassisch zum Popanz. So wurde ich recht bald zum Betreuer
der ebenfalls anwesenden waldhessischen Auerhahnfreunde ernannt und
hieß fortan "Herr Warum". Mal sehen, ob ich die von einem
Beteiligten gemachten Filmaufnahmen bei YouTube finde...
Erfolgreicher verlief dagegen vor zwei Wochen die Mission
"Umpolung". Da junge Leute und speziell Anhänger des FC Bayern eh
noch nicht so gefestigt sind, war es kein Problem, den mit
Bazi-Kappe aufgelesenen Verwandten tags darauf im St.-Pauli-Outfit
wieder in Aua auszusetzen. Ob sein Sinneswandel nur mit der eher
durchschnittlichen Fußballmaloche der Kiezkicker oder eventuell auch
mit dem touristisch hochwertigen Ambiente des Stadtteils zu tun
hatte, lässt sich momentan nicht abschließend klären.
25.11.08
Die Apotheke, ein Ort der Hoffnung und Ausbeutung für Kranke
und Aussätzige. Selbst dort kommt es bisweilen zu witzigen
Begebenheiten. Sie im Beratungsgespräch mit der Angestellten,
offenbar geht es um nicht unerhebliche Probleme unterhalb der
Gürtellinie. Möglichkeiten der Medikation werden erörtert. Er
orientiert sich derweil Richtung Regalware und fischt zielsicher 'ne
Familienpackung Verhüterli heraus. Dann alle am Tresen, es geht ans
Bezahlen, Angestellte fragt: "Wollen Sie ein Tütchen?" Er: "Ja nee,
haben wir ja schon." Gackergacker! Mario Basler ist angeblich jetzt
Trainer bei Eintracht Trier. Anscheinend lastet ihn das aber nicht
ganz aus, denn beim Keep It True 11 in Würzburg wurde der Vogel auf
der Bühne gesichtet. Zwar hatte er zur Tarnung den Pepitahut
abgenommen, war als Sänger von Evil jedoch eindeutig zu erkennen. So
ganz die metallischen Moves hat er ja noch nicht drauf, er hüpft
mehr staksig umher. Komischer Kauz!
05.11.08
Friedewald is doomed! Oder so ähnlich. Die erste Doom-Band
beim Metalfest hat ja leider nicht wirklich die Massen anziehen
können. Aber die handverlesenen Gourmets wussten die gewohnt
engagierte Darbietung der Malteser immerhin entsprechend zu
würdigen. Irritierend nur, dass nachher in der Zeitung von einem
hauptsächlich jugendlichen Publikum die Rede war, unter das sich
auch einige Erwachsene über 40 gemischt hätten. Wieso wurden die
Nichtmehrganzsojugendlichen knapp über Anfang 30 einfach
verschwiegen? Na gut, mit unseren verjüngenden Kurzhaarfrisuren und
den spritzigen Biermischgetränken in den Pranken konnte man Biohasi
und meinereinen sicherlich locker für Ende 20 halten, von daher...
Motto des Abends: "Keyboards zu Pflugscharen!" Neulich geh ich in
Kassel in einen wegen umfassender Öffnungszeiten beliebten
Getränkemarkt in der Kölnischen Straße und erspähe
überraschenderweise rote Kisten mit knollenförmigen Flaschen drin.
Bingo! Astra Urtyp! Endlich ist 'ne hiesige Quelle ausgemacht. Die
Plörre wird aber hauptsächlich aus atmosphärischen Gründen zu
St.-Pauli-Spielen gereicht, denn im Alktag perlt z.B. das gute Nörti
einfach besser. Mit Rotlicht sähe das wahrscheinlich schon anders
aus.
22.10.08
Es war ja fast zu befürchten, unser Bürgermeister scheint
langsam alterssenil zu werden. Ich war zwar nicht zugegen, aber die
ihm eher wohlgesonnene Lokalpostille wird schon nicht lügen, wenn
berichtet wird, Mr. H.H.B. habe anlässlich der lollsmäßigen
Freiverlosung davon gesprochen, dass Einige "Schande über die Stadt"
gebracht hätten. Hat er etwa von den wohl seit Jahrhunderten
üblichen Saufgelagen nebst aggressiven Ausbrüchen bisher noch nie
etwas mitbekommen? Oder hat er's einfach nur vergessen? Mal sehen,
vielleicht wird im nächsten Jahr der Marktplatz mit Alkbann belegt,
kameraüberwacht ist er ja eh schon. Was macht Bobby Liebling
eigentlich? Nicht erst seit ich neulich den Doors-Film geschaut habe
(jaja, ich war spät dran, ich weiß), mache ich mir Sorgen, dass der
Pentagram-Mastermind bald zu seinen Ahnen abreiten könnte.
Hoffentlich täusch' ich mich, denn eigentlich müsste ich den
grandiosen Sangesbarden unbedingt mal livehaftig auf 'ner Bühne
erleben, auch wenn dies äußerst unwahrscheinlich scheint. Ob ich mal
meine Ersparnisse plündern sollte, um ihn einfliegen zu lassen?
08.10.08
Neulich zu Devon Graves unplugged hab ich mich doch ohne
Plakette in die Umweltzone gewagt. Kontrolliert worden ist eh nicht,
aber allein schon aus Prinzip sehe ich nicht ein, warum ich für 'nen
sinnlosen Aufkleber Geld ausgeben sollte. Mein altehrwürdiger Fiasko
(Sonnendach undicht) hat ja 'nen G-Kat, aber selbst Diesel ohne
alles dürfen überall hin, was also soll der ganze Rotz? Dafür hat
uns Mr. Graves aber schön einen gezupft inkl. bemerkenswerter
Coverversionen. Bemerkenswert war auch wieder das Progpower im
schönen Baarlo. Das raue Wetter konnte Mohr und mir im erstmals
bezogenen "Egelchalet" nichts anhaben, während die Shows in den
heiligen Hallen des Jugendclubs mindestens gewohnt hochwertig wenn
nicht noch besser waren. Das Sahnehäubchen sind dann solche
Begebenheiten wie unser sonntägliches Abfeiern der aus Funk und
Fernsehen bekannten Anja Kling oder die kleine Fotosession mit der
Muckerprominenz. Wo sonst kann man schon mit Chimären aus Kinski und
Negi posieren? Wenn dann noch der Fruchtgummikauer mit Tankardkutte
unsere Einladung zum Bierchen angenommen hätte, das Finale wäre
perfekt gewesen. Wieso ist mir eigentlich laufend so frisch um die
Nackenpartie?
21.09.08
Da schau her, Metallica können ja doch noch gute Scheiben
einspielen. Eigentlich hätte mich "Death Magnetic" trotz Anus aufm
Cover nicht sonderlich interessiert, aber Progressive-Prollrocker
Dafollgah meinte es gut mit mir und drückte mir just am
Veröffentlichungstag ne Sicherungskopie des Werks aufs Auge. Und
siehe da, nach anfänglicher Skepsis entwickelt sich das Teil zum
Dauerrotierer. "Master Of Puppets"-Intensität wird natürlich nicht
mehr erreicht, aber schön ist es trotzdem. Bevor ihr jetzt aber die
hart erarbeitete Knete in die Millionarios investiert, solltet ihr
erstmal eher darbende Mucker unterstützen, die es nötiger haben.
Tribe After Tribe wären z.B. so ein Fall. Die haben gestern
jedenfalls vor handverlesenem Publikum in Gießen edelst abgerockt,
dass es eine Wonne war. Auch wenn sie es verdient hätten, glaube ich
nicht, dass sie die Hymne zur kommenden WM im eigenen Lande
komponieren dürfen. Vielleicht schaffen sie es aber nächstes Jahr
zum Herzberg-Festival. Bis dahin heißt es Daumen drücken und Mispeln
saugen.
04.09.08
Auch der zweite Kiezausflug des Jahres hat sich wieder voll
gelohnt. Ein geiles Spiel mit hochverdientem 4:1 für das richtige
Team bei Kaiserwetter und Vollbier war nur der Hauptprogrammpunkt.
Außerdem waren wir noch bei einem weiteren St.-Pauli-Match, nämlich
dem der U23 gegen "Vicky", was durchaus ebenfalls schön anzusehen
war. Hinzu kamen vegane Genüsse im "Maharaja", ein Abstecher zum
Reggae-Abend ins "Jolly Roger" und der fast schon obligatorische
Besuch im "Lehmitz", wo wir nicht nur wieder 'ne alte Bekannte aus
Fulda getroffen sondern auch einen sehr gelungenen Auftritt einer
rockigen Kapelle genossen haben. Der Name der Truppe war recht
seltsam, so dass ich mir mal die von Myri erstandenen CDs genauer
anschauen muss. Da noch immer etliche touristische Attraktionen der
Hansestadt ausstehen, wurde auch gleich der nächste Trip für
November anberaumt. Vielleicht schaff' ichs dann endlich ins
Panoptikum - als Besucher versteht sich.
23.08.08
Wie unterhaltsam und beinahe abenteuerlich doch ein simpler
Freitagabendausflug nach Ausbach sein kann. Trotz regnerischer
Wetterprognose wagte ich mich mit dem Fahrrad aufs dortige
Fußballgelände am Fuße des Landeckers. Die Hinfahrt verlief schon
sehr angenehm bei weitgehender Trockenheit über idyllische,
autofreie Wege. Vor Ort hatte ich kurzweilige Gesellschaft in Person
des dort hausenden Kollegen Hank, der extra für mich sein
exorbitantes Trainingsprogramm unterbrach, um mich bei der Einnahme
isotonischer Durstlöscher zu unterstützen. Zwar musste man sich das
Schöfferhofer selbst einschenken, dafür war es ab der zweiten
Flasche aber auch vorschriftsmäßig gekühlt. Zur Abrundung der
sportlichen Veranstaltung landeten die Blauen aus der Kreisstadt
dann noch einen Kantersieg im halben Dutzend, so dass ich mich
frohgelaunt auf die Rückfahrt begab. Waren Fahrradscheinwerfer schon
immer so funzelhaft? Ab Motzfeld wurde es nämlich echt schwierig,
etwaige Schlaglöcher und ähnliche Tücken im Geläuf halbwegs zu
erkennen. Ganz krass wurde das auf Höhe des Hermannshofs, wo die
kreuzende Zufahrtsstraße unverständlicherweise durch ausladende
Absperrungen vor Vorfahrt missachtenden Radlern geschützt werden
soll. Nur eine Vollbremsung in höchster Not konnte mich vor einer
möglicherweise halsbrecherischen Kollision retten, so spät erst
hatte ich die tückischen Teile im Schummerlicht erkannt. Meine
Fresse, dass sich dort noch keine üblen Unfälle zugetragen haben,
wundert mich! Derart alarmiert setzte ich die Fahrt entsprechend
vorsichtiger fort, um bald darauf ein weiteres Mal voll in die Eisen
gehen zu müssen, da eine kapitale Wildschweinrotte meinen Weg
kreuzte. Mein Herz! Ganz schön was los auf idyllischen Radwegen bei
Nacht... Letztes Wochenende durfte ich "das Beste, was Kassel zu
bieten hat" erleben, nämlich die Wehlheider Kirmes. Für
lollsfixierte Hersfelder kann so etwas zum einen oder anderen
leichten Kulturschock führen, was nicht nur an den eher
heruntergekommenen Fahrgeschäften liegt. Irgendwie ist die ganze
Atmosphäre dort eine andere. Statt Wilder Maus und Freefall stehen
eher Hütt und Martini im Mittelpunkt. Während hier die
sonnenstudioverstrahlten Vorzeigeeltern nachmittags mit den Kleinen
die Karussells abklappern, wanken dort die Alleinerziehenden zu
nachtschlafender Stunde von einer Tränke zur nächsten - ebenfalls
mit dem Nachwuchs im Schlepptau. Den Jägermeister gibts bereits in
Gläser abgefüllt direkt aus dem Kühlschrank vom Schnapsschank deines
Mistrauens mit frisch verklebter Kopfwunde. Der Umzug hat in
Wehlheiden eher was von Gewerbeschau auf Wanderschaft, bietet aber
subtile Kuriositäten, wenn z.B. hinterm Banner der evangelischen
Gemeinde ein Langhaariger im King-Diamond-Shirt marschiert. Geht da
ruhig mal hin.
13.08.08
Bisher hielt ich unser österreichisches Nachbarland in
Sachen Veganismus bzw. Tierschutz/-rechte für eher fortschrittlich,
sofern man auf diesem Planeten überhaupt von nennenswert positiven
Zuständen zu jenen Themen sprechen kann. Nun aber scheinen sie dort
ein wenig Polizeistaat spielen zu wollen. Anders ist es wohl kaum
erklärlich, dass eine Gruppe engagierter Menschen in einer
Nacht-und-Nebel-Aktion überfallen und unter nicht nachvollziehbarer
Begründung als wären sie Schwerstterroristen in den Knast gesteckt
wird. Da sitzen die Opfer der Staatswillkür auch Monate später noch
immer, ohne dass inzwischen deutlicher geworden wäre, dass
irgendwelche Vergehen dies rechtfertigen würden. Ein Skandal. Jetzt
haben sie mich. Obwohl ich die weit verbreitete Tipperei im
Zusammenhang mit Fußballspielen (remember EM) unsäglich finde, habe
ich mich nun beim HNA-Tippspiel registriert. Nö, ich halte mich
nicht für 'nen besonders ahnungsvollen Experten, schon gar nicht was
die 1. Bundesliga angeht. Vielmehr will ich meine Einschätzung
bestätigen, dass jeder durchschnittliche Spochtschaugucker bei
solchen Aktionen aus dem Bauch 'raus irgendwo im Mittelfeld der
großen Rangliste landet. Mit etwas Glück springt vielleicht mal 'ne
Kiste Hütt Naturtrüb als Spieltagskrösus raus - und wenn nicht, wird
sich schon ein anderer Grund zum Saufen finden.
30.07.08
Mit knapp über Anfang 30 wird es Zeit, Deutschlands größtem
Binnengewässer einen Besuch abzustatten, also bin ich letzte Woche
mit Myri und Jonas mal am Bodensee gewesen. Is' recht hübsch da
unten. Langweilig wird's so schnell nicht, denn Ausflugsziele gibt's
ohne Ende, wobei der eine oder andere Hunni fix mal den Besitzer
wechselt. Es geht natürlich auch erschwinglicher, falls tägliche
Gratis-Strandbadbesuche genehm sind und die Schöppchen aus der
mitgebrachten Kühlbox stammen. Wie es der Zufall so wollte, haben
doch glatt unsere Kiezkicker just am Sonntag ein Testspiel beim FC
Radolfzell nebenan gehabt, was wir uns natürlich nicht haben
entgehen lassen. Ein ziemlich seltsames Stadion haben die dort.
Einerseits steht da ein brandneues Funktionsgebäude mit
monoblockbestuhlter VIP-Tribüne, während die sporadischen Stehränge
weitgehend marode rüberkommen und die potentielle Gegengerade von
Unkraut überwuchert ist, so dass die Balljungs heftig mit den
Brennnesseln zu kämpfen hatten. Bei der Anzahl der vom Sprecher
umschleimten Sponsoren wird aber wohl bald 'ne Modernisierung drin
sein. Fast hätte ich ja die Gelegenheit gehabt zu checken, ob bei Mo
Sako sämtliche Körperteile Überlänge aufweisen, denn der Kerl suchte
beinahe zur gleichen Zeit die Örtlichkeiten auf...
09.07.08
Nachdem mir vor längerem meine Freunde Oberbekleidung mit
einem Zitat aus der Blechtrommel geschenkt hatten, dachte ich mir,
ich sollte das Werk vielleicht auch mal selbst gelesen haben. Dieses
Vorhaben setze ich zurzeit in die Tat um, wo zufälligerweise die
gesamte (...) restliche Stadt gerade ein anderes Buch des G. Grass
liest. Nachdem mir anfangs die extrem verschachtelten Schachtelsätze
etwas auf den Keks gegangen sind, bin ich mittlerweile aber ziemlich
begeistert von dem, was der Herr Nobelpreisträger vor rund 50 Jahren
zu Papier gebracht hat. Zwar tauchen laufend die Bilder aus der
filmischen Adaption vorm geistigen Auge auf, aber die Schreibe an
sich birgt doch weitere filigrane Nuancen, die die Geschichte um den
schrägen Oskar zu einem grandiosen Gourmethappen machen. Ob der alte
Pfeifenraucher auch in seinen anderen Büchern so brilliert? Und wann
kommt endlich die Szene mit dem alten Matzerath und seiner Perle auf
dem Sofa? Wo jetzt Sprit, Heizöl und Hefeweizen so schrecklich teuer
werden, sollte man vielleicht doch neue Atomkraftwerke bauen.
Schließlich machen die dann Energie für fast kein Geld. Obwohl, in
Frankreich ist ja gerade giftige Brühe aus einem solchen Schuppen
ausgelaufen, vielleicht sind die Teile doch irgendwie gefährlich.
Ach, das war bloß 'ne Lappalie? Wer sagt's denn, die Technik ist
halt sicher. Und die ausgedienten Brennstäbe können ja in den
iranischen Siemens-Standorten wieder aufgearbeitet werden. Passt
schon.
