Schoten Spaltsoja Sojabrei

Hauptfeld

Palaver zum Tage

Seitan Tofub(r)uch Erb.Info
           

Altpalaver 2008-2005

 

13.12.08
Na toll! War ja klar, dass der Auftritt der boys in brown in der Commerz-Arena in die Hose gehen würde. Myri war schon vorher schlecht, so dass ich mich solo auf den Weg machen musste, um nur noch ein kostspieligeres Sitzplatzticket zu bekommen. Die überteuerten Schoppen hab ich aus Protest gegen das beknackte Kartenzahlsystem boykottiert, wodurch ich die unglückliche Niederlage in der Schlussphase auch noch bei vollem Bewusstsein ertragen musste. Immerhin wurde die Rückfahrt nicht nur dank zwei am Bahnhof erworbener Hülsen Germania-Pils einigermaßen unterhaltsam. Ein junger Mann aus der Rhön machte sich nämlich nach reichlich Alkgenuss vor versammeltem Wagon und mit auf Halbmast geflaggter Buchse klassisch zum Popanz. So wurde ich recht bald zum Betreuer der ebenfalls anwesenden waldhessischen Auerhahnfreunde ernannt und hieß fortan "Herr Warum". Mal sehen, ob ich die von einem Beteiligten gemachten Filmaufnahmen bei YouTube finde... Erfolgreicher verlief dagegen vor zwei Wochen die Mission "Umpolung". Da junge Leute und speziell Anhänger des FC Bayern eh noch nicht so gefestigt sind, war es kein Problem, den mit Bazi-Kappe aufgelesenen Verwandten tags darauf im St.-Pauli-Outfit wieder in Aua auszusetzen. Ob sein Sinneswandel nur mit der eher durchschnittlichen Fußballmaloche der Kiezkicker oder eventuell auch mit dem touristisch hochwertigen Ambiente des Stadtteils zu tun hatte, lässt sich momentan nicht abschließend klären.

25.11.08
Die Apotheke, ein Ort der Hoffnung und Ausbeutung für Kranke und Aussätzige. Selbst dort kommt es bisweilen zu witzigen Begebenheiten. Sie im Beratungsgespräch mit der Angestellten, offenbar geht es um nicht unerhebliche Probleme unterhalb der Gürtellinie. Möglichkeiten der Medikation werden erörtert. Er orientiert sich derweil Richtung Regalware und fischt zielsicher 'ne Familienpackung Verhüterli heraus. Dann alle am Tresen, es geht ans Bezahlen, Angestellte fragt: "Wollen Sie ein Tütchen?" Er: "Ja nee, haben wir ja schon." Gackergacker! Mario Basler ist angeblich jetzt Trainer bei Eintracht Trier. Anscheinend lastet ihn das aber nicht ganz aus, denn beim Keep It True 11 in Würzburg wurde der Vogel auf der Bühne gesichtet. Zwar hatte er zur Tarnung den Pepitahut abgenommen, war als Sänger von Evil jedoch eindeutig zu erkennen. So ganz die metallischen Moves hat er ja noch nicht drauf, er hüpft mehr staksig umher. Komischer Kauz!

05.11.08
Friedewald is doomed! Oder so ähnlich. Die erste Doom-Band beim Metalfest hat ja leider nicht wirklich die Massen anziehen können. Aber die handverlesenen Gourmets wussten die gewohnt engagierte Darbietung der Malteser immerhin entsprechend zu würdigen. Irritierend nur, dass nachher in der Zeitung von einem hauptsächlich jugendlichen Publikum die Rede war, unter das sich auch einige Erwachsene über 40 gemischt hätten. Wieso wurden die Nichtmehrganzsojugendlichen knapp über Anfang 30 einfach verschwiegen? Na gut, mit unseren verjüngenden Kurzhaarfrisuren und den spritzigen Biermischgetränken in den Pranken konnte man Biohasi und meinereinen sicherlich locker für Ende 20 halten, von daher... Motto des Abends: "Keyboards zu Pflugscharen!" Neulich geh ich in Kassel in einen wegen umfassender Öffnungszeiten beliebten Getränkemarkt in der Kölnischen Straße und erspähe überraschenderweise rote Kisten mit knollenförmigen Flaschen drin. Bingo! Astra Urtyp! Endlich ist 'ne hiesige Quelle ausgemacht. Die Plörre wird aber hauptsächlich aus atmosphärischen Gründen zu St.-Pauli-Spielen gereicht, denn im Alktag perlt z.B. das gute Nörti einfach besser. Mit Rotlicht sähe das wahrscheinlich schon anders aus.

22.10.08
Es war ja fast zu befürchten, unser Bürgermeister scheint langsam alterssenil zu werden. Ich war zwar nicht zugegen, aber die ihm eher wohlgesonnene Lokalpostille wird schon nicht lügen, wenn berichtet wird, Mr. H.H.B. habe anlässlich der lollsmäßigen Freiverlosung davon gesprochen, dass Einige "Schande über die Stadt" gebracht hätten. Hat er etwa von den wohl seit Jahrhunderten üblichen Saufgelagen nebst aggressiven Ausbrüchen bisher noch nie etwas mitbekommen? Oder hat er's einfach nur vergessen? Mal sehen, vielleicht wird im nächsten Jahr der Marktplatz mit Alkbann belegt, kameraüberwacht ist er ja eh schon. Was macht Bobby Liebling eigentlich? Nicht erst seit ich neulich den Doors-Film geschaut habe (jaja, ich war spät dran, ich weiß), mache ich mir Sorgen, dass der Pentagram-Mastermind bald zu seinen Ahnen abreiten könnte. Hoffentlich täusch' ich mich, denn eigentlich müsste ich den grandiosen Sangesbarden unbedingt mal livehaftig auf 'ner Bühne erleben, auch wenn dies äußerst unwahrscheinlich scheint. Ob ich mal meine Ersparnisse plündern sollte, um ihn einfliegen zu lassen?

08.10.08
Neulich zu Devon Graves unplugged hab ich mich doch ohne Plakette in die Umweltzone gewagt. Kontrolliert worden ist eh nicht, aber allein schon aus Prinzip sehe ich nicht ein, warum ich für 'nen sinnlosen Aufkleber Geld ausgeben sollte. Mein altehrwürdiger Fiasko (Sonnendach undicht) hat ja 'nen G-Kat, aber selbst Diesel ohne alles dürfen überall hin, was also soll der ganze Rotz? Dafür hat uns Mr. Graves aber schön einen gezupft inkl. bemerkenswerter Coverversionen. Bemerkenswert war auch wieder das Progpower im schönen Baarlo. Das raue Wetter konnte Mohr und mir im erstmals bezogenen "Egelchalet" nichts anhaben, während die Shows in den heiligen Hallen des Jugendclubs mindestens gewohnt hochwertig wenn nicht noch besser waren. Das Sahnehäubchen sind dann solche Begebenheiten wie unser sonntägliches Abfeiern der aus Funk und Fernsehen bekannten Anja Kling oder die kleine Fotosession mit der Muckerprominenz. Wo sonst kann man schon mit Chimären aus Kinski und Negi posieren? Wenn dann noch der Fruchtgummikauer mit Tankardkutte unsere Einladung zum Bierchen angenommen hätte, das Finale wäre perfekt gewesen. Wieso ist mir eigentlich laufend so frisch um die Nackenpartie?

21.09.08
Da schau her, Metallica können ja doch noch gute Scheiben einspielen. Eigentlich hätte mich "Death Magnetic" trotz Anus aufm Cover nicht sonderlich interessiert, aber Progressive-Prollrocker Dafollgah meinte es gut mit mir und drückte mir just am Veröffentlichungstag ne Sicherungskopie des Werks aufs Auge. Und siehe da, nach anfänglicher Skepsis entwickelt sich das Teil zum Dauerrotierer. "Master Of Puppets"-Intensität wird natürlich nicht mehr erreicht, aber schön ist es trotzdem. Bevor ihr jetzt aber die hart erarbeitete Knete in die Millionarios investiert, solltet ihr erstmal eher darbende Mucker unterstützen, die es nötiger haben. Tribe After Tribe wären z.B. so ein Fall. Die haben gestern jedenfalls vor handverlesenem Publikum in Gießen edelst abgerockt, dass es eine Wonne war. Auch wenn sie es verdient hätten, glaube ich nicht, dass sie die Hymne zur kommenden WM im eigenen Lande komponieren dürfen. Vielleicht schaffen sie es aber nächstes Jahr zum Herzberg-Festival. Bis dahin heißt es Daumen drücken und Mispeln saugen.

04.09.08
Auch der zweite Kiezausflug des Jahres hat sich wieder voll gelohnt. Ein geiles Spiel mit hochverdientem 4:1 für das richtige Team bei Kaiserwetter und Vollbier war nur der Hauptprogrammpunkt. Außerdem waren wir noch bei einem weiteren St.-Pauli-Match, nämlich dem der U23 gegen "Vicky", was durchaus ebenfalls schön anzusehen war. Hinzu kamen vegane Genüsse im "Maharaja", ein Abstecher zum Reggae-Abend ins "Jolly Roger" und der fast schon obligatorische Besuch im "Lehmitz", wo wir nicht nur wieder 'ne alte Bekannte aus Fulda getroffen sondern auch einen sehr gelungenen Auftritt einer rockigen Kapelle genossen haben. Der Name der Truppe war recht seltsam, so dass ich mir mal die von Myri erstandenen CDs genauer anschauen muss. Da noch immer etliche touristische Attraktionen der Hansestadt ausstehen, wurde auch gleich der nächste Trip für November anberaumt. Vielleicht schaff' ichs dann endlich ins Panoptikum - als Besucher versteht sich.

23.08.08
Wie unterhaltsam und beinahe abenteuerlich doch ein simpler Freitagabendausflug nach Ausbach sein kann. Trotz regnerischer Wetterprognose wagte ich mich mit dem Fahrrad aufs dortige Fußballgelände am Fuße des Landeckers. Die Hinfahrt verlief schon sehr angenehm bei weitgehender Trockenheit über idyllische, autofreie Wege. Vor Ort hatte ich kurzweilige Gesellschaft in Person des dort hausenden Kollegen Hank, der extra für mich sein exorbitantes Trainingsprogramm unterbrach, um mich bei der Einnahme isotonischer Durstlöscher zu unterstützen. Zwar musste man sich das Schöfferhofer selbst einschenken, dafür war es ab der zweiten Flasche aber auch vorschriftsmäßig gekühlt. Zur Abrundung der sportlichen Veranstaltung landeten die Blauen aus der Kreisstadt dann noch einen Kantersieg im halben Dutzend, so dass ich mich frohgelaunt auf die Rückfahrt begab. Waren Fahrradscheinwerfer schon immer so funzelhaft? Ab Motzfeld wurde es nämlich echt schwierig, etwaige Schlaglöcher und ähnliche Tücken im Geläuf halbwegs zu erkennen. Ganz krass wurde das auf Höhe des Hermannshofs, wo die kreuzende Zufahrtsstraße unverständlicherweise durch ausladende Absperrungen vor Vorfahrt missachtenden Radlern geschützt werden soll. Nur eine Vollbremsung in höchster Not konnte mich vor einer möglicherweise halsbrecherischen Kollision retten, so spät erst hatte ich die tückischen Teile im Schummerlicht erkannt. Meine Fresse, dass sich dort noch keine üblen Unfälle zugetragen haben, wundert mich! Derart alarmiert setzte ich die Fahrt entsprechend vorsichtiger fort, um bald darauf ein weiteres Mal voll in die Eisen gehen zu müssen, da eine kapitale Wildschweinrotte meinen Weg kreuzte. Mein Herz! Ganz schön was los auf idyllischen Radwegen bei Nacht... Letztes Wochenende durfte ich "das Beste, was Kassel zu bieten hat" erleben, nämlich die Wehlheider Kirmes. Für lollsfixierte Hersfelder kann so etwas zum einen oder anderen leichten Kulturschock führen, was nicht nur an den eher heruntergekommenen Fahrgeschäften liegt. Irgendwie ist die ganze Atmosphäre dort eine andere. Statt Wilder Maus und Freefall stehen eher Hütt und Martini im Mittelpunkt. Während hier die sonnenstudioverstrahlten Vorzeigeeltern nachmittags mit den Kleinen die Karussells abklappern, wanken dort die Alleinerziehenden zu nachtschlafender Stunde von einer Tränke zur nächsten - ebenfalls mit dem Nachwuchs im Schlepptau. Den Jägermeister gibts bereits in Gläser abgefüllt direkt aus dem Kühlschrank vom Schnapsschank deines Mistrauens mit frisch verklebter Kopfwunde. Der Umzug hat in Wehlheiden eher was von Gewerbeschau auf Wanderschaft, bietet aber subtile Kuriositäten, wenn z.B. hinterm Banner der evangelischen Gemeinde ein Langhaariger im King-Diamond-Shirt marschiert. Geht da ruhig mal hin.

13.08.08
Bisher hielt ich unser österreichisches Nachbarland in Sachen Veganismus bzw. Tierschutz/-rechte für eher fortschrittlich, sofern man auf diesem Planeten überhaupt von nennenswert positiven Zuständen zu jenen Themen sprechen kann. Nun aber scheinen sie dort ein wenig Polizeistaat spielen zu wollen. Anders ist es wohl kaum erklärlich, dass eine Gruppe engagierter Menschen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion überfallen und unter nicht nachvollziehbarer Begründung als wären sie Schwerstterroristen in den Knast gesteckt wird. Da sitzen die Opfer der Staatswillkür auch Monate später noch immer, ohne dass inzwischen deutlicher geworden wäre, dass irgendwelche Vergehen dies rechtfertigen würden. Ein Skandal. Jetzt haben sie mich. Obwohl ich die weit verbreitete Tipperei im Zusammenhang mit Fußballspielen (remember EM) unsäglich finde, habe ich mich nun beim HNA-Tippspiel registriert. Nö, ich halte mich nicht für 'nen besonders ahnungsvollen Experten, schon gar nicht was die 1. Bundesliga angeht. Vielmehr will ich meine Einschätzung bestätigen, dass jeder durchschnittliche Spochtschaugucker bei solchen Aktionen aus dem Bauch 'raus irgendwo im Mittelfeld der großen Rangliste landet. Mit etwas Glück springt vielleicht mal 'ne Kiste Hütt Naturtrüb als Spieltagskrösus raus - und wenn nicht, wird sich schon ein anderer Grund zum Saufen finden.

30.07.08
Mit knapp über Anfang 30 wird es Zeit, Deutschlands größtem Binnengewässer einen Besuch abzustatten, also bin ich letzte Woche mit Myri und Jonas mal am Bodensee gewesen. Is' recht hübsch da unten. Langweilig wird's so schnell nicht, denn Ausflugsziele gibt's ohne Ende, wobei der eine oder andere Hunni fix mal den Besitzer wechselt. Es geht natürlich auch erschwinglicher, falls tägliche Gratis-Strandbadbesuche genehm sind und die Schöppchen aus der mitgebrachten Kühlbox stammen. Wie es der Zufall so wollte, haben doch glatt unsere Kiezkicker just am Sonntag ein Testspiel beim FC Radolfzell nebenan gehabt, was wir uns natürlich nicht haben entgehen lassen. Ein ziemlich seltsames Stadion haben die dort. Einerseits steht da ein brandneues Funktionsgebäude mit monoblockbestuhlter VIP-Tribüne, während die sporadischen Stehränge weitgehend marode rüberkommen und die potentielle Gegengerade von Unkraut überwuchert ist, so dass die Balljungs heftig mit den Brennnesseln zu kämpfen hatten. Bei der Anzahl der vom Sprecher umschleimten Sponsoren wird aber wohl bald 'ne Modernisierung drin sein. Fast hätte ich ja die Gelegenheit gehabt zu checken, ob bei Mo Sako sämtliche Körperteile Überlänge aufweisen, denn der Kerl suchte beinahe zur gleichen Zeit die Örtlichkeiten auf...

09.07.08
Nachdem mir vor längerem meine Freunde Oberbekleidung mit einem Zitat aus der Blechtrommel geschenkt hatten, dachte ich mir, ich sollte das Werk vielleicht auch mal selbst gelesen haben. Dieses Vorhaben setze ich zurzeit in die Tat um, wo zufälligerweise die gesamte (...) restliche Stadt gerade ein anderes Buch des G. Grass liest. Nachdem mir anfangs die extrem verschachtelten Schachtelsätze etwas auf den Keks gegangen sind, bin ich mittlerweile aber ziemlich begeistert von dem, was der Herr Nobelpreisträger vor rund 50 Jahren zu Papier gebracht hat. Zwar tauchen laufend die Bilder aus der filmischen Adaption vorm geistigen Auge auf, aber die Schreibe an sich birgt doch weitere filigrane Nuancen, die die Geschichte um den schrägen Oskar zu einem grandiosen Gourmethappen machen. Ob der alte Pfeifenraucher auch in seinen anderen Büchern so brilliert? Und wann kommt endlich die Szene mit dem alten Matzerath und seiner Perle auf dem Sofa? Wo jetzt Sprit, Heizöl und Hefeweizen so schrecklich teuer werden, sollte man vielleicht doch neue Atomkraftwerke bauen. Schließlich machen die dann Energie für fast kein Geld. Obwohl, in Frankreich ist ja gerade giftige Brühe aus einem solchen Schuppen ausgelaufen, vielleicht sind die Teile doch irgendwie gefährlich. Ach, das war bloß 'ne Lappalie? Wer sagt's denn, die Technik ist halt sicher. Und die ausgedienten Brennstäbe können ja in den iranischen Siemens-Standorten wieder aufgearbeitet werden. Passt schon.

