Schoten Spaltsoja Sojabrei

Hauptfeld

Palaver zum Tage

Seitan Tofub(r)uch Erb.Info
           
Aktuelle Häppchen, halbfrisch serviert
Frischtofu Startseite tk classics
     

 

Hammer of Doom IV (2010)

30.11.23

Beim großen KSV Hessen tat sich vor der Saison ja so einiges. Die Professionalisierung sollte vorangetrieben werden, also wurde Sören Gonther, Millerntor-Legende und eloquenter Teilzeitexperte in Funk und Fernsehen, zum Geschäftsführer Sport & Finanzen ernannt. Und dann kaufte der Schrecksbacher Jung eifrig ein und krempelte den Kader gehörig um. Begeisternder Fußball mit Tempo und Offensivdrang sollte es werden, der die Massen ins Auestadion locken sollte. Klappte zunächst auch ziemlich gut, am 8. Spieltag stand man auf Tabellenplatz 6 mit nur drei Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter. Gegen Topmannschaften wie die Stuttgarter Kickers oder Eintrachts Zwote konnten die Jungs mithalten, der Zuschauerzuspruch war selbst bei beschissenstem Wetter teils beachtlich, wenn auch das Laufpublikum nach wie vor hauptsächlich bei großen Namen wie dem OFC aus den Löchern gekrochen kommt, um den Stammfans die knappen Biervorräte streitig zu machen. Ab Ende September war dann aber zunehmend der Wurm drin, sieben Niederlagen in acht Spielen inkl. Offenbarungseid beim 1:5 gegen den Nachwuchs vom VfB Stuttgart, es musste was passieren. Clublegende Tobi Damm wurde als verdienter Trainer schließlich entlassen, nun ist Alex Kiene am Ruder, ausgestattet mit einem 3-Jahres-Vertrag, und ohne Nebenjob. Die ersten beiden Heimspiele liefen zwar nicht berauschend, endeten aber emotional hochwertig jeweils siegreich mit 3:2. Gucken wir mal, was draus wird. Skeptisch werde ich ja, wenn in solcher Situation schon irgendwelche Drittligaambitionen in mittelfristiger Zukunft geäußert werden. Kann auch arg in die Hose gehen, und zack kickt man wieder nahezu pleite in der Hessenliga.

Nichtsdestotrotz ist es mir stets ein Vergnügen, den Block 35 zu entern, und mit gut befeuchteter Kehle hochqualifiziert rumzupöbeln. Sascha kann das natürlich noch viel eindringlicher, während Richie drauf achtet, dass die Contenance gewahrt bleibt und nicht etwa die Senioren fünf Stufen weiter unten vergrault werden. Letztens fand sich sogar eine größere Reisegruppe aus Hersfeld direkt hinter uns ein, ist mir in all den Jahren noch nicht untergekommen. Einmal heißt es dieses Jahr noch mitbibbern gegen Aalen, anschließend wohl Saisonabschluss bei Costas am Tresen, bevor dann im März aber wirklich alles viel besser wird.

05.11.23

Anfang September trug es sich zu, dass auf den Wiesen hinter Oberhaun wieder johstockmäßig gefeiert wurde. Wer schon mal Teil der Gemeinde war, weiß dass dort nicht gekleckert wird. Im Stile eines Festivals gab's wieder alles, was das Freiluftherz begehrt. Neben Speis, Trank, Camping und coolem Volk vor allem ein amtliches Bühnenprogramm mit Schwerpunkt gestonertem Rock nebst zahlreicher Schlenker in abseitigere Richtungen. Nicht weniger als ein Dutzend Bands spielten für den guten Zweck, nämlich den Anwesenden ein großartiges Wochenende zu bereiten. Erstmal galt es jedoch, die Sintflut in den Griff zu bekommen, im Vorfeld goss es nämlich ohne Ende. Entsprechend alle Hände voll zu tun hatten die tapferen Veranstalter, die es aber irgendwie schafften, ein völlig aufgeweichtes Gelände bespielbar zu halten. Respekt, das klappte bei den hochmotivierten Johstocklern maximal gut, viel besser als bei manchen hauptamtlichen Veranstaltern. So fuhr ich bei langsam nachlassendem Regen am Freitag mit dem letzten Linienbus gen Hauneck, Chanti von weiter her saß sogar auch in selbigem. Die Wiese zeigte sich dann tatsächlich maximal H2O-gesättigt, man musste quasi Inselhopping betreiben. Aber Mynd, der nicht zu verpassende Hauptact des Abends, war bald startklar und legte sodann den erwartet hochklassigen Gig aufs Parkett. Vielleicht schien ihr Sound ein bisschen kopflastig im Vergleich, aber dank der fluffigen Spielfreude der Jungs passte es dann doch zum Anlass. Da hatte sich das Kommen ganz sicher schon gelohnt. Die B.S.T.-Jungs ließen sich dann auch schon mal blicken und machten einen entspannten Eindruck. Anschließend zog ich mir noch die nächste Band rein, müssten Riot In The Attic gewesen sein, die gut einen grooven ließen. Nicht weit nach Mitternacht suchte ich den Fußweg heimwärts auf, dauerte ja auch noch eineinhalb Stunden.