25.06.08
Zwei Tage ohne Fußball waren jetzt mal ganz schön. Da konnte
man sich wenigstens um Sachen kümmern, die in den letzten Wochen zu
kurz gekommen sind wie der riesige Geschirrberg in der Küche oder
das viele Leergut, das überall in der Bude rumlag. Außerdem hab ich
dann gestern Abend endlich Zeit gefunden, mir nochmal die
Aufzeichnung der letztseriegen 1:4-Niederlage von St. Pauli in
Paderborn eingehend anzuschauen und zu analysieren... Heute also
Halbfinale, öffentliche Leichenschau allenthalben und am Ende wird
wieder die Nacht zerhupt, von wem auch immer. In der Zeitung sieht
man Bilder von eigentlich nicht unintelligenten Leuten, die mit
Deutschlandtrikot im Biergarten stehen, die Hand aufs Herz legen und
die Nationalhymne mitsingen. Gehts ne Nummer kleiner? Wenn nur ein
geringer Bruchteil der jetzt so begeisterten Massen mitkriegen
würde, dass Fußball nur echt im Stadion ist, die Kreisligaplätze
wären ja voll nächste Saison und die verbitterten Rentner müssten um
ihre Stammplätze an der Bande fürchten. Doch das wird wohl ne bloße
Wahnvorstellung bleiben.
05.06.08
In den Waltroper Slums regiert der Riddim, Brüder und
Schwestern! Deutschsprachigen Reggae kannte ich bisher eher gar
nicht, nach letztem Samstag ist mir nun zumindest Mister George von
der Lebenshilfe ein Begriff. Hat sehr lässig gegroovt die
Angelegenheit, könnte man sich öfter antun, zumal es etliche
Festivals in der Richtung zu geben scheint. Freiwillige vor! Da mir
trotz unbestreitbarer Wonnen ab und an ein wenig der Rockfaktor
gefehlt hat, kam mir die Eingebung, dass ne Band doch auch mal
Reggae und Metal gemeinsam darbieten könnte, und zwar nicht
crossovermäßig sondern abwechselnd. Drei Reggae-Nummern, zwei
Metal-Stücke, usw., wie es die Vibes gerade verlangen. Das wäre mal
ne Marktlückenfüllung - zumindest für meinereinen. Vor jenem Event
bin ich Biohasi in teils rasender Geschwindigkeit in die Schalker
Veltins-Arena gefolgt, denn ein Besuch eines Länderspiels hat uns
noch in der Sammlung gefehlt. Nü ja, interessant war die Erfahrung
allemal, aber regelmäßig brauchen wir das jetzt nicht. Es fing schon
damit an, dass ich im Vorbeigehen nen EM-Spielplan in die Griffel
gedrückt bekommen habe, der sich bei näherem Hinsehen als
NPD-Propagandamaterial entpuppte, kotz! Dann verdammt viel prolliges
Volk um einen rum und massives Flaggenschwenken allenthalben, womit
ich nach wie vor genau so wenig anfangen kann wie mit hässlichen
Deutschland-Fähnchen an handelsüblichen Kraftfahrzeugen. Die Arena
selbst ist schon nicht übel; man ist halt verdammt nah am Spielfeld
dran, hat gute Sicht und die Akustik ist intensiv. Trotzdem wird die
Atmosphäre auf Dauer irgendwie steril hallenmäßig, weswegen ich ein
altehrwürdiges Stadion wie das Millerntor jederzeit vorziehen würde.
So, für die nächsten drei Wochen zieh ich mich zwecks massiver
Ballgetrete-Berieselung weitgehend zurück, nicht ohne Hinweis auf
ein echtes Schmankerl zur Einstimmung auf die natürlich "beste EM
aller Zeiten": Alone - Wir geben uns die Kugel I wer narrisch!
29.05.08
Na, beim Milchkauf schon ins Leere gegriffen? Es soll ja
bald knapp werden mit den Drüsensekreten der Wiederkäuer, wo nun die
entsprechenden Bauern für fairere Preise streiken. Ich seh schon die
menschliche Knochenbruchrate früher oder später signifikant in die
Höhe schnellen, wenn die Osteoporose ob des zu erwartenden
Calciummangels epidemisch um sich greift. Jetzt verfüttern die doch
die nicht abgeholte Kuhmilch teilweise an Kälber; ist es denn zu
glauben? Das gute Zeug so zu verschleudern! Womöglich kriegen die
Jungrinder noch ne Allergie davon, denn die sind Laktose gar nicht
gewohnt... Tja, meine Lumix-Knipse ist auch Wochen nach ihrem
Verschwinden nicht wieder aufgetaucht. Zur Strafe werd ich in
nächster Zeit meine Erstkamera reaktivieren, das dicke Ding. Zum
Glück hat Lars die ganze Essenz des Rock-Hard-Festivals in einem
grandiosen Lichtbild festgehalten: Guckst du hier.
15.05.08
Das erste (und einzige?) Open Air dieses Sommers wäre so
langsam wieder aus den Knochen geschüttelt. Die gewohnt geile Party
lief über Pfingsten im Herzen des Ruhrpotts ab, da kann man nix dran
deuteln. Das Wetter war ja derart topp, dass vom Gelände tonnenweise
Feinstaub unklarer Zusammensetzung aufgewirbelt und durch uns
weggeatmet wurde. So hat sich die Stadt Gelsenkirchen mal ne teure
Entsorgung einiger Altlasten erspart... Neben den üblichen High- und
Lowlights fand ich die Herren Sieges Even erneut völlig brillant,
während die größte Überraschung ganz zum Schluss kam, denn Iced
Earth hatte ich eigentlich längst nicht mehr auf der Agenda. Aber
dann haben sie doch ne Best-Of-Show erster Kajüte hingelegt, die uns
blöderweise dazu animierte, unseren Kaffee mit Spirituosen
anreichern zu lassen. Am ausklingenden vierten Abend wohlgemerkt, in
einem Alter, in dem manch Besucher mit Gichttabletten im Gepäck
anreist (und nur zwei Nächte bleibt). Entsprechend ausgelaugt fühlte
nicht nur ich mich nach weitgehend schlafloser Nacht (der Kaffee...)
- ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, schon mal solch fiese
Spontankrämpfe erlitten zu haben. Dass die Wade zumacht, okay. Aber
wenn beim Gegensteuern auch noch das Schienbein krampft, fällt das
Entspannen echt schwer. Zum Glück sind wir dann doch irgendwie vom
Gelände und nach Hause gekommen. Schade nur, dass sich meine gar
nicht so alte Kamera im Laufe des Samstags auf unergründlichen Wegen
stiften gemacht hatte. Mit Beweisfotos is also nix.
05.05.08
Endlich mal wieder am Millerntor gewesen! Nach Littmannloch
bedingter eineinhalbjähriger Abwesenheit ist meine Taktik, auf
kurzfristig angebotene Stehplatztickets zu spekulieren,
glücklicherweise aufgegangen. Obwohl die große Spannung raus zu sein
schien, bekamen wir einen sehr unterhaltsamen Kick gegen die
Erzgebirgler inkl. sechs Toren zu sehen, was zu großartiger Stimmung
bei nun endgültig besiegeltem Klassenerhalt führte. Neue bzw.
erweiterte Tribüne machen echt was her und die Chose wird bestimmt
noch viel geiler, wenn der komplette Umbau tatsächlich einst
umgesetzt sein wird. Hoffentlich lässt der nächste Trip nach HH
nicht wieder so lang auf sich warten... Am 1. Mai haben wir es doch
tatsächlich geschafft, in geselliger Runde im Grünen - wie es sich
gehört - ein paar mehr oder weniger lecker Pülsken zu konsumieren.
Diese nette Tradition sollte auch in den nächsten Jahren
weitergeführt werden. Für uns kindgerechte Frühheimgeher gabs noch
ein Schmankerl in Form einer zu bestaunenden deftigen
Bayern-Klatsche bei Fassbierabsackern, wobei das Ambiente im
Sportcafé allerdings etwas seltsam anmutete. So ein Blödmann! Hat
seinen Köter kaum unter Kontrolle, lässt ihn in belebter Gegend
trotzdem frei laufen und kommt dann nicht mit der Kohle für die vom
Hund zerfetzte Laufjacke aus dem Quark. Auf mündliche Abmachungen
mit solch dubiosen Typen, wie mir neulich einer beim Joggen begegnet
ist, werd ich mich demnächst jedenfalls nicht mehr verlassen.
15.04.08
Wie geil ist eigentlich Hagen Rether? Den kennt bestimmt
schon jeder. Nur ich hab erst vor kurzem im Freien Radio Kassel
eines Wochenendnachmittags seine aktuelle CD "Liebe zwei" vor die
Lauscher bekommen, was schwer beeindruckend war. Und da ich bei
anschließender Recherche 'nen Auftritt in der Fuldaer Orangerie
entdeckte, konnte ich mich sogar zu einem Ticketkauf entschließen.
Eine sehr gute Idee, denn der junge Herr hat Myri und myr sowie dem
Rest des proppenvollen Prunksaals ca. dreieinhalb Stunden lang
ordentlich den Marsch geblasen. Seichtcomedy a lá Atze war gestern
noch der Renner, doch heute muss es schon eher anspruchsvolles
politisches Kabarett sein, schließlich reifen und entwickeln auch
wir uns. Interessanterweise residieren beide Stars in Essen, was
eine gewisse Ruhrpottlässigkeit als Roten Faden mit sich bringt.
Ansonsten ist Hagen R. aber natürlich von ganz anderem Kaliber.
Wesentlich entspannter und langsamer, dafür aber umso eindringlicher
in seinem Vortrag. Statt Jenny Elvers oder Paris Hilton bekommen
reale Witzfiguren wie Benefiz XVI. oder Jürgen Möllemann ihr Fett
weg, ganz zu schweigen von den bloßgestellten Absurditäten der
menschlichen Gesellschaften an sich. Besonders gut kam Hagen bei mir
sebstredend mit dem Thema "Massentierausbeutung" an, wobei dem
Großteil des Gutmenschen-Auditoriums betroffenerweise weniger zum
Lachen zumute war. Hoffentlich baut der Mann diesen Programmteil
weiter aus. Angesichts dieses äußerst gelungenen Auftritts
verwandelte sich scheinbar sogar das gereichte Hochstift in
Krombacher. Möglicherweise war es bloß das erste gezapfte Fuldaer
Eigengebräu, was die Flaschenplörre vergessen machen konnte.
Vielleicht liege ich mit meinem Verdacht des Etikettenschwindels
aber eher richtig, denn mein zweites und letztes Helles mit "Beck's"-Aufschrift
schmeckte dem vorhergehenden verdächtig ähnlich. Es könnte doch
sein, dass eine Brauerei, die selbst nicht fähig ist, ein Produkt
mit amtlicher Perlung zu erschaffen, gewisse Kontingente der
wohlschmeckenden Konkurrenzbrause erwirbt, um sie unter eigener
Flagge zu verticken und dem durstigen Volk so die entsprechende
Vollmundigkeit vorzugaukeln. Derart angefixt will sich doch später
kaum jemand eingestehen, dass die ins Herz geschlossene Pülsmarke
bei Genuss der dann echten Plörre doch gar nicht so den Gaumen
umschmeichelt.
08.04.08
Der Tyrant hat am Wochenende das liebliche Taubertal aber
mal aufs Feinste regiert. Wobei ich zugeben muss, die zweite Episode
mit Jag Panzer im Speicher noch nicht wiedergefunden zu haben, aber
so ging es mir mit den abschließenden Bands beim KIT ja schon des
Öfteren. Immerhin stehe ich aber noch unter fulminantem Eindruck der
Titan-Force-Nummer, welche sich nun wirklich gewaschen hatte. Auch
Omen und Doomsword würde ich die volle Punktzahl zugestehen.
Überhaupt war die JHV der Spandex- und Nietenfreunde wieder eine
absolut brillante Veranstaltung, bei der diesmal sogar der Sound
einigermaßen überzeugen konnte. Da passte es bestens, dass Kollege
Ludwig eigens Patronengurt und Kutte vom Speicher geholt hatte...
Was sagte ich letztens noch zum Thema St.-Pauli-Reha? Da lag ich ja
wohl mal goldrichtig. Mit diesem 5:0-Bonbon ließen sich die
Festivalwunden äußerst entspannt verarzten.
02.04.08
Es hätte so schön werden können letzten Sonntag. Pünktlich
zum "Heim"-Auswärtsspiel in Paderborn frohlockte der Lenz, die
Busanbindung zum Larsimobil klappte reibungslos und das Fahrbier
mundete vorzüglich. Erste Ernüchterung kam jedoch auf, als die wenig
frequentierten Getränkestände mal wieder "alkfrei" signalisierten.
Ist schon beknackt, dass man sich bei St.-Pauli-Spielen heutzutage
nur in Ausnahmefällen noch einen eingießen kann. Was ja nicht so
tragisch wäre, wenn das Team einen weitgehend gepflegten Ball wie in
Hälfte 1 treten würde. Doch nach einem Fauxpas unseres
unglückseligen Keepers nahm das Verhängnis seinen Lauf. Das Team
ließ sich nach der Pause von einem zunächst an Harmlosigkeit kaum zu
überbietenden Gastgeber schwerst düpieren, welcher dankbar für diese
Aufbauhilfe sein konnte. Schließlich stockte man sein tristes
Torekonto schlagartig von 16 auf 20 auf... Vergessen wir's am besten
ganz schnell. Ich zähle auf eine grandiose Rehabilitierung gegen den
SC Freiburg... ...welche ich am Sonntag hoffentlich nach einem
fulminanten Keep-It-True-Fest auf der heimischen Couch mit
angelegtem Leberwickel werde genießen können.
06.03.08
Unsere potenziellen Mörder, aka Soldaten, hab ich noch nie
verstanden. Jetzt wieder so ein Ding in der Bundeswehr: Da berichtet
der Wehrbeauftragte, dass die Truppen zu fett seien. Kein Wunder,
wenn die meisten umsonst auf nen Feind warten und dabei allabendlich
die Langeweile mit Trinkspielen bekämpfen. Nicht nachvollziehbar
aber, dass kreative Köpfe, die sich mit Eigenblutwurst dopen und
bestimmt eifrig trainieren, vom Dienst suspendiert werden. Wo bleibt
da die Logik? In ca. einer Woche soll es so weit sein: Mein
Fastenprojekt startet. Bin gespannt, ob ich es schaffe, fünf Tage
keine feste Nahrung zu mir zu nehmen. Und wenn es klappt, wie es mir
dabei ergeht. Falls ich dafür genug Energie übrig haben sollte,
werde ich versuchen, hier tägliche Wasserstandsmeldungen abzugeben.
Von daher braucht niemand nachzuschauen, ob ich noch lebe, zumal es
in der Bude von den zu erwartenden Ausdünstungen womöglich eh wenig
einladend müffeln dürfte. Mahatma, steh mir bei.
29.02.08
Da es nen 29. Februar fast seltener als eine totale
Sonnenfinsternis gibt, ist ein Eintrag heute ja fast Pflicht.
Eigentlich ist es doch ne feine Sache, an diesem Tag Geburtstag zu
haben, denn dann braucht man das ganze Brimborium nur alle vier
Jahre über sich ergehen zu lassen. Wenn man dann mal feiert, müssen
zwar gleich leibhaftige Live-Acts eingeflogen werden, aber das
sollte es den Schaltvögeln ja wohl wert sein. Es ist schon
interessant, was es bei amazon so alles gibt. Bücher und Tonträger
sind ja klar und auch an die Elektronikartikel hat man sich längst
gewöhnt. Da ich demnächst ne hippe Fastenwoche einlegen will, musste
ich mich nun wohl oder übel auf die Suche nach einem Irrigator
machen, und selbst solche Gerätschaften gibts beim Großversender vom
Eichhof. Auf die ebenfalls angezeigten Artikel will ich nicht näher
eingehen, aber wahrscheinlich kennen sich die Experten eh bestens
aus. Bin mal gespannt, wie das mit dem Popo-Spielzeug so
funktioniert...
14.02.08
Na, heute auch die oder den Liebste(n) mit Floristik und Mon
Chéri beglückt? Fein, so ist's brav. Fürs gute Beziehungsklima ist
also gesorgt. Dass die Blumenindustrie an anderer Stelle eher dicke
Luft fabriziert, hat man aber auch schon mal gehört. Genau genommen
ist es mit den sozialen Standards bei Pflanzern und Pflückern in
Kolumbien oder Ecuador nicht weit her. Da faulen den Arbeiterinnen
ob des gigantischen Pestizideinsatzes schon mal Hände und Füße ab,
ohne dass es groß jemanden interessiert. Kinderarbeit ist wohl auch
an der Tagesordnung, während z. B. in Kenia wegen unseres Bedarfs an
billigen Tankstellensträußen die kostbaren Wasservorräte
versaubeutelt werden. Ganz schön ätzend, oder? Zum Glück tut sich in
der Branche langsam was; haltet bei Bedarf Ausschau nach Läden, die
am Flower Label Program teilnehmen. Überhaupt empfiehlt es sich, ab
und an zu hinterfragen, bei welchen Händlern man seine Kohle lässt.
Dank Internet lässt sich ziemlich leicht feststellen, zu welchen
Bedingungen die Lidls und amazons dieser Welt ihre Leute schuften
lassen. Okay, die Menschheit lässt sich sowieso nicht mehr retten,
aber wir können unser Dahinsiechen wenigstens ein bisschen
rauszögern, schließlich will ich noch die Rainbow-Reunion erleben...
Hab ich erwähnt, dass wir an Kassel-Wochenenden die St.-Pauli-Spiele
nun meist Bei Ali in der Nordstadt auf Großleinwand zu verfolgen
pflegen? Zu solchen Begebenheiten bin ich doch dankbar für die
Allesübertrager von Premiere, zumal wenn ein Kneipier in diesem
Zusammenhang guten Geschmack beweist. Sogar Astra-Knöllchen werden
gereicht, und meiner Falafelsucht kann ich ebenfalls nachgehen.
Leckerer geht's kaum!