25.06.08
Zwei Tage ohne Fußball waren jetzt mal ganz schön. Da konnte man sich wenigstens um Sachen kümmern, die in den letzten Wochen zu kurz gekommen sind wie der riesige Geschirrberg in der Küche oder das viele Leergut, das überall in der Bude rumlag. Außerdem hab ich dann gestern Abend endlich Zeit gefunden, mir nochmal die Aufzeichnung der letztseriegen 1:4-Niederlage von St. Pauli in Paderborn eingehend anzuschauen und zu analysieren... Heute also Halbfinale, öffentliche Leichenschau allenthalben und am Ende wird wieder die Nacht zerhupt, von wem auch immer. In der Zeitung sieht man Bilder von eigentlich nicht unintelligenten Leuten, die mit Deutschlandtrikot im Biergarten stehen, die Hand aufs Herz legen und die Nationalhymne mitsingen. Gehts ne Nummer kleiner? Wenn nur ein geringer Bruchteil der jetzt so begeisterten Massen mitkriegen würde, dass Fußball nur echt im Stadion ist, die Kreisligaplätze wären ja voll nächste Saison und die verbitterten Rentner müssten um ihre Stammplätze an der Bande fürchten. Doch das wird wohl ne bloße Wahnvorstellung bleiben.

05.06.08
In den Waltroper Slums regiert der Riddim, Brüder und Schwestern! Deutschsprachigen Reggae kannte ich bisher eher gar nicht, nach letztem Samstag ist mir nun zumindest Mister George von der Lebenshilfe ein Begriff. Hat sehr lässig gegroovt die Angelegenheit, könnte man sich öfter antun, zumal es etliche Festivals in der Richtung zu geben scheint. Freiwillige vor! Da mir trotz unbestreitbarer Wonnen ab und an ein wenig der Rockfaktor gefehlt hat, kam mir die Eingebung, dass ne Band doch auch mal Reggae und Metal gemeinsam darbieten könnte, und zwar nicht crossovermäßig sondern abwechselnd. Drei Reggae-Nummern, zwei Metal-Stücke, usw., wie es die Vibes gerade verlangen. Das wäre mal ne Marktlückenfüllung - zumindest für meinereinen. Vor jenem Event bin ich Biohasi in teils rasender Geschwindigkeit in die Schalker Veltins-Arena gefolgt, denn ein Besuch eines Länderspiels hat uns noch in der Sammlung gefehlt. Nü ja, interessant war die Erfahrung allemal, aber regelmäßig brauchen wir das jetzt nicht. Es fing schon damit an, dass ich im Vorbeigehen nen EM-Spielplan in die Griffel gedrückt bekommen habe, der sich bei näherem Hinsehen als NPD-Propagandamaterial entpuppte, kotz! Dann verdammt viel prolliges Volk um einen rum und massives Flaggenschwenken allenthalben, womit ich nach wie vor genau so wenig anfangen kann wie mit hässlichen Deutschland-Fähnchen an handelsüblichen Kraftfahrzeugen. Die Arena selbst ist schon nicht übel; man ist halt verdammt nah am Spielfeld dran, hat gute Sicht und die Akustik ist intensiv. Trotzdem wird die Atmosphäre auf Dauer irgendwie steril hallenmäßig, weswegen ich ein altehrwürdiges Stadion wie das Millerntor jederzeit vorziehen würde. So, für die nächsten drei Wochen zieh ich mich zwecks massiver Ballgetrete-Berieselung weitgehend zurück, nicht ohne Hinweis auf ein echtes Schmankerl zur Einstimmung auf die natürlich "beste EM aller Zeiten": Alone - Wir geben uns die Kugel I wer narrisch!

29.05.08
Na, beim Milchkauf schon ins Leere gegriffen? Es soll ja bald knapp werden mit den Drüsensekreten der Wiederkäuer, wo nun die entsprechenden Bauern für fairere Preise streiken. Ich seh schon die menschliche Knochenbruchrate früher oder später signifikant in die Höhe schnellen, wenn die Osteoporose ob des zu erwartenden Calciummangels epidemisch um sich greift. Jetzt verfüttern die doch die nicht abgeholte Kuhmilch teilweise an Kälber; ist es denn zu glauben? Das gute Zeug so zu verschleudern! Womöglich kriegen die Jungrinder noch ne Allergie davon, denn die sind Laktose gar nicht gewohnt... Tja, meine Lumix-Knipse ist auch Wochen nach ihrem Verschwinden nicht wieder aufgetaucht. Zur Strafe werd ich in nächster Zeit meine Erstkamera reaktivieren, das dicke Ding. Zum Glück hat Lars die ganze Essenz des Rock-Hard-Festivals in einem grandiosen Lichtbild festgehalten: Guckst du hier.

15.05.08
Das erste (und einzige?) Open Air dieses Sommers wäre so langsam wieder aus den Knochen geschüttelt. Die gewohnt geile Party lief über Pfingsten im Herzen des Ruhrpotts ab, da kann man nix dran deuteln. Das Wetter war ja derart topp, dass vom Gelände tonnenweise Feinstaub unklarer Zusammensetzung aufgewirbelt und durch uns weggeatmet wurde. So hat sich die Stadt Gelsenkirchen mal ne teure Entsorgung einiger Altlasten erspart... Neben den üblichen High- und Lowlights fand ich die Herren Sieges Even erneut völlig brillant, während die größte Überraschung ganz zum Schluss kam, denn Iced Earth hatte ich eigentlich längst nicht mehr auf der Agenda. Aber dann haben sie doch ne Best-Of-Show erster Kajüte hingelegt, die uns blöderweise dazu animierte, unseren Kaffee mit Spirituosen anreichern zu lassen. Am ausklingenden vierten Abend wohlgemerkt, in einem Alter, in dem manch Besucher mit Gichttabletten im Gepäck anreist (und nur zwei Nächte bleibt). Entsprechend ausgelaugt fühlte nicht nur ich mich nach weitgehend schlafloser Nacht (der Kaffee...) - ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, schon mal solch fiese Spontankrämpfe erlitten zu haben. Dass die Wade zumacht, okay. Aber wenn beim Gegensteuern auch noch das Schienbein krampft, fällt das Entspannen echt schwer. Zum Glück sind wir dann doch irgendwie vom Gelände und nach Hause gekommen. Schade nur, dass sich meine gar nicht so alte Kamera im Laufe des Samstags auf unergründlichen Wegen stiften gemacht hatte. Mit Beweisfotos is also nix.

05.05.08
Endlich mal wieder am Millerntor gewesen! Nach Littmannloch bedingter eineinhalbjähriger Abwesenheit ist meine Taktik, auf kurzfristig angebotene Stehplatztickets zu spekulieren, glücklicherweise aufgegangen. Obwohl die große Spannung raus zu sein schien, bekamen wir einen sehr unterhaltsamen Kick gegen die Erzgebirgler inkl. sechs Toren zu sehen, was zu großartiger Stimmung bei nun endgültig besiegeltem Klassenerhalt führte. Neue bzw. erweiterte Tribüne machen echt was her und die Chose wird bestimmt noch viel geiler, wenn der komplette Umbau tatsächlich einst umgesetzt sein wird. Hoffentlich lässt der nächste Trip nach HH nicht wieder so lang auf sich warten... Am 1. Mai haben wir es doch tatsächlich geschafft, in geselliger Runde im Grünen - wie es sich gehört - ein paar mehr oder weniger lecker Pülsken zu konsumieren. Diese nette Tradition sollte auch in den nächsten Jahren weitergeführt werden. Für uns kindgerechte Frühheimgeher gabs noch ein Schmankerl in Form einer zu bestaunenden deftigen Bayern-Klatsche bei Fassbierabsackern, wobei das Ambiente im Sportcafé allerdings etwas seltsam anmutete. So ein Blödmann! Hat seinen Köter kaum unter Kontrolle, lässt ihn in belebter Gegend trotzdem frei laufen und kommt dann nicht mit der Kohle für die vom Hund zerfetzte Laufjacke aus dem Quark. Auf mündliche Abmachungen mit solch dubiosen Typen, wie mir neulich einer beim Joggen begegnet ist, werd ich mich demnächst jedenfalls nicht mehr verlassen.

15.04.08
Wie geil ist eigentlich Hagen Rether? Den kennt bestimmt schon jeder. Nur ich hab erst vor kurzem im Freien Radio Kassel eines Wochenendnachmittags seine aktuelle CD "Liebe zwei" vor die Lauscher bekommen, was schwer beeindruckend war. Und da ich bei anschließender Recherche 'nen Auftritt in der Fuldaer Orangerie entdeckte, konnte ich mich sogar zu einem Ticketkauf entschließen. Eine sehr gute Idee, denn der junge Herr hat Myri und myr sowie dem Rest des proppenvollen Prunksaals ca. dreieinhalb Stunden lang ordentlich den Marsch geblasen. Seichtcomedy a lá Atze war gestern noch der Renner, doch heute muss es schon eher anspruchsvolles politisches Kabarett sein, schließlich reifen und entwickeln auch wir uns. Interessanterweise residieren beide Stars in Essen, was eine gewisse Ruhrpottlässigkeit als Roten Faden mit sich bringt. Ansonsten ist Hagen R. aber natürlich von ganz anderem Kaliber. Wesentlich entspannter und langsamer, dafür aber umso eindringlicher in seinem Vortrag. Statt Jenny Elvers oder Paris Hilton bekommen reale Witzfiguren wie Benefiz XVI. oder Jürgen Möllemann ihr Fett weg, ganz zu schweigen von den bloßgestellten Absurditäten der menschlichen Gesellschaften an sich. Besonders gut kam Hagen bei mir sebstredend mit dem Thema "Massentierausbeutung" an, wobei dem Großteil des Gutmenschen-Auditoriums betroffenerweise weniger zum Lachen zumute war. Hoffentlich baut der Mann diesen Programmteil weiter aus. Angesichts dieses äußerst gelungenen Auftritts verwandelte sich scheinbar sogar das gereichte Hochstift in Krombacher. Möglicherweise war es bloß das erste gezapfte Fuldaer Eigengebräu, was die Flaschenplörre vergessen machen konnte. Vielleicht liege ich mit meinem Verdacht des Etikettenschwindels aber eher richtig, denn mein zweites und letztes Helles mit "Beck's"-Aufschrift schmeckte dem vorhergehenden verdächtig ähnlich. Es könnte doch sein, dass eine Brauerei, die selbst nicht fähig ist, ein Produkt mit amtlicher Perlung zu erschaffen, gewisse Kontingente der wohlschmeckenden Konkurrenzbrause erwirbt, um sie unter eigener Flagge zu verticken und dem durstigen Volk so die entsprechende Vollmundigkeit vorzugaukeln. Derart angefixt will sich doch später kaum jemand eingestehen, dass die ins Herz geschlossene Pülsmarke bei Genuss der dann echten Plörre doch gar nicht so den Gaumen umschmeichelt.

08.04.08
Der Tyrant hat am Wochenende das liebliche Taubertal aber mal aufs Feinste regiert. Wobei ich zugeben muss, die zweite Episode mit Jag Panzer im Speicher noch nicht wiedergefunden zu haben, aber so ging es mir mit den abschließenden Bands beim KIT ja schon des Öfteren. Immerhin stehe ich aber noch unter fulminantem Eindruck der Titan-Force-Nummer, welche sich nun wirklich gewaschen hatte. Auch Omen und Doomsword würde ich die volle Punktzahl zugestehen. Überhaupt war die JHV der Spandex- und Nietenfreunde wieder eine absolut brillante Veranstaltung, bei der diesmal sogar der Sound einigermaßen überzeugen konnte. Da passte es bestens, dass Kollege Ludwig eigens Patronengurt und Kutte vom Speicher geholt hatte... Was sagte ich letztens noch zum Thema St.-Pauli-Reha? Da lag ich ja wohl mal goldrichtig. Mit diesem 5:0-Bonbon ließen sich die Festivalwunden äußerst entspannt verarzten.

02.04.08
Es hätte so schön werden können letzten Sonntag. Pünktlich zum "Heim"-Auswärtsspiel in Paderborn frohlockte der Lenz, die Busanbindung zum Larsimobil klappte reibungslos und das Fahrbier mundete vorzüglich. Erste Ernüchterung kam jedoch auf, als die wenig frequentierten Getränkestände mal wieder "alkfrei" signalisierten. Ist schon beknackt, dass man sich bei St.-Pauli-Spielen heutzutage nur in Ausnahmefällen noch einen eingießen kann. Was ja nicht so tragisch wäre, wenn das Team einen weitgehend gepflegten Ball wie in Hälfte 1 treten würde. Doch nach einem Fauxpas unseres unglückseligen Keepers nahm das Verhängnis seinen Lauf. Das Team ließ sich nach der Pause von einem zunächst an Harmlosigkeit kaum zu überbietenden Gastgeber schwerst düpieren, welcher dankbar für diese Aufbauhilfe sein konnte. Schließlich stockte man sein tristes Torekonto schlagartig von 16 auf 20 auf... Vergessen wir's am besten ganz schnell. Ich zähle auf eine grandiose Rehabilitierung gegen den SC Freiburg... ...welche ich am Sonntag hoffentlich nach einem fulminanten Keep-It-True-Fest auf der heimischen Couch mit angelegtem Leberwickel werde genießen können.

06.03.08
Unsere potenziellen Mörder, aka Soldaten, hab ich noch nie verstanden. Jetzt wieder so ein Ding in der Bundeswehr: Da berichtet der Wehrbeauftragte, dass die Truppen zu fett seien. Kein Wunder, wenn die meisten umsonst auf nen Feind warten und dabei allabendlich die Langeweile mit Trinkspielen bekämpfen. Nicht nachvollziehbar aber, dass kreative Köpfe, die sich mit Eigenblutwurst dopen und bestimmt eifrig trainieren, vom Dienst suspendiert werden. Wo bleibt da die Logik? In ca. einer Woche soll es so weit sein: Mein Fastenprojekt startet. Bin gespannt, ob ich es schaffe, fünf Tage keine feste Nahrung zu mir zu nehmen. Und wenn es klappt, wie es mir dabei ergeht. Falls ich dafür genug Energie übrig haben sollte, werde ich versuchen, hier tägliche Wasserstandsmeldungen abzugeben. Von daher braucht niemand nachzuschauen, ob ich noch lebe, zumal es in der Bude von den zu erwartenden Ausdünstungen womöglich eh wenig einladend müffeln dürfte. Mahatma, steh mir bei.

29.02.08
Da es nen 29. Februar fast seltener als eine totale Sonnenfinsternis gibt, ist ein Eintrag heute ja fast Pflicht. Eigentlich ist es doch ne feine Sache, an diesem Tag Geburtstag zu haben, denn dann braucht man das ganze Brimborium nur alle vier Jahre über sich ergehen zu lassen. Wenn man dann mal feiert, müssen zwar gleich leibhaftige Live-Acts eingeflogen werden, aber das sollte es den Schaltvögeln ja wohl wert sein. Es ist schon interessant, was es bei amazon so alles gibt. Bücher und Tonträger sind ja klar und auch an die Elektronikartikel hat man sich längst gewöhnt. Da ich demnächst ne hippe Fastenwoche einlegen will, musste ich mich nun wohl oder übel auf die Suche nach einem Irrigator machen, und selbst solche Gerätschaften gibts beim Großversender vom Eichhof. Auf die ebenfalls angezeigten Artikel will ich nicht näher eingehen, aber wahrscheinlich kennen sich die Experten eh bestens aus. Bin mal gespannt, wie das mit dem Popo-Spielzeug so funktioniert...

14.02.08
Na, heute auch die oder den Liebste(n) mit Floristik und Mon Chéri beglückt? Fein, so ist's brav. Fürs gute Beziehungsklima ist also gesorgt. Dass die Blumenindustrie an anderer Stelle eher dicke Luft fabriziert, hat man aber auch schon mal gehört. Genau genommen ist es mit den sozialen Standards bei Pflanzern und Pflückern in Kolumbien oder Ecuador nicht weit her. Da faulen den Arbeiterinnen ob des gigantischen Pestizideinsatzes schon mal Hände und Füße ab, ohne dass es groß jemanden interessiert. Kinderarbeit ist wohl auch an der Tagesordnung, während z. B. in Kenia wegen unseres Bedarfs an billigen Tankstellensträußen die kostbaren Wasservorräte versaubeutelt werden. Ganz schön ätzend, oder? Zum Glück tut sich in der Branche langsam was; haltet bei Bedarf Ausschau nach Läden, die am Flower Label Program teilnehmen. Überhaupt empfiehlt es sich, ab und an zu hinterfragen, bei welchen Händlern man seine Kohle lässt. Dank Internet lässt sich ziemlich leicht feststellen, zu welchen Bedingungen die Lidls und amazons dieser Welt ihre Leute schuften lassen. Okay, die Menschheit lässt sich sowieso nicht mehr retten, aber wir können unser Dahinsiechen wenigstens ein bisschen rauszögern, schließlich will ich noch die Rainbow-Reunion erleben... Hab ich erwähnt, dass wir an Kassel-Wochenenden die St.-Pauli-Spiele nun meist Bei Ali in der Nordstadt auf Großleinwand zu verfolgen pflegen? Zu solchen Begebenheiten bin ich doch dankbar für die Allesübertrager von Premiere, zumal wenn ein Kneipier in diesem Zusammenhang guten Geschmack beweist. Sogar Astra-Knöllchen werden gereicht, und meiner Falafelsucht kann ich ebenfalls nachgehen. Leckerer geht's kaum!

