12.04.21
Zwei Wochen Urlaub am Stück, sowas hatte ich wohl lange
nicht. Und das mitten im Endlos-Lockdown mit Ausgangssperre
und allen Schikanen. Es ließ sich halt nicht mehr
aufschieben. Die Auszeit gestaltete sich aber trotz allem
recht fluffig, zumal das Wetter wenigstens in der ersten
Hälfte prima mitspielte. Von Montag bis Freitag war ich
tatsächlich täglich in der Pampa unterwegs, wahlweise zu Fuß
oder mit dem Fahrrad. Ich funktionierte meine Bude also zur
Ferienwohnung um, was denkbar einfach war, nämlich reine
Kopfsache. Dann sollte man sich jeweils am Vorabend schon
einen Plan für den bevorstehenden Ausflug zurecht legen,
sonst besteht nämlich die Gefahr, dass man in den Tag
hineinschlunzt und den rechtzeitigen Absprung verpasst.



Highlights meiner Ausflüge könnten gewesen sein die
Weinbergtour bei Hünfeld, das Geradel durch den nördlichen
Landkreis zu Schloss Rittershain oder natürlich die
Gruppenwanderung am Karfreitag zur Ibrakuppe. Andererseits
gestalteten sich auch die Extratouren Point Alpha und
Milseburg (mit Neuschnee) sehr erhebend. Im Grunde wurde es
immer gut, sobald ich nur draußen war. Natürlich gefällt
auch mal ein Tag in der gemütlichen Butze, wenn draußen die
Schneestürme toben, aber hängen bleibt davon ja eigentlich
nichts. Halbwegs spannend sind zurzeit auch kleine
Spaziergänge aus triftigem Grund nach 21 Uhr, obwohl selbst
dann noch die Straßenbeleuchtung hell erstrahlt. Hier und da
laufen einem sogar andere Frischluftfans über den Weg.



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28.03.21
Letzten Samstag fuhr ich mit der Bahn nach Kassel, just am
Tag der großen Demo dort. Der Zug war nur schwach besetzt,
erst in Wilhelmshöhe leitete die Polizei eine große Zahl
Menschen neu hinein und gesellte sich noch selbst dazu, so
dass es mit Abstand Halten vorbei war. Eine fast schon
nostalgisch anmutende Situation entstand. Anschließend
taperte ich ein bisschen durch die Stadt, die Sonne
schien, und auf dem Friedrichsplatz herrschte eine
tatsächlich angenehme, belebte und friedliche Stimmung.
Hernach hatte Sascha zum Glück Zeit für einen spontanen
Frühschoppen. Bei Warburger Weißbier und edlen Weisen von
Anneke und Eivør genoss ich den Sozialkontakt mit der ganzen
Familie. Vielleicht hätte ich trotzdem mal die Kundgebung
beobachten und neutral berichten sollen, denn die
Standard-Medien haben ja wie üblich eine verantwortungslose
Ansammlung rechter Spinner aus der Veranstaltung gemacht.
Meine Eindrücke von der Atmosphäre am Rande waren eher
andere, was diverse Videos und Berichte jenseits des
Mainstreams unterstreichen. Klar dass da bei Manchen auch
die Nerven blank liegen und sich einige zweifelhafte
Gestalten einfinden. Aber den Protest pauschal in die
Naziecke zu stellen, scheint mir ziemlich fragwürdig. Eher
wundert mich langsam, warum nicht schon viel mehr Menschen
ihrem Unmut gehöriger Luft machen, Kritikpunkte am
Regierungshandeln gibt's ja nun wahrlich genug. Am Ende
finden sie womöglich raus, dass die Maßnahmen doch mehr schaden
als nutzen, dann stehen wir aber da. Chef-Pharmalobbyist
Jens S. prophezeite ja bereits als alles losging, dass wir
einander viel zu verzeihen haben würden. Irgendwie dann doch
erschreckend weitsichtig der Mann...