30.01.08
Als ich beim letzten Mal über ihn gelästert habe, war nicht
wirklich damit zu rechnen, dass er vergangenen Sonntag die Rote
Karte bekommen würde. Hat er aber, hargh, hargh! Der arme Kerl ist
aber auch böse diffamiert worden während des Wahlkrampfs, es war
schon ganz schön gemein. Trotzdem hat der Brutalstmögliche mit
seinen Schergen um Schamhaaresbreite die meisten Stimmen geholt.
Deswegen krampft er jetzt auch noch ein bisschen und macht den
Dickkopf wie einst der zuletzt abgewählte Kanzler. Dabei hat dieser
doch vorgemacht, wie gescheiterte Machtmenschen bei ihren einst
hofierten Unternehmen wesentlich stressfreier die ganz dicke Kohle
machen können. Also, Roland, mach die Biege! RWE kann dich bestimmt
fürstlich verarzten. Ich bin mal wieder auf der Suche. Es hat den
Anschein, als würde sich auch beim zweiten Versuch niemand erbarmen,
mich zum Sweden Rock zu begleiten. Dabei könnte es so geil werden...
Aus Protest werde ich fasten. Vielleicht rüttelt euch das wach.
14.01.08
Das war ja mal wieder ein äußerst entspannter, musikalisch
hochwertiger Clubbesuch neulich im Theaterstübchen bei Anyone's
Daughter. Bestuhlte Konzerte haben schon was für sich, wenn der
Sound eher gemächlich gehalten ist. Wenn man dann noch einen Tisch
in Bühnen- und Thekennähe erwischt, kann die geschmeidige
Performance starten. Und das tat sie, denn die Band ist auch in
Triobesetzung 'ne Klasse für sich. Ich könnte jetzt wieder anfangen
zu lamentieren, warum solch eingängige und anspruchsvolle Songs mit
Hitpotenzial nicht statt der üblichen Grütze im Radio laufen, aber
das spar ich mir. Stattdessen freu ich mich lieber über Biohasis
CD-Kauf, was meinen missionarischen Eifer fürs Erste beruhigt hat.
Apropos unterbewertete Bands: Nachdem Hersfelds Finest Kane leider
schon lange Geschichte sind, gibt's jetzt das erste und womöglich
einzige Review zum nie veröffentlichten zweiten Album. Schaut mal
rein bei Tom und Mary und pflastert den zugehörigen Forumsthread mit
entsprechenden Fachsimpeleien oder Begeisterungsäußerungen zu. Unser
brutalstmöglicher Hessenchef rumpumpelt gerade wieder äußerst
ungeschmeidig durch die Medienlandschaft, da er wohl Angst um sein
Zepter hat. Über seine unsozialen Ausbrüche wird ja eigentlich schon
genug palavert, aber eine Aussage fand ich dann doch zu
erwähnenswert. Das Schlachten in der Wohnküche gehöre bei uns nicht
zur Hausordnung - ob die Hausschlachtung in der Waschküche oder aufm
Hof so viel ästhetischer ist? Ach so, er meint die Tiertöterei wird
bei uns lieber in abgelegene Mordzentralen verlegt, damit auch bloß
keiner mitkriegt, wo die Kadaverstücke herkommen. Sauberhaftes
Hessen!
29.12.07
Xmas-Rock im Buchcafé, da gehen gewohnheitsmäßig noch immer 'ne
Menge Leute hin, weil's halt ein netter Grund ist, der festtäglichen
Ödnis für einen Abend zu entfliehen. Man trifft einige Leutchen, die
man sonst kaum zu sehen kriegt und das Getränkeangebot ist auch
nicht übel. Die Mucke ist eher nebensächlich, zumal man die
beteiligten Bands eh schon mehr als oft genießen durfte. Schöner als
früher war in diesem Jahr das klimatische Ambiente, denn die
Schloter mussten ihren Trieb wenn nicht draußen dann im verquanzten
Kämmerlein ausleben. Nur wenn ein solcher Triebtäter gerade frisch
aus seinem Biotop kam und sich neben einen stellte, wurde es etwas
Ekel erregend, denn die Kollegen stanken wie nach 'nem Vollbad im
Aschepool. Vermutlich wird der faustdicke Belag im Raucherraum nur
in längeren Abständen abgetragen und dem Straßenbau zur Verfügung
gestellt... Auf diesem Wege auch noch gute Genesung dem jungen Mann,
dessen Haarpracht einen hinter ihm stehenden Gast dazu verleitete,
die Mähne als Rauchware zu testen. Bekanntlicherdings mach ich noch
viel analog. Nun kommen Teile meiner alten MCs womöglich noch zu
gewissen Ehren, falls einige davon entnommene Stücke vielleicht
irgendwann in CD-Format veröffentlicht werden. Die Freaks von
ostmetal.de suchen nämlich laufend nach gut erhaltenen Aufnahmen
oller DDR-Metal-Bands, um sie übers eigene Label German Democratic
Recordings unters nostalgisch gesinnte Volk zu bringen. Schaut ruhig
mal nach euren eigenen DT64-Mitschnitten.
11.12.07
Schlagt mal im Lexikon unter „Tristesse“ nach. Da findet ihr
garantiert ein Foto des Bahnhofs in Wabern am frühen Morgen des 1.
Dezember. Das war aber auch trostlos. Ein Unternehmen namens Bahn,
das ständig vom Börsengang palavert, müsste doch in naher Zukunft
den Bach runter gehen angesichts solcher Betriebsteile. Da
verschlägt es einen „zufällig“ dorthin und man meint, einer der
letzten Überlebenden des atomaren Holocaust zu sein. Selbst einen
Fahrplan findet man erst nach Absuchen des gesamten Geländes. Hör
mir uff! Mit Atze wär ich dann so weit durch. Sein Preview zum neuen
Programm im Anthroposophischen Zentrum (!) dürfte für mich der
letzte einer Reihe grandioser Auftritte gewesen sein. Der Kerl ist
schon die geborene Laberbacke, wie er da vor größten Zuschauermassen
ohne Punkt und Komma einen Bolzen nach dem nächsten zum Besten gibt.
Das nochmal hautnah in der dritten Reihe mitzuerleben, war schon ne
feine Sache, auch wenn es skandalöserweise keinen Gerstennektar am
Ausschank gab. In irgendwelchen Mammuthallen muss ich mir die Show
aber nicht mehr geben. Letztlich kommt doch fast nur noch dieses
ätzend-hippe Eventpublikum, das schon am Einlass durch doofe
Drängelei missfällt, um selbst in der Pause noch griesgrämig aus der
Wäsche zu glotzen. Entsprechend wählt der Maestro zunehmend Themen
aus den Untiefen des Privat-TV-Boulevards, bei denen unsereins nicht
immer so recht bescheid weiß. Mach' gut, Atze, woll! Naiverweise
glaubte ich bis vor kurzem, dass seit 1. Oktober kneipenmäßig nur
noch in Separees gequalmt werden darf. Letztens kamen wir allerdings
in eine Kaschemme, bis zu der sich die neue Gesetzeslage wohl noch
nicht so ganz rumgesprochen hatte. Dort herrschte nämlich ne
rauchgeschwängerte Atmosphäre wie in unseeligen
Vorprohibitionszeiten, fast alle einschließlich Wirtin hatten ne
Kippe im Kopp. Ich hab mich ja kaum getraut zu husten, weil das
gesetzlose Gesindel ziemlich militant aus der Wäsche guckte...
30.11.07
Der Doom Metal lebt, und wie! Wobei eh niemand daran
gezweifelt hat, dass es so ist. Letzten Samstag in Dortmund wurde
diese Tatsache aber mal wieder ganz besonders offensichtlich. Dabei
hatten die Lücker-Sisters und meine Wenigkeit eher gedämpfte
Erwartungen, was den Zuspruch zur ersten Auflage der Days of Doom im
FZW anging. Doch dann entern wir den Laden und siehe da, es war
richtig was los. Das Wichtigste war natürlich die Mucke der vier
aufgebotenen Bands, die allesamt überzeugen konnten. Tortured Spirit
boten schön kauzigen Old School Doom inkl. unterhaltsamer Ansagen,
so dass die Chose vom Start weg auf Betriebstemperatur kam. Dann
eine der seltenen Doomshine-Shows, die wieder richtig geil ausfiel.
Musiker mit dermaßen sympathischer Ausstrahlung bei äußerst
gelungenem Songmaterial gibt’s viel zu selten. Ein Genuss!
Hoffentlich kommt bald ne neue Scheibe. Überraschenderweise spielten
die weit gereisten Isole schon als Nächste, was die Stimmung im Club
auf den Gipfel trieb. Beim DSR-Auftritt vor zwei Jahren war ich ja
hin und weg, nur leider konnte das 2. Album meine Euphorie nicht
ganz aufrecht erhalten. Diese wiederum phänomenale Darbietung jedoch
bewies erneut, welch brillante Band da am Werkeln ist. Unglaublich,
wie intensiv die Schweden es uns besorgt haben, ganz großes Tennis!
Muss unbedingt "Throne Of Void" demnächst noch 20 Durchläufe gönnen…
Blöderweise schienen einige Zuschauer hernach so beeindruckt, dass
sie frühzeitig den Ort des Geschehens verließen. Selbst schuld, denn
so konnten sie nicht miterleben, wie Mirror Of Deception zum
ungefähr drölfzigsten Mal in Folge zur Hochform aufliefen und den
Doomgroove in Vollendung zelebrierten. Irgendwie hab ich mich noch
immer nicht dran gewöhnt, dass die Jungs mittlerweile live ne
beständige Supermacht sind. Die Setlist hatte es aber auch wieder in
sich – ich sach nur "Vanished" oder "Weiss". Ganz tiefer Bückling.
Bleibt zu hoffen, dass die Days of Doom zur Dauereinrichtung werden.
22.11.07
Buhuuu, Münte is weg! Hat einfach so (okay, aus wohl triftigem
Grunde) die Brocken hingeschmissen. Jetzt ist der Coolheitsfaktor
unserer großkoalitionären Regierung jedenfalls schlagartig ins
Nichts abgesunken. Macht überhaupt keinen Spaß mehr, den Langweilern
zuzuhören. Außerdem ist Harald Wehmeier nun vom Ex-Arbeitsminister
in die Arbeitslosigkeit abgedrängt worden. Da gibts nur eins: 'ne
Stenkelfeld-Reunion! Dafür werfen große Tonwerke ihre Schatten
voraus. Virgin Black bieten auf ihrer myspace-Seite einen
Vorgeschmack auf den als zweites zu veröffentlichenden dritten Teil
ihrer Requiem-Trilogie. Höllisch heavy, das Teil! re-Vision lassen
auch schon mal was von ihrem nun mischtechnisch endveredelten
nächsten Album hören, myspace again. Dürfte geil werden.
06.11.07
In Sins- bzw. Hoppenheim wird ja neuerdings dank
SAP-Milliarden Zweitligafußball geboten. Darüber kann man wunderbar
ablästern, aber trotzdem wird das nichts daran ändern, dass die
Dorftruppe bald noch in das Oberhaus hochgekauft werden wird.
Vielleicht gibts dann ein hübscheres als das jetzige Stadion, bei
dem nur der Wald drum herum wirklich zu gefallen weiß. Ansonsten
macht die Gemeinde aber 'nen netten Eindruck, vor allem gewisse
gastfreundliche Reihener. Beim Hausbesitzer nebenan sieht es zwar
nach ausgebombtem Terrain aus, doch der nächste Samstagsputz kommt
bestimmt. Vom Keep It True wäre dann bereits Runde Neun überstanden,
ohne dass es auch nur ansatzweise qualitativ nachlassen würde. Das
Jubiläum wirft bereits gigantische Schatten voraus, denn im April
wirds gleich zwei Tage Vollbedienung geben. Die Verabredung zu
Spandex und Patronengurt sollte ich mit Herrn Lücker aber eventuell
noch mal diskutieren.
20.10.07
Der jüngste Hersfelder Lollslauf war der Beginn einer großen
Karriere. Auf der 5,3 km - Strecke trumpfte ein kleines Talent auf,
das wohl noch nicht mal die Fachleute auf der Rechnung hatten.
Angetrieben vom erfahrenen Pacemaker Heinz N. lief sich Frau M.
Spunk förmlich in einen Rausch und die Herzen der Zuschauermassen.
Trotz akuter Extrasystolen auf den letzten Metern ließ sie nicht
nach und erreichte nach bereits wenig mehr als 30 Minuten die
Ziellinie, um auf Anhieb einen beachtlichen 5. Platz in ihrer
Altersklasse zu belegen. Wir sagen: "Hut ab!", und sind gespannt auf
die baldige Leistungsexplosion. Das Progpower-Festival wurde nach
einjähriger Abstinenz auch wieder beehrt und bereitete viel Freude.
Bei bestem Campingwetter durfte ich mit dem Marsberg-Mohren und der
Waltrop-Posse ein äußerst entspanntes Wochenende verbringen, dessen
großartigster Auftritt unzweifelhaft den alten Haudegen von Sieges
Even gelungen war. Ganz großes Tennis. Etwas enttäuschend dagegen
die Leistung der dicken Olive, aber trotzdem entlockte mir der
Mountain King die gewagteste Reaktion... Zum Glück ist das
Beweisfoto nicht wirklich was geworden.
05.10.07
Bonjour, messieurs dames! Oder so ähnlich. Letztwöchig verbrachten
mein Täubchen und ich nen kleinen Urlaub im Elsass, genauer gesagt
in Thann. Somit hab ich es in meinem fortgeschrittenen Alter doch
noch mal geschafft, meine Mauken auf französischen Boden zu setzen.
Die Vogesen sind zum Wandern bestens geeignet; feine Trampelpfade
ziehen sich ohne Ende durch die hübsche Botanik, wobei auch durchaus
halbwegs hohe Berge erklommen werden können. Eine gute Einrichtung
sind die ferme-auberges, einfach gehaltene Gastronomien, die sich
recht zahlreich dort finden, wo ein Bergbauernhof in der Pampa
steht. Zumindest im Sommer dürften so einige Wandervögel auf den
Anhöhen versacken, wenn die Brotzeit zum Gelage ausgeartet ist...
Solcherlei Probleme hatten wir natürlich nicht, diszipliniert wie
wir uns verhalten haben. Ansonsten bleibt festzuhalten, dass ich
immerhin einen ganzen, wenn auch kurzen Satz auf Französisch
zustande gebracht habe. Nach den 4,5 Franze-Jahren in der Schule
reichlich dünne, aber nach zwei abstinenten Dekaden irgendwie kein
Wunder. Außerdem sollte noch der äußerst imposante Jeff-Martin-Gig
im Sinkkasten erwähnt werden, immerhin mein Konzert Nr. 4 im
September (hossa!). Eigentlich ist es ein Trauerspiel, wenn kaum 100
Nasen auftauchen, um dem einstigen Tea-Party-Tausendsassa zu
huldigen. Wenn der Abend aber trotzdem so wunderschön magisch
ausfällt, kann ich einfach nur froh sein, mich aufgerafft zu haben
und den Abwesenden mein Bedauern aussprechen. Welch begnadeter
Gitarrist/Sänger/Songschreiber! Welch geiler Perkussionist! Welch
grazile Bauchtänzerin! Welch Wonne!
17.09.07
Das Metalfest im ehemaligen X3 war ne nette Veranstaltung.
Zwar war die Location nicht ganz so kultig wie der alte
Güterbahnhof, aber trotzdem erstaunlich gut geeignet für derlei
Schabernack. Nur der Sound war mal wieder äußerst bescheiden, was
wohl darauf schließen lässt, dass da irgendein weniger begabter
Mensch an den vielen Knöpfchen drehen darf. Vielleicht sollten sie
beim nächsten Mal Mr. K. verpflichten. Zum Glück hatten die
Hauptacts nen eigenen Soundtüftler dabei, so dass vor allem die
Klasse von Veni Domine nicht im Klangmatsch baden ging. Mit den
alten Scheiben der Schweden bin ich vor Kurzem nicht mehr so recht
warm geworden, aber mittlerweile haben die Jungs offensichtlich den
Groove für sich entdeckt und der Frontbarde singt nun auch gerne mal
auf entspanntere Weise. Auffällig war, dass kaum Hersfelder am Start
waren, zumindest keine über 30, wenn man mal vom 54-jährigen
Harley-Biker aus dem Seilerweg absieht. Dabei haben die Fläschchen
nur 1,50 gekostet, ihr Nasen!
09.09.07
Clubkonzerte sind doch immer noch ne feine Sache, vor allem
wenn geile Bands spielen. So geschehen letzte Woche. Am Mittwoch
gabs reichlich Old-School-Metal inkl. Eunuchengesang mit Vicious
Rumors und Agent Steel. Dem Spaß förderlich war dabei natürlich
auch, dass ich bequem bei Michel zusteigen konnte und Hugo mit dem
Fahrbier nicht geizte. Selbstredend gabs auch wieder äußerst
unterhaltsame Anekdoten zu hören, wobei der Knerbelsex diesmal aber
nicht ganz so ausschweifend thematisiert wurde... Sehr unterhaltsam
waren jedenfalls die Darbietungen der lebenden Legenden vor ner
Horder alter Männer in ausgewaschenen Shirts. Sollte man sich
vielleicht öfter antun... ...so wie gestern wieder bei nem kleinen
Doomfestival in Würzburg. Ist ja schon ein siffiger Laden dieser
Soundpark Ost, wobei es nicht gerade hilfreich ist, von den
Nebenleuten mit Bier oder Fremdurin besprenkelt zu werden. Das macht
am Ende der Nacht aber gar nichts, wenn so grandiose Combos wie
Warning und Candlemass aufspielen. Schön zu sehen, wie letztere
aufblühen, nachdem sie den schwierigen Mönch durch den ebenso
brillant tirilierenden Rob Lowe ersetzt haben. Da darf jetzt während
des Gigs unter den Musikern sogar geschmust und gefummelt werden,
oha!