30.01.08
Als ich beim letzten Mal über ihn gelästert habe, war nicht wirklich damit zu rechnen, dass er vergangenen Sonntag die Rote Karte bekommen würde. Hat er aber, hargh, hargh! Der arme Kerl ist aber auch böse diffamiert worden während des Wahlkrampfs, es war schon ganz schön gemein. Trotzdem hat der Brutalstmögliche mit seinen Schergen um Schamhaaresbreite die meisten Stimmen geholt. Deswegen krampft er jetzt auch noch ein bisschen und macht den Dickkopf wie einst der zuletzt abgewählte Kanzler. Dabei hat dieser doch vorgemacht, wie gescheiterte Machtmenschen bei ihren einst hofierten Unternehmen wesentlich stressfreier die ganz dicke Kohle machen können. Also, Roland, mach die Biege! RWE kann dich bestimmt fürstlich verarzten. Ich bin mal wieder auf der Suche. Es hat den Anschein, als würde sich auch beim zweiten Versuch niemand erbarmen, mich zum Sweden Rock zu begleiten. Dabei könnte es so geil werden... Aus Protest werde ich fasten. Vielleicht rüttelt euch das wach.

14.01.08
Das war ja mal wieder ein äußerst entspannter, musikalisch hochwertiger Clubbesuch neulich im Theaterstübchen bei Anyone's Daughter. Bestuhlte Konzerte haben schon was für sich, wenn der Sound eher gemächlich gehalten ist. Wenn man dann noch einen Tisch in Bühnen- und Thekennähe erwischt, kann die geschmeidige Performance starten. Und das tat sie, denn die Band ist auch in Triobesetzung 'ne Klasse für sich. Ich könnte jetzt wieder anfangen zu lamentieren, warum solch eingängige und anspruchsvolle Songs mit Hitpotenzial nicht statt der üblichen Grütze im Radio laufen, aber das spar ich mir. Stattdessen freu ich mich lieber über Biohasis CD-Kauf, was meinen missionarischen Eifer fürs Erste beruhigt hat. Apropos unterbewertete Bands: Nachdem Hersfelds Finest Kane leider schon lange Geschichte sind, gibt's jetzt das erste und womöglich einzige Review zum nie veröffentlichten zweiten Album. Schaut mal rein bei Tom und Mary und pflastert den zugehörigen Forumsthread mit entsprechenden Fachsimpeleien oder Begeisterungsäußerungen zu. Unser brutalstmöglicher Hessenchef rumpumpelt gerade wieder äußerst ungeschmeidig durch die Medienlandschaft, da er wohl Angst um sein Zepter hat. Über seine unsozialen Ausbrüche wird ja eigentlich schon genug palavert, aber eine Aussage fand ich dann doch zu erwähnenswert. Das Schlachten in der Wohnküche gehöre bei uns nicht zur Hausordnung - ob die Hausschlachtung in der Waschküche oder aufm Hof so viel ästhetischer ist? Ach so, er meint die Tiertöterei wird bei uns lieber in abgelegene Mordzentralen verlegt, damit auch bloß keiner mitkriegt, wo die Kadaverstücke herkommen. Sauberhaftes Hessen!

29.12.07
Xmas-Rock im Buchcafé, da gehen gewohnheitsmäßig noch immer 'ne Menge Leute hin, weil's halt ein netter Grund ist, der festtäglichen Ödnis für einen Abend zu entfliehen. Man trifft einige Leutchen, die man sonst kaum zu sehen kriegt und das Getränkeangebot ist auch nicht übel. Die Mucke ist eher nebensächlich, zumal man die beteiligten Bands eh schon mehr als oft genießen durfte. Schöner als früher war in diesem Jahr das klimatische Ambiente, denn die Schloter mussten ihren Trieb wenn nicht draußen dann im verquanzten Kämmerlein ausleben. Nur wenn ein solcher Triebtäter gerade frisch aus seinem Biotop kam und sich neben einen stellte, wurde es etwas Ekel erregend, denn die Kollegen stanken wie nach 'nem Vollbad im Aschepool. Vermutlich wird der faustdicke Belag im Raucherraum nur in längeren Abständen abgetragen und dem Straßenbau zur Verfügung gestellt... Auf diesem Wege auch noch gute Genesung dem jungen Mann, dessen Haarpracht einen hinter ihm stehenden Gast dazu verleitete, die Mähne als Rauchware zu testen. Bekanntlicherdings mach ich noch viel analog. Nun kommen Teile meiner alten MCs womöglich noch zu gewissen Ehren, falls einige davon entnommene Stücke vielleicht irgendwann in CD-Format veröffentlicht werden. Die Freaks von ostmetal.de suchen nämlich laufend nach gut erhaltenen Aufnahmen oller DDR-Metal-Bands, um sie übers eigene Label German Democratic Recordings unters nostalgisch gesinnte Volk zu bringen. Schaut ruhig mal nach euren eigenen DT64-Mitschnitten.

11.12.07
Schlagt mal im Lexikon unter „Tristesse“ nach. Da findet ihr garantiert ein Foto des Bahnhofs in Wabern am frühen Morgen des 1. Dezember. Das war aber auch trostlos. Ein Unternehmen namens Bahn, das ständig vom Börsengang palavert, müsste doch in naher Zukunft den Bach runter gehen angesichts solcher Betriebsteile. Da verschlägt es einen „zufällig“ dorthin und man meint, einer der letzten Überlebenden des atomaren Holocaust zu sein. Selbst einen Fahrplan findet man erst nach Absuchen des gesamten Geländes. Hör mir uff! Mit Atze wär ich dann so weit durch. Sein Preview zum neuen Programm im Anthroposophischen Zentrum (!) dürfte für mich der letzte einer Reihe grandioser Auftritte gewesen sein. Der Kerl ist schon die geborene Laberbacke, wie er da vor größten Zuschauermassen ohne Punkt und Komma einen Bolzen nach dem nächsten zum Besten gibt. Das nochmal hautnah in der dritten Reihe mitzuerleben, war schon ne feine Sache, auch wenn es skandalöserweise keinen Gerstennektar am Ausschank gab. In irgendwelchen Mammuthallen muss ich mir die Show aber nicht mehr geben. Letztlich kommt doch fast nur noch dieses ätzend-hippe Eventpublikum, das schon am Einlass durch doofe Drängelei missfällt, um selbst in der Pause noch griesgrämig aus der Wäsche zu glotzen. Entsprechend wählt der Maestro zunehmend Themen aus den Untiefen des Privat-TV-Boulevards, bei denen unsereins nicht immer so recht bescheid weiß. Mach' gut, Atze, woll! Naiverweise glaubte ich bis vor kurzem, dass seit 1. Oktober kneipenmäßig nur noch in Separees gequalmt werden darf. Letztens kamen wir allerdings in eine Kaschemme, bis zu der sich die neue Gesetzeslage wohl noch nicht so ganz rumgesprochen hatte. Dort herrschte nämlich ne rauchgeschwängerte Atmosphäre wie in unseeligen Vorprohibitionszeiten, fast alle einschließlich Wirtin hatten ne Kippe im Kopp. Ich hab mich ja kaum getraut zu husten, weil das gesetzlose Gesindel ziemlich militant aus der Wäsche guckte...

30.11.07
Der Doom Metal lebt, und wie! Wobei eh niemand daran gezweifelt hat, dass es so ist. Letzten Samstag in Dortmund wurde diese Tatsache aber mal wieder ganz besonders offensichtlich. Dabei hatten die Lücker-Sisters und meine Wenigkeit eher gedämpfte Erwartungen, was den Zuspruch zur ersten Auflage der Days of Doom im FZW anging. Doch dann entern wir den Laden und siehe da, es war richtig was los. Das Wichtigste war natürlich die Mucke der vier aufgebotenen Bands, die allesamt überzeugen konnten. Tortured Spirit boten schön kauzigen Old School Doom inkl. unterhaltsamer Ansagen, so dass die Chose vom Start weg auf Betriebstemperatur kam. Dann eine der seltenen Doomshine-Shows, die wieder richtig geil ausfiel. Musiker mit dermaßen sympathischer Ausstrahlung bei äußerst gelungenem Songmaterial gibt’s viel zu selten. Ein Genuss! Hoffentlich kommt bald ne neue Scheibe. Überraschenderweise spielten die weit gereisten Isole schon als Nächste, was die Stimmung im Club auf den Gipfel trieb. Beim DSR-Auftritt vor zwei Jahren war ich ja hin und weg, nur leider konnte das 2. Album meine Euphorie nicht ganz aufrecht erhalten. Diese wiederum phänomenale Darbietung jedoch bewies erneut, welch brillante Band da am Werkeln ist. Unglaublich, wie intensiv die Schweden es uns besorgt haben, ganz großes Tennis! Muss unbedingt "Throne Of Void" demnächst noch 20 Durchläufe gönnen… Blöderweise schienen einige Zuschauer hernach so beeindruckt, dass sie frühzeitig den Ort des Geschehens verließen. Selbst schuld, denn so konnten sie nicht miterleben, wie Mirror Of Deception zum ungefähr drölfzigsten Mal in Folge zur Hochform aufliefen und den Doomgroove in Vollendung zelebrierten. Irgendwie hab ich mich noch immer nicht dran gewöhnt, dass die Jungs mittlerweile live ne beständige Supermacht sind. Die Setlist hatte es aber auch wieder in sich – ich sach nur "Vanished" oder "Weiss". Ganz tiefer Bückling. Bleibt zu hoffen, dass die Days of Doom zur Dauereinrichtung werden.

22.11.07
Buhuuu, Münte is weg! Hat einfach so (okay, aus wohl triftigem Grunde) die Brocken hingeschmissen. Jetzt ist der Coolheitsfaktor unserer großkoalitionären Regierung jedenfalls schlagartig ins Nichts abgesunken. Macht überhaupt keinen Spaß mehr, den Langweilern zuzuhören. Außerdem ist Harald Wehmeier nun vom Ex-Arbeitsminister in die Arbeitslosigkeit abgedrängt worden. Da gibts nur eins: 'ne Stenkelfeld-Reunion! Dafür werfen große Tonwerke ihre Schatten voraus. Virgin Black bieten auf ihrer myspace-Seite einen Vorgeschmack auf den als zweites zu veröffentlichenden dritten Teil ihrer Requiem-Trilogie. Höllisch heavy, das Teil! re-Vision lassen auch schon mal was von ihrem nun mischtechnisch endveredelten nächsten Album hören, myspace again. Dürfte geil werden.

06.11.07
In Sins- bzw. Hoppenheim wird ja neuerdings dank SAP-Milliarden Zweitligafußball geboten. Darüber kann man wunderbar ablästern, aber trotzdem wird das nichts daran ändern, dass die Dorftruppe bald noch in das Oberhaus hochgekauft werden wird. Vielleicht gibts dann ein hübscheres als das jetzige Stadion, bei dem nur der Wald drum herum wirklich zu gefallen weiß. Ansonsten macht die Gemeinde aber 'nen netten Eindruck, vor allem gewisse gastfreundliche Reihener. Beim Hausbesitzer nebenan sieht es zwar nach ausgebombtem Terrain aus, doch der nächste Samstagsputz kommt bestimmt. Vom Keep It True wäre dann bereits Runde Neun überstanden, ohne dass es auch nur ansatzweise qualitativ nachlassen würde. Das Jubiläum wirft bereits gigantische Schatten voraus, denn im April wirds gleich zwei Tage Vollbedienung geben. Die Verabredung zu Spandex und Patronengurt sollte ich mit Herrn Lücker aber eventuell noch mal diskutieren.

20.10.07
Der jüngste Hersfelder Lollslauf war der Beginn einer großen Karriere. Auf der 5,3 km - Strecke trumpfte ein kleines Talent auf, das wohl noch nicht mal die Fachleute auf der Rechnung hatten. Angetrieben vom erfahrenen Pacemaker Heinz N. lief sich Frau M. Spunk förmlich in einen Rausch und die Herzen der Zuschauermassen. Trotz akuter Extrasystolen auf den letzten Metern ließ sie nicht nach und erreichte nach bereits wenig mehr als 30 Minuten die Ziellinie, um auf Anhieb einen beachtlichen 5. Platz in ihrer Altersklasse zu belegen. Wir sagen: "Hut ab!", und sind gespannt auf die baldige Leistungsexplosion. Das Progpower-Festival wurde nach einjähriger Abstinenz auch wieder beehrt und bereitete viel Freude. Bei bestem Campingwetter durfte ich mit dem Marsberg-Mohren und der Waltrop-Posse ein äußerst entspanntes Wochenende verbringen, dessen großartigster Auftritt unzweifelhaft den alten Haudegen von Sieges Even gelungen war. Ganz großes Tennis. Etwas enttäuschend dagegen die Leistung der dicken Olive, aber trotzdem entlockte mir der Mountain King die gewagteste Reaktion... Zum Glück ist das Beweisfoto nicht wirklich was geworden.

05.10.07
Bonjour, messieurs dames! Oder so ähnlich. Letztwöchig verbrachten mein Täubchen und ich nen kleinen Urlaub im Elsass, genauer gesagt in Thann. Somit hab ich es in meinem fortgeschrittenen Alter doch noch mal geschafft, meine Mauken auf französischen Boden zu setzen. Die Vogesen sind zum Wandern bestens geeignet; feine Trampelpfade ziehen sich ohne Ende durch die hübsche Botanik, wobei auch durchaus halbwegs hohe Berge erklommen werden können. Eine gute Einrichtung sind die ferme-auberges, einfach gehaltene Gastronomien, die sich recht zahlreich dort finden, wo ein Bergbauernhof in der Pampa steht. Zumindest im Sommer dürften so einige Wandervögel auf den Anhöhen versacken, wenn die Brotzeit zum Gelage ausgeartet ist... Solcherlei Probleme hatten wir natürlich nicht, diszipliniert wie wir uns verhalten haben. Ansonsten bleibt festzuhalten, dass ich immerhin einen ganzen, wenn auch kurzen Satz auf Französisch zustande gebracht habe. Nach den 4,5 Franze-Jahren in der Schule reichlich dünne, aber nach zwei abstinenten Dekaden irgendwie kein Wunder. Außerdem sollte noch der äußerst imposante Jeff-Martin-Gig im Sinkkasten erwähnt werden, immerhin mein Konzert Nr. 4 im September (hossa!). Eigentlich ist es ein Trauerspiel, wenn kaum 100 Nasen auftauchen, um dem einstigen Tea-Party-Tausendsassa zu huldigen. Wenn der Abend aber trotzdem so wunderschön magisch ausfällt, kann ich einfach nur froh sein, mich aufgerafft zu haben und den Abwesenden mein Bedauern aussprechen. Welch begnadeter Gitarrist/Sänger/Songschreiber! Welch geiler Perkussionist! Welch grazile Bauchtänzerin! Welch Wonne!

17.09.07
Das Metalfest im ehemaligen X3 war ne nette Veranstaltung. Zwar war die Location nicht ganz so kultig wie der alte Güterbahnhof, aber trotzdem erstaunlich gut geeignet für derlei Schabernack. Nur der Sound war mal wieder äußerst bescheiden, was wohl darauf schließen lässt, dass da irgendein weniger begabter Mensch an den vielen Knöpfchen drehen darf. Vielleicht sollten sie beim nächsten Mal Mr. K. verpflichten. Zum Glück hatten die Hauptacts nen eigenen Soundtüftler dabei, so dass vor allem die Klasse von Veni Domine nicht im Klangmatsch baden ging. Mit den alten Scheiben der Schweden bin ich vor Kurzem nicht mehr so recht warm geworden, aber mittlerweile haben die Jungs offensichtlich den Groove für sich entdeckt und der Frontbarde singt nun auch gerne mal auf entspanntere Weise. Auffällig war, dass kaum Hersfelder am Start waren, zumindest keine über 30, wenn man mal vom 54-jährigen Harley-Biker aus dem Seilerweg absieht. Dabei haben die Fläschchen nur 1,50 gekostet, ihr Nasen!

09.09.07
Clubkonzerte sind doch immer noch ne feine Sache, vor allem wenn geile Bands spielen. So geschehen letzte Woche. Am Mittwoch gabs reichlich Old-School-Metal inkl. Eunuchengesang mit Vicious Rumors und Agent Steel. Dem Spaß förderlich war dabei natürlich auch, dass ich bequem bei Michel zusteigen konnte und Hugo mit dem Fahrbier nicht geizte. Selbstredend gabs auch wieder äußerst unterhaltsame Anekdoten zu hören, wobei der Knerbelsex diesmal aber nicht ganz so ausschweifend thematisiert wurde... Sehr unterhaltsam waren jedenfalls die Darbietungen der lebenden Legenden vor ner Horder alter Männer in ausgewaschenen Shirts. Sollte man sich vielleicht öfter antun... ...so wie gestern wieder bei nem kleinen Doomfestival in Würzburg. Ist ja schon ein siffiger Laden dieser Soundpark Ost, wobei es nicht gerade hilfreich ist, von den Nebenleuten mit Bier oder Fremdurin besprenkelt zu werden. Das macht am Ende der Nacht aber gar nichts, wenn so grandiose Combos wie Warning und Candlemass aufspielen. Schön zu sehen, wie letztere aufblühen, nachdem sie den schwierigen Mönch durch den ebenso brillant tirilierenden Rob Lowe ersetzt haben. Da darf jetzt während des Gigs unter den Musikern sogar geschmust und gefummelt werden, oha!