Aber jetzt kommt ja endlich der Frühling mit vielen
Festivals, Stadionbes... Äh, lokalen Trips zu Fuß oder
Fahrrad, allein oder in Kleingruppen, was ja wie gehabt auch
immer schön ist. Soziale Highlights nicht ausgeschlossen,
wenn man wie neulich in Arzell ne halbe Stunde mit
wildfremder Frau auf ner Bank in der Sonne Ausflugsziele in
der Nähe bespricht. Womöglich entwickelt sich ja noch ne
größere Szene aus Pampafreaks, die Wald und Flur bevölkern,
erste Ansätze lassen sich schon manchmal erkennen.


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06.03.21
Kurz nach dem letzten Eintrag gab's nochmal Winterfreuden
bei einer sonnigen Sonntagswanderung mit Lars durchs
gleißend weiße Fuldatal, wo wir Skiläufern und
Eishockeyspielern begegneten. Mit Glühwein und Doldensud im
Gepäck ließ es sich trotz Minusgraden ganz unverfroren
stundenlang draußen bestens aushalten. Eine Woche drauf fing
bereits der Frühling heftigst an. Zwar hielten sich noch
größere Schneeflächen, aber bei gut 15 Grad am Nachmittag
war eine Fahrradtour nach Breitenbach an den zugefrorenen
Silbersee mit das Beste, was man anstellen konnte. Damit
schlugen wir zum ersten Mal seit unserem juvenilen Zeltlager
in den Achtzigern dort wieder auf, was uns nur leicht
melancholisch stimmte. Die Selbstverpflegung klappte
Jahrzehnte später mindestens ebenso gut wie damals, als die
Eltern noch Material liefern mussten.



Die lockdownmüden Viruskrieger kriegen die Fesseln nun etwas
gelockert, aber nur vielleicht. Mit den "Inzidenzen" lässt
sich ja schön jonglieren, so dass völlig unklar bleibt, was
von dem hingeschluderten Stufenplan zu halten ist. Dass bis
Ostern nix groß gehen würde, ließ sich im Dezember schon
raushören. Aber danach - bringt das große
Schnelltestmassaker mehr Normalisierung, oder wird's eher
noch schlimmer? Nix Genaues weiß man nicht. Meine Hoffnungen
ruhen darauf, dass die Exekutive rechtzeitig vor der
Bundestagswahl gut dastehen will und bis dahin alles toll
wird. Mal langsam für die Festivals im August planen...


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13.02.21
Letztens hab ich den heurigen Winter schon glorifiziert,
dabei kam er am vergangenen Wochenende erst so richtig
wuchtig in Fahrt. Schnee ohne Ende, von den Bergen bis ins
Tal, in einem Ausmaß, wie wir es seit vielen Jahren nicht
mehr erlebt haben. Vor allem auch kein anschließend direkt
einsetzendes Tauwetter, sondern Dauerkälte vom Feinsten, die
Minus-20-Grad-Marke wurde gerissen. Gar zum ersten Mal hab
ich wetterbedingt am Montag spontan Urlaub nehmen müssen, da
es aussichtslos schien, den Weg zur Arbeitstelle überhaupt
nur anzutreten. War auch eh viel besser, draußen herum zu
staksen, um sich die weiße Bescherung anzuschauen. Es fühlte
sich dann an den folgenden Tagen noch an, als wäre man
irgendwie ver(r)eist, weil es draußen so ganz anders wirkte
als üblich.



Ganz anders wird einem nach wie vor natürlich auch
angesichts des zum drölfzigsten Mal verlängerten
Endlos-Lockdowns. Immerhin gibt's für Einige bald ein
bisschen "Würde zurück", wenn sie sich endlich wieder
professionell die Haare schneiden lassen dürfen. Angeblich
wurde der Schwarzmarkt so groß, dass die Eröffnung der
Salons hygienische Gesamtvorteile bringt. Können sie mich
nicht mit gemeint haben, denn mein coiffeuristischer Einsatz
bei einem Mitglied der vulnerablen Gruppe hat nachweislich
keinerlei Infektionsgeschehen nach sich gezogen. Der
politischen Argumentation folgend würde ich aber mal in den
Raum stellen, dass das Trinken in der Kneipe mit
Hygienekonzept wahrscheinlich sicherer ist als
unkontrollierte Zusammenkünfte in muffigen Privatwohnungen.
Also besser mal zumindest jene Pinten öffnen, wo sich noch
ein handlungsfähiger Wirt ausfindig machen lässt.