22.08.07
Der Osten Deutschlands ist für die Kiezkicker zunehmend eine
oder mehrere Reisen wert - und damit auch für uns
ex-Zonenrandbewohner. Das Ernst-Abbe-Sportfeld zu Jena war am
Sonntag jedenfalls ein geschmeidiges Ziel für einen gediegenen
Familienausflug. Das Spiel war über weite Strecken sehr
unterhaltsam, das Jenenser Publikum ganz sympathisch und drei Punkte
gabs auch noch. Von mir aus nächste Saison wieder! Was schreibt Herr
Schätzing da in seinem lehrreichen Schmöker über die Entwicklung des
Lebens in den irdischen Meeren? Angeblich wurde mal gefilmt, wie
eine am Tümpel trinkende Giraffe von einem Krokodingsbums attackiert
wurde. Letzteres schnappte sich den Kopf der Durstigen, woraufhin
diese entsetzt den langen Hals in die Höhe riss. Die Echse ließ aber
nicht los und wurde mit aus dem Wasser gezerrt, wobei sie letztlich
mit Schmackes in einem Baumwipfel landete. Wie der grüne Geselle da
wohl wieder runter kam? Falls jemand weiß, wo man dieses Kleinod
tierischer Doku-Filmerei bewundern kann, möge er oder sie es mich
bitte wissen lassen. Ist ja die Härte!
11.08.07
Das ist Eugen. Eugen wohnt bei mir nebenan. Oft kommt er
nach Feierabend mal auf ne Nacktschnecke oder nen Regenwurm vorbei.
Wenn er mich einladen will, sag ich dann immer: "Eugen, ich esse
keine Tiere, schon gar keine ohne Skelett." Das will er nicht so
richtig verstehen, lässt es sich dann aber allein trotzdem
schmecken. Ich hab ihn ja auch in Verdacht, mit dem Verschwinden
unseres Maulwurfs was zu tun zu haben, was er natürlich abstreitet.
Er verzehre wenn überhaupt nur ganz junge, zarte Talpidae... was ja
wohl vollkommen unlecker ist. Noch viel ekligere Geschichten
passieren in Forschungslabors. Anscheinend ist es zumindest in
manchen Ländern Usus, den Blutkreislauf eines gesunden mit dem eines
kranken Tieres, z.B. bei Mäusen, zu verbinden, wobei zur Fixierung
der Mimik das Fell zusammen genäht wird. Wie pervers ist das denn? "Parabiose"
nennen das dann die durchgeknallten Vivisektoren. Allein die
Vorstellung lässt mich würgen. Erstaunlicherweise haben deutsche
Beamte den Antrag für einen solchen Versuch abgelehnt, weil die
Belastung für die Tiere zu hoch sei. Kann wohl jeder normale Mensch
nachvollziehen. Warum derweil aber täglich Affen Elektroden ins Hirn
verpflanzt kriegen, Beagle die Augen verätzt werden oder Kühe
künstliche Magenausgänge verpasst bekommen, ohne dass dies für die
Lebewesen zu belastend wäre, bleibt ein Rätsel.
30.07.07
Die Open-Air-Saison wäre dann aus meiner Sicht für dieses
Jahr gelaufen, jetzt kann der Sommer kommen... Ja, nee, Burg
Herzberg war über längere Strecken echt ziemlich schmodderig, so
dass ich glatt meine Faves Riverside verpasst habe. Schon blöd,
zumal auch sonst keine wirklich umwerfenden Acts aufgetrumpft haben,
zumindest nicht in meiner Gegenwart. Ob unser gefiederter Superheld
vielleicht wieder tief schürfende Erlebnisse mit wildfremden
Chanteusen hatte, wird noch zu klären sein. Ach du Donner, die
Kuhmilch wird teurer! Fünf bis zehn Cent mehr sollen für den Liter
Discountplörre bald gelatzt werden müssen, wenn die Propheten recht
behalten sollten. Und so ne Meldung ziert die Titelseite von
halbwegs seriösen Tageszeitungen, man fasst es nicht. Leider ist der
Spritpreis ja gerade trotz Hauptreisezeit am Sinken, so dass die
Medienlümmel nen anderen Jammeraufhänger brauchen. Uns gehts
eindeutig zu gut.
09.07.07
Am Freitag war ich doch wirklich mit Frau Spunk auf einem
Konzert. So weit nichts Besonderes, aber wenn ich verrate, dass wir
bei Manowar waren, wird das Ganze schon interessanter. Die lauteste
und tollste Band der Welt hat ja ihr eigenes Festival unweit von
Kassel veranstaltet, und da lediglich 10 Euronen an der Abendkasse
abgerufen wurden, dachte ich mir, könnte man mal hintuckeln, um
ordentlich über die vermeintliche Kasperade abzulästern. Tja, ich
muss gestehen, so lächerlich war es gar nicht. Abgesehen von einer
längeren Laberattacke des Mayonnaisen-Jupp inklusive
Fangitarristen-Auftritt und Orangenhaut-Hupfdohlerei, brachten die
Metal-Krieger eine erstaunlich sachliche Darbietung aufs Parkett,
wobei die Songauswahl erfreulich klassikerlastig ausfiel. Ich
glaube, mir hats wirklich gefallen. Dass ich so was noch mal von
dieser Band behaupten würde, hätte ich auch nicht für möglich
gehalten. Verunglimpfende Leserbriefe diesbezüglich sind von mir in
nächster Zeit also eher nicht zu erwarten. Tags darauf ging es
kulturell weiter in die Vollen mit einem documenta-Besuch. Zum Teil
gibts dort tatsächlich Werke zu bestaunen, mit denen unsereins was
anfangen kann. Am meisten beeindruckt hat mich ne Fotoserie eines
Vogels, der sich bei skurrilen Aktionen hat knipsen lassen, z.B.
beim Anrempeln von Leuten auf offener Straße oder beim plötzlichen
Wegrennen aus einer Gruppe von Menschen mit anschließendem
Verschwinden in einer Seitengasse. Schön schräg. Weniger toll finde
ich Kreationen mit zwei verschieden dicken Linien auf gerahmtem
weißen Hintergrund oder nen rosa Quader ohne alles. Da erschließt
sich einem bisweilen weder der tiefere noch der flachere Sinn.
28.06.07
Vom Balingen-Stress hab ich mich langsam wieder erholt - und
diesmal gabs keine ramponierten Primärgelenke oder sonstige
Blessuren. Irgendwie durchwachsen war die Veranstaltung diesmal aber
schon, was nicht nur auf die erstmalige Abwesenheit unseres "Jens"
zurück geführt werden kann. Knackpunkt war das vermeintliche
Highlight "Heaven & Hell", bei dessen Show ich paranoid feststellen
musste, dass ein Großteil der Umstehenden scheinbar kein großes
Interesse an der livehaftigen Legende hatte, um stattdessen das
gepflegte Suffpalaver mit den Kumpels vorzuziehen. Das hats mir
ziemlich vergällt, denn in einem solch respektlosen Pulk macht es
nicht wirklich Spaß, der Legende zu lauschen. Vielleicht hätte ich
meinen Tunnelblick auch einfach nur strack gen Bühne richten sollen,
hätte bestimmt mehr gebracht. Trotzdem gelohnt hat sich die Reise
allein schon wegen jeweils zweier Messen mit Lethal und Vicious
Rumors, ohne die allgemeine Kurzweil untern Tisch kehren zu wollen.
15.06.07
Fronleichnam war ich doch seit Ewigkeiten mal wieder in der
Zeche Carl zu Essen, um einem ganz besonderen Auftritt beizuwohnen.
Die alten Recken von Trouble haben ihre Tour tatsächlich
durchgezogen, obwohl die tausend mal verschobene Veröffentlichung
des neuen Albums noch immer auf sich warten lässt. Und es war geil,
alter Falter! Keine Spur von Altersstarsinn oder Lustlosigkeit, die
Kerle hatten richtig Bock und haben mal eben einen bunten Strauß
ihrer größten Hits aus den letzten beiden Jahrzehnten zu Gehör
gebracht. Fronter Eric hat zwar ein paar Pfündchen zugelegt und
quarzt mehr denn je, scheint aber über die Jahre noch cooler
geworden zu sein. Hoffentlich war das noch nicht der Schwanengesang.
Meistens kann ich mich an Träume ja nicht erinnern, aber letztens
war nach dem Aufwachen doch hin und wieder was im Arbeitsspeicher
übrig. Wirklich bizarr, was da manchmal in meiner Steuerzentrale
abgeht. Ich hab doch glatt von einem Schäferstündchen mit Karin
Tietze-Ludwig geträumt, bei dem zu allem Überfluss auch noch meine
bessere Hälfte aus dem wirklichen Leben zugeschaut hat.
Wahrscheinlich war das ein deutliches Zeichen dafür, dass ich hätte
Lotto spielen sollen, hab ich aber sein lassen. Dagegen nimmt sich
die Episode, in der ich als federleicht Flickflack schlagender
Gorilla in Erscheinung getreten bin, fast harmlos aus...
05.06.07
Hallelujah, es ist vollbracht! Endlich hab ich den
Schweiz-Bericht fertig. Die Schreiberei macht ja eigentlich Spaß,
aber das anschließende Gefummel bis die Seite einigermaßen
zusammengebastelt ist, ist immer wieder nervig. Liegt womöglich
daran, dass diese Website ein ziemlich gepfuschtes Konglomerat aus
billigen Vorgaben billiger Vorgängerprogramme ist. Wenn ich mal nen
Monat Urlaub geschenkt kriegen sollte, würde ich gern alles neu
machen. Bis dahin wird wohl weiter gepfuscht. Jetzt hab ich auch
keine Lust mehr, irgendwelche Bildchen auszusuchen, oder über
Aufsteiger, Lethal oder das Rock Hard Festival zu palavern. Es
schickt für heute.
24.05.07
Ist doch kaum zu glauben, im Radspocht wird gedopt!? Das
hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Von ein paar wenigen
Ausnahmefällen abgesehen, bin ich bis gestern davon ausgegangen,
dass nur faire Sportsleute an den Start gehen. Und jetzt das! Na,
wenigstens Jan Ullrich war immer sauber... Morgen gehts dann also im
Gelsenkirchener Amphitheater wieder zur Sache. Die Regengarnitur
sowie andere Utensilien sind gepackt und warten darauf, von Schumi
III abgeholt zu werden. Wenn wir annähernd so viel Spaß wie letztes
Jahr haben, wirds ein bombiges Wochenende. Derweil könnten sowohl
meine braun-weißen als auch die blauen Lieblingsrasenschänder das
angestrebte Ligenupgrade klar machen. Vielleicht sollte man jenes
prophylaktisch mitbegießen.
07.05.07
Gestern kam mir die Idee für ne Reality-Soap live aus dem
Biergarten am Bühl in Ahnatal. Was da für ein Film lief, war aber
auch wirklich äußerst amüsant. Allein der Kioskbetreiber ist ne Show
für sich. Scheint bei sich selbst ganz guter Kunde zu sein, so dass
am Sonntag Nachmittag auch mal die eine oder andere Bestellung im
Eiter des Geschlechts kurzfristig vergessen wird. Am besten sollte
man jedoch keine Order aufgeben, bei der Bier und Radler gemeinsam
enthalten sind, denn der Vogel taucht zur Sortenermittlung gern mal
den ungeputzten Riechkolben in den Schaum. Sehr unterhaltsam war
auch seine Wegbeschreibung Richtung Kassel, bei der ich frühzeitig
abgeschaltet habe, denn bei derart vielen Ausschmückungen konnte
sich das eh kein Aas merken. Hauptsache seine Fischteiche wurden
ausschweifend zur Kenntnis genommen. Naja, wer schon mal ne
aufgedunsene Wasserleiche aus dem Badeteich gehievt hat, muss
charakterlich auch sehr gefestigt sein St. Pauli wird echt
aufsteigen! So langsam glaub ich dran. Das Spiel bei den Osnasen war
zwar nicht unbedingt berauschend, aber die Vorstellung hatte doch
was ungewohnt Souveränes. Auch nach einer nicht nachvollziehbaren
Roten Karte für Flo Lechner ließ die Abwehr kaum was anbrennen, und
mit etwas Glück hätte der lange Mo uns am Ende gar zum Sieg schießen
können. Noch vier Spiele heißt es feste Daumen drücken, bevor wir
dann hoffentlich wieder Grund haben, hin und wieder Montags DSF zu
glotzen. In Erfurt werden auch wir wieder zur Stelle sein.
01.05.07
Welch grandioser April! Abgesehen vom viel zu frühen
Hochsommer haben gleich mehrere Topveranstaltungen schon jetzt für
denkwürdige Festivalhighlights gesorgt. Da frag ich mich doch, wie
das noch gesteigert werden soll? Vom KIT VIII sind bereits einige
Impressionen hier am Start, und ich will hoffen, dass ich es
schaffe, die beiden anderen Events entsprechend zu würdigen.
Währenddessen haben sich meine Braun-Weißen Lieblingskicker
klammheimlich auf Platz 1 des Tabellchens geschlichen, was ich so
auch nicht mehr erwartet hätte. Wäre echt der Hammer, wenn sie
endlich den Weg in eine bessere Liga finden würden. Allerdings hat
bisher noch jedes Team, das sich oben einzunisten anschickte,
sogleich einen länger anhaltenden Schwächeanfall erlitten. Wollen
wir mal hoffen, dass diese Serie keinen Bestand hat.
19.04.07
Meine Fresse, wie geil waren denn Lethal am Samstag beim KIT?
Das hat ja geklungen, als wenn die Band voll im Saft stehen würde
und das Meisterwerk "Programmed" gerade erst euphorischerweise
veröffentlicht worden wäre. Echt Hammer! Speziell Engelskehlchen Tom
Malicoat kam zwar optisch rüber, als käme er geradewegs vom Barbecue
bei Nachbars, aber über solche Outfitsünden kann man angesichts der
Glanzleistung locker hinwegsehen. Warum kann nicht auch John Arch
mal zu einem heiß ersehnten Stelldichein überredet werden? Der Kerl
ist langsam überfällig. Buhäää, niemand will mit zum Sweden Rock,
dabei würde das bestimmt ein phänophantastisches Festival werden.
Erbarmt sich nicht doch noch jemand? Du mit der rechten Hand an der
Maus vielleicht? Los, raff dich schon auf! Im nächsten Jahr fällt
übrigens Himmelfahrt auf den 1. Mai. Kein Witz, obwohl ich es auch
zuerst nicht geglaubt habe. Kann sich irgend jemand erinnern, dass
dies schon mal der Fall war? Ich nämlich nicht. Dachte auch, das
wäre gar nicht möglich. Vielleicht hat der Bundestag ja
klammheimlich den Kalender manipuliert, um der nimmersatten
Arbeitgeberlobby einen weiteren Feiertag zu ersparen. Wenn demnächst
Ostern und Weihnachten tatsächlich gleichzeitig statt finden, werd
ich aber richtig misstrauisch!
04.04.07
Eigentlich hatte ich den grandiosen Plan, hier auf der
Homepage ne Knut-Cam einzurichten, weil ohne geht es mittlerweile
eigentlich nicht mehr. Wer weiß, was der kleine Racker gerade wieder
für Schabernack treibt, ohne dass wir es mitkriegen? Allein der
Gedanke, was zu verpassen, macht mich schon ganz figgerig. Leider
ließ die rechtliche Situation aber keine nichtkommerzielle
Übertragung zu, und ein Benefiz-Reunion-Konzert von Grauzone hätte
bei weitem nicht genug Kapital eingespielt, wie schade! Mal sehen,
ob ich ersatzweise meinen Lieblingssilberfisch Gunthelm für
gelegentliche Auftritte vor der Webcam frisch machen kann. Die
Karwoche ist Hochsaison für Requiems und bei dem Thema muss ich
einfach mal drauf hinweisen, dass es auf dem Gebiet demnächst ein
zeitgenössisches Werk von Virgin Black geben wird, das so was von
brillant ist, dass mir im Moment noch die Worte fehlen, um das Ganze
auch nur ansatzweise angemessen beschreiben zu können. Nie hat ein
Orchester so perfekt mit ner Metal-Band harmoniert, so viel ist
jedenfalls klar. Und Album des Jahres ist "Requiem - mezzo forte"
mal mindestens. Kommt Ende April über Massacre Records, wers nicht
kauft, ist doof oder gehörlos. Kollege Thomas hat es bereits in
höchsten Tönen abgefeiert, wie hier zu lesen ist.
16.03.07
Jüngst war mir danach, ne Körperwaage anzuschaffen, da ein
solches Gerät in meinem Haushalt noch gefehlt hat. Es könnte
schließlich unterhaltsam sein zu beobachten, wie mein Kadaver im
Laufe der Jahre nicht nur unförmiger und faltiger sondern auch immer
gewichtiger wird. Nun zeigen diese technischen Wunderwerke
heutzutage nicht nur die Kilos sondern auch den Fett-, Muskel- und
Wasseranteil an, echt beängstigend! Wenn ich die drei Werte zusammen
rechne, komme ich auf eine Summe so um die 125 % - äh, könnte daran
liegen, dass Muskeln auch nen Wasseranteil haben, oder? Trotzdem
kommt mir mein angeblich sehr niedriger Fettgehalt doch leicht
spanisch vor. Anscheinend fließt der Strom nur durch die Kackstelzen
und erreicht so den Speckgürtel nicht ganz. Wirklich überprüfen
lässt sich die Chose übrigens nur durch eine postmortale Sezierung,
wobei dann die Schwarten heraus geschnitten und separat gewogen
werden müssen. Immerhin hab ich fünf Jahre Garantie... Als "Fauststadt"-Bewohner
muss ich ja auch mal was tun, um den alten Johann Wolfgang von zu
featuren. Da mir gestern ein ausgesprochen fluffiger Spruch aus dem
zweiten Teil des Dramas über die Netzhaut geflimmert ist, bring ich
ihn jetzt einfach: "Gewiß, das Alter ist ein kaltes Fieber Im Frost
von grillenhafter Not. Hat einer dreißig Jahr vorüber, So ist er
schon so gut wie tot. Am besten wärs, euch zeitig totzuschlagen."