22.08.07
Der Osten Deutschlands ist für die Kiezkicker zunehmend eine oder mehrere Reisen wert - und damit auch für uns ex-Zonenrandbewohner. Das Ernst-Abbe-Sportfeld zu Jena war am Sonntag jedenfalls ein geschmeidiges Ziel für einen gediegenen Familienausflug. Das Spiel war über weite Strecken sehr unterhaltsam, das Jenenser Publikum ganz sympathisch und drei Punkte gabs auch noch. Von mir aus nächste Saison wieder! Was schreibt Herr Schätzing da in seinem lehrreichen Schmöker über die Entwicklung des Lebens in den irdischen Meeren? Angeblich wurde mal gefilmt, wie eine am Tümpel trinkende Giraffe von einem Krokodingsbums attackiert wurde. Letzteres schnappte sich den Kopf der Durstigen, woraufhin diese entsetzt den langen Hals in die Höhe riss. Die Echse ließ aber nicht los und wurde mit aus dem Wasser gezerrt, wobei sie letztlich mit Schmackes in einem Baumwipfel landete. Wie der grüne Geselle da wohl wieder runter kam? Falls jemand weiß, wo man dieses Kleinod tierischer Doku-Filmerei bewundern kann, möge er oder sie es mich bitte wissen lassen. Ist ja die Härte!

11.08.07
Das ist Eugen. Eugen wohnt bei mir nebenan. Oft kommt er nach Feierabend mal auf ne Nacktschnecke oder nen Regenwurm vorbei. Wenn er mich einladen will, sag ich dann immer: "Eugen, ich esse keine Tiere, schon gar keine ohne Skelett." Das will er nicht so richtig verstehen, lässt es sich dann aber allein trotzdem schmecken. Ich hab ihn ja auch in Verdacht, mit dem Verschwinden unseres Maulwurfs was zu tun zu haben, was er natürlich abstreitet. Er verzehre wenn überhaupt nur ganz junge, zarte Talpidae... was ja wohl vollkommen unlecker ist. Noch viel ekligere Geschichten passieren in Forschungslabors. Anscheinend ist es zumindest in manchen Ländern Usus, den Blutkreislauf eines gesunden mit dem eines kranken Tieres, z.B. bei Mäusen, zu verbinden, wobei zur Fixierung der Mimik das Fell zusammen genäht wird. Wie pervers ist das denn? "Parabiose" nennen das dann die durchgeknallten Vivisektoren. Allein die Vorstellung lässt mich würgen. Erstaunlicherweise haben deutsche Beamte den Antrag für einen solchen Versuch abgelehnt, weil die Belastung für die Tiere zu hoch sei. Kann wohl jeder normale Mensch nachvollziehen. Warum derweil aber täglich Affen Elektroden ins Hirn verpflanzt kriegen, Beagle die Augen verätzt werden oder Kühe künstliche Magenausgänge verpasst bekommen, ohne dass dies für die Lebewesen zu belastend wäre, bleibt ein Rätsel.

30.07.07
Die Open-Air-Saison wäre dann aus meiner Sicht für dieses Jahr gelaufen, jetzt kann der Sommer kommen... Ja, nee, Burg Herzberg war über längere Strecken echt ziemlich schmodderig, so dass ich glatt meine Faves Riverside verpasst habe. Schon blöd, zumal auch sonst keine wirklich umwerfenden Acts aufgetrumpft haben, zumindest nicht in meiner Gegenwart. Ob unser gefiederter Superheld vielleicht wieder tief schürfende Erlebnisse mit wildfremden Chanteusen hatte, wird noch zu klären sein. Ach du Donner, die Kuhmilch wird teurer! Fünf bis zehn Cent mehr sollen für den Liter Discountplörre bald gelatzt werden müssen, wenn die Propheten recht behalten sollten. Und so ne Meldung ziert die Titelseite von halbwegs seriösen Tageszeitungen, man fasst es nicht. Leider ist der Spritpreis ja gerade trotz Hauptreisezeit am Sinken, so dass die Medienlümmel nen anderen Jammeraufhänger brauchen. Uns gehts eindeutig zu gut.

09.07.07
Am Freitag war ich doch wirklich mit Frau Spunk auf einem Konzert. So weit nichts Besonderes, aber wenn ich verrate, dass wir bei Manowar waren, wird das Ganze schon interessanter. Die lauteste und tollste Band der Welt hat ja ihr eigenes Festival unweit von Kassel veranstaltet, und da lediglich 10 Euronen an der Abendkasse abgerufen wurden, dachte ich mir, könnte man mal hintuckeln, um ordentlich über die vermeintliche Kasperade abzulästern. Tja, ich muss gestehen, so lächerlich war es gar nicht. Abgesehen von einer längeren Laberattacke des Mayonnaisen-Jupp inklusive Fangitarristen-Auftritt und Orangenhaut-Hupfdohlerei, brachten die Metal-Krieger eine erstaunlich sachliche Darbietung aufs Parkett, wobei die Songauswahl erfreulich klassikerlastig ausfiel. Ich glaube, mir hats wirklich gefallen. Dass ich so was noch mal von dieser Band behaupten würde, hätte ich auch nicht für möglich gehalten. Verunglimpfende Leserbriefe diesbezüglich sind von mir in nächster Zeit also eher nicht zu erwarten. Tags darauf ging es kulturell weiter in die Vollen mit einem documenta-Besuch. Zum Teil gibts dort tatsächlich Werke zu bestaunen, mit denen unsereins was anfangen kann. Am meisten beeindruckt hat mich ne Fotoserie eines Vogels, der sich bei skurrilen Aktionen hat knipsen lassen, z.B. beim Anrempeln von Leuten auf offener Straße oder beim plötzlichen Wegrennen aus einer Gruppe von Menschen mit anschließendem Verschwinden in einer Seitengasse. Schön schräg. Weniger toll finde ich Kreationen mit zwei verschieden dicken Linien auf gerahmtem weißen Hintergrund oder nen rosa Quader ohne alles. Da erschließt sich einem bisweilen weder der tiefere noch der flachere Sinn.

28.06.07
Vom Balingen-Stress hab ich mich langsam wieder erholt - und diesmal gabs keine ramponierten Primärgelenke oder sonstige Blessuren. Irgendwie durchwachsen war die Veranstaltung diesmal aber schon, was nicht nur auf die erstmalige Abwesenheit unseres "Jens" zurück geführt werden kann. Knackpunkt war das vermeintliche Highlight "Heaven & Hell", bei dessen Show ich paranoid feststellen musste, dass ein Großteil der Umstehenden scheinbar kein großes Interesse an der livehaftigen Legende hatte, um stattdessen das gepflegte Suffpalaver mit den Kumpels vorzuziehen. Das hats mir ziemlich vergällt, denn in einem solch respektlosen Pulk macht es nicht wirklich Spaß, der Legende zu lauschen. Vielleicht hätte ich meinen Tunnelblick auch einfach nur strack gen Bühne richten sollen, hätte bestimmt mehr gebracht. Trotzdem gelohnt hat sich die Reise allein schon wegen jeweils zweier Messen mit Lethal und Vicious Rumors, ohne die allgemeine Kurzweil untern Tisch kehren zu wollen.

15.06.07
Fronleichnam war ich doch seit Ewigkeiten mal wieder in der Zeche Carl zu Essen, um einem ganz besonderen Auftritt beizuwohnen. Die alten Recken von Trouble haben ihre Tour tatsächlich durchgezogen, obwohl die tausend mal verschobene Veröffentlichung des neuen Albums noch immer auf sich warten lässt. Und es war geil, alter Falter! Keine Spur von Altersstarsinn oder Lustlosigkeit, die Kerle hatten richtig Bock und haben mal eben einen bunten Strauß ihrer größten Hits aus den letzten beiden Jahrzehnten zu Gehör gebracht. Fronter Eric hat zwar ein paar Pfündchen zugelegt und quarzt mehr denn je, scheint aber über die Jahre noch cooler geworden zu sein. Hoffentlich war das noch nicht der Schwanengesang. Meistens kann ich mich an Träume ja nicht erinnern, aber letztens war nach dem Aufwachen doch hin und wieder was im Arbeitsspeicher übrig. Wirklich bizarr, was da manchmal in meiner Steuerzentrale abgeht. Ich hab doch glatt von einem Schäferstündchen mit Karin Tietze-Ludwig geträumt, bei dem zu allem Überfluss auch noch meine bessere Hälfte aus dem wirklichen Leben zugeschaut hat. Wahrscheinlich war das ein deutliches Zeichen dafür, dass ich hätte Lotto spielen sollen, hab ich aber sein lassen. Dagegen nimmt sich die Episode, in der ich als federleicht Flickflack schlagender Gorilla in Erscheinung getreten bin, fast harmlos aus...

05.06.07
Hallelujah, es ist vollbracht! Endlich hab ich den Schweiz-Bericht fertig. Die Schreiberei macht ja eigentlich Spaß, aber das anschließende Gefummel bis die Seite einigermaßen zusammengebastelt ist, ist immer wieder nervig. Liegt womöglich daran, dass diese Website ein ziemlich gepfuschtes Konglomerat aus billigen Vorgaben billiger Vorgängerprogramme ist. Wenn ich mal nen Monat Urlaub geschenkt kriegen sollte, würde ich gern alles neu machen. Bis dahin wird wohl weiter gepfuscht. Jetzt hab ich auch keine Lust mehr, irgendwelche Bildchen auszusuchen, oder über Aufsteiger, Lethal oder das Rock Hard Festival zu palavern. Es schickt für heute.

24.05.07
Ist doch kaum zu glauben, im Radspocht wird gedopt!? Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Von ein paar wenigen Ausnahmefällen abgesehen, bin ich bis gestern davon ausgegangen, dass nur faire Sportsleute an den Start gehen. Und jetzt das! Na, wenigstens Jan Ullrich war immer sauber... Morgen gehts dann also im Gelsenkirchener Amphitheater wieder zur Sache. Die Regengarnitur sowie andere Utensilien sind gepackt und warten darauf, von Schumi III abgeholt zu werden. Wenn wir annähernd so viel Spaß wie letztes Jahr haben, wirds ein bombiges Wochenende. Derweil könnten sowohl meine braun-weißen als auch die blauen Lieblingsrasenschänder das angestrebte Ligenupgrade klar machen. Vielleicht sollte man jenes prophylaktisch mitbegießen.

07.05.07
Gestern kam mir die Idee für ne Reality-Soap live aus dem Biergarten am Bühl in Ahnatal. Was da für ein Film lief, war aber auch wirklich äußerst amüsant. Allein der Kioskbetreiber ist ne Show für sich. Scheint bei sich selbst ganz guter Kunde zu sein, so dass am Sonntag Nachmittag auch mal die eine oder andere Bestellung im Eiter des Geschlechts kurzfristig vergessen wird. Am besten sollte man jedoch keine Order aufgeben, bei der Bier und Radler gemeinsam enthalten sind, denn der Vogel taucht zur Sortenermittlung gern mal den ungeputzten Riechkolben in den Schaum. Sehr unterhaltsam war auch seine Wegbeschreibung Richtung Kassel, bei der ich frühzeitig abgeschaltet habe, denn bei derart vielen Ausschmückungen konnte sich das eh kein Aas merken. Hauptsache seine Fischteiche wurden ausschweifend zur Kenntnis genommen. Naja, wer schon mal ne aufgedunsene Wasserleiche aus dem Badeteich gehievt hat, muss charakterlich auch sehr gefestigt sein St. Pauli wird echt aufsteigen! So langsam glaub ich dran. Das Spiel bei den Osnasen war zwar nicht unbedingt berauschend, aber die Vorstellung hatte doch was ungewohnt Souveränes. Auch nach einer nicht nachvollziehbaren Roten Karte für Flo Lechner ließ die Abwehr kaum was anbrennen, und mit etwas Glück hätte der lange Mo uns am Ende gar zum Sieg schießen können. Noch vier Spiele heißt es feste Daumen drücken, bevor wir dann hoffentlich wieder Grund haben, hin und wieder Montags DSF zu glotzen. In Erfurt werden auch wir wieder zur Stelle sein.

01.05.07
Welch grandioser April! Abgesehen vom viel zu frühen Hochsommer haben gleich mehrere Topveranstaltungen schon jetzt für denkwürdige Festivalhighlights gesorgt. Da frag ich mich doch, wie das noch gesteigert werden soll? Vom KIT VIII sind bereits einige Impressionen hier am Start, und ich will hoffen, dass ich es schaffe, die beiden anderen Events entsprechend zu würdigen. Währenddessen haben sich meine Braun-Weißen Lieblingskicker klammheimlich auf Platz 1 des Tabellchens geschlichen, was ich so auch nicht mehr erwartet hätte. Wäre echt der Hammer, wenn sie endlich den Weg in eine bessere Liga finden würden. Allerdings hat bisher noch jedes Team, das sich oben einzunisten anschickte, sogleich einen länger anhaltenden Schwächeanfall erlitten. Wollen wir mal hoffen, dass diese Serie keinen Bestand hat.

19.04.07
Meine Fresse, wie geil waren denn Lethal am Samstag beim KIT? Das hat ja geklungen, als wenn die Band voll im Saft stehen würde und das Meisterwerk "Programmed" gerade erst euphorischerweise veröffentlicht worden wäre. Echt Hammer! Speziell Engelskehlchen Tom Malicoat kam zwar optisch rüber, als käme er geradewegs vom Barbecue bei Nachbars, aber über solche Outfitsünden kann man angesichts der Glanzleistung locker hinwegsehen. Warum kann nicht auch John Arch mal zu einem heiß ersehnten Stelldichein überredet werden? Der Kerl ist langsam überfällig. Buhäää, niemand will mit zum Sweden Rock, dabei würde das bestimmt ein phänophantastisches Festival werden. Erbarmt sich nicht doch noch jemand? Du mit der rechten Hand an der Maus vielleicht? Los, raff dich schon auf! Im nächsten Jahr fällt übrigens Himmelfahrt auf den 1. Mai. Kein Witz, obwohl ich es auch zuerst nicht geglaubt habe. Kann sich irgend jemand erinnern, dass dies schon mal der Fall war? Ich nämlich nicht. Dachte auch, das wäre gar nicht möglich. Vielleicht hat der Bundestag ja klammheimlich den Kalender manipuliert, um der nimmersatten Arbeitgeberlobby einen weiteren Feiertag zu ersparen. Wenn demnächst Ostern und Weihnachten tatsächlich gleichzeitig statt finden, werd ich aber richtig misstrauisch!

04.04.07
Eigentlich hatte ich den grandiosen Plan, hier auf der Homepage ne Knut-Cam einzurichten, weil ohne geht es mittlerweile eigentlich nicht mehr. Wer weiß, was der kleine Racker gerade wieder für Schabernack treibt, ohne dass wir es mitkriegen? Allein der Gedanke, was zu verpassen, macht mich schon ganz figgerig. Leider ließ die rechtliche Situation aber keine nichtkommerzielle Übertragung zu, und ein Benefiz-Reunion-Konzert von Grauzone hätte bei weitem nicht genug Kapital eingespielt, wie schade! Mal sehen, ob ich ersatzweise meinen Lieblingssilberfisch Gunthelm für gelegentliche Auftritte vor der Webcam frisch machen kann. Die Karwoche ist Hochsaison für Requiems und bei dem Thema muss ich einfach mal drauf hinweisen, dass es auf dem Gebiet demnächst ein zeitgenössisches Werk von Virgin Black geben wird, das so was von brillant ist, dass mir im Moment noch die Worte fehlen, um das Ganze auch nur ansatzweise angemessen beschreiben zu können. Nie hat ein Orchester so perfekt mit ner Metal-Band harmoniert, so viel ist jedenfalls klar. Und Album des Jahres ist "Requiem - mezzo forte" mal mindestens. Kommt Ende April über Massacre Records, wers nicht kauft, ist doof oder gehörlos. Kollege Thomas hat es bereits in höchsten Tönen abgefeiert, wie hier zu lesen ist.