Tags darauf konnte ich Lars als Mitkommer gewinnen, wieder ging es per Bus aufs Dorf. Das Wetter zeigte sich inzwischen recht sommerlich-sonnig, doch der Festival-Untergrund hatte noch keine Anstalten gemacht, sich irgendwie zu erholen. Umso lustiger, den einen oder anderen Stunt bewundern zu können. Als wir ankamen, zockten gerade Cupzilla, die einen sehr angenehmen, fluffigen Sound zum Besten gaben, es ließ sich gut an. Auch bei Giant Dwarfs And Black Holes danach wieder eine Dame am Mikro mit ebenfalls überzeugend gezocktem Material. Wo kommen nur all die coolen Bands her, um hier in der Pampa aufzuspielen? Nun hatten b-s-t leichtfertig ihren Slot mit Smokemaster getauscht, da diese wohl noch am Abend zurück nach Köln fahren wollten. Nachdem letztere also entsprechend Zeit rausgeholt hatten, hatten sie umso mehr davon, um einen ellenlangen Soundcheck durchzuführen. Dieses geriet leicht enervierend, schließlich war es eh schon nach Neun. Aber als sie dann loslegten, entspannten sich alle wieder, vor der Bühne wurde es recht voll. Auch dies ein cooler Gig. Nun stand aber noch das Highlight an, Hamburg's finest. Irgendwann so nach halb Zwölf durften die fünf doomigen Vier endlich loslegen, eventuell brauchten sie deswegen ein paar Minütchen, um richtig auf Betriebstemperatur zu kommen. Dann drückte und zog es aber wieder ganz erheblich, gerade "Aufgabe" und "Die Nacht" gingen verdammt tief. Gegen Ende des Auftritts, man war eh kurz vorm Haluzinieren, trug sich gar Unglaubliches zu. Einige Schelme zündeten auf dem Bühnendach ein Feuerwerk. Pyro für b-s-t, wie schräg war das denn? Da stehst du 7 Kilometer von deiner Behausung entfernt irgendwo auf einer völlig matschigen Wiese hinterm Dorf, überall coole Leute, eine der geilsten Doom-Bands zockt, und oben gibt's Feuerwerk. Abgefahrener Traum. Kurz vor Eins müsste der Spuk vorbei gewesen sein, Lars und ich begaben uns gut angezündet auf den Marathon nach Hause. Ein Gang wie durch tiefsten Treibsand. Einer machte noch Faxen und lag eine Weile auf der Straße rum. Bettgang um 3 Uhr. Welch formidable Party, shine on, Johstockers!

15.10.23

Wenn ich mich nicht verzählt habe, war ich von Anfang August her innerhalb von acht Wochen sechsmal in der Goldgrube. Dabei musste ich High Spirits mit Raven sogar ausfallen lassen, weil der Körper malad war, wäre sicher auch ein amüsanter Abend geworden. Ansonsten kann man feststellen, dass es eigentlich nur bei Pentagram ziemlich voll im Club wurde, und das zu Recht. Nicht nur präsentierte sich Bobby in überraschend nüchterner Form, auch gab sich Victor Griffin mal wieder die Ehre, seinen untoten Compagnon zu begleiten. Und so kam man in den Genuss einer der geilsten Doomklampfen wo gibt, die den ganzen Klassikern ordentlich Dampf verlieh. Ein mehr als amtlicher Auftritt, der weiterhin kein Ende für die alten Haudegen befürchten lässt.
Wenige Tage vorher, man hatte sich kaum vom HOA erholt, schlug der Tyrant mit Jag Panzer auf. Dort hätte ich ja auch größeren Zuspruch erwartet, aber die Zuschauerzahl blieb im überschaubaren zweistelligen Bereich. Trotzdem wurde gut abgeliefert, auch wenn die Stücke des neuen Albums bei mir kaum zündeten. Zum Glück bekam ich natürlich genug der altbekannten Klopper der Marke "Black" oder "Chain Of Command", die in Verbindung mit ein paar Hellen für einen formidablen Altherren-Metalabend sorgten. Nach wie vor ein Rätsel bleibt nur des Tyrants Frise...

Auch eher intime Atmosphäre herrschte Montag abends bei Blind Illusion. Der Truppe wurde ich dank Mohr ja erst  mit der neuesten Scheibe gewahr, die ziemlich überzeugen kann. So kam man in den Genuss technisch anspruchsvollen Liedguts, das durchs Auftreten des Chefs an der Front enorm unterhaltsam geriet. Biedermann und die Brandstifter zauberten etlichen Anwesenden ein lang anhaltendes Grinsen in die Visage, ein optimaler Start in die Woche demnach.
Wiederum an einem Montag, direkt nach dem Storm Crusher, schleppte ich mich angeschlagen in den güldenen Keller, vor allem um die kurzfristig als Support dazugestoßenen Flame, Dear Flame zu bewundern. Auch nüchtern war es ein Genuss, den himmlischen Weisen zu lauschen, wenn auch ein kaum zu bändigendes Feedback hin und wieder störte. Hoffentlich ist von den magischen Braunschweigern noch viel mehr zu hören und zu sehen. Sehr vergnüglich geriet auch der anschließende Smoulder-Gig. Frontnixe Sarah Ann gab wie immer alles, exzentrisch as fuck. Kann ich mir nicht jeden Tag geben, hier und heute jedoch sehr gut.

Nicht minder extrovertiert agierte Sarabeth von Tower, die uns schon in Wurz beeindruckt hatte. Das Quintett aus New York dürfte eines der heißesten Eisen im Feuer des wahren Metal darstellen, versprüht es doch eine unbändige Power. Was sie selbst so zu schlauchen scheint, dass sie als Headliner nur 40 Minuten lang Gas geben konnten, dann war schon Schluss. Das war mir dann doch ein bisschen mager, möge man ihnen die Leviten lesen. Selbst der lokale Support von Future Shock brachte es auf ne ähnliche Spielzeit, obwohl Sven am Mikro gerade erst neu eingearbeitet wurde. Machte Lust auf mehr.
Schließlich gab's vorm Feiertag noch eine doppelte Dosis Metal vom Fass. Steel Shock hatten ne ordentliche Portion Schlager parat, schon grenzwertig, aber lustige Vögel. Ein Warlord-Cover schraubte das Niveau in unerwartete Höhen. Auch nicht gerade klischeearm rockten Iron Kingdom, zeigten aber deutlich mehr Biss. Die noch halbwegs jungen Kanadier traten ordentlich Arsch, es fehlten nur ein paar herausragende Songs. Nun wird es wohl November bis zum nächsten Ausflug an die Eisenschmiede.

02.09.23

Es muss ja nicht immer was mit Metal sein, so kam Lars auf die schräge Idee, den Waldecker Liedersommer im Hunsrück aufzusuchen. Nach dem hastigen Genuss einiger Kaltgetränke war ich leicht zu überreden, und so trafen wir eines sonnigen Samstags in der dortigen Hippiekommune ein. Unser Zelt war schnell hingeworfen, so dass wir flugs das erste Koblenzer Bräu am Hals hatten. Auf der urigen Freilichtbühne konnten wir uns dann gemütlich Schwarzhumoriges von Falk, Scharfsinniges von Lennart Schilgen, sowie Tabuloses von Miss Ellie reinziehen, alles sehr unterhaltsam, witzig und kulturell hochwertig. Polkageist trafen zum Schluss nicht mehr so ganz meinen Geschmack, weswegen ich mich vorzeitig in die noch schnarchfreien Gemächer zurückzog. Anderntags war dann noch Gelegenheit zum Wandern bei über 30 Grad, aber in der schattigen Baybachklamm ließ es sich einigermaßen aushalten. Einer der schönsten Rundwanderwege, die ich bisher beschreiten durfte, alles lauschig und malerisch! Man konnte also von einem mehr als gelungenen Wochenende sprechen, als wir mal was ganz Anderes unternahmen.

