Team:
Mohr sagte aus dubiosen Gründen kurzfristig ab. Somit waren wir
zu dritt, nämlich Lars, Ludwig und meinereiner. Simons
Südhessentrio lagerte direkt nebenan, so dass diese drei
irgendwie auch meist präsent waren.
Campground:
Gewohntermaßen eng und kuschelig. Wegen der fehlenden Autos und
den entsprechenden Musikanlagen äußerst ruhig und dem verdienten
Schönheitsschlaf zuträglich. Diesmal gabs leider keine
frühmorgendlichen Akustikhighlights durch „sportliche“
Betätigungen in den Nachbarzelten…
Wetter:
Anfangs blendend, an Tag zwei und drei leider sehr durchwachsen.
Einige fette Schauer vergällten gerade Auftritte mancher
Hochkaräter.
Bands:
Nüja, das Ganze schien doch eher ein Verlegenheitsprogramm zu
sein, aus welchen Gründen auch immer. Zumindest waren am Ende ne
handvoll viel versprechende Acts am Start. Der Freitag hatte nix
Dolles zu bieten, dafür gabs am Samstag mit Metal Inquisitor,
Ross The Boss und natürlich vor allem Armored Saint starken
Stoff. Death Angel und Amon Amarth hatten leider unterm Wetter
zu leiden. Das Sonntagshighlight war ganz klar Punk-Paule mit
Gonzo und Töffel, die die alten Maiden-Klassiker ordentlich in
den Allerwertesten traten. Bei Thin Lizzy hatte ich schon
abgedankt, hab aber wohl nichts Großartiges verpasst. |
Alk &
Festnahrung:
Angesichts des etwas mageren Beiprogramms war schon vorher klar,
dass man sich beim Saufen nicht so arg zurückhalten musste. Was
man dann auch nicht tat. Besonders gefährlich war der
Schnapstresen, der uns trotz abschreckender Preisgestaltung
nicht abschrecken konnte. Gefährliche Sache! Zum Glück war der
Falafel-Mann nicht weit, so dass der Verdauungstrakt auch was zu
tun bekam. Zumindest Lars & ich dürften dem Laden die Standmiete
eingespielt haben.
Stimmung:
Wie immer vorzüglich. Klar hätten ein paar geile Bands mehr den
Frohsinn weiter gepusht, aber auch so wars wieder sehr entspannt
und schwesterlich. Die gleichzeitige Aufstiegsbesiegelung der
Braun-Weißen hob die Stimmung zusätzlich. Zum Feiern
mittlerweile Festival Nr. 1, wobei die gute Sicht zur Bühne von
allen Positionen im Rund aus natürlich ungemein zur
Gemütlichkeit beiträgt (fast schon zu gemütlich!).
Fazit:
Schon vorher schwante uns ein feierlastiges Wochenende und so
kam es auch. Etwas weniger Whisky bei höherer Hitdichte wäre
fürs nächste Mal aber nicht verkehrt. Bisher siehts gut aus. |
Team:
Auch hierbei hatten wir ne kurzfristige aber
verständliche Absage vom Biohasi zu verschmerzen, so dass ich
mit meiner holden Myri im Paarlauf startete.
Campground:
Zunächst sah es katastrophal aus. Ausgiebige Regenfälle
hatten an vielen Stellen reinste Wildsausuhlen entstehen lassen
und noch schlimmer war, dass irgendwie am Donnerstag Mittag alle
schon da zu sein schienen. Man fuhr desperater Hoffnung folgend
in die eine oder andere Sackgasse, um vielleicht doch noch ein
freies Fleckchen zu finden, aber von Erfolg gekrönt war unsere
Suche keineswegs. Noch nicht mal einen Ordner konnte man
konsultieren, der einem fundierte Auskunft hätte geben können.
Muss man mittlerweile schon drei Tage vorher anreisen, wenn man
entspannt sein Zelt aufstellen will? Zum Glück hatte Myri die
grandiose Idee, ihren Astra (Urtyp) auf dem befestigten
Parkplatz des angrenzenden Sportplatzes zu abzustellen, um dann
zu Fuß noch ein Campplätzchen zu finden.
Wetter:
Hatte sich gerade rechtzeitig zu unserem Eintreffen
gefangen. Freitag Mittag gabs noch einiges an Schauern zu
ertragen, später wars wieder okay, auch wenn man sich der Sache
nie so ganz sicher sein konnte.