UFF!!! |
28.02.07
Endlich ist beim FC St. Pauli mal wieder was los! Man wäre
ja fast in die totale Lethargie verfallen angesichts der chronischen
Tristesse auf dem Spielfeld und der scheinbar stabilen, soliden
Vereinsführung. Jetzt eskalieren die Unstimmigkeiten in den obersten
Gremien und die geballte Anhängerschaft dreht am Rad. Warum nur?
Okay, um den geplanten Stadionumbau muss man sich vielleicht ein
paar Sorgen machen. Aber selbst wenn das Projekt platzt, könnte doch
einfach anstelle der momentan klaffenden Lücke ne schicke
Behelfstribüne aufgestellt werden, so dass das siffige Flair am
Millerntor noch gesteigert werden würde. Außerdem ist der Ausweg aus
dem Chaos denkbar einfach: Soll Stani doch den Präsisessel
einnehmen, das bisschen macht der nebenbei auch noch. Für unsere
Genossen Raucherinnen und Raucher wird die Luft langsam wohl
ziemlich dünn oder besser gesagt noch stickiger, als sie es eh schon
ist. Nachdem die Lobbyisten jahrzehntelang sämtliche vernünftigen
Argumente gesundheitlichen Inhalts abwehren konnten, scheinen bald
nie geahnte und doch eigentlich selbstverständliche Frischluftzeiten
für die lang geplagten Abstinenzler anzubrechen. Boah ey, wird das
geil, wenn man nächtelang in der Kneipe rumlungern kann, ohne am
nächsten Tag nen dicken Kopp und nen Haufen stinkende Klamotten von
der verseuchten Pintenluft zu haben! Hoffentlich ziehts mich dann
nicht auch wochentags schon an die Theke...
19.02.07
Eigentlich würde ich gern Lobeshymnen auf Pernod los werden,
welchen ich im Keller zum ersten Mal verschnabuliert habe. Aber wenn
ich meine letzten Einträge so betrachte, könnte man meinen, das
Palaver dreht sich fast nur noch um die Sauferei. Dabei bin ich nun
wirklich kein krankhafter Triebtrinker, ganz bestimmt nicht! So ein
oder fünf Pernödchen sind aber trotzdem richtig lecker - da bekommt
man unweigerlich Bock auf ne feiste Kohlsuppe! Und dann die
Außerirdischen herbei rufen... St. Pauli hat nen Auftakt nach Maß
hingelegt beim Last-Minute-Sieg gegen die geliebten Lübecker. Ich
glaube, jetzt geht's richtig los, denn in den letzten Jahren wurden
solche Spiele eher noch verloren. Mal schauen, was übermorgen in
Dortmund los ist, wo ein weiterer Sieg natürlich Pflicht ist.
Hoffentlich bekommt der Platzwart des Stadions Rote Erde beim Linien
Ziehen keine plötzliche Dünnpfiffattacke, denn wenn ein paar
Spritzer rektalen Auswurfs auf den Rasen gelangen, wird das Match
bestimmt umgehend wiederum abgesagt.
06.02.07
Manchmal hat Kassel tatsächlich sowas wie Kneipen- und
Fußballkultur zu bieten, so erlebt auch am letzten Wochenende. Da
hockt man in Kirchditmolds schmissigster Pinte, dem XOX, schlürft
Pilsken und bringt Frau Spunk die drölfzigste Backgammon-Niederlage
in Serie bei, als einen der fremde Meerschweinchenzüchter nebendran
spontan abklatscht, weil er gerade Kunde vom 0:3-Debakel der Bayern
in Nürnberg bekommen hatte. Die hämische Schadenfreude hatten sich
die Quälix-Absäger in dem Moment aber auch redlich verdient. Noch
besser der folgende Samstagnachmittag bei arena-Konferenz in Joe's
Garage. Sitzt da doch ein netter St.-Pauli-Fan direkt neben mir und
lässt sich seine Astra-Knöllchen munden. Zur Halbzeitpause war das
Eis gebrochen, die Schlagzahl stieg signifikant an und zur Krönung
fing sich der St. Ellinger Luschenclub in der Nachspielzeit das von
mir beschriene 1:2. In so ausgelassener Stimmung wurde hernach der
Tequila braun-weiß geboren und verkonsumiert, bis dem Frosch fast
die Locken ausgingen. Komisch nur der Lokalverweis am Ende, obwohl
wir deprimierten HSV-Anhängern die zweite Liga schmackhaft redeten
und dabei auf gar nicht mal unoffene Ohren stießen... Nun ja, meine
Leistung beim dann anstehenden Spieleabend ließ äußerst zu wünschen
übrig, aber mit Tunnelblick und Kopffasching klappt "Tabu" halt
nicht mehr so dolle. Dafür liefs am Sonntag auf Auestadions G-Platz
aber wieder ganz ordentlich, nur mein Trinkkumpan vom Vortag hatte
wohl noch nicht wieder Appetit auf Hopfiges. Entschädigt haben dafür
die Jungs aus der "Devil's Kitchen", die es Monate später als
gedacht doch noch geschafft haben, meinen Wunsch nach Psychotic
Waltz zu erfüllen. Feine Überraschung!
30.01.07
Die Hundertpaarundöchtzig-Jahrfeier am Röderweg ist noch
einer der wenigen Umtrünke, die sich regelmäßig zu besuchen lohnen.
Ist zwar auch immer irgendwie déjàvumäßig, aber es hat halt was,
mitten im Winter mit der Bahn vom Dorf aufs Land zu fahren, dort
noch weiter in die Pampa zu marschieren, um sich in trauter
Veteranenrunde im spartanischen Hüttchen einen oder zwei auf die
Lampe zu gießen. Normalerweise zittert man sich im Laufe des Abends
warm, was diesmal aber dank Treibhauseffekt und
Tchibo-Thermounterbuxe flach gefallen ist. Der Zug zurück um 3:15
kommt zwar immer erschreckend früh, bewahrt einen aber unter
Umständen vor jackentauschmäßigen Blackouts. Hoffentlich folgen noch
einige Neuauflagen!Per Zufall hab ich kürzlich gesehen, wieviel die
selbst ernannten Kings of Metal für ihre Konzerttickets abzocken:
Ca. 60 €! Für einen lauen Abend mit Manowar-Geschwurbel! Trotzdem
scheinen die großen Hallen voll zu werden, man fasst es kaum...
08.01.07
Grandiose Eröffnungsparty im "Metro 1": Samstag sollte die
erste Rocknacht starten. Dachte man zumindest, wenn man die
zahlreichen Anzeigen und Flyer gesehen hatte. Somit fanden sich
haufenweise Rocker aus Stadt und Land des Abends in unserer
beschaulichen Kreismetropole ein, um den Laden aufzumischen. Dumm
nur, dass die Betreiber dann doch irgendwie noch keine Lust hatten.
Also gingen die meisten halt in den Keller, wodurch dort verstärktes
Veteranentreffenflair aufkam. Wo man auch hinsah, fast nur bekannte
Visagen, echt krass! Das musste natürlich entsprechend begossen
werden. Am Ende gab es dann noch ein lustiges Textilspiel. Frau
Spunk wollte nicht so recht mitspielen und fuhr in bedenklichem
Zustand noch mal zur Pinte, da ich die Jacke des Wirts hatte
mitgehen lassen, inklusive Schlüssel und Gedöns! Am Sonntag rief
Meister Nook an, da auch er ein fremdes Kleidungsstück mit nach
Hause gebracht hatte und nun das richtige suchte. Also traf man sich
am Tag danach erneut in der Spelunke, um die ganzen Klamotten und
dazugehörigen Anekdoten auszutauschen. Witzige Aktion, sollte mal
wiederholt werden! Freund Hein hat wieder ganze Arbeit geleistet. Da
er sich die krumme, zerlumpte Tabelle, die hier vor kurzem an den
Start ging, nicht mit ansehen konnte, hat er mir das ganze mal eben
gerichtet, ungefragt! Echt furchtbar nett von dem Vogel.
04.01.07
Die jahresendlichen Feiertage wären wieder überstanden. War
eigentlich auch gar nicht so schlimm. Vor allem musste ich nicht ein
einziges Mal dieses unsägliche "Last Christmas" über mich ergehen
lassen, obwohl ich das in den letzten Jahren für nahezu
unvermeidlich gehalten habe. Liegt wohl hauptsächlich am
Senderwechsel auffe Arbeit - HR1 ist halt doch noch erträglicher als
der andere Dudelfunk. Zum Silvesterumtrunk haben wir uns diesmal
ganz aus der Schusslinie gebracht, indem wir uns zu sechst in der
Datsche Petra zusammen gepfercht haben. Man möchte spontan anmerken:
"Das geht so nisst, uääähhh!!!" Aber es ging. Keine Streits, kein
Psychogeplänkel, keine klaustrophobischen Anfälle. Und auch keine
Exzesse. Tee mit Rum taugt eben nur eingeschränkt für ausschweifende
Gelage. Im weiteren Jahresverlauf können wir aber die Schlagzahl
langsam wieder anziehen...
15.12.06
Dass hochpreisige Konsumgüter nicht unbedingt hohe Qualität
garantieren, musste ich in letzter Zeit mehrfach erfahren. Nennen
wir die Experten ruhig beim Namen: Waldhessens einziges
Großmöbelhaus Daube wurde von mir Anfang 2004 aufgesucht, um ein
gediegenes Schlafsofa zu verhaften. Nach Abzug diverser dubioser
Rabatte sollte das gute Stück immerhin noch fast 700 Euronen kosten.
Ein ordentliches Sümmchen, aber für den erholsamen
Gelegenheitsschlaf greift man auch mal tief in die Tasche. Das Teil
musste dann allerdings wegen Mängeln im Bezug komplett getauscht
werden und offenbarte auch danach eine gar unangenehme Schräge der
Pennfläche. Nach unsäglich endloser Bearbeitungsdauer hat es die
Serviceabteilung nun über zweieinhalb Jahren später halbwegs
geschafft, das Möbel in einen akzeptablen Zustand zu bringen.
Gedauert hat der Eingriff letztlich kaum 10 Minuten. Noch Fragen?
Das andere Ärgernis verschaffte mir Hersfelds ach so edle
"Soundgarage", die mir ein als Schnäppchen getarntes, sündhaft
teures Alpine-Autoradio verscherbelte. Kurz vor Ende der
Zweijahres-Garantiefrist kackte die Lasereinheit, sprich der
CD-Player, ab. Wurde natürlich kostenlos repariert. Ein knappes Jahr
später das gleiche Elend, das kulanterweise erneut für lau behoben
wurde. Als vor kurzem das Ding schon wieder den Geist aufgegeben
hatte, hätte ich das Schrottgerät gleich in die Tonne kicken sollen.
Stattdessen hab ich noch mal den Händler, der mein Vertrauen
verspielt hat, aufgesucht. Der Chef mir wie üblich das Ohr halb
abgekaut (der gleiche, der einst legendär fragte: "Machst du noch
viel analog?"), nimmt den Unheilstuner entgegen, will mal schauen,
"ob sich was machen lässt". Wochen später kommt das Murksding
zurück, angeblich langzeitmäßig ohne Fehlerfund getestet. Toll nur,
dass ich so um die 45 Schleifen löhnen soll. Sonst noch Wünsche? Zu
allem Überfluss wird der Chef auch noch pampig, und zwar am Telefon
vom anderen Laden aus. Jammert rum, ich hätte doch nen mündlichen
Reparaturauftrag gegeben und mit meiner Zahlweigerung würde ich also
sein selbstloses Engagement ignorieren. Meinen 500-Taler-Tuner gibt
er dann natürlich nicht raus. Ist zwar ne Frechheit, aber bevor ich
mich noch mehr unnötig aufrege, soll er sich den Luxusschrott auf
den Nachttisch stellen oder rektal einführen lassen. Mir doch egal.
Brauch ich den Abfall wenigstens nicht zu entsorgen. Besinnliche
Weihnachtszeit... Kommt bloß nicht auf die Idee, eure Lieben mit
teuren Luxusgütern zu beglücken. Solide Mittelklasse is' viel
besser.
26.11.06
Manchmal hat man auch nach Jahrzehnte langer Konzertgeherei
noch erstaunliche Erlebnisse beim Besuch livemäßigen Muckertums. So
geschehen gestern im Kallewerk, das sich ja inzwischen zu KW 70 oder
so ähnlich umgetauft hat. Ich dachte mir, ich schau mir mal an, wie
Uli Jon Roth ein paar alte Scorpions-Schinken zockt und nebenher
irgendwelchen Stoff dudelt, von dem ich nicht allzu viel erwartet
hatte. Von wegen! Es war ein denkwürdiger Abend, an dem ich schon
kurz nach Betreten der Räumlichkeiten merkte, wie ein gewisses
Grinsen meine Gesichtszüge verzerren ließ. Kein Wunder, wenn bei der
retrorockenden Vorband vier alte Säcke in den vorderen Regionen
edelst abgrooven, während die 93 weiteren Besucher sich großzügig im
weitschweifigen Raumangebot verteilen. Als schließlich der
Hendrix-Geistesbruder zur Tat schritt, war ich ja echt von den
Socken. Wie geil ist der Typ denn mit seiner Klampfe verschmolzen?!
Ich hab im Ernst noch keinen so brillanten Gitarristen gesehen.
Schnell und virtuos wie der pausbäckige Yngwie, aber dabei feist
gefühlvoll, dass einem schauermäßig warm um die Lendengegend wird.
Alter Falter! Da muss ich aber bald das Gesamtwerk des Maestros
aufarbeiten. Scorps-Klopper wie "Pictured Life" und besonders "We'll
Burn The Sky" kamen im Übrigen sehr schmackhaft rüber, so dass ich
fast bereut habe, dieses Jahr am Donnerstag nicht in Wacken gewesen
zu sein. Aber frisch operiert wäre das eh nicht gegangen...
08.11.06
Die geilste News der letzten Tage kam mit Sicherheit von
Bassgott Gonzo. Seine re-Vision-Bande hat nicht nur endlich 'nen
Termin für das Aufnehmen eines neuen Albums klar gemacht. Die
Ruhrrocker machen gleich Nägel mit Köppen und gehen bei niemand
Geringerem ins Studio als Mr. Devon Graves! Genau der, der mal bei
der besten Band wo gibt das Mikro und einiges mehr bezirzt hat. Ist
das geil, oder was? Im nächsten Frühjahr gehts in Wien ans
Eingemachte. Mir scheint, ich hab mich letztes Wochenende ein wenig
verkühlt. Es ist halt auch schwierig, wenn man nach einem Festival
wie dem Keep It True des Nachts im finsteren KFZ erst noch das
Schlafgemach herrichten muss. Schließlich hat man vorher ein paar
Stündchen mit dem großen Mohr aus Marsberg verbracht, der wieder mal
eine unbarmherzige Schlagzahl vorgelegt hat. Kaum war ein neues,
kühles Distelhäuser geholt, kamen von ihm die nervösen Blicke, ob
ich denn auch beizeiten ausgetrunken haben würde. Schlimm! Die Luft
in der heiligen Halle war aber auch derart stickig, dass die Kehlen
einfach nach permanenter Befeuchtung verlangten. Wenn dann noch die
Mannen um Ross The Boss zeigen, welch geile Songs Manowar so
geschrieben haben und diese aufführen, ohne mit ellenlangen
Monologen zwischendurch zu nerven, muss man ja irgendwann
Schlagseite kriegen.
31.10.06
Ein heftiges St.-Pauli-Wochenende liegt mal wieder hinter
uns. Am Millerntor ist aber längst nicht alles so freudenhausmäßig,
wie z.B. Herr Beckmann das gerne hätte. Ich habe nicht zum ersten
Mal den Eindruck gehabt, dass die Stehplätze einfach überfüllt sind.
Nicht nur dass man wenig vom Gekicke sieht, wenn die Kollegen
hauteng vor einem stehen. Auch das Astraholen wird auf die Art fast
unmöglich. Dabei wäre ne amtliche Benebelung regelmäßig vonnöten, um
dem Rasenspiel der Braunweißen viel abgewinnen zu können. So wird
das nämlich nix mit dem Aufstieg, auch wenn zuletzt fein Punkte
gesammelt wurden. Bitte mal zehn Schippen drauflegen! Ach ja, morgen
ist "Weltvegantag". Aus diesem Anlass muss hier natürlich auch ne
Aktion laufen. Ich würde mal sagen, jeder der hier am 1.11.
reinliest, ernährt sich für den Rest des Tages rein pflanzlich. Das
ist echt gar nicht schwer, ihr lieben Aasvertilger. Mit ein wenig
gutem Willen schafft das auch der derbste Metzgersgeselle. Gebt euch
nen Ruck, ihr schafft das!