11.08.23

Zu Beginn des Sommers häuften sich die speziellen kleineren Freiluftevents. So zog es Lars und mich zum ersten Mal nach Büßfeld zum M.I.S.E Open Air, dank Gonzo standen wir sogar auf der Gästeliste. Der Kollege half bassmäßig nämlich bei Odium aus, die dort scheinbar schon öfter zugange waren. Kompetent wie er zocken kann, fiel dann auch gar nicht auf, dass er nur Ersatz war, alles wirkte wie aus einem Guss. Ein gelungener Auftritt der alten Recken aus dem südlicheren Hessen jedenfalls, und auch der Rest des Festivalsamstags machte wirklich Freude. Gar nicht mal so kleine Namen bevölkerten die geräumige Bühne, wie Motorjesus, Benediction oder Legion Of The Damned, wobei aber vor allem die entspannte Atmosphäre und das malerische Festivalgelände punkten konnten. So freuten wir uns mit Gonzo und Macke, an einem so netten Ort zusammengetroffen zu sein, unterstützten die Veranstalter nach Kräften durch erhöhten Getränkekonsum, und schafften es früh, uns auf der benachbarten Wiese abzulegen. Den entsprechenden Termin für's nächste Jahr sollten wir vormerken.

Zwei Wochen später ging es wieder in die Pampa, diesmal noch viel näher ins Grüne bei Gerterode. Wir latschten zu Fuß durch den Wald und durchs Rohrbachtal, schließlich hieß es standesgemäß "Wander's Rock". Die verschlungenen Pfade spuckten uns tatsächlich bei einem liebvoll hergerichteten kleinen Festivalgelände aus, es mutete einigermaßen unglaublich an. Unglaublich auch der Eintrittspreis, zumindest für Nichtmitglieder des ausführenden Vereins. Getränke waren zwar inkludiert, aber so viel konnten wir dann doch nicht ins uns reinschütten, um auf einen halbwegs vernünftigen Schnitt zu kommen. Vielleicht musste ja die Gage für die auswärtigen Bands reingeholt werden, denn die heimischen werden so viel nicht verlangt haben. Für die NoNotes sollte es mal wieder der letzte Gig gewesen sein, Hein nahm die Sache auch ernst, ansonsten aber hätte mehr Publikum am frühen Freitag ganz gut gepasst. Viel mehr Nasen wurden es auch später nicht, trotzdem legten die Heavy Beatz einen Auftritt hin, der auch einem amtlichen Lollsrock gut zu Gesicht gestanden hätte. Die Rammstein Cover fand ich dann eher nur so halb essentiell, bevor uns Serdar per Shuttle nochmal zum Keller brachte. War schon irgendwie ein spezieller Abend, wenn auch zu speziellem Preis.

15.07.23

In der zweiten Maihälfte fanden gleich drei sehr amtliche Konzerte in der Goldgrube statt, man ist dort ja inzwischen Einiges gewohnt. Dienstags bei Crowbar war es am vollsten, nahezu ausverkauft wohl. Dabei ist Herr Windstein ja bekanntermaßen eher Kurzarbeiter, was angesichts seines fortgeschrittenen Alters und der vokalen Herangehensweise allerdings auch verständlich ist. An der Performance gab's dann auch wenig zu motzen, eine gute Normalform sei den Herren attestiert. Klassiker wie "All I Had (I Gave)" oder "I Have Failed" goutiert man halt immer wieder gern, und schön war's zu sehen, dass damit sogar jüngeres Volk bespaßt werden kann. Unglaublich auch fast, dass die schrägen Church Of Misery als Support dabei waren. Anscheinend sind die Japaner nach wie vor von Serienmördern besessen...

Samstags darauf erschien eine weitere doomige Legende in Person von Wino. Wo ich auch mit zahlreichem Besuch gerechnet hatte, ergab sich eine kaum halb gefüllte Goldgrube, seltsam. Lag's am angekratzten Image des Herrn, oder doch eher am Songmaterial? Denn genau genommen gibt's nicht so arg viele unsterblich herausragende Evergreens von The Obsessed (oder den drölfzig anderen Inkarnationen des Winoschen Bandzirkus). Viele coole Riffs bekam man zu hören, garniert mit der rockstarigen Aura des Frontgauls, viel mehr aber auch nicht. Was trotzdem für einen feinen Abend gut war. Den Sascha und ich auch nötig hatten nach dem nachmittäglichen Besuch des Auestadions. Ja, der Klassenerhalt stand nach dem Spiel tatsächlich fest, aber souverän geht anders. Zur Pause 2:0 gegen den abgestiegenen Tabellenletzten aus Koblenz geführt, am Ende 2:3 baden gegangen. Die Erlösung brachte ein Homburger Siegtreffer in der Nachspielzeit gegen Konkurrent Worms, die große Party blieb trotzdem aus. Wird in der kommenden Spielzeit hoffentlich alles besser.

Das Beste kam mal wieder zum Schluss, erneut ein Dienstag Abend mit drei illustren Kapellen. Blood Star heizten gleich sehr gut ein, ohne vorher groß bekannt gewesen zu sein. Einfach kompetent gemachter melodiöser Metal mit souveräner Dame am Mikro. Dann Artillery, die alten unkaputtbaren Dänenthrasher, deren jüngerer Sänger ein wenig überheblich wirkte, während der Rest der Truppe gewohnt stoisch die Instrumente bearbeitete. So muss dass auch sein, denn schließlich gab's haufenweise Noten zu spielen. "By Inheritance" und "Khomaniac" bleiben selbstverständlich auf ewig die geilsten Nummern. Von welchen Exciter zahlreiche mehr auf Lager hatten. "40 Jahre Heavy Metal Maniac" lautete das Motto, und Dan Beehler ist immer noch fit wie ein Mittvierziger, wenn auch stimmlich seit langem etwas schwach auf der Brust. Aber scheiß drauf, schließlich hören wir auch nicht mehr so gut. Wahnsinn wie viele Hits die Band veröffentlicht hat, von "Stand Up And Fight" bis "Long Live The Loud" ergoss sich ein einziger Kessel voller Chartbreaker über's faltige Volk. Bei der Zugabe "Iron Fist" musste ich leider los, um den verdammten cantus zu erreichen, aber immerhin gab's beim Getränkemarkt kurz vor Mitternacht noch Wegzehrung zu ergattern. Pounding Metal!