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25.01.21
Wenn sonst schon nichts stattfindet, zumindest am Winter kan
man sich im Lockdown erfreuen. Ob auf der Wippershainer
Höhe, an der Hammundeseiche oder am Soisberg, schon kurze
Spaziergänge machen mit zünftig Schnee immer Freude, selbst
wenn man wie im letzteren Fall auf dem Rundkurs stellenweise
schon fast kriminell tief einsackte und die einbrechende
Dämmerung inmitten der Pampa für leichte Panik sorgte.
Mehrstündige Wanderungen waren auch wieder drin, einmal solo
zur Haukuppe, und dann in zwei Zweiergruppen von Hersfeld
nach Schenklengsfeld. In beiden Fällen tatsächlich mit mehr
weißer Pracht als ziemlich genau ein Jahr zuvor auf dem
Brocken. Kann von mir aus noch ein Weilchen so bleiben, auch
wenn dadurch die Fahrradsaison noch nicht wirklich in Gang
kommt.





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10.01.21
Sieh an, wenn die Situation am ungünstigsten ist, klappt es
endlich mal wieder mit ein bisschen Feierei zur Jahreswende.
Kontaktbeschränkungen, Quarantäne, Ausgangssperre, Alk- und
Feuerwerksverbot, Gastrolockdown, etc. stellten zumindest
auf dem Papier eine echte Herausforderung dar, der wir uns
unerschrocken und hygienisch vorbildlich stellten, um im
kleinen Kreis an der frischen Luft eine gediegene
Feuerzangenbowle nebst Erfrischungsgetränken zu schlürfen.
So wurde es ein sehr erquickliches Minimeeting im Hersfelder
Vertriebenenstadtteil, wo ansonsten wie auch im Zentrum
höchstens geringfügige Feieraktivitäten zu erahnen waren.
Auf dem Linggplatz herrschte um Mitternacht jedenfalls
gähnende Leere, die lediglich vom Glockengeläute und einigen
wenigen Böllern aufgelockert wurde. Keine Menschenseele
traute sich vor die Tür oder auch nur ans offene Fenster,
ich hab's selbst überprüft. Höchst seltsam, aber eigentlich
schon auch angenehmer als das übliche Feinstaubmassaker. Der
Neujahrstag hingegen wirkte recht gewöhnlich, also verpennt
wie immer. Meine kleine Wanderung zum Aventinus-Frühschoppen
am gleichen Ort wie vorabends war schon auf dem Hinweg durch
den Wald ein heikles weil völlig matschiges Unterfangen.
Zurück wählte ich die vermeintlich gefahrlose Variante,
hatte aber auch dort mit äußerst schmierigem Geläuf zu
kämpfen, was mir gleich am ersten Januar eine schmerzhafte
Muskelverletzung einbrachte. Ein denkwürdiger Jahreswechsel
mit teils großartigem Soundtrack, Highlight: Sorcerer!