Bands:
Eigentlich ein ansehnliches Sammelsurium unterschiedlich
einzuschätzender Kapellen. Schon zum Auftakt im Club gab es mit
Lethal, Onslaught und Vicious Rumors ordentlich einen mit der
Old-School-Kelle, was sich am Freitag mit Adramelch fast nahtlos
fortsetzte. Höhepunkt sollte eigentlich Heaven & Hell sein; dazu
mehr unter „Stimmung“… Am Samstag nahmen wir noch Powermad (ganz
nett, aber recht blutarm) mit, dann ging uns der Saft aus. |
Stimmung:
Normalerweise in Balingen immer flockig bis heiter, aber
diesmal wars phasenweise irgendwie seltsam. Die Clubshow war
klasse, aber bei weitem nicht ausverkauft. Trotzdem wars für
mich der vorweggenommene Höhepunkt des Wochenendes, vor allem
dank der fulminösen Lethal. Der Freitag lief so weit ganz
geschmeidig ab, aber bei Ronnie & Tony schwoll mir echt der
Kammmolch. Da freut man sich wie ein Bettnässer auf eine der
großartigsten Formationen ever, um nach Konzertbeginn von den
umstehenden Banausen völlig abgetörnt zu werden. Ich dachte
eigentlich, das Publikum weiß Perlen von Säuen zu unterscheiden
und huldigt den Großmeistern entsprechend. Stattdessen wird mit
dem Nebenmann palavert oder mit dem Rücken zur Bühne blöd in die
Weltgeschichte geglotzt. Voll ätzend! Unter diesen Umständen
konnte ich die Männer in Schwarz so gar nicht genießen, Schande
über die Ungläubigen! Im weiteren Verlauf sind mir auch aufm
Campingplatz noch einige Gestalten negativ aufgefallen, weshalb
ich bereits am frühen Samstag auf den Aufbruch gedrängt habe.
Ist mir auch noch nicht passiert.
Alk:
Eher gemäßigte Schlagzahl, zumal einen keiner der sonst
präsenten Schluckspechte zum erhöhten Konsum drängte. Abstinenz
geht trotzdem anders.
Fazit:
Wegen des Sabbath-Desasters ne kleine Katastrophe, aber
dank Clubshow und weiterer gelungener Darbietungen im Rückblick
eine nicht ganz unlohnende Investition. Die Organisation der
Zelterei brauch ich so chaotisch aber nicht mehr. Mal sehen, ob
ich meine im Affekt getätigte Aussage „Hier fahr ich nie wieder
hin“ tatsächlich wahr werden lasse.
|
Team:
Mal was ganz anderes – da die üblichen Verdächtigen den
Herzberg konsequent ignorieren, hatte ich mich bereits 2005 mit
Lotte fürs darauf folgende Jahr fürs heimische Festival
verabredet. Wegen Meniskus fiel das dann zwar bei mir flach,
wurde aber nun nachgeholt. Er zog mit seinen nachbarlichen
Freunden Bianca und Patrick los, ich stieß dazu.
Campground:
Auch hier das Problem, dass die guten Plätze schon sehr
früh besetzt werden. Zum Glück sind die drei aus der
Frauenstraße bereits am Mittwoch auf den Berg und haben mir ein
Fleckchen frei gehalten. Wie gewohnt bot die Hippiegemeinde
einen quietschbunten, erfrischenden Anblick. Das einzig Fehlende
sind die bei anderen Festivals üblichen Waschgelegenheiten,
stattdessen gibt’s noch immer nur blöde Viehwassertanks.
Wetter:
Auweia! Das war wohl der meteorologische
Saisontiefpunkt. Zu Anfang wars so warm, dass die Bierkühlung
schon problematisch wurde. Der Verschlag meiner Genossen bot gar
angenehmen Sonnenschutz. Im Verlauf des Wochenendes stieg die
Schauer-/Gewitterneigung dann enorm, so dass uns das Dach
mehrmals um die Ohren flog. Der Samstag mutierte halbwegs zum
Desaster, da es kübelweise schüttete und mal wieder Wiesen in
Feuchtbiotope verwandelt wurden. Ganz zu schweigen von den
deswegen verpassten Bands…
Bands:
Der Donnerstag ließ sich mit Brant Bjork, Paatos und
Quantum Fantay richtig nett an. Leider setzte sich dies tags
darauf so nicht wirklich fort. Was nachmittags abging, kann ich
mir kaum noch in Erinnerung rufen (Nein, ich war nicht schon
stark alkoholisiert!) und abends fand ichs enttäuschend. Hans
Söllner hört man für ein paar Songs mal gern zu, aber auf Dauer
wurde es mir etwas fad. Van Der Graaf Generator bestätigten
meine Befürchtungen, die ich nach Genuss des
Rockpalast-Mitschnitts eines vorhergehenden Konzerts der
Wiedervereinigten hatte. Ich kenne zwar nur einige der Alben,
aber die Songauswahl schien mir doch sehr auf die
anstrengenderen Nummern fokussiert. So entwickelte sich die Show
ähnlich wie ne Peter Hammill – Solodarbietung, die ich einst
ausstehen musste. Da auch die Freakstage keinen Trost bereit
hatte (man wusste im Vorfeld ja auch nicht im Einzelnen, wer
wann auftreten sollte), brach ich den Reigen halbwegs frustriert
frühzeitig ab, ohne noch Bock auf Pavlov’s Dog zu haben. Der
Samstag hätte es aus meiner Sicht dann raushauen sollen, was die
Wetterkapriolen leider verhinderten. Nix Uriah Heep, nix
Riverside. Dumm gelaufen. |
Stimmung:
Wie gehabt. Sehr entspannt, erfrischend anders als bei
den Metalfestivals. Für meinen Geschmack schon fast zu
unaufgeregt, was die Mucke angeht. Man geht halt hin und wieder
mal schauen, ob gerade jemand Interessantes auf der Bühne steht,
die Zeit spielt kaum ne Rolle. Aggressionen werden so gut wie
nie beobachtet, dafür gibt’s aber auch keine Verbrüderungsszenen
en masse.