17.06.23

Der Mai ließ sich gut an, nicht nur wettermäßig. Diesmal begaben wir uns zu dritt auf Bierwanderung im Frankenland, nachdem sich kurzfristig noch eine hervorragende Unterkunft gefunden hatte. Was vom Donnerstag übrig blieb, nutzten wir zur Verköstigung der Güßbacher Brauerzeugnisse gleich vor Ort, wo es im Windschatten der BAB-Lärmschutzwand hübscher war, als es sich anhört. Sogar lecker veganen Flammkuchen gab's dort auf dem Dorfe. Den Abend ließen wir ausklingen beim Ausschank des erstaunlich großen Sportzentrums. Freitag dann der eigentliche Wandertag, wir fuhren mit dem Linienbus in die Pampa, Notverpflegung befand sich im Rucksack. Denn auch bei bestem Frühlingswetter hatten längst nicht alle Anlaufstellen geöffnet. Mal musste der 24/7-Bierautomat herhalten, mal machte der Wirt überhastet kurz nach Geschäftsbeginn gleich wieder zu, weil ein paar graue Wölkchen vorbeizogen. Nichtsdestotrotz bekamen wir natürlich genug leckeres Stöffchen zu trinken, und mit Rita und Lars wurde es wie immer sowieso lustig. Den Samstag verbrachten wir in Bamberg, alright. Erst vorm Hofbräu, dann im Biergarten auf nem Hügel mundete es vorzüglich. Vor Beginn des Abends musste ich mich allerdings vorab in die Gemächer zurückziehen, da die Leber zumachte. Die beiden Genossen konnten derweil weitere drölfzig Gezapfte genießen und anschließend noch vom Fass der Vermieter naschen, das nenne ich Kondition. Prima Kurzurlaub mal wieder.

Das Wochenende drauf rief mich der Doom gen Westen. Im urigen Helvete Metal Club legten b-s-t nach ein wenig Vorprogramm einen astreinen Gig aufs Parkett. Fünf leidenschaftlich vorgetragene Songs lohnten allein schon den Weg nach Oberhausen, auch wenn man natürlich immer Lust auf mehr hat. Immerhin gab's anschließend noch die inzwischen live häufiger anzutreffenden Servants To The Tide, die mir an diesem Abend kodexlastig wie selten klangen. Dank "Footprints" kam in mir andererseits aber auch der Wunsch nach einem reinen Warning-Coverset auf, wäre ja vielleicht was für ein zweites Standbein. Zu guter Letzt sorgten noch Midnight Force mit kauzigem Metal für Kurzweil, bevor ich Mülli nach einem Abschiedsvitamalz zur Heimfahrt über die Route durch den tiefsten Pott entließ.

Anderntags ging es weiter nach Tilburg, was sich nah anhörte, sich dank Deutscher Bahn aber gehörig zog. In Holland floss der Schienenverkehr dann geschmeidig, die kontrollierte Durchdigitalisierung des öffentlichen Lebens im Nachbarland fand ich allerdings recht gruselig. Im Little Devil konnte man sich zum Glück aber analog wohlfühlen, nicht nur wegen der 50 Artikel umfassenden Bierkarte. Zum ersten Mal wurde ich Zeuge eines B.S.T.-Gigs im fremdsprachigen Ausland, was Heikos Kodderschnauze natürlich weniger gelegen kam, auf Englisch dafür recht putzig anmutete. Dass ausgerechnet dort dann "Ride On" wegfiel, nicht ganz so geschickt. Trotzdem wieder ne astreine Performance der Jungs. Ansonsten fesselten mich nur die wie immer groovesicheren Magma Rise wirklich, während Officium Triste als Headliner gerade nicht das waren, was ich gebraucht hätte. Dafür war die Atmosphäre im  und um den Club herum aber wunderbar, der Tag geriet wieder viel zu kurz. Was man von der Rückfahrt in der vom kurzfristig abgesagten Kurzfristwarnstreik gezeichneten Bahn leider nicht behaupten konnte.

Rock Hard Festival 2023

18.05.23

Inzwischen ist der Frühling so richtig in Gang gekommen, und mit diesem folgen die Events offensichtlich Schlag auf Schlag. Ende April konnte ich zumindest der ersten von zwei kurz aufeinander folgenden Shows der großartigen Sanhedrin in der Goldgrube beiwohnen. Die Band hat in den letzten drei Jahren zum Glück nichts ihrer brillanten Energie verloren und konnte wieder vollends begeistern. Anschließend sorgten zwar Visigoth für noch intensivere Publikumsreaktionen, was aber sicher einfach der größeren Theatralik geschuldet war. Insgesamt wieder ein Spitzenabend  an der Eisenschmiede, dem im cantus noch ein brüderlich geteiltes Wegebier mit Gerrit aus M. folgte.

Zwei Tage später kam dann endlich der zigfach verschobene Auftritt Hagen Rethers in der Orangerie zu Fulda zur Durchführung. Der Meister führte einem wieder im Plauderton die ganzen Unzulänglichkeiten des eigenen Wohlstandslebens vor Augen, nicht ohne den einen oder anderen verkappten Schenkelklopfer einzubauen. Erstaunlicherweise bekam regierungsseitig aber allenfalls die FDP ein paar Breitseiten ab, ansonsten kritisierte er immer noch an Mutti Merkel herum. Nach all den Verwerfungen der letzten Jahre hätte ich da doch einige Updates erwartet, so wurde es eine eher ernüchternde Vorstellung meines einstigen Helden. Sahen anscheinend etliche Zuschauer ähnlich, denn es verließen Dutzende bereits vorzeitig den Saal.