16.03.07
Jüngst war mir danach, ne Körperwaage anzuschaffen, da ein solches Gerät in meinem Haushalt noch gefehlt hat. Es könnte schließlich unterhaltsam sein zu beobachten, wie mein Kadaver im Laufe der Jahre nicht nur unförmiger und faltiger sondern auch immer gewichtiger wird. Nun zeigen diese technischen Wunderwerke heutzutage nicht nur die Kilos sondern auch den Fett-, Muskel- und Wasseranteil an, echt beängstigend! Wenn ich die drei Werte zusammen rechne, komme ich auf eine Summe so um die 125 % - äh, könnte daran liegen, dass Muskeln auch nen Wasseranteil haben, oder? Trotzdem kommt mir mein angeblich sehr niedriger Fettgehalt doch leicht spanisch vor. Anscheinend fließt der Strom nur durch die Kackstelzen und erreicht so den Speckgürtel nicht ganz. Wirklich überprüfen lässt sich die Chose übrigens nur durch eine postmortale Sezierung, wobei dann die Schwarten heraus geschnitten und separat gewogen werden müssen. Immerhin hab ich fünf Jahre Garantie... Als "Fauststadt"-Bewohner muss ich ja auch mal was tun, um den alten Johann Wolfgang von zu featuren. Da mir gestern ein ausgesprochen fluffiger Spruch aus dem zweiten Teil des Dramas über die Netzhaut geflimmert ist, bring ich ihn jetzt einfach: "Gewiß, das Alter ist ein kaltes Fieber Im Frost von grillenhafter Not. Hat einer dreißig Jahr vorüber, So ist er schon so gut wie tot. Am besten wärs, euch zeitig totzuschlagen." UFF!!!

28.02.07
Endlich ist beim FC St. Pauli mal wieder was los! Man wäre ja fast in die totale Lethargie verfallen angesichts der chronischen Tristesse auf dem Spielfeld und der scheinbar stabilen, soliden Vereinsführung. Jetzt eskalieren die Unstimmigkeiten in den obersten Gremien und die geballte Anhängerschaft dreht am Rad. Warum nur? Okay, um den geplanten Stadionumbau muss man sich vielleicht ein paar Sorgen machen. Aber selbst wenn das Projekt platzt, könnte doch einfach anstelle der momentan klaffenden Lücke ne schicke Behelfstribüne aufgestellt werden, so dass das siffige Flair am Millerntor noch gesteigert werden würde. Außerdem ist der Ausweg aus dem Chaos denkbar einfach: Soll Stani doch den Präsisessel einnehmen, das bisschen macht der nebenbei auch noch. Für unsere Genossen Raucherinnen und Raucher wird die Luft langsam wohl ziemlich dünn oder besser gesagt noch stickiger, als sie es eh schon ist. Nachdem die Lobbyisten jahrzehntelang sämtliche vernünftigen Argumente gesundheitlichen Inhalts abwehren konnten, scheinen bald nie geahnte und doch eigentlich selbstverständliche Frischluftzeiten für die lang geplagten Abstinenzler anzubrechen. Boah ey, wird das geil, wenn man nächtelang in der Kneipe rumlungern kann, ohne am nächsten Tag nen dicken Kopp und nen Haufen stinkende Klamotten von der verseuchten Pintenluft zu haben! Hoffentlich ziehts mich dann nicht auch wochentags schon an die Theke...

19.02.07
Eigentlich würde ich gern Lobeshymnen auf Pernod los werden, welchen ich im Keller zum ersten Mal verschnabuliert habe. Aber wenn ich meine letzten Einträge so betrachte, könnte man meinen, das Palaver dreht sich fast nur noch um die Sauferei. Dabei bin ich nun wirklich kein krankhafter Triebtrinker, ganz bestimmt nicht! So ein oder fünf Pernödchen sind aber trotzdem richtig lecker - da bekommt man unweigerlich Bock auf ne feiste Kohlsuppe! Und dann die Außerirdischen herbei rufen... St. Pauli hat nen Auftakt nach Maß hingelegt beim Last-Minute-Sieg gegen die geliebten Lübecker. Ich glaube, jetzt geht's richtig los, denn in den letzten Jahren wurden solche Spiele eher noch verloren. Mal schauen, was übermorgen in Dortmund los ist, wo ein weiterer Sieg natürlich Pflicht ist. Hoffentlich bekommt der Platzwart des Stadions Rote Erde beim Linien Ziehen keine plötzliche Dünnpfiffattacke, denn wenn ein paar Spritzer rektalen Auswurfs auf den Rasen gelangen, wird das Match bestimmt umgehend wiederum abgesagt.

06.02.07
Manchmal hat Kassel tatsächlich sowas wie Kneipen- und Fußballkultur zu bieten, so erlebt auch am letzten Wochenende. Da hockt man in Kirchditmolds schmissigster Pinte, dem XOX, schlürft Pilsken und bringt Frau Spunk die drölfzigste Backgammon-Niederlage in Serie bei, als einen der fremde Meerschweinchenzüchter nebendran spontan abklatscht, weil er gerade Kunde vom 0:3-Debakel der Bayern in Nürnberg bekommen hatte. Die hämische Schadenfreude hatten sich die Quälix-Absäger in dem Moment aber auch redlich verdient. Noch besser der folgende Samstagnachmittag bei arena-Konferenz in Joe's Garage. Sitzt da doch ein netter St.-Pauli-Fan direkt neben mir und lässt sich seine Astra-Knöllchen munden. Zur Halbzeitpause war das Eis gebrochen, die Schlagzahl stieg signifikant an und zur Krönung fing sich der St. Ellinger Luschenclub in der Nachspielzeit das von mir beschriene 1:2. In so ausgelassener Stimmung wurde hernach der Tequila braun-weiß geboren und verkonsumiert, bis dem Frosch fast die Locken ausgingen. Komisch nur der Lokalverweis am Ende, obwohl wir deprimierten HSV-Anhängern die zweite Liga schmackhaft redeten und dabei auf gar nicht mal unoffene Ohren stießen... Nun ja, meine Leistung beim dann anstehenden Spieleabend ließ äußerst zu wünschen übrig, aber mit Tunnelblick und Kopffasching klappt "Tabu" halt nicht mehr so dolle. Dafür liefs am Sonntag auf Auestadions G-Platz aber wieder ganz ordentlich, nur mein Trinkkumpan vom Vortag hatte wohl noch nicht wieder Appetit auf Hopfiges. Entschädigt haben dafür die Jungs aus der "Devil's Kitchen", die es Monate später als gedacht doch noch geschafft haben, meinen Wunsch nach Psychotic Waltz zu erfüllen. Feine Überraschung!

30.01.07
Die Hundertpaarundöchtzig-Jahrfeier am Röderweg ist noch einer der wenigen Umtrünke, die sich regelmäßig zu besuchen lohnen. Ist zwar auch immer irgendwie déjàvumäßig, aber es hat halt was, mitten im Winter mit der Bahn vom Dorf aufs Land zu fahren, dort noch weiter in die Pampa zu marschieren, um sich in trauter Veteranenrunde im spartanischen Hüttchen einen oder zwei auf die Lampe zu gießen. Normalerweise zittert man sich im Laufe des Abends warm, was diesmal aber dank Treibhauseffekt und Tchibo-Thermounterbuxe flach gefallen ist. Der Zug zurück um 3:15 kommt zwar immer erschreckend früh, bewahrt einen aber unter Umständen vor jackentauschmäßigen Blackouts. Hoffentlich folgen noch einige Neuauflagen!Per Zufall hab ich kürzlich gesehen, wieviel die selbst ernannten Kings of Metal für ihre Konzerttickets abzocken: Ca. 60 €! Für einen lauen Abend mit Manowar-Geschwurbel! Trotzdem scheinen die großen Hallen voll zu werden, man fasst es kaum...

08.01.07
Grandiose Eröffnungsparty im "Metro 1": Samstag sollte die erste Rocknacht starten. Dachte man zumindest, wenn man die zahlreichen Anzeigen und Flyer gesehen hatte. Somit fanden sich haufenweise Rocker aus Stadt und Land des Abends in unserer beschaulichen Kreismetropole ein, um den Laden aufzumischen. Dumm nur, dass die Betreiber dann doch irgendwie noch keine Lust hatten. Also gingen die meisten halt in den Keller, wodurch dort verstärktes Veteranentreffenflair aufkam. Wo man auch hinsah, fast nur bekannte Visagen, echt krass! Das musste natürlich entsprechend begossen werden. Am Ende gab es dann noch ein lustiges Textilspiel. Frau Spunk wollte nicht so recht mitspielen und fuhr in bedenklichem Zustand noch mal zur Pinte, da ich die Jacke des Wirts hatte mitgehen lassen, inklusive Schlüssel und Gedöns! Am Sonntag rief Meister Nook an, da auch er ein fremdes Kleidungsstück mit nach Hause gebracht hatte und nun das richtige suchte. Also traf man sich am Tag danach erneut in der Spelunke, um die ganzen Klamotten und dazugehörigen Anekdoten auszutauschen. Witzige Aktion, sollte mal wiederholt werden! Freund Hein hat wieder ganze Arbeit geleistet. Da er sich die krumme, zerlumpte Tabelle, die hier vor kurzem an den Start ging, nicht mit ansehen konnte, hat er mir das ganze mal eben gerichtet, ungefragt! Echt furchtbar nett von dem Vogel.

04.01.07
Die jahresendlichen Feiertage wären wieder überstanden. War eigentlich auch gar nicht so schlimm. Vor allem musste ich nicht ein einziges Mal dieses unsägliche "Last Christmas" über mich ergehen lassen, obwohl ich das in den letzten Jahren für nahezu unvermeidlich gehalten habe. Liegt wohl hauptsächlich am Senderwechsel auffe Arbeit - HR1 ist halt doch noch erträglicher als der andere Dudelfunk. Zum Silvesterumtrunk haben wir uns diesmal ganz aus der Schusslinie gebracht, indem wir uns zu sechst in der Datsche Petra zusammen gepfercht haben. Man möchte spontan anmerken: "Das geht so nisst, uääähhh!!!" Aber es ging. Keine Streits, kein Psychogeplänkel, keine klaustrophobischen Anfälle. Und auch keine Exzesse. Tee mit Rum taugt eben nur eingeschränkt für ausschweifende Gelage. Im weiteren Jahresverlauf können wir aber die Schlagzahl langsam wieder anziehen...

15.12.06
Dass hochpreisige Konsumgüter nicht unbedingt hohe Qualität garantieren, musste ich in letzter Zeit mehrfach erfahren. Nennen wir die Experten ruhig beim Namen: Waldhessens einziges Großmöbelhaus Daube wurde von mir Anfang 2004 aufgesucht, um ein gediegenes Schlafsofa zu verhaften. Nach Abzug diverser dubioser Rabatte sollte das gute Stück immerhin noch fast 700 Euronen kosten. Ein ordentliches Sümmchen, aber für den erholsamen Gelegenheitsschlaf greift man auch mal tief in die Tasche. Das Teil musste dann allerdings wegen Mängeln im Bezug komplett getauscht werden und offenbarte auch danach eine gar unangenehme Schräge der Pennfläche. Nach unsäglich endloser Bearbeitungsdauer hat es die Serviceabteilung nun über zweieinhalb Jahren später halbwegs geschafft, das Möbel in einen akzeptablen Zustand zu bringen. Gedauert hat der Eingriff letztlich kaum 10 Minuten. Noch Fragen? Das andere Ärgernis verschaffte mir Hersfelds ach so edle "Soundgarage", die mir ein als Schnäppchen getarntes, sündhaft teures Alpine-Autoradio verscherbelte. Kurz vor Ende der Zweijahres-Garantiefrist kackte die Lasereinheit, sprich der CD-Player, ab. Wurde natürlich kostenlos repariert. Ein knappes Jahr später das gleiche Elend, das kulanterweise erneut für lau behoben wurde. Als vor kurzem das Ding schon wieder den Geist aufgegeben hatte, hätte ich das Schrottgerät gleich in die Tonne kicken sollen. Stattdessen hab ich noch mal den Händler, der mein Vertrauen verspielt hat, aufgesucht. Der Chef mir wie üblich das Ohr halb abgekaut (der gleiche, der einst legendär fragte: "Machst du noch viel analog?"), nimmt den Unheilstuner entgegen, will mal schauen, "ob sich was machen lässt". Wochen später kommt das Murksding zurück, angeblich langzeitmäßig ohne Fehlerfund getestet. Toll nur, dass ich so um die 45 Schleifen löhnen soll. Sonst noch Wünsche? Zu allem Überfluss wird der Chef auch noch pampig, und zwar am Telefon vom anderen Laden aus. Jammert rum, ich hätte doch nen mündlichen Reparaturauftrag gegeben und mit meiner Zahlweigerung würde ich also sein selbstloses Engagement ignorieren. Meinen 500-Taler-Tuner gibt er dann natürlich nicht raus. Ist zwar ne Frechheit, aber bevor ich mich noch mehr unnötig aufrege, soll er sich den Luxusschrott auf den Nachttisch stellen oder rektal einführen lassen. Mir doch egal. Brauch ich den Abfall wenigstens nicht zu entsorgen. Besinnliche Weihnachtszeit... Kommt bloß nicht auf die Idee, eure Lieben mit teuren Luxusgütern zu beglücken. Solide Mittelklasse is' viel besser.

26.11.06
Manchmal hat man auch nach Jahrzehnte langer Konzertgeherei noch erstaunliche Erlebnisse beim Besuch livemäßigen Muckertums. So geschehen gestern im Kallewerk, das sich ja inzwischen zu KW 70 oder so ähnlich umgetauft hat. Ich dachte mir, ich schau mir mal an, wie Uli Jon Roth ein paar alte Scorpions-Schinken zockt und nebenher irgendwelchen Stoff dudelt, von dem ich nicht allzu viel erwartet hatte. Von wegen! Es war ein denkwürdiger Abend, an dem ich schon kurz nach Betreten der Räumlichkeiten merkte, wie ein gewisses Grinsen meine Gesichtszüge verzerren ließ. Kein Wunder, wenn bei der retrorockenden Vorband vier alte Säcke in den vorderen Regionen edelst abgrooven, während die 93 weiteren Besucher sich großzügig im weitschweifigen Raumangebot verteilen. Als schließlich der Hendrix-Geistesbruder zur Tat schritt, war ich ja echt von den Socken. Wie geil ist der Typ denn mit seiner Klampfe verschmolzen?! Ich hab im Ernst noch keinen so brillanten Gitarristen gesehen. Schnell und virtuos wie der pausbäckige Yngwie, aber dabei feist gefühlvoll, dass einem schauermäßig warm um die Lendengegend wird. Alter Falter! Da muss ich aber bald das Gesamtwerk des Maestros aufarbeiten. Scorps-Klopper wie "Pictured Life" und besonders "We'll Burn The Sky" kamen im Übrigen sehr schmackhaft rüber, so dass ich fast bereut habe, dieses Jahr am Donnerstag nicht in Wacken gewesen zu sein. Aber frisch operiert wäre das eh nicht gegangen...

08.11.06
Die geilste News der letzten Tage kam mit Sicherheit von Bassgott Gonzo. Seine re-Vision-Bande hat nicht nur endlich 'nen Termin für das Aufnehmen eines neuen Albums klar gemacht. Die Ruhrrocker machen gleich Nägel mit Köppen und gehen bei niemand Geringerem ins Studio als Mr. Devon Graves! Genau der, der mal bei der besten Band wo gibt das Mikro und einiges mehr bezirzt hat. Ist das geil, oder was? Im nächsten Frühjahr gehts in Wien ans Eingemachte. Mir scheint, ich hab mich letztes Wochenende ein wenig verkühlt. Es ist halt auch schwierig, wenn man nach einem Festival wie dem Keep It True des Nachts im finsteren KFZ erst noch das Schlafgemach herrichten muss. Schließlich hat man vorher ein paar Stündchen mit dem großen Mohr aus Marsberg verbracht, der wieder mal eine unbarmherzige Schlagzahl vorgelegt hat. Kaum war ein neues, kühles Distelhäuser geholt, kamen von ihm die nervösen Blicke, ob ich denn auch beizeiten ausgetrunken haben würde. Schlimm! Die Luft in der heiligen Halle war aber auch derart stickig, dass die Kehlen einfach nach permanenter Befeuchtung verlangten. Wenn dann noch die Mannen um Ross The Boss zeigen, welch geile Songs Manowar so geschrieben haben und diese aufführen, ohne mit ellenlangen Monologen zwischendurch zu nerven, muss man ja irgendwann Schlagseite kriegen.

31.10.06
Ein heftiges St.-Pauli-Wochenende liegt mal wieder hinter uns. Am Millerntor ist aber längst nicht alles so freudenhausmäßig, wie z.B. Herr Beckmann das gerne hätte. Ich habe nicht zum ersten Mal den Eindruck gehabt, dass die Stehplätze einfach überfüllt sind. Nicht nur dass man wenig vom Gekicke sieht, wenn die Kollegen hauteng vor einem stehen. Auch das Astraholen wird auf die Art fast unmöglich. Dabei wäre ne amtliche Benebelung regelmäßig vonnöten, um dem Rasenspiel der Braunweißen viel abgewinnen zu können. So wird das nämlich nix mit dem Aufstieg, auch wenn zuletzt fein Punkte gesammelt wurden. Bitte mal zehn Schippen drauflegen! Ach ja, morgen ist "Weltvegantag". Aus diesem Anlass muss hier natürlich auch ne Aktion laufen. Ich würde mal sagen, jeder der hier am 1.11. reinliest, ernährt sich für den Rest des Tages rein pflanzlich. Das ist echt gar nicht schwer, ihr lieben Aasvertilger. Mit ein wenig gutem Willen schafft das auch der derbste Metzgersgeselle. Gebt euch nen Ruck, ihr schafft das!