06.10.06
Das Thema wurde lange totgeschwiegen oder mehr ins
Lächerliche gezogen. Dabei geht es um zwei äußerst dubiose
Gestalten, die nahezu ausschließlich zusammen zu beobachten sind:
"Cola & Selters". Ich weiß noch nicht, ob sie auch anderswo und
womöglich unter anderem Namen auftauchen, aber Hersfelder Bürger
wissen ausnahmslos Bescheid. Bei einem wochenendlichen
Kneipengespräch wurde klar, dass mit den beiden Figuren etwas nicht
stimmt, das über die bloße verschrobene Erscheinung hinaus geht. Die
Vögel tauchen generell überall auf, wo man sich zwecks Umtrunk in
der Öffentlichkeit zusammen findet. Beunruhigenderweise erscheinen
sie dabei an unterschiedlichen Orten nahezu gleichzeitig, was
vermuten lässt, dass wir es mit nichtmenschlichen Wesen zu tun
haben. Vielleicht sind C&S ja ein kollektives Hirngespinst, das uns
weismachen will, man könne auch mal ohne Alkohol Spaß haben? Oder
eine Spiegelung unseres schlechten Gewissens ob der Ignoranz
gegenüber Benachteiligten und Ausgestoßenen? Jemand sollte das
Phänomen eingehender untersuchen... Jetzt hab ich mir doch endlich
mal das Werk zugelegt, dessen Cover auf diesen Seiten hier einige
Spuren hinterlassen hat. Gemeint ist Udo Lindenbergs "Keule". Sind
einige ganz nette Stücke drauf, doch das zumindest für mich überaus
Überraschende ist die Tatsache, dass mehrere Dokken-Leute ihre
Finger im Spiel hatten. Meister Don taucht zwar nur in der
Dankesliste auf, aber G. Lynch und M. Brown haben eingespielt und
mitkomponiert. Deswegen rockt's bisweilen auch so amtlich.
26.09.06
Vorgestern ist Uschi Obermaier 60 geworden. Ich meine
gesehen zu haben, dass in der HNA dazu ein fetter Artikel stand, der
offensichtlich von der faden HZ nicht übernommen wurde. Und dann
muss man sich wundern, wenn einem die Kollegen bei den
Open-Air-Workshops Namen um die Ohren hauen, die unsereins nur mit
den Schultern zucken lassen. Da muss ich meine Wissenslücke wohl in
Eigeninitiative aufarbeiten. Übrigens scheint Frau O. vor zehn
Jahren, also mit 50, für den Playboy gestrippt zu haben... Während
die Omis nackt vor der Kamera posieren, bin ich mit knapp über
Anfang 30 schon hocherfreut, dass ich es montags tatsächlich mal auf
ein Konzert geschafft habe. Es geht noch was! Nevermore sind halt
immer eine Reise wert, zumindest seitdem sie ihren Live-Sound in den
Griff bekommen haben. Die Songauswahl ist jedesmal wieder
unvorhersehbar, so dass ein nüchtern brillierender Warrel die
Leckerlis mit Schmackes aus der Wundertüte geholt hat. Fragt sich
nur, warum bei einer so angesagten Band kaum 500 Nasen in Frankfurt
zusammen kommen. Hat zufällig jemand die legendäre Serie "Edgar
Briggs - Das As der Abwehr", die Ende des letzten Jahrtausends im
Dritten lief, auf VHS aufgenommen und noch im Regal stehen? Würde
ich liebend gern nochmal sehen.
08.09.06
"Soilent Grün ist Gammelfleisch!" So könnten die letzten
Worte Charlton Hestons in einer Neuverfilmung des ollen Klassikers
lauten. Ihr armen Omnivoren, müsst ihr schon wieder einen
Kadaverskandal über euch ergehen lassen! Aber eigentlich schert das
doch niemanden so wirklich, oder? Der Dönermann hat vielleicht ein,
zwei Wochen lang Umsatzeinbußen, aber dann ist das Elend auch schon
verdrängt. Warum auch verzagen? Ist doch egal, ob die
Tierleichenteile nach jahrelanger Lagerung grün vor Verwesung sind.
Ein bisschen erhitzt und aufgefrischt, ordentlich Gewürze dran, und
schon merkt kein Aasfresser mehr, in welch ekligem Zustand die
Brotfüllung kurz vorher noch war. Wohl bekomm's! Wie wär's denn
alternativ mit 'ner strammen Haxe vom Hengst? David DeFeis scheint
ja jetzt unter die Zossenschlächter gegangen zu sein. Oder wie sonst
ist das Cover-Pic des neuen Virgin-Steele-Machwerks zu deuten? Der
Heldentenor wendet sich zwar noch ein wenig schüchtern vom armen
Pferdchen ab. Doch mit seinem Giganto-Schwert dürfte er mit einem
Schlag locker ein Mammut in zwei Hälften spalten können. Mannomann,
was die brüllende Lautstärke seiner Konzerte im Hirn so angerichtet
haben muss...
29.08.06
Das Waltroper Parkfest ist 'ne bemerkenswerte Veranstaltung.
Immer am letzten August-Wochenende geben sich illustre Künstler ein
Stelldichein, während drumherum Kirmes stattfindet. Diesmal gab es
gar ein schwermetallisches Highlight. Der Di'Anno Paule wurde eigens
aus Südamerika eingeflogen, um von seiner lokalen Begleitband
unterstützt das feierwillige Volk zu rocken. Das gelang auch gut,
obwohl sich der alte Mann mittlerweile ziemlich hüftlahm über die
Bretter schleppt und die Bedienung moderner Mikrophone ab und an
Probleme bereitet. Aber zum Ausgleich gehen dafür seine Nebenmänner
umso geschmeidiger zur Sache. Und vom rückwärtigen Riesenrad aus
betrachtet sah die Show bestimmt noch gediegener aus. Eine gewisse
Vorsicht ist allerdings beim Aufsuchen der Kirmesbänke angeraten.
Scheinbar harmlos zechende ältere Männer outen sich am nördlichen
Rand des Potts nämlich gerne mal als durchgeknallte Kampflesben in
Begleitung ihrer aktuellen bzw. ehemaligen
Sterbensabschnittsgefährtinnen sowie eigener Tochter. Wer weiß, ob
die Mädels immer so tolerant sind, sich vom örtlichen Schützenkönig
vorwerfen zu lassen, sie hätten ja nur noch nie 'nen ordentlichen
Schw*** verinnerlicht...
19.08.06
Es gibt tatsächlich Alternativen zum hierzulande üblichen
Bestattungszwang, wenn es uns einst dahin gerafft haben wird.
Eigentlich müssen auch Urnen ja auf irgendwelchen Friedhöfen
hochoffiziell zwangsgelagert werden, so dass ein Friedwald noch die
flockigste Möglichkeit als letzte Ruhestätte schien. Doch der
Kreisanzeiger hat berichtet, dass ein cooler Bestatter aus Aua (!)
über den Umweg Schweiz anbietet, die Asche der Verblichenen den
Hinterbliebenen persönlich zum unbefristeten Abschiednehmen zu
übergeben. Klasse Sache, denn so kann der/die Liebste einen
weiterhin auf allen Wegen begleiten, z.B. im Aschenbecher des Autos.
Der Hobbygärtner könnte als Dünger ausgebracht seinen Pflänzchen
einen letzten Dienst erweisen, oder der Winterdienstfanatiker wäre
bei Glatteis auf dem Gehweg verstreut noch einmal gut gegen
Rutschgefahr. Je nachdem halt, wie man seine Überreste behandelt
haben möchte.
07.08.06
Puh, diesmal fang ich aber anders an. Ist mir gar nicht
aufgefallen, dass ich mich zuletzt blasenderweise wiederholt habe.
Lag wohl an den drückenden meteorologischen Verhältnissen - oder
meiner geistigen Trägheit. Heute befinde ich mich ja in
erleichtertem Zustand, nachdem ein gutes Stück des einen
Innenmeniskus aus dem Knie gefischt wurde. Schon am fünften Tag nach
der OP kann ich wieder halbwegs auftreten und hab' dabei so gut wie
kein Wehwehchen. Nicht schlecht. Wenn ich dann in hoffentlich
wenigen Wochen wieder ein wenig Seniorensport treiben kann, ist
wahrscheinlich wieder alles so wie vor dem Kniefall von Balingen.
Arthrosegedanken wollen wir hier erst gar nicht aufkommen lassen.
Narkose ist ja irgendwie schon geil. In Nullkommanix ist man
weggebeamt, um nach dem Eingriff noch auf der Schlachtbank wieder zu
sich zu kommen, dazwischen nur Schwärze. Vorm Einschläfern lassen
ist mir jetzt nicht mehr bange.
25.07.06
Puuh! Wat 'ne Hitze. Wenn das nicht das wärmste Juni/Juli-Duo seit
dem Erlöschen des Vogelsvulkans ist, will ich verdammt sein. In
vielen Häusern sind die Gemäuer derart aufgeheizt, dass selbst des
Nachts die Werte kaum mehr in erträgliche Bereiche absinken.
Besonders dort, wo eine oder mehrere Frauen residieren, ist es meist
aussichtslos, auf halbwegs kühle Innenräume zu hoffen. Oder ist es
etwa nicht so, dass die holde Weiblichkeit dazu neigt, von früh bis
spät sämtliche Türen und Fenster aufzureißen, sobald die
Außentemperaturen die 20°-Marke erreichen? Da kann Mann noch so
logisch argumentieren, die Lüfterei auf die kühleren Morgen- und
Abendstunden zu beschränken und tagsüber die Schotten dicht zu
halten, es fruchtet in der Regel nicht. So ist der schlafgehinderte
Transpirator bisweilen gezwungen, die eigentliche Bettstatt zu
verlassen, um zu ganz später Stunde vielleicht doch noch irgendwo
ein schattigeres Plätzchen zu finden. Wenn der Suchende seinen
Schlummerbedarf dann im Adamskostüm auf dem Badvorleger deckt, muss
das kein Fall von planloser Verwirrtheit sein.
11.07.06
Puh, die WM hätten wir hinter uns gebracht. Nicht dass ich
nicht gern mal das eine oder andere Fußballspielchen glotze, ganz im
Gegentum. Aber diese Großturniere sind doch ganz schön aufgebläht.
Im Grunde ist man nach der Vorrunde schon ziemlich am Ende, weil man
zwei Wochen lang fast jedes Spiel guckt, um bloß kein Highlight zu
verpassen. Dann meint man, mit der K.O.-Runde würde es erst so
richtig losgehen, dabei werden dann die Spiele noch schlechter und
es fallen kaum noch Tore. Mal abgesehen von der fulminanten DFB-Elf
ging doch echt nicht viel. Kein Vergleich zu den vielen klasse
Spielen bei der letzten EM! Wenn am Ende der geilste Spieler auch
noch zum Terminator wird, fällt der Abschied umso leichter. Haken
dran. Die nächste Regionalligasaison kommt bestimmt... Mein
Tonya-Harding-Mal piesackt mich noch immer. Zwar steht das Klinikum
direkt nebenan, aber für 'ne Kniedurchleuchtung muss ich sonstwohin
fahren und erstmal wochenlang warten. Langsam glaub ich auch an den
Reformbedarf des Gesundheitssystems.
29.06.06
Auch eine Abordnung unseres Hauses hat letzte Woche an den
Balltreterfeierlichkeiten live vor Ort und im Stadion teilgenommen.
In Klabauterlautern haben wir T 'n' T angefeuert, doch anscheinend
waren die Jungs dann so übermotiviert, dass sie gleich ins eigene
Netz getroffen haben. Geil war's trotzdem mal zu sehen, was in einer
WM-Stadt so abgeht, auch wenn man's nicht gerade vier Wochen lang
jeden Tag braucht. Ein paar bunte Vögel haben wir jedenfalls
getroffen, die zum größten Teil auch ziemlich nett waren. Sogar die
Kontrolleure hatten ein Einsehen und haben uns selbstlos erlaubt,
zumindest eine von zwei Tröten, diverse scharfkantige Fähnchen und
eine (teilweise gefüllte!) Brotdose mit ins Stadion zu nehmen. Edel,
edel! Einzig übelgelaunt waren nur die Kerle hinterm Tresen einer
Dönerbude, die erst keinen Raki rausrücken wollten, um sich dann
noch wie die Furien aufzuführen, wenn sie ungefragt geknipst werden.
Schläfer-Brudi, oder was? Noch entspannter ging es am Wochenende in
Balingen zu, wo diesmal sogar das Wetter ein Einsehen mit der
Bangermeute hatte und sich erst ein paar Tage später austobte. Der
Bergkönig regierte genau so wie John Bush mit seiner richtigen Band,
Flotsam & Jetsam oder der wiederauferstandene Lederwolf. Das war
teilweise so enthemmend, dass sich vertierte Mannsbilder aus dem
Siegerland hemmungslos ihren geheimsten Gelüsten hingaben und
endlich mal vor versammelter Mannschaft mit rosa Pumps und
Luftsaxophon aufrockten. Geschmackvoll! Eine nicht ganz so erregende
Wirkung hatte der Auftritt des Herrn Weißschlange, der ne halbe
Stunde zu spät dran ist, weil er sich erst ausgiebig die Falten
wegspritzen lassen musste, um dann rumzujammern, sie hätten ein
Zeitproblem. Na wenigstens haben die zwei viertelstündigen Soli noch
gepasst... Abgesehen von solchen Ausrutschern war's aber ein feines
Fest. Ich frag' mich nur, warum Tonya Harding nix besseres zu tun
hat, als nachts friedlich schlummernden Festivalbesuchern die Knie
zu zertrümmern. Die Frau gehört doch weggesperrt! Der Hund von Herrn
Rossi heißt übrigens Gaston.
14.06.06
Endlich ist dieses elende Werbebanner wieder verschwunden!
Da klick ich ohne böse Absicht in den Domain-Einstellungen rum und
muss nachher feststellen, dass ich dem Kommerzkasper auf den Leim
gegangen bin. Jetzt habe ich doch glatt ein paar Euronen abgedrückt,
um tofukeule.tk käuflich zu erwerben. Wenn's hilft. Nicht mehr zu
helfen ist offensichtlich der vom WM-Wahn befallenen Nation. Selbst
sonst als Fußball-Ignoranten bekannte Zeitgenossen glotzen sich die
Augen eckig, spielen pseudofachmännische Tippspielchen und hissen
die Deutschlandflagge am PKW. Ist schon erstaunlich, welches
Manipulationspotential die Medien besitzen. Dabei zieh' ich mir das
Ballgetrete ja selbst gerne rein, vor allem wenn geile Gesellen wie
die von T&T bis zum Äußersten kämpfen und den Favoriten ein Beinchen
stellen. Wenn die Jungs nächste Woche auf dem Betze den
Achtelfinaleinzug schaffen, muss ich vielleicht doch 'ne spontane
Flitzeinlage starten... Zwischenzeitlich wurde dann auch die
Open-Air-Saison in Gelsenkirchen eröffnet. Neben allerlei
kultureller und spiritueller Kurzweil konnte in diversen
tiefschürfenden Diskussionsrunden sogar was gelernt werden. Z.B.
über die ostzonale Drachensteiger-Szene oder cineastische
Untergrundgöttinnen wie Uschi Obermeier. Wer neben solchen geistigen
Höhenflügen, dem Besänftigen Slayer! brüllender Barbaren und dem
Aus-dem-Zelt-komplimentieren zuvor an selbiges Würfel hustender
Holländerinnen noch Augen für das Geschehen drumherum hatte, konnte
besonders hübsche Besucher beim In-den-Kopp-stecken kompletter
Bierbecher oder Rockstars wie den Ripper höchstselbst beim
Dio-schauen beobachten. Krasse Scheiße!
26.05.06
Das war doch mal ein amtlicher "Männertag" gestern. Schön
mit 'ner Horde Geschlechtsgenossen in der Kneipe gehockt, das
Aufstiegsendspiel von Hessen Kassel auf Großbildleinwand geglotzt
und natürlich am hellen Tag ein paar nicht wenige Weizen auf die
Ampel gegossen. Dass die Nordhessen gewonnen haben, hat den Durst
auch nicht gerade geschmälert. Jetzt heißt es feste Daumen drücken,
dass der KSV von den alten Männern am grünen Tisch in die
Regionalliga Nord eingestuft wird. Dann hätten wir demnächst mal die
Kiezkicker im Punktspiel direkt vor der Haustür - bittebitte!
Übrigens gibt's in Joe's Garage doch tatsächlich echtes Astra Urtyp.
Kostet zwar stolze Zwofuffzich, aber da sollte man sich trotzdem bei
Gelegenheit ein paar Knöllchen einfahren. Is' immer noch günstiger,
als zum Saufen extra nach Hamburg zu fahren.
21.05.06
Hallelujah! Die geilen Finnen haben den ollen "Grand Prix"
gerockt, wer hätte das gedacht? Da kann man mal sehen, zu welch
spektakulären Aktionen die Metalgemeinde fähig ist. Dabei war die
Promotion im Vorfeld zumindest in Deutschland gar nicht so groß
angelegt, und trotzdem scheinen jede Menge Banger instinktiv gewusst
zu haben, was zu tun ist. Den Sieg hatten wir uns aber auch redlich
verdient, nachdem wir die ganze silikongetunte rhythmische
Sportgymnastik der meisten anderen Teilnehmer über uns ergehen
lassen mussten. Nur aus Albanien und Monaco kamen keine Stimmen für
Lordi - ich finde, diese Ignoranten sollten im nächsten Jahr
ausgeschlossen werden, damit sie erstmal Nachhilfe in Sachen Rock
'n' Roll nehmen können. Alle anderen dürfen anfangen, nach
geeigneten Kandidaten zu suchen. Für Deutschland könnten z.B.
Kreator an den Start gehen, Celtic Frost für die Schweiz oder King
Diamond für Dänemark. Das wird ein Fest! "Ein bisschen Frieden" war
vorgestern, ab jetzt gibt's alljährlich Blut und Schweiß. Fuck yeah!