Die folgende Nacht geriet ziemlich kurz, denn am frühen Morgen stieg ich mit Lars in den ICE gen Hamburg. Seit Jahren stand wieder ein gemeinsamer Besuch des Millerntors an, bestens getimet nach zwei jüngsten Niederlagen und dem wohl vorzeitigen Ausscheiden im Rennen um die oberen Plätze. Gegner Arminia brauchte noch jeden Punkt, bot aber bis auf die Schlussphase eine recht maue Vorstellung. Trotzdem wurde es hinten raus eng, nachdem die Braunweißen aus ihrer immensen Dominanz nur zwei Tore machten und der DSC gegen Ende einmal traf. Trotzdem natürlich ein hochverdienter Heimsieg und zu zweit ein merklich schöneres Stadionerlebnis, als wenn man nur sich nur solo das Ganze reinzieht. Zufälligerweise hatten wir abends auch noch gutes Programm, denn b-s-t luden zum zweiten Hamburg City Doom. Leider konnten sie selbst nicht auftreten, genug doller Doom kam trotzdem zum Zug. Servants To The Tide scheinen langsam richtig ins Rollen zu kommen, spielen nun des öfteren live, und das mit ziemlich eindrücklicher Epik. Auch wenn wir den Anfang verpasst hatten, hat's mir sehr gefallen. Die Qualitäten Funeral Fukks sind inzwischen hinlänglich bekannt, und wieder wurde es eine hochmelodiöse Messe vom Feinsten. Auch die beiden gröberen Kaliber Dust und Eremit konnten mich an dem Abend mindestens teilweise abholen, so dass es ein komplett gelungenes Schlurfevent wurde. Der gute Besuch im Bambi sollte unbedingt eine Fortsetzung des kleinen Festivals anzeigen.

23.04.23

Dieses Jahr bekam ich es endlich mal auf die Reihe, mich standesgemäß an einem der zahlreichen Ostermärsche zu beteiligen. In Kassel kamen mehrere hundert Friedensbewegte zusammen, die im Demozug eine Stunde lang durch die Stadt zuckelten, um anschließend vorm Rathaus noch eine längere Kundgebung abzuhalten. Das Ganze wirkte ziemlich old school, die Teilnehmer kamen wohl hauptsächlich aus dem "linksalternativen" Spektrum, vom Outfit und den mitgeführten Symbolen sah es zumindest danach aus. Wahrscheinlich war die Beteiligung größer als in den Jahren zuvor, trotzdem hätten es ruhig ein paar Leute mehr sein können. Direkt im Anschluss passte es hervorragend, zum Anpfiff rechtzeitig im Auestadion zu sein, wo Astoria Walldorf mit einer 3:0-Packung souverän nach Hause geschickt wurde.

Nicht ganz so toll lief es bei unserer einzigen Auswärtsreise in die Barockstadt Lehnerz, wo nach zähem Ringen immerhin ein Punkt erkämpft werden konnte. Nicht nur Sascha nahm den Weg aus Hessens Norden auf sich, vor Ort trafen wir auch noch auf Axel und Björn, so dass wir tatsächlich zu Viert ins städtische Stadion pilgerten. So gesehen ganz schön, wenn das Fuldaer Konstrukt in der Regionalliga aufläuft, um einen mehrköpfigen Ausflug auf die Reihe zu bekommen. Gestern dann wieder ein Heimauftritt bei bestem Frühlingswetter, welches die Ulmer Spatzen zu waghalsigsten Flugmanövern inspirierte. Daran fand auch der Unparteiische Gefallen, und stimmte ein ums andere Mal fröhlich tirilliernd ein. Gar manchem Zuschauer schien dies ein Dorn im Auge zu sein, besonders Teile des Lehrkörpers gerieten arg in Schimpflaune...

Auch enorm mein kleiner Spaziergang zum SV Unterhaun, dessen relativ neue Sportstätte ich ja noch nicht aufgesucht hatte. Gegen den Spitzenreiter aus Michelsrombach hatten die Gastgeber in Hälfte eins so gut wie nichts eintgegenzusetzen, lagen 0:3 hinten, um zumindest den zweiten Durchgang mit 1:0 für sich zu entscheiden. Insgesamt ein unfassbar intensives Spiel auf höchstem Niveau, womöglich sollte man öfter die Kreisliga A Hünfeld/Hersfeld begutachten.

30.03.23

Beim Hersfelder Fußball ist ja schon lang auf nix mehr Verlass, mittlerweile trägt sogar der FSV Hohe Luft bisweilen Heimspiele im Hessenstadion aus. Was natürlich am endlich nutzbaren Kunstrasen liegt, der herhalten muss, wenn das heimische Geläuf wie zurzeit dank Daueregens einfach nicht bespielbar ist. Man fragt sich beim Besuch des künstlichen Grüns allerdings, ob beim Bau wohl niemand irgendwelche Zuschauer eingeplant hat, denn man muss mit einem schmalen Streifen zwischen Auslinie und Fangzaun vorlieb nehmen, nicht mal ein einfacher Aluhandlauf zum Abstützen des Bierarms ist vorhanden. Was wiederum dazu führt, dass man ganz nah dran ist und man fast im Trainerteam und den Ersatzspielern aufgeht. Hat was. Im neulichen Fall hätte der designierte Absteiger sogar fast nen "Heimsieg" gegen die fallsüchtige Truppe aus Oberzell gelandet. Als Ersatz für die nicht vorhandene Stadiongaststätte empfiehlt sich übrigens die auf kurzem Wege erreichbare Borschtschschmiede um die Ecke.

Unter der Woche mal ein Konzert zu besuchen, das nicht gerade auf kurzem Weg wie die Goldgrube zu erreichen ist, fällt zusehends schwer. Wenn man verabredet ist und schon Tickets hat, kann es aber doch funktionieren. Lars nahm mich dienstags mit nach Frankfurt zu Long Distance Calling, das musste ja gut werden. Dachten sich außer uns nicht so arg viele, denn der Vorverkauf lief derart bescheiden, dass der Gig von der Batschkapp ins Nachtleben verlegt wurde. Der Ticketpreis blieb bei Mitte 40 Euro, schon krass. Wie erwartet war's dann nahezu ausverkauft, zum Glück trotzdem noch halbwegs ohne Quetschgefahr betretbar. Vom Vorprogramm bekamen wir nur den unerheblicheren Teil mit, LDC dann ausschließlich instrumental. Das kann man sich immer sehr gut stundenlang reinziehen, weil's durchgehend groovet und rockt. Anfangs dachte man, okay, im kleinen Club ist der Sound nicht so ganz durchschlagend, bis nach einer Stunde plötzlich die PA erst richtig in Betrieb genommen wurde, so dass es endlich richtig drückte. Aber warum bitte nicht gleich so? Ist für 45 Euro erstmal nur der Sparmodus drin? Schade, da bleibt dann doch wieder ein schaler Beigeschmack und beim nächsten mal überlegt man dreimal, ob man sich am Dienstag Abend wirklich aufraffen will.