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Entdistanzierungsvisionen
- 01.05.21 Maiwanderung
- 13.05.21 Himmelfahrtskommando
- 22.05.21 Amphiumtrunk, Nordsternpark
- 05.06.21 KSV Hessen vs. SSV Ulm
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Ohralbegehr
- Accept: "Too Mean To Die"
- Pain Of Salvation: "Panther"
- Dread Sovereign: "Alchemical Warfare"
- Echosoul: "The End Of Darkness"
- Living Death: "Metal Revolution"
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"Ist
der Mensch nicht ein komisches Tier? Er tötet Millionen wild
lebender Tiere und tut gleichzeitig alles, damit es seinen
Haustieren gut geht. Er bringt Milliarden von Nutztieren um
und isst sie. Das wiederum bringt Millionen von Menschen um,
weil der Verzehr all dieser Tiere zu degenerativen - und
letztlich tödlichen - Krankheiten wie Herzleiden,
Nierenleiden und Krebs führt. Daher quält und tötet der
Mensch Millionen weiterer Tiere, um diese Erkrankungen
heilen zu können. Anderswo auf der Welt sterben Millionen
von Menschen an Hunger und Unterernährung, weil die Nahrung,
die sie ernähren könnte, dafür verwendet wird, Nutztiere zu
füttern. Und währenddessen sterben manche Leute an zynischem
Gelächter angesichts dieser absurden Menschheit, die
dermaßen unbekümmert und brutal tötet, um dann einmal im
Jahr Karten zu verschicken und um „Frieden auf Erden“ zu
bitten."
(Vorwort aus "Old MacDonald’s Factory Farm" von C.
David Coats)
"Die Weltlandwirtschaft
könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Das
heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."
(Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter)
"Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders
feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine
Nebenform menschlicher Geisteskrankheit."
(Theodor Heuss, erster Bundespräsident der BRD)
"Ich habe meine gesamte Jugend buchstäblich in
Kotze, Scheiße, Urin, Kakerlaken, Bandwürmern und
sterbenden, verwesenden Katzen verbracht. Auch das Essen
wurde in entsprechender Art zubereitet."
(Tom Gabriel Warrior, TRIPTYKON)
"Man kann einzelne Menschen lieben, aber die
menschliche Rasse im Ganzen ist das Allerletzte. Sie ist
durch und durch verkommen."
(Lemmy Kilmister)
"Die Menschen werden niemals frei sein, bis man
nicht den letzten König mit den Eingeweiden des letzten
Priesters erdrosselt hat."
(Denis Diderot, 1713-1784)
"Life is not the opposite of death. Death is the
opposite of birth, life is eternal."
(Stan Ambrose in ANATHEMAs "Presence")
"It's just so beautiful. It was eternity, it's like I
was always there, and I will always be there, that my
existence on earth was just a very brief instant. I could
say that I was peace, I was love, I was the brightness; it
was part of me."
(Joe Geraci 1981, wie in ANATHEMAs "Internal Landscapes")
"Menschen schlagen die Zeit tot, bis sie sich
revanchiert"
(Stanislaw Jerzy Lec)
"Die Welt ist ein Gefüge verschwindend kleiner
Zuckungen"
(Willard Van Orman Quine)
"My name is Mohr, any questions!!?"
(Der Graue aus Marsberg auf internationaler
Vorstellungsrunde)
"Nie wieder Einbecker Urbock, da tun einem die
Klicker weh."
(Gero Hase beim morgendlichen Erwachen nach einem im
Bockbierrausch jäh gescheiterten Anbaggerversuch)
"Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den
Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt
hätte."
(Woody Allen)
"Alle haben gedacht, ich sei tot. Ich selbst
auch."
(Tom Angelrippers Gedankenwelt nach krassem Bühnensturz)
"Mein Kopf ist nicht
Ihr Tanzplatz!"
(Helga K. beim Privat-Brainstorming im Kreise der
Arbeitskollegen)
"They probably had shit
running down their legs, but you couldn't see it under the
marvellous gowns!"
(Ronnie James Dio über romantische Aspekte des Mittelalters)
"Abseits is', wenn
dat lange Arschloch zoo spät abspielt."
(Hennes Weisweiler über Günter Netzer)
"Es war ein wunderschöner Augenblick, als der
Bundestrainer sagte: <Komm Steffen, zieh deine Sachen aus,
jetzt geht's los.>"
(Steffen Freund, ehemaliger Nationalspieler)
"Man darf ein Album erst frühestens 15 Jahre nach der
Veröffentlichung beurteilen. Alle, die wir über Musik
schreiben, tun das ja nur aus einem sozialen Reflex heraus.
Wären wir cool, würden wir 20 Jahre lang die Fresse halten."
(Fenriz hat mal wieder recht)
"Ich komme aus der Gosse, da wird man entweder
Zuhälter oder Fußballprofi."
(Deniz Naki)
"Wenn ich das sehe, wie die Paulianer
hier in
unserem Stadion feiern, dann könnte ich kotzen."
(hsv-Sportchef Bastian Reinhardt, 16.2.2011)
"Ein Fußballer sollte gelernt haben, seinen Ärger
zu bezähmen, seinen Mitmenschen gegenüber umsichtig sein,
sich keinen unlauteren Vorteil verschaffen, bereits den
Anschein von Betrügerei als unehrenhaft betrachten und im
Fall einer Niederlage heitere Gelassenheit zeigen."
(N. Lane Jackson, Gründungsvater des Corinthian FC) |
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