17.05.06
Schon mal "sauren Radler" getrunken? In Vorarlberg oder
zumindest in Bludenz ist das Gemisch im Moment schwer angesagt und
läuft dem auch hier zu Lande weit verbreiteten "süßen" Radler den
Rang ab. Ein Selbsttest hat gezeigt, dass die Plörre wirklich ihre
Qualitäten hat. Dabei wird das Bier statt mit Limo mit "Soda", also
Mineralwasser gemischt. Der Gedanke lässt einen natürlich erstmal
skeptisch dreinblicken, aber wieso sollte diese Kombination krasser
sein als Pils mit Zuckerwasser? Eben. Ich werd mir den Sauren
demnächst jedenfalls öfter geben, wenn es mal weniger dröhnen soll
oder zum Runterkommen am "day after". Dazu passt übrigens sehr gut
ein Vogelbeerbrand. Schmeckt wie ein leicht exotischer Obstler und
ist (vom Alk abgesehen) anscheinend tatsächlich nicht weiter giftig.
Wir haben es jedenfalls ohne bleibende Schäden überlebt. Ein
bisschen Wandern im Hochgebirge scheint überraschenderweise sowas
wie 'nen Höhentrainingseffekt zu bewirken, der sich sogar aufs
Joggen auswirkt. Vorgestern lief's bei meinereinem jedenfalls so
geschmeidig wie seit Wochen nicht, und das, obwohl etliche Tage lang
außer Berge erklimmen kein Sport anstand. Zumindest fast... Nün ja,
zwei Tage später, also heute, hat sich das mit dem Alpenschub auch
schon wieder erledigt. Bin wie üblich schneckengleich dürchs Feld
geschlichen, ächz...
04.05.06
Es ist vollbracht, zumindest so halbwegs. Nach einigen
Wochen Übergangszustand erkämpft sich der neue PC langsam einen
eigenen Charakter. Bisher läuft das gute Teil eigentlich
einwandfrei, aber bis man mal so alle Programme drauf hat und die
Einstellungen nach Wunsch sind, ist doch 'ne zeitlang Gewürge
angesagt. Zumal ja inzwischen der Lenz schwerstens ausgebrochen ist
und ich überhaupt keinen Bock habe, bei dem geilen Wetter
stundenlang vorm Monitor zu hocken. Aber wem erzähl ich das
eigentlich? Allerdings ist so ein DSL-Anschluss ja schon was ganz
anderes. Wie teuflisch schnell geht hier eigentlich plötzlich alles?
Bei dieser massiv beschleunigten Informationsflut fällt es nun noch
schwerer, nicht bald völlig am Rad zu drehen. Unheilige Zeitlupe,
steh mir bei!
14.04.06
Vor dem Pokalhalbfinale wäre ich mit einem 0:3 als Ergebnis
ja noch ganz zufrieden gewesen. Schließlich standen die Bayern unter
Druck nach zuletzt mageren Leistungen, so dass ich erwartet hatte,
dass sie gegen 'nen Regionalligisten mal schön ihre Aggressionen
würden loswerden wollen. Aber nix da, mit gewohnt geringem Aufwand
haben sie viel zu hoch gesiegt. Dabei waren die Braun-weißen in der
2. Hälfte sogar dominierend, haben nur wie so oft die Pille nicht
ins Netz befördern können. Der Kahnator hat auch einige blendende
Paraden gezeigt, nachdem er zunächst in altbekannter Manier mehr
durch 'ne assige Pöbelei aufgefallen war. Scheiß drauf, die
Bisswunden in den bajuwarischen Waden werden bis zum Finale in zwei
Wochen noch nicht ganz verheilt sein, so dass der Wundwassersmell
bei den Frankfurtern hoffentlich mächtig Kampfeslust entfachen wird.
Am Dienstag ist es dann wirklich so weit, dass ich in die
Arcor-Hemisphäre wechsle. Bin gespannt, ob die Umstellung
geschmeidig klappt. Ich weiß auch noch gar nicht, ob ich mit der
neuen HP-Software diese Seiten hier so ohne weiteres bearbeiten
kann. Angst! Spätestens in wenigen Jahren kommt dann als nächstes
halt 'ne ganz neue Version. Prophylaktisch sag ich mal "au revoir"!
05.04.06
Die Festivalsaison ist eröffnet. Nee, open-air noch nicht,
dafür wäre es wohl etwas zu früh, obwohl es zumindest in Schwabistan
letztes Wochenende ziemlich lenzig war. Jedenfalls konnte man
zwischen all den Autobieren und -cocktails (alten Wämser aus Waltrop
hatte doch glatt die Mixutensilien am Start!) immer wieder gepflegt
abdoomen in der von der Betgemeinde längst verlassenen Ex-Kirche.
Die Knipserei bei Schummerlicht muss ich wohl noch ein bisschen
üben, aber für einen leicht bebilderten kleinen Erlebnisbericht
sollte es demnächst reichen. Am kommenden Samstag haben Solitude
Aeturnus dann hoffentlich auch ihren Mikromann aus dem Heimatland
und übern Teich bekommen. Wenn nicht zu viele Off-Days dazwischen
lagen, während derer die Herrschaften weitere Katastrophen herauf
beschworen haben...
28.03.06
Dank Heinrich dem Viertelvorzwölften geht heute ein Sack
voll Bildchen unserer Fettbemmenfete von neulich online. Wenn der
gute Mann mir nicht mit geschmeidigen Tools und entsprechend
idiotensicheren Anleitungen auf die Sprünge geholfen hätte, würde
ich mir wohl noch bis zum Sanktnimmerleinstag die Griffel blutig
klicken. Aber zum Glück scheint es für jede stupide Aufgabe ein
entsprechendes Progrämmchen zu geben, das einem die ätzendsten
Arbeiten abnimmt. Im Zweifelsfall einfach den Gekrönten fragen!
Demzufolge dürft ihr euch allerdings auch nur bei ihm beschweren,
wenn galerietechnisch irgendwas kacke aussieht... Guckst du hier.
20.03.06
Joey Vera ist aber auch wirklich voll die Basshure. Am
Freitag wurde der Kerl sogar in der tiefsten ruhrpöttischen Provinz
gesichtet, wo er in einem Jugendclub bei der ewigen
Nachwuchshoffnung re-Vision den Tieftöner zupfte. Böse Zungen
stellten Behauptungen auf, dass der etatmäßige Langholzknecht unter
zeitweiligem Identitätsverlust leidend irgendwo in Russland fremder
Frauen Möpse mit Steve-Harris-Schriftzügen verschönert. Waltrop ist
sowieso immer für Überraschungen gut. Beim letzten Mal wunderte ich
mich noch über seltsame Begegnungen im fremden Treppenhaus bei nur
leichtgeschürzter Aufmachung; diesmal wurden der Wohnungsbesitzer
und ich erst gar nicht eingelassen. Ich nehme ja stark an, dass
wieder irgendwelche Filmaufnahmen liefen...
14.03.06
Fettflecken gab's am Freitag im Hüttchen erstaunlicherweise
kaum, dafür müffelt aber die Hardware ganz gewaltig. Dass in die
Boxenabdeckung der Quanz zieht, ist ja noch nachzuvollziehen, dass
aber ein handelsüblicher Stereoverstärker Tage später noch
Rauchschwaden ausdünstet, ist schon erstaunlich. Da er noch normal
funktioniert, muss es von der stundenlang eingedrungenen Fluppenluft
kommen. Krass. Zum Glück hat das übrig gebliebene Schmalz nicht ein
ähnliches Aroma angenommen. Tja, ein paar Leutchen mehr hätten ruhig
am Start sein können, auch wenn es in unserem Alter natürlich schon
mal schwer fällt, die gichtigen Knochen nach Sonnenuntergang noch
aus dem Eigenheim zu schleppen. War aber trotzdem ein ganz netter
Umtrunk. Vielleicht tauchen hier demnächst mal ein paar
Schnappschüsse auf, falls es der PC-Umstellungs-Stress zulässt.
02.03.06
Leute, sperrt eure Muschis weg! Andernfalls drohen saftige
Strafen, vorausgesetzt die Umgegend wird zum
Vogelgrippe-Notstandsgebiet erklärt. Es könnte nämlich sein, dass
sich der Stubenschnurrer 'nen infizierten Piepmatz einverleibt und
daraufhin selber von der Pest befallen wird. Wenn er plötzlich niest
und bellt ist Alarm angesagt! Ich stell' mir das jetzt so vor, dass
Zivilfahnder freilaufenden Miezen auflauern und je nach Krisenstufe
diese gleich standrechtlich erschießen und verbrennen oder aber
verfolgen, um das Heim und so den verantwortlichen Zweibeiner
auszumachen und diesen dann vor den Kadi zitieren. Könnte krass
werden. Menschen können übrigens das Virus von ihren Haussäugern nur
übertragen bekommen, wenn sie diese roh und am Stück verspeisen.
Besser auch, man verschmäht den Siam-Salat beim Chinesen bis auf
Weiteres. HATSCHI!
13.02.06
Armin Meiwes wird mir langsam suspekt. Dass er menschliche
Berliner verspeist, ist natürlich auch schon krass, aber solange die
Mahlzeit selbst die Vertilgung verlangt, find' ich das nicht so
verwerflich wie manch anderes Essverhalten. Jetzt zickt der
Wüstefelder aber aus dem Knast heraus 'rum und verklagt jeden, der
irgendwelche Schlachtgeschichten verbreitet. Alter, dicke Kohle
scheffeln, oder was? Soll er froh sein, dass er selbst bisher nicht
von der Metzgerinnung wegen Copyright-Verletzung angezeigt worden
ist. Neulich im Ruhrpott bin ich doch glatt in einen
David-Lynch-Film geraten. Keine Ahnung, wie ich da hin gekommen bin.
Jedenfalls war es ziemlich unheimlich in dem fremden Treppenhaus.
Dann hat auch noch ein ganz komischer Vogel die Tür geöffnet und
rückwärts gesprochen. Es hätte nur der fiese Kleinwüchsige gefehlt,
um die Szenerie abzurunden. War ich froh, als ich zurück zum
Absinth-Affenmann auffe Bude gefunden hatte!
01.02.06
Bildchen rechts: So geschmeidig kann Tierschutz aussehen,
mein lieber Herr Gesangverein! Da freut sich der Kampfstier und dem
Torero geht das Messer in der Tasche auf... Freude bereiten auch die
Veranstalter des Burg-Herzberg-Festivals mit ihren Verpflichtungen.
Als wenn sie mit The Gathering nicht schon eine fette Überraschung
aus dem Hut gezaubert hätten, setzt die Ankündigung eines
Greg-Lake-Gigs dem Fass die Krone auf. Da gehen die ebenfalls auf
dem Plan stehenden UFO und Uli Jon Roth (inkl. Francis Buchholz und
Scorpions-Klassikern) fast im Vorfreudentaumel unter. Die Balinger
Kopfschüttler stehen diesem aber nicht nach und besorgen es uns mit
einem oberamtlichen Paket feinstem Stadionrocks/-metals. Zum
Genießen: Whitesnake, Foreigner, Y & T, Jon Oliva, Exodus, Armored
Saint, Flotsam And Jetsam, Leatherwolf, Count Raven - und 7
Positionen sind noch offen! Auweia, wer überwacht bloß meinen
Alkoholgenuss? Sommer, komm bald!
25.01.06
I WERD NARRISCH!!! 3:1! 3:1!! 3:1!!! ST. PAULI: Ein
Wintermärchen. Kann mich mal jemand kneifen? Da hockt man sich mit
einem gediegenen Restbestand ASTRA Urtyp vor die Glotze, um den
grandiosen Abschied im Pokal-Viertelfinale zu zelebrieren - und dann
gewinnen die Wahnsinnigen schon wieder. I WERD NARRISCH!!! Äh, das
sagte ich schon. Natürlich waren das vollkommen irreguläre
Bedingungen, wie Herr Schaaf (blööök!) ganz richtig bemerkte. Da
wurde ja gar nicht mit einem Ball sondern mit einer leeren
ASTRA-Knolle gekickt. Warum hat der Schiedsrichter das nicht
unterbunden? Außerdem haben 12 Sanktpaulianer gegen 10 Bremer
gespielt. Allerdings hat Ivan Klasnic vergessen, entsprechend auch
ein braun-weißes Dress anzuziehen. Hoffentlich hat das kein
Nachspiel für ihn. Vor allem, wo er nachher im Interview auch noch
eingeräumt hat, dass die Bremer einfach schlechter waren... Wann ist
noch mal das Finale in Berlin? Darf ein Regionalligist eigentlich
das eigene Stadion mit in die Hauptstadt nehmen? Die Holzaufbauten
vom Millerntor hätte man doch ganz easy mal eben an die Spree
verfrachtet, und nachher wäre auch genug Platz für ein neues Rund in
St. Pauli. Aber das will man ja gar nicht. Warum eigentlich nicht?
Wie auch immer, ich schau jetzt mal nach, wann im Olympiastadion das
DFB-Pokalfinale steigt. Skol!
11.01.06
Ozzy lebt! Ich hab ihn eigenäugig gesehen. Ach, der war ja noch gar
nicht tot... Jedenfalls spielt er jetzt mit unbekannten Musikern in
kleinen Kaschemmen wie dem Fiasko in Kassel. Und er hat sich nicht
nur liften lassen, sondern ist auch wieder besser bei Stimme, so
dass er ohne Endloshall auf dem Mikro auskommt. So fit wie letzten
Samstag hab ich ihn seit Dekaden nicht erlebt, mein lieber Schwan!
Wenn ihr mal ne angebliche Coverband namens OZZMOSIS irgendwo
angekündigt seht, geht auf jeden Fall hin, denn das ist der Echte.
Und macht die Mäuler auf, denn es regnet Popcorn.
04.01.06
Freunde der Sonne, seid bereit für die fulminanten
Ereignisse! Möge 2006 den wirtschaftlichen Aufschwung, die vegane
Revolution mit einhergehendem Weltfrieden, Aufstieg und Pokalsieg
für den FC St. Pauli, den Finaltriumph für Trinidad/Tobago bei der
WM, die Psychotic-Waltz-Reunion und das Pilsener im Trinkschlauch
bringen. Alles wird gut. Gerade rechtzeitig zum Verfallsdatum wurde
die ergraute Tante 2005 in der Rabenvilla zu Kirchditmold in den
Harz gekickt und ohne viel Brimborium von der Nachfolgerin mit der 6
am Ende ersetzt. Unseren nicht mehr ganz so taufrischen Jahrgängen
entsprechend wurde der Raclette-Geselligkeit gefrönt, Pilsener in
kleinen Flaschen (und eher geringen Mengen) gesoffen und lustigen
Weisen aus dem Volksempfänger gelauscht. Wenn mir tags darauf nicht
noch der kümmelige Likör arg in den Gliedern gesteckt hätte, man
hätte von einer durchweg beschaulichen Neujahrsbegrüßung sprechen
können. 2005 haken wir mal ab, nicht ohne Mini-Rückblick auf die
tonträgermäßig beeindruckendsten Veröffentlichungen, die
dankenswerterweise meine schmalzverkrusteten Gehörgänge durchdringen
konnten, als da wären: COMMUNIC: "Conspiracy In Mind", ISOLE: "Forevermore",
RIVERSIDE: "Second Life Syndrome", NEVERMORE: "This Godless Endeavor",
REDEMPTION: "The Fullness Of Time". Diskussion zwecklos.
22.12.05
Aus gegebenem Anlass doch noch mal Fußball-Palaver: Die
Kiezkicker sind unglaublicherweise schon wieder über sich hinaus
gewachsen und haben im Pokal-Achtelfinale 4:3 nach Verlängerung
gegen die leidenschaftslose Söldnertruppe von Hertha gewonnen! Und
wie!! Es war kein glücklicher Duselsieg sondern ein nach großem
Kampf verdient heraus gespielter Triumph, oder wie es heutzutage
stereotyp im Journalistenjargon heißt: "Eine Begegnung mit offenem
Visier auf Augenhöhe". Wie geil ist das denn? Kaum zu glauben,
phänomenal, einfach brillant! Hamburg ist braun-weiß! Somit haben
sich die Jungs ein fettes Vorbereitungsspiel auf die Rückrunde gegen
Deutschlands offensivstärkstes Team von Werder Bremen erkämpft. The
return of mighty Ivan, viel früher als gedacht. Möge er gnädig sein
und seine Paradesturmkollegen zur Mäßigung anhalten. Diesmal gibt es
kein Vertun, das Match muss einfach im Öffentlich-Rechtlichen
laufen. Besser schon mal die Astra-Vorräte kühl stellen... Forza
Sankt Pauli!!!
19.12.05
Hört, hört: Mr. Devon Graves gibt im aktuellen Rock Hard
überraschenderweise zu Protokoll, dass er eine
Psychotic-Waltz-Reunion bei stimmigen Konditionen für 'ne machbare
Sache hielte. Scherzhaft angebotene 100.000 Flocken als Lohn für
eine Show beim RH-Festival würde er mit Kusshand nehmen und mit den
anderen Bandmitgliedern brüderlich teilen. Is' klar. Einen so fetten
Betrag macht aber mit Sicherheit niemand locker, und außerdem fragt
sich, was die Jungs in San Diego (oder wo immer es sie inzwischen
hin verschlagen hat) darüber denken. Da sich aber bisher fast jede
Band nach zwischenzeitlicher Auflösung wieder zusammen gefunden hat,
würde ich fast meinen Allerwertesten darauf verwetten, dass es auch
bei PW eines Tages so weit ist. Ob ich dann abgehe wie 'n Zäpfchen,
wird sich zeigen müssen. Dabei bin ich aber bestimmt, wenn es mich
bis dahin nicht zerrissen hat. Alldieweil sollten wir uns
zeitgenössischeren Kulturgipfeln widmen. Normalerweise ist
Schwarzwurzeliges ja nicht so meine Baustelle, aber in vorliegendem
Fall wiegt die Wucht der musikalischen Genialität einfach zu schwer,
als dass ich es ignorieren könnte. Die unglaublichen Samowar waren
kürzlich livehaftig auf deutschen Brettern zu beknien. Blöderweise
hat mich eine unaufschiebbare Milzvorhofanamnese vom geplanten
Besuch des Konzerts in Stahlgurgel a. d. Metze abgehalten, aber zum
Glück war Major Tom anderweitig vor Ort. Lest seinen Bericht und
weint bittere Tränen ob des Versäumens dieses
Jahrhundertereignisses.
