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The Gathering - The West Pole Tour

HsD, Erfurt, 23.1.2010

Irgendwie war es schon schon ein denkwürdiger Abend: Unsereins seit Ewigkeiten mal wieder mit vollbesetztem PKW zu einem Konzert unterwegs, darunter Jonas, der mit 13 sein erstes Erlebnis mit professionell rockender Band beschert kriegen sollte, und dann auch noch die erste Post-Anneke-Tour für The Gathering.

Als wir um kurz nach 9 einliefen (Myri musste bei Larsianes ja noch 'ne Kaffepause einlegen), waren Autumn, die laut Rita und Volker punktgenau begonnen hatten, bereits am Musizieren. Und was die Vorgruppe zum Besten gab, klang wirklich nicht übel. Ich würde es mal mit "The Gathering light" umschreiben wollen, da doch eine deutliche Nähe zum Stil der Hauptband nicht zu überhören war, ohne dass allerdings deren Qualität und Tiefgang  erreicht wurde.

Frontdame Marjan hatte wohl auch schon die eine oder andere Performance Annekes miterleben dürfen, da manche Bewegung von selbiger abgekupfert inspiriert zu sein schien. Erwähnenswert auch noch der Gitarrero zur Rechten, welcher mächtig Spaß am Posen hatte. Alles in allem eine kurzweilige Angelegenheit mit eingängigem Songmaterial, was das Publikum zu respektablem Schlussapplaus veranlasste.

Eineinhalb Becks alkfrei später startete dann das Hauptprogramm wenig überraschend mit "When Trust Becomes Sound" gefolgt von "No One Spoke". Das ließ sich gleich sehr flockig an, allerdings war ich doch sehr irritiert, plötzlich good old Hugo statt Marjolein am Bass zu sehen. Dass letztere zu Beginn der Tour verhindert war, wurde auch nicht wirklich aufgeklärt, nur dass ihr Vorgänger trotz Krankheit für die Wummerfrequenzen sorgen sollte. Nun denn, allzu lang konnten wir uns an ihm nicht erfreuen, denn ein paar Songs später musste er das Handtuch werfen, da sich womöglich einige Schließmuskel nicht länger unter Kontrolle halten ließen.

Ausgerechnet "Great Ocean Road" folgte, dem man den fehlenden Bass deutlich anmerkte. Trotzdem machte die Band noch das Beste aus der Situation, ließ evtl. das eine oder andere Stück weg bzw. sprang Frank mit entsprechenden Keyboardparts in die Bresche, damit es "untenrum" nicht völlig entblößt klang.

So war natürlich schwer einzuschätzen, was nun von TG mit neuer Chanteuse zu halten ist. Dass Silje wohl kaum die einzigartige Präsenz Annekes würde erreichen können, dürfte von vornherein klar gewesen sein. Mir hat ihr etwas schüchterneres Auftreten jedenfalls ganz gut gefallen, und auch stimmlich fand ich ihre Darbietung weitgehend überzeugend, wenn auch bei den schwierigsten Passagen wie bei "In Motion #1" die Grenzen erreicht wurden. Trotzdem ist sie aus meiner Sicht 'ne geignete Sängerin, um Göttergaben wie "Even The Spirits Are Afraid " oder "Marooned" zu interpretieren und so Teil der einzigartigen Magie dieser Band zu werden. Wobei allein Gitarrenmeister René schon für so viel Gänsehaut sorgen kann, dass es vielleicht ganz gut ist, wenn die Frontfrau mal nicht die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Das zahlenmäßig erschreckend kleine Publikum sah es in der Mehrheit anscheinend ähnlich und applaudierte so vehement, dass The Gathering nach der vermeintlich letzten Nummer doch nochmal nachlegten - allerdings lässt sich meinem schwammigen Hirn leider keine Info zum Rausschmeißer mehr entlocken, schade drum. Das Ende vom Lied: Lars beginnt mit Komplettierung des TG-Backkatalogs, Jonas lässt sich inmitten der beiden Sängerinnen ablichten. So wird's was!

Tofukeule, Januar 2010

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