11.03.23

Anfang März durfte endlich die bereits 10. Ausgabe des FullMetal Osthessen über die Bühne gehen. Angesichts des sehr undergroundigen Billings hatte ich keine spezielle Band, auf die ich besonders heiß war, klar war nur, da würde ich wieder beide Tage hingehen. Am Freitag bestieg ich unbegleitet den Linienbus, und sichtete im Inneren auch keine potenziellen sonstigen Festivalbesucher. Vor Ort dann die Überraschung, bereits zur ersten Band zeigte sich das DGH recht gut gefüllt! Als die Veranstalter vom besten Vorverkauf ever berichteten, war klar, das läuft hier mittlerweile auch ohne besondere Zugnummer. Der erste Abend stand wie gewohnt im Zeichen von Thrash und Death, nur der Opener First Damage bot Metal des allenfalls mittleren Härtegrades. Ziemlich eingängige Refrains sorgten für eine feine Aufwärmphase, zumindest im Osten des Landkreises geht also noch was beim Nachwuchs. Nach gut verträglichem Death Metal von Hellforce kam dann im Duett sehr geiler Trash with class. Zuerst die tschechischen Jungspunde Refore, die durchgehend das Gaspedal durchtraten und auf ihre Ballade leider verzichteten. Dann die Schweizer Freakings, ebenfalls sehr schnell unterwegs, allerdings mit einigen Ecken und Kanten, was ich so ricthig geil fand, Highlight des Abends! Dark Zodiak hatten anschließend ne Elchkuh am Mikro und dürften besonders Markus B. gefallen haben. Contradiction schließlich thrashten nochmal ziemlich klassisch, kompetenter Headliner. Besten dank an Olaf für Gesellschaft und Shuttle in die Kreisstadt!

Am Samstag Mittag erschien dann auch Mohr, also waren wir nun schon zu zweit im Bus unterwegs nach Niederjossa. Mit dem Marc Piras Trio ging es gleich mal ziemlich schräg los, immerhin gab's eine Coverversion unbekannten Ursprungs, die auch musikalisch ansprechend war. Ein weiteres Trio legte nach, Ampyred hatten schon wesentlich mehr Power, wenn auch nicht mehr die Jüngsten. Dann wurde es unerwartet erheblich: Alte Säcke aus Bielefeld nebst junger Sängerin betraten die Bühne und verzückten uns mal eben innerhalb von zwei Songs. Was war das denn? Die Truppe war wohl Ende der Achtziger mal aktiv, löste sich aber auf, bevor ein eingespieltes Album ans Licht der Öffentlichkeit kam. Nun also ein Neustart, zum Glück, denn das Material konnte wirklich Eindruck schinden. Dann noch diese eigenwillige Kombination aus sehr unterschiedlichen Bandmitgliedern, da kam Freude auf. Leider hatten Charger überhaupt keine Tonträger dabei, hoffentlich kommt in Bälde endlich was raus. Nach diesem Klopper hatten es die weiteren Bands nun etwas schwer, mich so richtig in den Bann zu ziehen. Zumal dann auch Lars und Christiane am Start waren und die Party ihren Lauf nahm. Zu späterer Stunde konnten Distant Past mit leicht progiggem Anstrich sowie Sunless Sky mit sehr kompetentem Metal von überm großen Teich aber doch ganz gut punkten. Man kann schon gespannt sein, mit welcher seiner drölfzig Bands Juan Ricardo dann beim nächsten Mal am Start sein wird... Nach der Zwangspause stieg das FMO also prächtig wie selten wieder empor. Lässt sich dann eventuell bei Ausgabe 11 noch toppen, wenn mal ne Doomband dabei wäre.

18.02.23

Wie schon in der Hinrunde schaffte ich es gleich zum ersten Heimspiel auch im neuen Jahr ans Millerntor. Nach ein paar Monaten Pause fremdelte ich ein wenig mit den Braun-Weißen, schließlich gab's nicht nur einige Winterneuzugänge sondern auch einen neuen Cheftrainer. Ansonsten lief's auf Fanseite aber ab wie gewohnt, Hells Bells, Konfetti, wenig Platz zum Stehen. Bei zeitweise leichtem Schneegrieseln entwickelte sich ein ganz ansehnliches Spiel gegen 96er auf Augenhöhe. Am Ende wurde es jedoch ein erstaunlich souveräner 2:0-Heimsieg, nach dem Auftaktdreier in Nürnberg gibt's also erstmal wenig Argumente gegen den Trainerwechsel. Was in diesem Match allerdings enorm auf die Stimmung schlug, waren gleich mehrere endlose VAR-Unterbrechungen. Es nervt schon am TV, ist live im Stadion aber einfach unsäglich. Hoffentlich ist dieser Murks nicht irgendwann der Sargnagel für meine Bulifußballbegeisterung.

Im Vorfeld zum Spiel gab's am Programm wenig auszusetzen. Freitags ging ich so halbmotiviert ins Grünspan, weil sich sonst nichts anbot und ich Leprous immerhin vor ca. fünf Alben mal richtig gut fand. Jetzt war ich überrascht, dass sie 45 Euro aufriefen und der Schuppen trotzdem rammelvoll war. Das relativ jugendliche Publikum hatte also nicht nur ausreichend Kohle, sondern einen recht anspruchsvollen Geschmack. Im Gedränge fand ich ein halbwegs adäquates Plätzchen, von wo aus ich das Konzert sowie das nicht zu billige Zapfgut genießen konnte. Ich kannte zwar kaum nen Song, insgesamt war's dann aber doch eine recht beeindruckende Darbietung, denn trotz gewisser Sperrigkeit lief der Sound irgendwie flüssig ins Ohr. Anschließend hatten Taina, Norman und Deliah zum Glück noch Bock, ins Hausverbot zu gehen, wo ich ewig nicht war. Zwar fehlte Edelwirt Alban, trotzdem wurde es ein langer, feiner Abend. Nur der Rückweg zur Luxusbude an der Sternbrücke gestaltete sich etwas mühsam.