12.12.05
Falls sich am Samstag jemand gewundert haben sollte, warum
in Thüringen keine Polizeidienststelle erreichbar war, muss das
daran gelegen haben, dass alle Beamten in Erfurt im Einsatz waren.
Fast jeder St.-Pauli-Anhänger hatte seinen eigenen Staatsdiener.
Auch am Einlass zum Stadion wurde man sehr intim inspiziert,
allerdings wurde es zumindest nicht so weit getrieben, dass auch die
Körperein- und Ausgänge näher unter die Lupe genommen worden wären.
Bier- und Schweineriemenverkäufer agierten aber von hinterm hohen
Zaun aus - vor irgendwem müssen die dort Angst gehabt haben.
Vielleicht hat sich bis Erfurt noch nicht rumgesprochen, dass die
braun-weißen Fans in der Regel mit die friedlichsten sind. Leider
hat es auf dem grünen Rasen nicht so richtig geklappt, obwohl die
Anfeuerung ordentlich war. Von unserer nordhessischen Fraktion tat
sich besonders Herr Bassenpflug wenn auch nicht immer ganz
textsicher so doch lautstark hervor und ließ einmal mehr seine
Rautenvergangenheit vergessen. Der Kampf für eine bessere Liga wird
dann im nächsten Jahr fortgesetzt. Erstaunlicherweise gibt es von
Hochstift doch ein trinkbares Bier, nämlich das alkfreie "Drive".
Gleich fünf Flaschen davon hab ich am Freitag bei Saxon im Kreuz
hintereinander weg geperlt, und selbst die letzte hat noch
geschmeckt. Da fragt man sich, was die Brauerei anstellt, um das so
genannte Pils derart zu verunstalten. Womöglich ist "Drive" das
eigentliche Endprodukt des Brauprozesses, dem dann Alkohol und
Ekelsubstanzen zugesetzt werden, um ein vermeintlich "richtiges"
Bier in Umlauf bringen zu können. Anders kann ich mir den Geschmack
der Plörre im Moment nicht erklären.
04.12.05
Onkel Paule, der die legendären ersten beiden
Iron-Maiden-LPs einträllerte, hat mal wieder einen kleinen Abstecher
nach Deutschland gemacht, um ein verlängertes Wochenende mit drei
Shows anzureichern. Das Spezielle dabei war, dass er seine Musiker
nicht mitbrachte, sondern Einheimische verpflichtete, die ansonsten
unter dem klangvollen Namen re-Vision ihr Unwesen treiben. Ne geile
Aktion, dass die wohlbekannten Ruhrpott-Kollegen die Klassiker
zusammen mit dem Originalsänger zockten. Beim von mir beehrten Gig
in Bochum lief das Ganze auch sehr rund und sorgte für einen Schweiß
treibenden Abend, bei dem das überraschend zahlreich anwesende
Publikum gut in Wallung gebracht wurde. Besonders die
Rhythmus-Fraktion wusste sich in Szene zu setzen. Bassgott Gonzo
ließ mit souverän-hingebungsvoller Bühnenrand-Performance Herrn
Harris nicht im Geringsten vermissen, während Drumtier Töffel
hochmotiviert auf sein Kit eindrosch und so Paule zu den wohl
schnellsten Versionen seiner Songs trieb, die er je darbieten
musste. Die reichlichen Huldigungen seitens der Fans schienen den
Stöckeschwinger derart verzückt zu haben, dass er glatt seine
abschließende Blankzieh-Nummer vergaß. Beim nächsten Mal dann aber
hoffentlich wieder!
27.11.05
Hätte ich in meinem jugendlichen Überschwang mal nicht so
viel Werbung für den Keep-it-true-Bericht gemacht. Beim Betrachten
des Geschreibsels von einem anderen PC aus fiel nämlich auf, dass
die Bilder teilweise den Text verdeckt haben. Peinliche Sache, aber
wer kann schon ahnen, dass verschiedene Browser zu solch
abweichenden Darstellungen neigen? Ich will hoffen, jetzt passt
alles. Am Donnerstag Abend hab ich mir Plants Robert in der
Frankfurter Jahrhunderthalle gegeben. Die Örtlichkeit selbst war
schon sehr beeindruckend, mit die edelste Konzerthalle, die ich
bisher betreten durfte. Leider hatte das Ambiente aber auch 'ne
Menge Schicki-Micki-Flair, was von großen Teilen des ältlichen,
unrockigen Publikums noch unterstrichen wurde. Zum Glück ließ sich
der Meister selbst nebst Band dadurch nicht negativ beeinflussen und
bot eine sehr amtliche Vorstellung. Da er nun auch nicht mehr gerade
der Jüngste ist, geht er natürlich nur noch bedingt ab wie 'n
Zäpfchen, wirkt aber noch sehr flockig und ist vor allem gut bei
Stimme. Was die Optik betrifft, beeindruckte er mit weiterhin
fülliger Matte (wenn die echt ist, Hut ab!), nur sollte er sich
vielleicht zwecks Brustverkleinerung mit Carlo von Tiedemanns
Schönheitschirurgen in Verbindung setzen... Abgesehen von den mal
wieder obligatorischen Samples und ein, zwei etwas hüftsteifen
Versionen alter Led-Zep-Klassiker war es auf jeden Fall 'ne feine
Sache, die Legende mal live gesehen zu haben. Sehr denkwürdig auch
die Rückfahrt über schneeverwehte, verstopfte Pisten. Ich dachte
schon, ich schaffe es nie mehr, aber nach gut sechs Stunden hatte
ich die Strecke Frankfurt-Hersfeld dann doch irgendwie bewältigt.
16.11.05
Das vergangene Wochenende verdient ein paar würdigende
Worte. Kulturell hochwertig ging es am Freitag mit einem Konzertchen
im Colos-Saal los, wo sich Destruction und Candlemass die Ehre
gaben. Erstere konnten die eher schwachen Eindrücke der letzten
Live-Erlebnisse halbwegs korrigieren, indem sie ein sauberes
Teutonenthrash-Brett zockten. Als Überraschung kam beim letzten Song
der Messiah persönlich als Gast auf die Bühne, was 'ne witzige
Anekdote war. Anschließend mit seiner eigenen Band stieg das Niveau
natürlich nochmal erheblich, denn Candlemass sind halt mit die
Geilsten. Auch wenn es der Kuttenträger mit seinen ständigen "Hey,
hey!"-Anfeuerungen während der Instrumental-Passagen eindeutig
übertrieb und ein paar wenige bangende Kollegen ab und zu nervten,
da sie unglaublich viel Platz für ihre Verrenkungen brauchten, war's
insgesamt ein feiner Konzertabend. Auch die Hin- und Rückreise
gestalteten sich dank der Begleiter Hugo und Kutte sehr kurzweilig.
Intensive Erörterungen zum Thema "Knerbelsex" und überraschende
Pinkelpausen ließen die 300 km jedenfalls ratzfatz vorüberziehen. Am
Samstag stand eigentlich nur ein gemütlicher Spieleabend mit
Larsianeasy auf dem Programm, der allerdings dank Kümmel gewisse
bewusstseinserweiternde bzw. im weiteren Verlauf -verengende
Qualitäten offenbarte. Wer hätte gedacht, dass dieses als
Altemännerschnaps verschriene Likörchen so gut munden würde? Ganz
fix war die Flasche geleert, so dass die Trivial-Pursuit-Fragen
immer mehr zu unüberwindbaren Hürden wurden. Abends darauf hätten
auch zwei Liter von dem Zeug nicht gereicht, um sich den Auftritt
von Lotto King Karl schön zu trinken. Myri und ich sind ja nur hin,
weil gewisse Waldhessen seit geraumer Zeit als Knöpfchendreher bei
dem Herrn tätig sind. Dass die Mucke so grausig sein würde, hätten
wir aber nicht vermutet, sonst hätten wir garantiert keine 20
Euronen dafür abgedrückt. Was stand noch gleich auf den Plakaten?
"Born To Rock"? "Play To Lose" hätte es weitaus besser umschrieben.
Da half selbst der häufig wiederholte Griff zur Fassbrause nicht.
09.11.05
Gerade habe ich eigenhändig einen Eingriff an meinem nicht
mehr ganz so taufrischen PC vorgenommen. Die BIOS-Batterie musste
dringend mal erneuert werden. Ich will hoffen, dass die gehäuften
Abstürze jetzt der Vergangenheit angehören und das Kistchen wieder
verlässlicher schnurrt. Andernfalls kann es sein, dass hier ne
längere Funkstille einkehrt, weil ich diverse Hardware an die Wand
geklatscht habe... Dabei gäbe es doch einiges zu berichten, z.B.
übers Keep It True - Festival vom letzten Samstag. Da sind wieder
Gestalten rumgesprungen, dass es eine wahre Wonne war. Und einige
wirklich feiste Altmetall-Combos haben hemmungslos gezeigt, wo der
Frosch die Locken hat, alter Falter! Vielleicht demnächst mehr dazu.
In der Vogelsberger Gegend scheinen ein paar seltsame Kreaturen ihr
(Un)wesen zu treiben (okay, das war uns schon länger klar). Äh, ich
meine solche tierischer Herkunft. Die geschmeidige Mone hat nämlich
höchstselbst bei einer kürzlichen Radtour die rechts zu
begutachtenden Fellträger abgelichtet. Wohl gemerkt, auf ner Weide
im Nachbarkreis und nicht im Frankfurter Zoo. Weiß zufällig jemand,
ob das Lamas sind? Wenn nicht, was dann? Chimären aus geheimen
Genlabors? Klärt uns auf.
27.10.05
FUCK YEAH!!! Die Braun-Weißen können doch Fußball spielen, und wie!
Mit 4:0 haben sie den in dieser Saison noch ungeschlagenen
Tabellenführer der 2. Bundesliga VfL Bochum aus dem Pokal gekegelt.
Kaum zu glauben. Garantiert das geilste Spiel der Kiezkicker seit
Jahren! Jetzt fehlt nur noch die richtige Auslosung fürs
Achtelfinale, dann können wir uns endlich mal wieder mit 'ner Kiste
Astra vor die Glotze hängen und Millerntor live zelebrieren. Eher
schockierend dagegen die Nachricht, dass Jeff Martin bei The Tea
Party ausgestiegen ist. Damit wäre die Band im Eimer! Und das, wo
ich doch erst vor ein paar Tagen von der himmlischen Vision einer
gemeinsamen Tour mit Dead Soul Tribe heimgesucht wurde... Da hier
die bildenden Künste ja auch nicht zu kurz kommen sollen, möchte ich
auf die gerade entdeckte Homepage von Karin Frank hinweisen. Ihre
Kreationen sind ja mal sowas von ausdrucksstark und auf den Punkt
gebracht - kann gut sein, dass einige von den entsprechenden Pics
auf diesen Seiten hier in Zukunft noch zu Verschönerungszwecken
auftauchen werden.
22.10.05
Himmel hilf, die Vogelgrippe steht vor der Tür! Könnte man
zumindest meinen, wenn man auch nur ansatzweise irgendwelche Medien
verfolgt. Jetzt ist es schon so weit, dass das Freilandgeflügel in
die Ställe muss. Hat auch jemand bedacht, was mit den zahlreichen
komischen Vögeln passieren soll? Was wird z.B. aus dem Batman? Der
Kerl badet gern mal seine Hände in anderer Federvieh Kot (gut gegen
Warzen und Furunkel), da ist 'ne Ansteckung quasi programmiert.
Hoffentlich schreiten die Behörden rechtzeitig ein...
17.10.05
Die Lollswoche wäre ohne größere Verluste überstanden (mal
abgesehen von ein paar verschütt gegangenen Gehirnzellen), jetzt
heißt es wieder Leber regenerieren. Die Erkenntnis bleibt jedoch,
dass der Montag für unsereins immer schon am hellen Nachmittag
beendet ist und wilde Karussellfahrten, auch im halbwegs nüchternen
Zustand, bisweilen für früher nicht gekannte Mulmigkeit in den
mittleren Körperregionen sorgen. Hat da jemand was von
Alterserscheinungen gesagt? Fußball ist gerade kein sehr erhebendes
Thema. Der FC St. Pauli hat im so wichtig geredeten Spiel beim neuen
Tabellenführer in Kiel satte vier Stück eingeschenkt bekommen. Das
selbst gesteckte Ziel 2. Liga ist erstmal in weite Ferne gerückt.
Auch der heimische Lieblingsverein SG Hessen kommt überhaupt nicht
in die Gänge, verliert nach 2:0-Führung und zwei Gelb-Roten gegen
Bebra noch 2:6. Immerhin haben die drei kühlen Radler bei hübschem
Sonnenschein auf dem Sportgelände bestens gemundet. Angeblich gab's
gerade einen "Fleischskandal" mit falsch deklarierten Tierteilen.
Ich versteh' die Aufregung nicht ganz, denn das als Hundefutter
vorgesehene Zeug scheint den Konsumenten geschmacklich ja nicht
negativ aufgefallen zu sein. Außerdem sind Knochen, Schwarten,
Gesäuge und ähnliche Leckerlis doch auch in regulären Erzeugnissen.
Haut euch den Ekelfraß ruhig in den Kopp, ich genieße lieber 'ne
feine Keule vom Tofuhuhn. Noch ein kleiner Nachtrag zum Progpower:
Die Welt ist doch eine gute, denn es gibt nach wie vor keine
diebischen Psychotic-Waltz-Fans. Das vermeintlich entwendete Shirt
fand sich am Ende in der Kühlbox wieder... No comment!
09.10.05
Vogel des Jahres 2006 wird: der Kleiber! Wieso wissen die
das eigentlich jetzt schon? Zugegeben, der kleine Schlingel flitzt
wirklich imposant die Bäume kopfüber runter, was er bis nächstes
Jahr vermutlich nicht verlernt haben wird. Was aber, wenn der
Baumpieper es ihm nachtut und dabei noch "La Paloma" zwitschert?
Oder wenn der Buntspecht Anfang Januar mit 'ner einarmigen
Riesenfelge am Ast seines Domizils aufwartet? Dann kriegen die
Herren Juroren aber garantiert Muffensausen! Weniger lustig: Die
DIGNITAS macht 'ne Filiale in Deutschland auf und einige Politiker
vor allem der angeblich "christlichen" Parteien sehen sogleich das
Ende der abendländischen Kultur angebrochen. Am liebsten wollen sie
den Verein gleich per Gesetz aus dem Weg räumen. Dabei wird es
höchste Zeit, dass es auch deutsche Volksvertreter langsam mal auf
die Reihe kriegen, Fragen der Selbstbestimmung am Lebensende
befriedigend gesetzlich zu regeln. Ich find jedenfalls die Situation
in der Schweiz oder in Holland weitaus geschmeidiger als bei uns.
28.09.05
Klarer Sieger beim Wettbewerb "Loser der Woche" wurde Carlo
von Tiedemann (61). Der Kerl hat ja schon früher mit unsäglich
penetranter Moderation ätzender Fernsehshows genervt, aber jetzt
haut er es nochmal richtig raus. Erst muss ich lesen, dass er 'nen
tierquälerischen Zoo in Lübeck finanziell unterstützt (da sollten
sie lieber die Regionalligafußballer einsperren, damit die nicht
laufend gewinnen), nun hat er sich auch noch die Brust verkleinern
lassen. Carlo, warum nur? Deine geilen Möpse waren doch dein
einziges Kapital! Gestern war ich zum ersten Mal im fuldischen
Kulturkeller, wo End Of Green gerockt haben. Ein netter Schuppen ist
das. Man sollte sich jedoch nicht dazu hinreißen lassen, Alsfelder
Rathaus Pilsener zu bestellen. Das hat zwar nen schicken Bügel am
Flaschenhals, wird anscheinend aber erst gar nicht gekühlt und
schmeckt dann dementsprechend mal überhaupt nicht. Selbst nach
vorherigem Genuss zweier Portionen (Solitude) Maternus fühlte ich
mich angewidert, und das will schon was heißen! Dass insgesamt kaum
45 Zahlende eine Band unterstützen wollten, die immerhin vor Kurzem
Platz 99 in den Albumcharts belegt hat, ist auch eher beschämend.
Aber es ist ja leider nix Neues, dass das gemeine Volk lieber 50 €
und mehr für satte Großverdiener ausgibt, statt für kleines Geld den
hungrigen Untergrund zu unterstützen. Werd ich nie kapieren. Fulda
ist übrigens ganz schön verpennt. Schon um 19 Uhr scheinen die
Bürgersteige hochgeklappt zu werden. Sucht man vorm letzten Zug nach
HEF noch nach einem Etablissement, das einem den verdienten Absacker
kredenzen könnte, wird man in der einzigen Kneipe unter Hinweis auf
Betriebsschluss abgewiesen. Außerdem werden die Züge geschoben statt
gezogen. Da soll man nicht durcheinander kommen...
19.09.05
Tofukeule geht online. Das Konzept ist die Konzeptlosigkeit.
Für den ganzen Rotz hier gibt es keinen Plan - was nach Meinung
eines Einzelnen auf diesen Seiten erscheinen sollte, erscheint halt.
Und ist tags darauf vielleicht schon wieder verschwunden, wer weiß?
Regelmäßige updates wird es sicher nicht geben. Das Ganze ist halt
lediglich eine unter Millionen bedeutungsloser Websites. Es lebe der
Datenmüll! |