06.10.06
Das Thema wurde lange totgeschwiegen oder mehr ins Lächerliche gezogen. Dabei geht es um zwei äußerst dubiose Gestalten, die nahezu ausschließlich zusammen zu beobachten sind: "Cola & Selters". Ich weiß noch nicht, ob sie auch anderswo und womöglich unter anderem Namen auftauchen, aber Hersfelder Bürger wissen ausnahmslos Bescheid. Bei einem wochenendlichen Kneipengespräch wurde klar, dass mit den beiden Figuren etwas nicht stimmt, das über die bloße verschrobene Erscheinung hinaus geht. Die Vögel tauchen generell überall auf, wo man sich zwecks Umtrunk in der Öffentlichkeit zusammen findet. Beunruhigenderweise erscheinen sie dabei an unterschiedlichen Orten nahezu gleichzeitig, was vermuten lässt, dass wir es mit nichtmenschlichen Wesen zu tun haben. Vielleicht sind C&S ja ein kollektives Hirngespinst, das uns weismachen will, man könne auch mal ohne Alkohol Spaß haben? Oder eine Spiegelung unseres schlechten Gewissens ob der Ignoranz gegenüber Benachteiligten und Ausgestoßenen? Jemand sollte das Phänomen eingehender untersuchen... Jetzt hab ich mir doch endlich mal das Werk zugelegt, dessen Cover auf diesen Seiten hier einige Spuren hinterlassen hat. Gemeint ist Udo Lindenbergs "Keule". Sind einige ganz nette Stücke drauf, doch das zumindest für mich überaus Überraschende ist die Tatsache, dass mehrere Dokken-Leute ihre Finger im Spiel hatten. Meister Don taucht zwar nur in der Dankesliste auf, aber G. Lynch und M. Brown haben eingespielt und mitkomponiert. Deswegen rockt's bisweilen auch so amtlich.

26.09.06
Vorgestern ist Uschi Obermaier 60 geworden. Ich meine gesehen zu haben, dass in der HNA dazu ein fetter Artikel stand, der offensichtlich von der faden HZ nicht übernommen wurde. Und dann muss man sich wundern, wenn einem die Kollegen bei den Open-Air-Workshops Namen um die Ohren hauen, die unsereins nur mit den Schultern zucken lassen. Da muss ich meine Wissenslücke wohl in Eigeninitiative aufarbeiten. Übrigens scheint Frau O. vor zehn Jahren, also mit 50, für den Playboy gestrippt zu haben... Während die Omis nackt vor der Kamera posieren, bin ich mit knapp über Anfang 30 schon hocherfreut, dass ich es montags tatsächlich mal auf ein Konzert geschafft habe. Es geht noch was! Nevermore sind halt immer eine Reise wert, zumindest seitdem sie ihren Live-Sound in den Griff bekommen haben. Die Songauswahl ist jedesmal wieder unvorhersehbar, so dass ein nüchtern brillierender Warrel die Leckerlis mit Schmackes aus der Wundertüte geholt hat. Fragt sich nur, warum bei einer so angesagten Band kaum 500 Nasen in Frankfurt zusammen kommen. Hat zufällig jemand die legendäre Serie "Edgar Briggs - Das As der Abwehr", die Ende des letzten Jahrtausends im Dritten lief, auf VHS aufgenommen und noch im Regal stehen? Würde ich liebend gern nochmal sehen.

08.09.06
"Soilent Grün ist Gammelfleisch!" So könnten die letzten Worte Charlton Hestons in einer Neuverfilmung des ollen Klassikers lauten. Ihr armen Omnivoren, müsst ihr schon wieder einen Kadaverskandal über euch ergehen lassen! Aber eigentlich schert das doch niemanden so wirklich, oder? Der Dönermann hat vielleicht ein, zwei Wochen lang Umsatzeinbußen, aber dann ist das Elend auch schon verdrängt. Warum auch verzagen? Ist doch egal, ob die Tierleichenteile nach jahrelanger Lagerung grün vor Verwesung sind. Ein bisschen erhitzt und aufgefrischt, ordentlich Gewürze dran, und schon merkt kein Aasfresser mehr, in welch ekligem Zustand die Brotfüllung kurz vorher noch war. Wohl bekomm's! Wie wär's denn alternativ mit 'ner strammen Haxe vom Hengst? David DeFeis scheint ja jetzt unter die Zossenschlächter gegangen zu sein. Oder wie sonst ist das Cover-Pic des neuen Virgin-Steele-Machwerks zu deuten? Der Heldentenor wendet sich zwar noch ein wenig schüchtern vom armen Pferdchen ab. Doch mit seinem Giganto-Schwert dürfte er mit einem Schlag locker ein Mammut in zwei Hälften spalten können. Mannomann, was die brüllende Lautstärke seiner Konzerte im Hirn so angerichtet haben muss...

29.08.06
Das Waltroper Parkfest ist 'ne bemerkenswerte Veranstaltung. Immer am letzten August-Wochenende geben sich illustre Künstler ein Stelldichein, während drumherum Kirmes stattfindet. Diesmal gab es gar ein schwermetallisches Highlight. Der Di'Anno Paule wurde eigens aus Südamerika eingeflogen, um von seiner lokalen Begleitband unterstützt das feierwillige Volk zu rocken. Das gelang auch gut, obwohl sich der alte Mann mittlerweile ziemlich hüftlahm über die Bretter schleppt und die Bedienung moderner Mikrophone ab und an Probleme bereitet. Aber zum Ausgleich gehen dafür seine Nebenmänner umso geschmeidiger zur Sache. Und vom rückwärtigen Riesenrad aus betrachtet sah die Show bestimmt noch gediegener aus. Eine gewisse Vorsicht ist allerdings beim Aufsuchen der Kirmesbänke angeraten. Scheinbar harmlos zechende ältere Männer outen sich am nördlichen Rand des Potts nämlich gerne mal als durchgeknallte Kampflesben in Begleitung ihrer aktuellen bzw. ehemaligen Sterbensabschnittsgefährtinnen sowie eigener Tochter. Wer weiß, ob die Mädels immer so tolerant sind, sich vom örtlichen Schützenkönig vorwerfen zu lassen, sie hätten ja nur noch nie 'nen ordentlichen Schw*** verinnerlicht...

19.08.06
Es gibt tatsächlich Alternativen zum hierzulande üblichen Bestattungszwang, wenn es uns einst dahin gerafft haben wird. Eigentlich müssen auch Urnen ja auf irgendwelchen Friedhöfen hochoffiziell zwangsgelagert werden, so dass ein Friedwald noch die flockigste Möglichkeit als letzte Ruhestätte schien. Doch der Kreisanzeiger hat berichtet, dass ein cooler Bestatter aus Aua (!) über den Umweg Schweiz anbietet, die Asche der Verblichenen den Hinterbliebenen persönlich zum unbefristeten Abschiednehmen zu übergeben. Klasse Sache, denn so kann der/die Liebste einen weiterhin auf allen Wegen begleiten, z.B. im Aschenbecher des Autos. Der Hobbygärtner könnte als Dünger ausgebracht seinen Pflänzchen einen letzten Dienst erweisen, oder der Winterdienstfanatiker wäre bei Glatteis auf dem Gehweg verstreut noch einmal gut gegen Rutschgefahr. Je nachdem halt, wie man seine Überreste behandelt haben möchte.

07.08.06
Puh, diesmal fang ich aber anders an. Ist mir gar nicht aufgefallen, dass ich mich zuletzt blasenderweise wiederholt habe. Lag wohl an den drückenden meteorologischen Verhältnissen - oder meiner geistigen Trägheit. Heute befinde ich mich ja in erleichtertem Zustand, nachdem ein gutes Stück des einen Innenmeniskus aus dem Knie gefischt wurde. Schon am fünften Tag nach der OP kann ich wieder halbwegs auftreten und hab' dabei so gut wie kein Wehwehchen. Nicht schlecht. Wenn ich dann in hoffentlich wenigen Wochen wieder ein wenig Seniorensport treiben kann, ist wahrscheinlich wieder alles so wie vor dem Kniefall von Balingen. Arthrosegedanken wollen wir hier erst gar nicht aufkommen lassen. Narkose ist ja irgendwie schon geil. In Nullkommanix ist man weggebeamt, um nach dem Eingriff noch auf der Schlachtbank wieder zu sich zu kommen, dazwischen nur Schwärze. Vorm Einschläfern lassen ist mir jetzt nicht mehr bange.

25.07.06
Puuh! Wat 'ne Hitze. Wenn das nicht das wärmste Juni/Juli-Duo seit dem Erlöschen des Vogelsvulkans ist, will ich verdammt sein. In vielen Häusern sind die Gemäuer derart aufgeheizt, dass selbst des Nachts die Werte kaum mehr in erträgliche Bereiche absinken. Besonders dort, wo eine oder mehrere Frauen residieren, ist es meist aussichtslos, auf halbwegs kühle Innenräume zu hoffen. Oder ist es etwa nicht so, dass die holde Weiblichkeit dazu neigt, von früh bis spät sämtliche Türen und Fenster aufzureißen, sobald die Außentemperaturen die 20°-Marke erreichen? Da kann Mann noch so logisch argumentieren, die Lüfterei auf die kühleren Morgen- und Abendstunden zu beschränken und tagsüber die Schotten dicht zu halten, es fruchtet in der Regel nicht. So ist der schlafgehinderte Transpirator bisweilen gezwungen, die eigentliche Bettstatt zu verlassen, um zu ganz später Stunde vielleicht doch noch irgendwo ein schattigeres Plätzchen zu finden. Wenn der Suchende seinen Schlummerbedarf dann im Adamskostüm auf dem Badvorleger deckt, muss das kein Fall von planloser Verwirrtheit sein.

11.07.06
Puh, die WM hätten wir hinter uns gebracht. Nicht dass ich nicht gern mal das eine oder andere Fußballspielchen glotze, ganz im Gegentum. Aber diese Großturniere sind doch ganz schön aufgebläht. Im Grunde ist man nach der Vorrunde schon ziemlich am Ende, weil man zwei Wochen lang fast jedes Spiel guckt, um bloß kein Highlight zu verpassen. Dann meint man, mit der K.O.-Runde würde es erst so richtig losgehen, dabei werden dann die Spiele noch schlechter und es fallen kaum noch Tore. Mal abgesehen von der fulminanten DFB-Elf ging doch echt nicht viel. Kein Vergleich zu den vielen klasse Spielen bei der letzten EM! Wenn am Ende der geilste Spieler auch noch zum Terminator wird, fällt der Abschied umso leichter. Haken dran. Die nächste Regionalligasaison kommt bestimmt... Mein Tonya-Harding-Mal piesackt mich noch immer. Zwar steht das Klinikum direkt nebenan, aber für 'ne Kniedurchleuchtung muss ich sonstwohin fahren und erstmal wochenlang warten. Langsam glaub ich auch an den Reformbedarf des Gesundheitssystems.

29.06.06
Auch eine Abordnung unseres Hauses hat letzte Woche an den Balltreterfeierlichkeiten live vor Ort und im Stadion teilgenommen. In Klabauterlautern haben wir T 'n' T angefeuert, doch anscheinend waren die Jungs dann so übermotiviert, dass sie gleich ins eigene Netz getroffen haben. Geil war's trotzdem mal zu sehen, was in einer WM-Stadt so abgeht, auch wenn man's nicht gerade vier Wochen lang jeden Tag braucht. Ein paar bunte Vögel haben wir jedenfalls getroffen, die zum größten Teil auch ziemlich nett waren. Sogar die Kontrolleure hatten ein Einsehen und haben uns selbstlos erlaubt, zumindest eine von zwei Tröten, diverse scharfkantige Fähnchen und eine (teilweise gefüllte!) Brotdose mit ins Stadion zu nehmen. Edel, edel! Einzig übelgelaunt waren nur die Kerle hinterm Tresen einer Dönerbude, die erst keinen Raki rausrücken wollten, um sich dann noch wie die Furien aufzuführen, wenn sie ungefragt geknipst werden. Schläfer-Brudi, oder was? Noch entspannter ging es am Wochenende in Balingen zu, wo diesmal sogar das Wetter ein Einsehen mit der Bangermeute hatte und sich erst ein paar Tage später austobte. Der Bergkönig regierte genau so wie John Bush mit seiner richtigen Band, Flotsam & Jetsam oder der wiederauferstandene Lederwolf. Das war teilweise so enthemmend, dass sich vertierte Mannsbilder aus dem Siegerland hemmungslos ihren geheimsten Gelüsten hingaben und endlich mal vor versammelter Mannschaft mit rosa Pumps und Luftsaxophon aufrockten. Geschmackvoll! Eine nicht ganz so erregende Wirkung hatte der Auftritt des Herrn Weißschlange, der ne halbe Stunde zu spät dran ist, weil er sich erst ausgiebig die Falten wegspritzen lassen musste, um dann rumzujammern, sie hätten ein Zeitproblem. Na wenigstens haben die zwei viertelstündigen Soli noch gepasst... Abgesehen von solchen Ausrutschern war's aber ein feines Fest. Ich frag' mich nur, warum Tonya Harding nix besseres zu tun hat, als nachts friedlich schlummernden Festivalbesuchern die Knie zu zertrümmern. Die Frau gehört doch weggesperrt! Der Hund von Herrn Rossi heißt übrigens Gaston.

14.06.06
Endlich ist dieses elende Werbebanner wieder verschwunden! Da klick ich ohne böse Absicht in den Domain-Einstellungen rum und muss nachher feststellen, dass ich dem Kommerzkasper auf den Leim gegangen bin. Jetzt habe ich doch glatt ein paar Euronen abgedrückt, um tofukeule.tk käuflich zu erwerben. Wenn's hilft. Nicht mehr zu helfen ist offensichtlich der vom WM-Wahn befallenen Nation. Selbst sonst als Fußball-Ignoranten bekannte Zeitgenossen glotzen sich die Augen eckig, spielen pseudofachmännische Tippspielchen und hissen die Deutschlandflagge am PKW. Ist schon erstaunlich, welches Manipulationspotential die Medien besitzen. Dabei zieh' ich mir das Ballgetrete ja selbst gerne rein, vor allem wenn geile Gesellen wie die von T&T bis zum Äußersten kämpfen und den Favoriten ein Beinchen stellen. Wenn die Jungs nächste Woche auf dem Betze den Achtelfinaleinzug schaffen, muss ich vielleicht doch 'ne spontane Flitzeinlage starten... Zwischenzeitlich wurde dann auch die Open-Air-Saison in Gelsenkirchen eröffnet. Neben allerlei kultureller und spiritueller Kurzweil konnte in diversen tiefschürfenden Diskussionsrunden sogar was gelernt werden. Z.B. über die ostzonale Drachensteiger-Szene oder cineastische Untergrundgöttinnen wie Uschi Obermeier. Wer neben solchen geistigen Höhenflügen, dem Besänftigen Slayer! brüllender Barbaren und dem Aus-dem-Zelt-komplimentieren zuvor an selbiges Würfel hustender Holländerinnen noch Augen für das Geschehen drumherum hatte, konnte besonders hübsche Besucher beim In-den-Kopp-stecken kompletter Bierbecher oder Rockstars wie den Ripper höchstselbst beim Dio-schauen beobachten. Krasse Scheiße!

26.05.06
Das war doch mal ein amtlicher "Männertag" gestern. Schön mit 'ner Horde Geschlechtsgenossen in der Kneipe gehockt, das Aufstiegsendspiel von Hessen Kassel auf Großbildleinwand geglotzt und natürlich am hellen Tag ein paar nicht wenige Weizen auf die Ampel gegossen. Dass die Nordhessen gewonnen haben, hat den Durst auch nicht gerade geschmälert. Jetzt heißt es feste Daumen drücken, dass der KSV von den alten Männern am grünen Tisch in die Regionalliga Nord eingestuft wird. Dann hätten wir demnächst mal die Kiezkicker im Punktspiel direkt vor der Haustür - bittebitte! Übrigens gibt's in Joe's Garage doch tatsächlich echtes Astra Urtyp. Kostet zwar stolze Zwofuffzich, aber da sollte man sich trotzdem bei Gelegenheit ein paar Knöllchen einfahren. Is' immer noch günstiger, als zum Saufen extra nach Hamburg zu fahren.

21.05.06
Hallelujah! Die geilen Finnen haben den ollen "Grand Prix" gerockt, wer hätte das gedacht? Da kann man mal sehen, zu welch spektakulären Aktionen die Metalgemeinde fähig ist. Dabei war die Promotion im Vorfeld zumindest in Deutschland gar nicht so groß angelegt, und trotzdem scheinen jede Menge Banger instinktiv gewusst zu haben, was zu tun ist. Den Sieg hatten wir uns aber auch redlich verdient, nachdem wir die ganze silikongetunte rhythmische Sportgymnastik der meisten anderen Teilnehmer über uns ergehen lassen mussten. Nur aus Albanien und Monaco kamen keine Stimmen für Lordi - ich finde, diese Ignoranten sollten im nächsten Jahr ausgeschlossen werden, damit sie erstmal Nachhilfe in Sachen Rock 'n' Roll nehmen können. Alle anderen dürfen anfangen, nach geeigneten Kandidaten zu suchen. Für Deutschland könnten z.B. Kreator an den Start gehen, Celtic Frost für die Schweiz oder King Diamond für Dänemark. Das wird ein Fest! "Ein bisschen Frieden" war vorgestern, ab jetzt gibt's alljährlich Blut und Schweiß. Fuck yeah!