Am Samstag wäre ich gern endlich mal Zeuge eines Heimspiels des AFC geworden, doch da stand bei bestem Februarwetter wohl der Platz unter Wasser. Also schlunzte ich ein bisschen an der Elbe rum, unterstützte die von der Inflation gezeichnete Gastronomie, und besuchte abends die besten Halstenbeker auf nen netten Schnack, lecker Spirituosen und mit Gefälle abgespielte Schallplatten. Interner Verweis: 1982er-Charts ohne "The Day Before You Came" sind eindeutig lückenhaft.

01.02.23

Das Konzertjahr fing an, wie das vorige geendet hatte, nämlich mit IM-Cover. The Iron Maidens bestritten tatsächlich das komplette Vorprogramm zur Accept-Tour, was etwas seltsam anmutete, letztlich aber doch ganz gut passte. Nachdem sich die Damen eingegroovet hatten, klang ihre Version der eisernen Jungfrauen ziemlich kompetent, und das Zielpublikum war natürlich vorhanden. Der Hauptact ließ sich ebenfalls nicht lumpen, Wolf Hoffmanns Truppe läuft einfach wie eine bestens geölte Metal-Maschine. In Oberhausen fiel mir erst wirklich auf, dass inzwischen ja drei Gitarristen im Aufgebot stehen, deren Klampfen auch alle im Klangbild erscheinen. Ne Violinistin wurde zwischendurch ebenfalls aufgefahren. Die geschmackvoll zusammen gestellte Setlist umfasste 20 Nummern feinsten Solinger Edelstahls, wobei kaum Wünsche offen blieben. In der Form bleiben Accept noch für Jahre ne Marke für sich. Ansonsten kannten wir uns in Oberhausen ja noch gut aus von vor vier Wochen, auch wenn der Heimweg sich als recht schwierig erwies im strömenden Monsun. Im Café Extrablatt brannte wieder eine Speisekarte, und die sonntägliche Rückfahrt gestaltete sich im Fond feucht-fröhlich, vorn bei Rita eher sportlich-rasant.

Da hier im Flachland höchstens sporadisch wirklich Winter herrschte, nahm Lars mich mit zur Schneewanderung in die Rhön. Da sah es schon ganz anders aus, schön weiß und zeitweise sogar sonnig. Somit war ich innerhalb der letzten zwei Jahre gleich zweimal auf der Milseburg, diesmal auch mit kurzer Einkehr in der bestens gefüllten Enzianhütte. Anschließend guckten wir noch in Ransbach beim Reservecup vorbei, wo auch gut was los war. Es wurde also ein echt erlebnisreicher Sonntag, viel besser als aus irgend welchen Gründen einfach nur in den Seilen zu hängen.

13.01.23

Auch die Maiden-Sause am 2. Weihnachtstag konnte endlich wieder über die Bühne gehen, und so lief's mit 667 in der Alten Piesel wie aus früheren Jahren gewohnt, nur dass keine weitere Band als Anheizer dabei war. Und die Übernachtungsoption in der recht edlen Günstigabsteige zwei Kilometer die Straße runter hatten wir früher auch nicht. So gestaltete sich der Abend natürlich besonders entspannt, da keiner mehr ans Fahren denken musste. Zu Lars und mir gesellte sich noch der einheimische Daniel, der für seine Verhältnisse eine recht imposante Schlagzahl an den Tag legte, die ausgelassene Stimmung war demnach garantiert. Die Besucher strömten wie immer in Scharen ins alte Gemäuer, Heavy Metal ist gerade an Weihnachten scheinbar sehr beliebt. Und so fand die Band dankbare Abnehmer, die Show war halt auch wieder sehr gekonnt. Während ich den Sound ziemlich okay fand, hätte man sich deutlich mehr Licht auf der Bühne gewünscht. Wenn sich die Musiker solche Mühe mit dem Outfit geben, wäre es schön gewesen, davon auch was zu sehen, oder ging's ums Energie Sparen? Der Ausflug hatte sich trotzdem wieder voll gelohnt, zumal wir auf dem Rückweg noch beim legendären Peter Koch kurz Station machten. Wer's noch nicht wusste, dort kann man auch schicke Weizengläser kaufen.

Zwischen den Jahren ließen wir es standesgemäß ruhig angehen, immerhin animierte mich Lars zum ersten Kinobesuch seit Jahren. "Three Thousand Years of Longing" geriet dann auch zu unserem vollsten Gefallen, eine einleitende Ansprache vom Filmclubfuzzi gab's gratis on top. Könnte man sich öfter geben. Silvester ließen wir auch nicht ganz ungefeiert vorüber ziehen, wenn es sich auch auf einen reinen Kneipenabend im Unique beschränkte. Mit den richtigen Kapeiken macht's natürlich Laune, und das betreute Trinken klappt dort auch nach Wirtinnenwechsel einwandfrei. Gegen Zwei war ich wohl entsprechend gut bedient, während sich der Kollege später auf dem Heimweg nicht mal mehr kurz im Keller aufwärmen durfte...

Palaver 2022

Altpalaver Übersicht

nach oben

Eventoptionen

  • 02.12.23 Macbeth & Velvet Viper, From Hell
  • 09.12.23 KSV vs. VfR Aalen
  • 16.12.23 FCSP vs. SV Wehen Taunusstein
  • 30.12.23 HZ-Cup, Geistalhalle

Ohralbegehr

  • The Otolith: "Folium Limina"
  • Riders Of Rohan: "With Hope Or Without..."
  • The Keening: "Little Bird"
  • Silly: "Original Album Classics"
  • The Grief: "Crucible"

friedensnoten.de

 

 

 

 

 

"Und die, die hier mit Friedenstauben rumlaufen, sind deshalb vielleicht gefallene Engel, die aus der Hölle kommen, weil sie letztendlich einem Kriegstreiber das Wort reden."
(Olaf Scholz am 18.08.23 auf dem Münchener Marienplatz in Hochform)

"Wenn das Aufdecken von Verbrechen wie ein begangenes Verbrechen behandelt wird, werden wir von Verbrechern regiert."
(Edward Snowden)

"Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute schießen."
(Helmut Schmidt)

"Es gibt ein absolutes Ende aller Maßnahmen, und alle Maßnahmen enden spätestens mit dem Frühlingsbeginn am 20. März 2022."
(Der damals kommende Bundesjustizminister Buschmann am 27.10.2021. Das vorerst "absolute Ende" kam dann doch erst am 8. April 2023.)