17.05.06
Schon mal "sauren Radler" getrunken? In Vorarlberg oder zumindest in Bludenz ist das Gemisch im Moment schwer angesagt und läuft dem auch hier zu Lande weit verbreiteten "süßen" Radler den Rang ab. Ein Selbsttest hat gezeigt, dass die Plörre wirklich ihre Qualitäten hat. Dabei wird das Bier statt mit Limo mit "Soda", also Mineralwasser gemischt. Der Gedanke lässt einen natürlich erstmal skeptisch dreinblicken, aber wieso sollte diese Kombination krasser sein als Pils mit Zuckerwasser? Eben. Ich werd mir den Sauren demnächst jedenfalls öfter geben, wenn es mal weniger dröhnen soll oder zum Runterkommen am "day after". Dazu passt übrigens sehr gut ein Vogelbeerbrand. Schmeckt wie ein leicht exotischer Obstler und ist (vom Alk abgesehen) anscheinend tatsächlich nicht weiter giftig. Wir haben es jedenfalls ohne bleibende Schäden überlebt. Ein bisschen Wandern im Hochgebirge scheint überraschenderweise sowas wie 'nen Höhentrainingseffekt zu bewirken, der sich sogar aufs Joggen auswirkt. Vorgestern lief's bei meinereinem jedenfalls so geschmeidig wie seit Wochen nicht, und das, obwohl etliche Tage lang außer Berge erklimmen kein Sport anstand. Zumindest fast... Nün ja, zwei Tage später, also heute, hat sich das mit dem Alpenschub auch schon wieder erledigt. Bin wie üblich schneckengleich dürchs Feld geschlichen, ächz...

04.05.06
Es ist vollbracht, zumindest so halbwegs. Nach einigen Wochen Übergangszustand erkämpft sich der neue PC langsam einen eigenen Charakter. Bisher läuft das gute Teil eigentlich einwandfrei, aber bis man mal so alle Programme drauf hat und die Einstellungen nach Wunsch sind, ist doch 'ne zeitlang Gewürge angesagt. Zumal ja inzwischen der Lenz schwerstens ausgebrochen ist und ich überhaupt keinen Bock habe, bei dem geilen Wetter stundenlang vorm Monitor zu hocken. Aber wem erzähl ich das eigentlich? Allerdings ist so ein DSL-Anschluss ja schon was ganz anderes. Wie teuflisch schnell geht hier eigentlich plötzlich alles? Bei dieser massiv beschleunigten Informationsflut fällt es nun noch schwerer, nicht bald völlig am Rad zu drehen. Unheilige Zeitlupe, steh mir bei!

14.04.06
Vor dem Pokalhalbfinale wäre ich mit einem 0:3 als Ergebnis ja noch ganz zufrieden gewesen. Schließlich standen die Bayern unter Druck nach zuletzt mageren Leistungen, so dass ich erwartet hatte, dass sie gegen 'nen Regionalligisten mal schön ihre Aggressionen würden loswerden wollen. Aber nix da, mit gewohnt geringem Aufwand haben sie viel zu hoch gesiegt. Dabei waren die Braun-weißen in der 2. Hälfte sogar dominierend, haben nur wie so oft die Pille nicht ins Netz befördern können. Der Kahnator hat auch einige blendende Paraden gezeigt, nachdem er zunächst in altbekannter Manier mehr durch 'ne assige Pöbelei aufgefallen war. Scheiß drauf, die Bisswunden in den bajuwarischen Waden werden bis zum Finale in zwei Wochen noch nicht ganz verheilt sein, so dass der Wundwassersmell bei den Frankfurtern hoffentlich mächtig Kampfeslust entfachen wird. Am Dienstag ist es dann wirklich so weit, dass ich in die Arcor-Hemisphäre wechsle. Bin gespannt, ob die Umstellung geschmeidig klappt. Ich weiß auch noch gar nicht, ob ich mit der neuen HP-Software diese Seiten hier so ohne weiteres bearbeiten kann. Angst! Spätestens in wenigen Jahren kommt dann als nächstes halt 'ne ganz neue Version. Prophylaktisch sag ich mal "au revoir"!

05.04.06
Die Festivalsaison ist eröffnet. Nee, open-air noch nicht, dafür wäre es wohl etwas zu früh, obwohl es zumindest in Schwabistan letztes Wochenende ziemlich lenzig war. Jedenfalls konnte man zwischen all den Autobieren und -cocktails (alten Wämser aus Waltrop hatte doch glatt die Mixutensilien am Start!) immer wieder gepflegt abdoomen in der von der Betgemeinde längst verlassenen Ex-Kirche. Die Knipserei bei Schummerlicht muss ich wohl noch ein bisschen üben, aber für einen leicht bebilderten kleinen Erlebnisbericht sollte es demnächst reichen. Am kommenden Samstag haben Solitude Aeturnus dann hoffentlich auch ihren Mikromann aus dem Heimatland und übern Teich bekommen. Wenn nicht zu viele Off-Days dazwischen lagen, während derer die Herrschaften weitere Katastrophen herauf beschworen haben...

28.03.06
Dank Heinrich dem Viertelvorzwölften geht heute ein Sack voll Bildchen unserer Fettbemmenfete von neulich online. Wenn der gute Mann mir nicht mit geschmeidigen Tools und entsprechend idiotensicheren Anleitungen auf die Sprünge geholfen hätte, würde ich mir wohl noch bis zum Sanktnimmerleinstag die Griffel blutig klicken. Aber zum Glück scheint es für jede stupide Aufgabe ein entsprechendes Progrämmchen zu geben, das einem die ätzendsten Arbeiten abnimmt. Im Zweifelsfall einfach den Gekrönten fragen! Demzufolge dürft ihr euch allerdings auch nur bei ihm beschweren, wenn galerietechnisch irgendwas kacke aussieht... Guckst du hier.

20.03.06
Joey Vera ist aber auch wirklich voll die Basshure. Am Freitag wurde der Kerl sogar in der tiefsten ruhrpöttischen Provinz gesichtet, wo er in einem Jugendclub bei der ewigen Nachwuchshoffnung re-Vision den Tieftöner zupfte. Böse Zungen stellten Behauptungen auf, dass der etatmäßige Langholzknecht unter zeitweiligem Identitätsverlust leidend irgendwo in Russland fremder Frauen Möpse mit Steve-Harris-Schriftzügen verschönert. Waltrop ist sowieso immer für Überraschungen gut. Beim letzten Mal wunderte ich mich noch über seltsame Begegnungen im fremden Treppenhaus bei nur leichtgeschürzter Aufmachung; diesmal wurden der Wohnungsbesitzer und ich erst gar nicht eingelassen. Ich nehme ja stark an, dass wieder irgendwelche Filmaufnahmen liefen...

14.03.06
Fettflecken gab's am Freitag im Hüttchen erstaunlicherweise kaum, dafür müffelt aber die Hardware ganz gewaltig. Dass in die Boxenabdeckung der Quanz zieht, ist ja noch nachzuvollziehen, dass aber ein handelsüblicher Stereoverstärker Tage später noch Rauchschwaden ausdünstet, ist schon erstaunlich. Da er noch normal funktioniert, muss es von der stundenlang eingedrungenen Fluppenluft kommen. Krass. Zum Glück hat das übrig gebliebene Schmalz nicht ein ähnliches Aroma angenommen. Tja, ein paar Leutchen mehr hätten ruhig am Start sein können, auch wenn es in unserem Alter natürlich schon mal schwer fällt, die gichtigen Knochen nach Sonnenuntergang noch aus dem Eigenheim zu schleppen. War aber trotzdem ein ganz netter Umtrunk. Vielleicht tauchen hier demnächst mal ein paar Schnappschüsse auf, falls es der PC-Umstellungs-Stress zulässt.

02.03.06
Leute, sperrt eure Muschis weg! Andernfalls drohen saftige Strafen, vorausgesetzt die Umgegend wird zum Vogelgrippe-Notstandsgebiet erklärt. Es könnte nämlich sein, dass sich der Stubenschnurrer 'nen infizierten Piepmatz einverleibt und daraufhin selber von der Pest befallen wird. Wenn er plötzlich niest und bellt ist Alarm angesagt! Ich stell' mir das jetzt so vor, dass Zivilfahnder freilaufenden Miezen auflauern und je nach Krisenstufe diese gleich standrechtlich erschießen und verbrennen oder aber verfolgen, um das Heim und so den verantwortlichen Zweibeiner auszumachen und diesen dann vor den Kadi zitieren. Könnte krass werden. Menschen können übrigens das Virus von ihren Haussäugern nur übertragen bekommen, wenn sie diese roh und am Stück verspeisen. Besser auch, man verschmäht den Siam-Salat beim Chinesen bis auf Weiteres. HATSCHI!

13.02.06
Armin Meiwes wird mir langsam suspekt. Dass er menschliche Berliner verspeist, ist natürlich auch schon krass, aber solange die Mahlzeit selbst die Vertilgung verlangt, find' ich das nicht so verwerflich wie manch anderes Essverhalten. Jetzt zickt der Wüstefelder aber aus dem Knast heraus 'rum und verklagt jeden, der irgendwelche Schlachtgeschichten verbreitet. Alter, dicke Kohle scheffeln, oder was? Soll er froh sein, dass er selbst bisher nicht von der Metzgerinnung wegen Copyright-Verletzung angezeigt worden ist. Neulich im Ruhrpott bin ich doch glatt in einen David-Lynch-Film geraten. Keine Ahnung, wie ich da hin gekommen bin. Jedenfalls war es ziemlich unheimlich in dem fremden Treppenhaus. Dann hat auch noch ein ganz komischer Vogel die Tür geöffnet und rückwärts gesprochen. Es hätte nur der fiese Kleinwüchsige gefehlt, um die Szenerie abzurunden. War ich froh, als ich zurück zum Absinth-Affenmann auffe Bude gefunden hatte!

01.02.06
Bildchen rechts: So geschmeidig kann Tierschutz aussehen, mein lieber Herr Gesangverein! Da freut sich der Kampfstier und dem Torero geht das Messer in der Tasche auf... Freude bereiten auch die Veranstalter des Burg-Herzberg-Festivals mit ihren Verpflichtungen. Als wenn sie mit The Gathering nicht schon eine fette Überraschung aus dem Hut gezaubert hätten, setzt die Ankündigung eines Greg-Lake-Gigs dem Fass die Krone auf. Da gehen die ebenfalls auf dem Plan stehenden UFO und Uli Jon Roth (inkl. Francis Buchholz und Scorpions-Klassikern) fast im Vorfreudentaumel unter. Die Balinger Kopfschüttler stehen diesem aber nicht nach und besorgen es uns mit einem oberamtlichen Paket feinstem Stadionrocks/-metals. Zum Genießen: Whitesnake, Foreigner, Y & T, Jon Oliva, Exodus, Armored Saint, Flotsam And Jetsam, Leatherwolf, Count Raven - und 7 Positionen sind noch offen! Auweia, wer überwacht bloß meinen Alkoholgenuss? Sommer, komm bald!

25.01.06
I WERD NARRISCH!!! 3:1! 3:1!! 3:1!!! ST. PAULI: Ein Wintermärchen. Kann mich mal jemand kneifen? Da hockt man sich mit einem gediegenen Restbestand ASTRA Urtyp vor die Glotze, um den grandiosen Abschied im Pokal-Viertelfinale zu zelebrieren - und dann gewinnen die Wahnsinnigen schon wieder. I WERD NARRISCH!!! Äh, das sagte ich schon. Natürlich waren das vollkommen irreguläre Bedingungen, wie Herr Schaaf (blööök!) ganz richtig bemerkte. Da wurde ja gar nicht mit einem Ball sondern mit einer leeren ASTRA-Knolle gekickt. Warum hat der Schiedsrichter das nicht unterbunden? Außerdem haben 12 Sanktpaulianer gegen 10 Bremer gespielt. Allerdings hat Ivan Klasnic vergessen, entsprechend auch ein braun-weißes Dress anzuziehen. Hoffentlich hat das kein Nachspiel für ihn. Vor allem, wo er nachher im Interview auch noch eingeräumt hat, dass die Bremer einfach schlechter waren... Wann ist noch mal das Finale in Berlin? Darf ein Regionalligist eigentlich das eigene Stadion mit in die Hauptstadt nehmen? Die Holzaufbauten vom Millerntor hätte man doch ganz easy mal eben an die Spree verfrachtet, und nachher wäre auch genug Platz für ein neues Rund in St. Pauli. Aber das will man ja gar nicht. Warum eigentlich nicht? Wie auch immer, ich schau jetzt mal nach, wann im Olympiastadion das DFB-Pokalfinale steigt. Skol!

11.01.06
Ozzy lebt! Ich hab ihn eigenäugig gesehen. Ach, der war ja noch gar nicht tot... Jedenfalls spielt er jetzt mit unbekannten Musikern in kleinen Kaschemmen wie dem Fiasko in Kassel. Und er hat sich nicht nur liften lassen, sondern ist auch wieder besser bei Stimme, so dass er ohne Endloshall auf dem Mikro auskommt. So fit wie letzten Samstag hab ich ihn seit Dekaden nicht erlebt, mein lieber Schwan! Wenn ihr mal ne angebliche Coverband namens OZZMOSIS irgendwo angekündigt seht, geht auf jeden Fall hin, denn das ist der Echte. Und macht die Mäuler auf, denn es regnet Popcorn.

04.01.06
Freunde der Sonne, seid bereit für die fulminanten Ereignisse! Möge 2006 den wirtschaftlichen Aufschwung, die vegane Revolution mit einhergehendem Weltfrieden, Aufstieg und Pokalsieg für den FC St. Pauli, den Finaltriumph für Trinidad/Tobago bei der WM, die Psychotic-Waltz-Reunion und das Pilsener im Trinkschlauch bringen. Alles wird gut. Gerade rechtzeitig zum Verfallsdatum wurde die ergraute Tante 2005 in der Rabenvilla zu Kirchditmold in den Harz gekickt und ohne viel Brimborium von der Nachfolgerin mit der 6 am Ende ersetzt. Unseren nicht mehr ganz so taufrischen Jahrgängen entsprechend wurde der Raclette-Geselligkeit gefrönt, Pilsener in kleinen Flaschen (und eher geringen Mengen) gesoffen und lustigen Weisen aus dem Volksempfänger gelauscht. Wenn mir tags darauf nicht noch der kümmelige Likör arg in den Gliedern gesteckt hätte, man hätte von einer durchweg beschaulichen Neujahrsbegrüßung sprechen können. 2005 haken wir mal ab, nicht ohne Mini-Rückblick auf die tonträgermäßig beeindruckendsten Veröffentlichungen, die dankenswerterweise meine schmalzverkrusteten Gehörgänge durchdringen konnten, als da wären: COMMUNIC: "Conspiracy In Mind", ISOLE: "Forevermore", RIVERSIDE: "Second Life Syndrome", NEVERMORE: "This Godless Endeavor", REDEMPTION: "The Fullness Of Time". Diskussion zwecklos.

22.12.05
Aus gegebenem Anlass doch noch mal Fußball-Palaver: Die Kiezkicker sind unglaublicherweise schon wieder über sich hinaus gewachsen und haben im Pokal-Achtelfinale 4:3 nach Verlängerung gegen die leidenschaftslose Söldnertruppe von Hertha gewonnen! Und wie!! Es war kein glücklicher Duselsieg sondern ein nach großem Kampf verdient heraus gespielter Triumph, oder wie es heutzutage stereotyp im Journalistenjargon heißt: "Eine Begegnung mit offenem Visier auf Augenhöhe". Wie geil ist das denn? Kaum zu glauben, phänomenal, einfach brillant! Hamburg ist braun-weiß! Somit haben sich die Jungs ein fettes Vorbereitungsspiel auf die Rückrunde gegen Deutschlands offensivstärkstes Team von Werder Bremen erkämpft. The return of mighty Ivan, viel früher als gedacht. Möge er gnädig sein und seine Paradesturmkollegen zur Mäßigung anhalten. Diesmal gibt es kein Vertun, das Match muss einfach im Öffentlich-Rechtlichen laufen. Besser schon mal die Astra-Vorräte kühl stellen... Forza Sankt Pauli!!!

19.12.05
Hört, hört: Mr. Devon Graves gibt im aktuellen Rock Hard überraschenderweise zu Protokoll, dass er eine Psychotic-Waltz-Reunion bei stimmigen Konditionen für 'ne machbare Sache hielte. Scherzhaft angebotene 100.000 Flocken als Lohn für eine Show beim RH-Festival würde er mit Kusshand nehmen und mit den anderen Bandmitgliedern brüderlich teilen. Is' klar. Einen so fetten Betrag macht aber mit Sicherheit niemand locker, und außerdem fragt sich, was die Jungs in San Diego (oder wo immer es sie inzwischen hin verschlagen hat) darüber denken. Da sich aber bisher fast jede Band nach zwischenzeitlicher Auflösung wieder zusammen gefunden hat, würde ich fast meinen Allerwertesten darauf verwetten, dass es auch bei PW eines Tages so weit ist. Ob ich dann abgehe wie 'n Zäpfchen, wird sich zeigen müssen. Dabei bin ich aber bestimmt, wenn es mich bis dahin nicht zerrissen hat. Alldieweil sollten wir uns zeitgenössischeren Kulturgipfeln widmen. Normalerweise ist Schwarzwurzeliges ja nicht so meine Baustelle, aber in vorliegendem Fall wiegt die Wucht der musikalischen Genialität einfach zu schwer, als dass ich es ignorieren könnte. Die unglaublichen Samowar waren kürzlich livehaftig auf deutschen Brettern zu beknien. Blöderweise hat mich eine unaufschiebbare Milzvorhofanamnese vom geplanten Besuch des Konzerts in Stahlgurgel a. d. Metze abgehalten, aber zum Glück war Major Tom anderweitig vor Ort. Lest seinen Bericht und weint bittere Tränen ob des Versäumens dieses Jahrhundertereignisses.