"Es gibt keine allgemeine Impfpflicht. Die Impfung gegen das Coronavirus ist freiwillig. Die Behauptung, es werde eine Impfpflicht geben, ist falsch."
("Fakten gegen Falschmeldungen zur Corona-Schutzimpfung" auf www.bundesregierung.de, abgerufen am 30.11.2021)

"Momentan erleben wir ja wirklich eine Tyrannei der Ungeimpften..."
(Weltärztebund-Funktionär Frank Ulrich Montgomery gewohnt evidenzbasiert am 08.11.2021 bei Anne Will in der ARD)

"Wir werden den zu entwickelnden Impfstoff letztlich 7 Milliarden Menschen verabreichen."
(Bill Gates weiß erstaunlicherweise schon am 12.04.2020 im "Interview" in den Tagesthemen mit Ingo Zamperoni genau, wie's laufen soll.)

"Wir billigen Unerträgliches in dieser Welt, während wir Corona zum größten Problem der Menschheit erklären – und dadurch die Probleme der Welt verstärken."
(Univ.-Prof. Dr. Dr. Christian Schubert)

"Ist der Mensch nicht ein komisches Tier? Er tötet Millionen wild lebender Tiere und tut gleichzeitig alles, damit es seinen Haustieren gut geht. Er bringt Milliarden von Nutztieren um und isst sie. Das wiederum bringt Millionen von Menschen um, weil der Verzehr all dieser Tiere zu degenerativen - und letztlich tödlichen - Krankheiten wie Herzleiden, Nierenleiden und Krebs führt. Daher quält und tötet der Mensch Millionen weiterer Tiere, um diese Erkrankungen heilen zu können. Anderswo auf der Welt sterben Millionen von Menschen an Hunger und Unterernährung, weil die Nahrung, die sie ernähren könnte, dafür verwendet wird, Nutztiere zu füttern. Und währenddessen sterben manche Leute an zynischem Gelächter angesichts dieser absurden Menschheit, die dermaßen unbekümmert und brutal tötet, um dann einmal im Jahr Karten zu verschicken und um „Frieden auf Erden“ zu bitten."
(Vorwort aus "Old MacDonald’s Factory Farm" von C. David Coats)

"Die Weltlandwirtschaft könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."
(Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter)

"Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit."
(Theodor Heuss, erster Bundespräsident der BRD)

"Ich habe meine gesamte Jugend buchstäblich in Kotze, Scheiße, Urin, Kakerlaken, Bandwürmern und sterbenden, verwesenden Katzen verbracht. Auch das Essen wurde in entsprechender Art zubereitet."
(Tom Gabriel Warrior, TRIPTYKON)

"Man kann einzelne Menschen lieben, aber die menschliche Rasse im Ganzen ist das Allerletzte. Sie ist durch und durch verkommen."
(Lemmy Kilmister)

"Die Menschen werden niemals frei sein, bis man nicht den letzten König mit den Eingeweiden des letzten Priesters erdrosselt hat."
(Denis Diderot, 1713-1784)

"Life is not the opposite of death. Death is the opposite of birth, life is eternal."
(Stan Ambrose in ANATHEMAs "Presence")

"It's just so beautiful. It was eternity, it's like I was always there, and I will always be there, that my existence on earth was just a very brief instant. I could say that I was peace, I was love, I was the brightness; it was part of me."
(Joe Geraci 1981, wie in ANATHEMAs "Internal Landscapes")

"Menschen schlagen die Zeit tot, bis sie sich revanchiert"
(Stanislaw Jerzy Lec)

"Die Welt ist ein Gefüge verschwindend kleiner Zuckungen"
(Willard Van Orman Quine)

"My name is Mohr, any questions!!?"
(Der Graue aus Marsberg auf internationaler Vorstellungsrunde)

"Nie wieder Einbecker Urbock, da tun einem die Klicker weh."
(Gero Hase beim morgendlichen Erwachen nach einem im Bockbierrausch jäh gescheiterten Anbaggerversuch)

"Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt hätte."
(Woody Allen)

"Alle haben gedacht, ich sei tot. Ich selbst auch."
(Tom Angelrippers Gedankenwelt nach krassem Bühnensturz)

"Mein Kopf ist nicht Ihr Tanzplatz!"
(Helga K. beim Privat-Brainstorming im Kreise der Arbeitskollegen)

"They probably had shit running down their legs, but you couldn't see it under the marvellous gowns!"
(Ronnie James Dio über romantische Aspekte des Mittelalters)

"Abseits is', wenn dat lange Arschloch zoo spät abspielt."
(Hennes Weisweiler über Günter Netzer)

"Es war ein wunderschöner Augenblick, als der Bundestrainer sagte: <Komm Steffen, zieh deine Sachen aus, jetzt geht's los.>"
(Steffen Freund, ehemaliger Nationalspieler)

"Man darf ein Album erst frühestens 15 Jahre nach der Veröffentlichung beurteilen. Alle, die wir über Musik schreiben, tun das ja nur aus einem sozialen Reflex heraus. Wären wir cool, würden wir 20 Jahre lang die Fresse halten."
(Fenriz hat mal wieder recht)

"Ich komme aus der Gosse, da wird man entweder Zuhälter oder Fußballprofi."
(Deniz Naki)

"Wenn ich das sehe, wie die Paulianer hier in unserem Stadion feiern, dann könnte ich kotzen."
(hsv-Sportchef Bastian Reinhardt, 16.2.2011)

 "Ein Fußballer sollte gelernt haben, seinen Ärger zu bezähmen, seinen Mitmenschen gegenüber umsichtig sein, sich keinen unlauteren Vorteil verschaffen, bereits den Anschein von Betrügerei als unehrenhaft betrachten und im Fall einer Niederlage heitere Gelassenheit zeigen."
(N. Lane Jackson, Gründungsvater des Corinthian FC)