12.12.05
Falls sich am Samstag jemand gewundert haben sollte, warum in Thüringen keine Polizeidienststelle erreichbar war, muss das daran gelegen haben, dass alle Beamten in Erfurt im Einsatz waren. Fast jeder St.-Pauli-Anhänger hatte seinen eigenen Staatsdiener. Auch am Einlass zum Stadion wurde man sehr intim inspiziert, allerdings wurde es zumindest nicht so weit getrieben, dass auch die Körperein- und Ausgänge näher unter die Lupe genommen worden wären. Bier- und Schweineriemenverkäufer agierten aber von hinterm hohen Zaun aus - vor irgendwem müssen die dort Angst gehabt haben. Vielleicht hat sich bis Erfurt noch nicht rumgesprochen, dass die braun-weißen Fans in der Regel mit die friedlichsten sind. Leider hat es auf dem grünen Rasen nicht so richtig geklappt, obwohl die Anfeuerung ordentlich war. Von unserer nordhessischen Fraktion tat sich besonders Herr Bassenpflug wenn auch nicht immer ganz textsicher so doch lautstark hervor und ließ einmal mehr seine Rautenvergangenheit vergessen. Der Kampf für eine bessere Liga wird dann im nächsten Jahr fortgesetzt. Erstaunlicherweise gibt es von Hochstift doch ein trinkbares Bier, nämlich das alkfreie "Drive". Gleich fünf Flaschen davon hab ich am Freitag bei Saxon im Kreuz hintereinander weg geperlt, und selbst die letzte hat noch geschmeckt. Da fragt man sich, was die Brauerei anstellt, um das so genannte Pils derart zu verunstalten. Womöglich ist "Drive" das eigentliche Endprodukt des Brauprozesses, dem dann Alkohol und Ekelsubstanzen zugesetzt werden, um ein vermeintlich "richtiges" Bier in Umlauf bringen zu können. Anders kann ich mir den Geschmack der Plörre im Moment nicht erklären.

04.12.05
Onkel Paule, der die legendären ersten beiden Iron-Maiden-LPs einträllerte, hat mal wieder einen kleinen Abstecher nach Deutschland gemacht, um ein verlängertes Wochenende mit drei Shows anzureichern. Das Spezielle dabei war, dass er seine Musiker nicht mitbrachte, sondern Einheimische verpflichtete, die ansonsten unter dem klangvollen Namen re-Vision ihr Unwesen treiben. Ne geile Aktion, dass die wohlbekannten Ruhrpott-Kollegen die Klassiker zusammen mit dem Originalsänger zockten. Beim von mir beehrten Gig in Bochum lief das Ganze auch sehr rund und sorgte für einen Schweiß treibenden Abend, bei dem das überraschend zahlreich anwesende Publikum gut in Wallung gebracht wurde. Besonders die Rhythmus-Fraktion wusste sich in Szene zu setzen. Bassgott Gonzo ließ mit souverän-hingebungsvoller Bühnenrand-Performance Herrn Harris nicht im Geringsten vermissen, während Drumtier Töffel hochmotiviert auf sein Kit eindrosch und so Paule zu den wohl schnellsten Versionen seiner Songs trieb, die er je darbieten musste. Die reichlichen Huldigungen seitens der Fans schienen den Stöckeschwinger derart verzückt zu haben, dass er glatt seine abschließende Blankzieh-Nummer vergaß. Beim nächsten Mal dann aber hoffentlich wieder!

27.11.05
Hätte ich in meinem jugendlichen Überschwang mal nicht so viel Werbung für den Keep-it-true-Bericht gemacht. Beim Betrachten des Geschreibsels von einem anderen PC aus fiel nämlich auf, dass die Bilder teilweise den Text verdeckt haben. Peinliche Sache, aber wer kann schon ahnen, dass verschiedene Browser zu solch abweichenden Darstellungen neigen? Ich will hoffen, jetzt passt alles. Am Donnerstag Abend hab ich mir Plants Robert in der Frankfurter Jahrhunderthalle gegeben. Die Örtlichkeit selbst war schon sehr beeindruckend, mit die edelste Konzerthalle, die ich bisher betreten durfte. Leider hatte das Ambiente aber auch 'ne Menge Schicki-Micki-Flair, was von großen Teilen des ältlichen, unrockigen Publikums noch unterstrichen wurde. Zum Glück ließ sich der Meister selbst nebst Band dadurch nicht negativ beeinflussen und bot eine sehr amtliche Vorstellung. Da er nun auch nicht mehr gerade der Jüngste ist, geht er natürlich nur noch bedingt ab wie 'n Zäpfchen, wirkt aber noch sehr flockig und ist vor allem gut bei Stimme. Was die Optik betrifft, beeindruckte er mit weiterhin fülliger Matte (wenn die echt ist, Hut ab!), nur sollte er sich vielleicht zwecks Brustverkleinerung mit Carlo von Tiedemanns Schönheitschirurgen in Verbindung setzen... Abgesehen von den mal wieder obligatorischen Samples und ein, zwei etwas hüftsteifen Versionen alter Led-Zep-Klassiker war es auf jeden Fall 'ne feine Sache, die Legende mal live gesehen zu haben. Sehr denkwürdig auch die Rückfahrt über schneeverwehte, verstopfte Pisten. Ich dachte schon, ich schaffe es nie mehr, aber nach gut sechs Stunden hatte ich die Strecke Frankfurt-Hersfeld dann doch irgendwie bewältigt.

16.11.05
Das vergangene Wochenende verdient ein paar würdigende Worte. Kulturell hochwertig ging es am Freitag mit einem Konzertchen im Colos-Saal los, wo sich Destruction und Candlemass die Ehre gaben. Erstere konnten die eher schwachen Eindrücke der letzten Live-Erlebnisse halbwegs korrigieren, indem sie ein sauberes Teutonenthrash-Brett zockten. Als Überraschung kam beim letzten Song der Messiah persönlich als Gast auf die Bühne, was 'ne witzige Anekdote war. Anschließend mit seiner eigenen Band stieg das Niveau natürlich nochmal erheblich, denn Candlemass sind halt mit die Geilsten. Auch wenn es der Kuttenträger mit seinen ständigen "Hey, hey!"-Anfeuerungen während der Instrumental-Passagen eindeutig übertrieb und ein paar wenige bangende Kollegen ab und zu nervten, da sie unglaublich viel Platz für ihre Verrenkungen brauchten, war's insgesamt ein feiner Konzertabend. Auch die Hin- und Rückreise gestalteten sich dank der Begleiter Hugo und Kutte sehr kurzweilig. Intensive Erörterungen zum Thema "Knerbelsex" und überraschende Pinkelpausen ließen die 300 km jedenfalls ratzfatz vorüberziehen. Am Samstag stand eigentlich nur ein gemütlicher Spieleabend mit Larsianeasy auf dem Programm, der allerdings dank Kümmel gewisse bewusstseinserweiternde bzw. im weiteren Verlauf -verengende Qualitäten offenbarte. Wer hätte gedacht, dass dieses als Altemännerschnaps verschriene Likörchen so gut munden würde? Ganz fix war die Flasche geleert, so dass die Trivial-Pursuit-Fragen immer mehr zu unüberwindbaren Hürden wurden. Abends darauf hätten auch zwei Liter von dem Zeug nicht gereicht, um sich den Auftritt von Lotto King Karl schön zu trinken. Myri und ich sind ja nur hin, weil gewisse Waldhessen seit geraumer Zeit als Knöpfchendreher bei dem Herrn tätig sind. Dass die Mucke so grausig sein würde, hätten wir aber nicht vermutet, sonst hätten wir garantiert keine 20 Euronen dafür abgedrückt. Was stand noch gleich auf den Plakaten? "Born To Rock"? "Play To Lose" hätte es weitaus besser umschrieben. Da half selbst der häufig wiederholte Griff zur Fassbrause nicht.

09.11.05
Gerade habe ich eigenhändig einen Eingriff an meinem nicht mehr ganz so taufrischen PC vorgenommen. Die BIOS-Batterie musste dringend mal erneuert werden. Ich will hoffen, dass die gehäuften Abstürze jetzt der Vergangenheit angehören und das Kistchen wieder verlässlicher schnurrt. Andernfalls kann es sein, dass hier ne längere Funkstille einkehrt, weil ich diverse Hardware an die Wand geklatscht habe... Dabei gäbe es doch einiges zu berichten, z.B. übers Keep It True - Festival vom letzten Samstag. Da sind wieder Gestalten rumgesprungen, dass es eine wahre Wonne war. Und einige wirklich feiste Altmetall-Combos haben hemmungslos gezeigt, wo der Frosch die Locken hat, alter Falter! Vielleicht demnächst mehr dazu. In der Vogelsberger Gegend scheinen ein paar seltsame Kreaturen ihr (Un)wesen zu treiben (okay, das war uns schon länger klar). Äh, ich meine solche tierischer Herkunft. Die geschmeidige Mone hat nämlich höchstselbst bei einer kürzlichen Radtour die rechts zu begutachtenden Fellträger abgelichtet. Wohl gemerkt, auf ner Weide im Nachbarkreis und nicht im Frankfurter Zoo. Weiß zufällig jemand, ob das Lamas sind? Wenn nicht, was dann? Chimären aus geheimen Genlabors? Klärt uns auf.

27.10.05
FUCK YEAH!!! Die Braun-Weißen können doch Fußball spielen, und wie! Mit 4:0 haben sie den in dieser Saison noch ungeschlagenen Tabellenführer der 2. Bundesliga VfL Bochum aus dem Pokal gekegelt. Kaum zu glauben. Garantiert das geilste Spiel der Kiezkicker seit Jahren! Jetzt fehlt nur noch die richtige Auslosung fürs Achtelfinale, dann können wir uns endlich mal wieder mit 'ner Kiste Astra vor die Glotze hängen und Millerntor live zelebrieren. Eher schockierend dagegen die Nachricht, dass Jeff Martin bei The Tea Party ausgestiegen ist. Damit wäre die Band im Eimer! Und das, wo ich doch erst vor ein paar Tagen von der himmlischen Vision einer gemeinsamen Tour mit Dead Soul Tribe heimgesucht wurde... Da hier die bildenden Künste ja auch nicht zu kurz kommen sollen, möchte ich auf die gerade entdeckte Homepage von Karin Frank hinweisen. Ihre Kreationen sind ja mal sowas von ausdrucksstark und auf den Punkt gebracht - kann gut sein, dass einige von den entsprechenden Pics auf diesen Seiten hier in Zukunft noch zu Verschönerungszwecken auftauchen werden.

22.10.05
Himmel hilf, die Vogelgrippe steht vor der Tür! Könnte man zumindest meinen, wenn man auch nur ansatzweise irgendwelche Medien verfolgt. Jetzt ist es schon so weit, dass das Freilandgeflügel in die Ställe muss. Hat auch jemand bedacht, was mit den zahlreichen komischen Vögeln passieren soll? Was wird z.B. aus dem Batman? Der Kerl badet gern mal seine Hände in anderer Federvieh Kot (gut gegen Warzen und Furunkel), da ist 'ne Ansteckung quasi programmiert. Hoffentlich schreiten die Behörden rechtzeitig ein...

17.10.05
Die Lollswoche wäre ohne größere Verluste überstanden (mal abgesehen von ein paar verschütt gegangenen Gehirnzellen), jetzt heißt es wieder Leber regenerieren. Die Erkenntnis bleibt jedoch, dass der Montag für unsereins immer schon am hellen Nachmittag beendet ist und wilde Karussellfahrten, auch im halbwegs nüchternen Zustand, bisweilen für früher nicht gekannte Mulmigkeit in den mittleren Körperregionen sorgen. Hat da jemand was von Alterserscheinungen gesagt? Fußball ist gerade kein sehr erhebendes Thema. Der FC St. Pauli hat im so wichtig geredeten Spiel beim neuen Tabellenführer in Kiel satte vier Stück eingeschenkt bekommen. Das selbst gesteckte Ziel 2. Liga ist erstmal in weite Ferne gerückt. Auch der heimische Lieblingsverein SG Hessen kommt überhaupt nicht in die Gänge, verliert nach 2:0-Führung und zwei Gelb-Roten gegen Bebra noch 2:6. Immerhin haben die drei kühlen Radler bei hübschem Sonnenschein auf dem Sportgelände bestens gemundet. Angeblich gab's gerade einen "Fleischskandal" mit falsch deklarierten Tierteilen. Ich versteh' die Aufregung nicht ganz, denn das als Hundefutter vorgesehene Zeug scheint den Konsumenten geschmacklich ja nicht negativ aufgefallen zu sein. Außerdem sind Knochen, Schwarten, Gesäuge und ähnliche Leckerlis doch auch in regulären Erzeugnissen. Haut euch den Ekelfraß ruhig in den Kopp, ich genieße lieber 'ne feine Keule vom Tofuhuhn. Noch ein kleiner Nachtrag zum Progpower: Die Welt ist doch eine gute, denn es gibt nach wie vor keine diebischen Psychotic-Waltz-Fans. Das vermeintlich entwendete Shirt fand sich am Ende in der Kühlbox wieder... No comment!

09.10.05
Vogel des Jahres 2006 wird: der Kleiber! Wieso wissen die das eigentlich jetzt schon? Zugegeben, der kleine Schlingel flitzt wirklich imposant die Bäume kopfüber runter, was er bis nächstes Jahr vermutlich nicht verlernt haben wird. Was aber, wenn der Baumpieper es ihm nachtut und dabei noch "La Paloma" zwitschert? Oder wenn der Buntspecht Anfang Januar mit 'ner einarmigen Riesenfelge am Ast seines Domizils aufwartet? Dann kriegen die Herren Juroren aber garantiert Muffensausen! Weniger lustig: Die DIGNITAS macht 'ne Filiale in Deutschland auf und einige Politiker vor allem der angeblich "christlichen" Parteien sehen sogleich das Ende der abendländischen Kultur angebrochen. Am liebsten wollen sie den Verein gleich per Gesetz aus dem Weg räumen. Dabei wird es höchste Zeit, dass es auch deutsche Volksvertreter langsam mal auf die Reihe kriegen, Fragen der Selbstbestimmung am Lebensende befriedigend gesetzlich zu regeln. Ich find jedenfalls die Situation in der Schweiz oder in Holland weitaus geschmeidiger als bei uns.

28.09.05
Klarer Sieger beim Wettbewerb "Loser der Woche" wurde Carlo von Tiedemann (61). Der Kerl hat ja schon früher mit unsäglich penetranter Moderation ätzender Fernsehshows genervt, aber jetzt haut er es nochmal richtig raus. Erst muss ich lesen, dass er 'nen tierquälerischen Zoo in Lübeck finanziell unterstützt (da sollten sie lieber die Regionalligafußballer einsperren, damit die nicht laufend gewinnen), nun hat er sich auch noch die Brust verkleinern lassen. Carlo, warum nur? Deine geilen Möpse waren doch dein einziges Kapital! Gestern war ich zum ersten Mal im fuldischen Kulturkeller, wo End Of Green gerockt haben. Ein netter Schuppen ist das. Man sollte sich jedoch nicht dazu hinreißen lassen, Alsfelder Rathaus Pilsener zu bestellen. Das hat zwar nen schicken Bügel am Flaschenhals, wird anscheinend aber erst gar nicht gekühlt und schmeckt dann dementsprechend mal überhaupt nicht. Selbst nach vorherigem Genuss zweier Portionen (Solitude) Maternus fühlte ich mich angewidert, und das will schon was heißen! Dass insgesamt kaum 45 Zahlende eine Band unterstützen wollten, die immerhin vor Kurzem Platz 99 in den Albumcharts belegt hat, ist auch eher beschämend. Aber es ist ja leider nix Neues, dass das gemeine Volk lieber 50 € und mehr für satte Großverdiener ausgibt, statt für kleines Geld den hungrigen Untergrund zu unterstützen. Werd ich nie kapieren. Fulda ist übrigens ganz schön verpennt. Schon um 19 Uhr scheinen die Bürgersteige hochgeklappt zu werden. Sucht man vorm letzten Zug nach HEF noch nach einem Etablissement, das einem den verdienten Absacker kredenzen könnte, wird man in der einzigen Kneipe unter Hinweis auf Betriebsschluss abgewiesen. Außerdem werden die Züge geschoben statt gezogen. Da soll man nicht durcheinander kommen...

19.09.05
Tofukeule geht online. Das Konzept ist die Konzeptlosigkeit. Für den ganzen Rotz hier gibt es keinen Plan - was nach Meinung eines Einzelnen auf diesen Seiten erscheinen sollte, erscheint halt. Und ist tags darauf vielleicht schon wieder verschwunden, wer weiß? Regelmäßige updates wird es sicher nicht geben. Das Ganze ist halt lediglich eine unter Millionen bedeutungsloser Websites. Es lebe der Datenmüll!

nach oben