Alk &
Festnahrung:
Nachdem ich morgens noch unter ungewohnten erheblichen
Darmirritationen gelitten hatte, schwante mir Übelstes. Ein
Wochenende auf überlaufenden Dixis lag im Bereich des Möglichen.
Zum Glück schlug die von mir spontan ersonnene Therapie im
Verlauf des ersten Tages gut an: Ich nahm nicht zu kühles Bier
in homöopathischer Dosierung zu mir, und das über Stunden.
Danach sorgte eine Pasta Fantasta als reinigender Spülgang für
einen digestiv unauffälligen weiteren Verlauf. Das war auch gut
so, denn sonst hätte ich womöglich auf die kulinarischen
Köstlichkeiten verzichten müssen. Für nen Pflanzenfresser lohnt
sich Herzberg eigentlich allein schon wegen der
Schnabulierstände, himmlische Zustände waren das wieder!
Fazit:
Nach musikalisch fadem Freitag und verunwettertem
Samstag fuhr ich am Sonntag nicht ganz begeistert die Paar Meter
nach Hause. Trotzdem wars schön, nach Jahren endlich wieder die
Freak City besucht zu haben. Mal schauen, wenn sich bandmäßig
nicht noch Entscheidendes tut, geh ich dieses Jahr vielleicht
nur am Sonntag hin, um zwei Gänge durch die Fressmeile zu
drehen. |
Team:
Diesmal wieder mit Mohr im Duett, es ging doch noch! Vor
Ort wurde wie sonst auch das KFZ der Waltroper hin und wieder
aufgesucht, das der werdende Vater Gonzo mit jeweils wechselnder
Begleitung steuerte. Als Campingnachbar trat erneut Mr. Fierce
als Autoschläfer in Erscheinung.
Campground:
Diesmal bekamen wir nen Platz in Eingangsnähe zugeteilt,
was den Fußmarsch zur Halle nennenswert verkürzte. Ansonsten
wars wie immer recht komfortabel mit den sanitären Einrichtungen
gleich umme Ecke. Festivalbesucher trifft man noch immer nur
vereinzelt am Platz; keine Ahnung, wo die alle nächtigen. Also
herrschte die gewohnte Saisonausklangsstimmung auf dem
weitläufigen Gelände.
Wetter:
Verlässlich trocken und sonnig, und somit eigentlich die
richtige Jahreszeit für ne Open-Air-Veranstaltung…
Bands:
Wenn ich mir die Namen der vielen Bands anschaue, die
ich vorm Festival nicht kannte, muss ich feststellen, dass von
selbigen keine nachhaltigen Eindruck hinterlassen konnte, weder
in positiver noch negativer Hinsicht. Dafür konnten aber die
vermeintlichen Hauptacts überzeugen. Vor allem überraschten
Orphaned Land, denn von zwei früheren Shows hatte ich keine
allzu hohe Meinung von den Israelis. Scheint mir doch ne Band
mit einigem Potenzial zu sein. Alchemist konnten im Anschluss
zum Abschluss des Samstags als wohl härteste Combo auch wieder
voll gefallen. Die zwei deutschen Vertreter am Sonntag
markierten mal nicht die Tiefpunkte des Geschehens, dafür waren
Sieges Even im Gegenteil der absolute Veranstaltungshöhepunkt.
Welch geile Mucke zum perfekten Zeitpunkt! Da hatte es selbst
der Mountain King schwer, die letzten Reserven des Publikums
freizusetzen. Eigentlich verlief sein Gig ein bisschen
enttäuschend, obwohl er noch den Megahit „Hall Of The MK“
brachte. Zumindest meinem Schritt brachte das aber frische Luft… |
Stimmung:
Entspannt, interessiert, herzlich – das Publikum der
kleinen Spezialfestivals (vgl. Doom Shall Rise) ist immer zum
Knuddeln angenehm. So auch hier wieder. Da muss man selbst
einfach gut dabei sein. Von leicht unpässlichen Momenten
vielleicht abgesehen, so wie Mohr mal zeitweise mulmig in der
Magengegend war, nachdem er in der Campingplatzkneipe unseren
Freicocktail verkonsumiert hatte.
Alk &
Festnahrung:
Nicht ganz die Stärke des PP. Die holländische
Fassbrause ist ja eher mal kein ultimatives Genussmittel, aber
immerhin wird man an der Theke meist unmittelbar versorgt. Zu
meinem Leidwesen fuhr diesmal kein Frittenonkel vor. Stattdessen
vertickte jemand diverse „Burger“, die natürlich außer nem
dicken Fladen Kadavermasse kaum sonstige Bestandteile
vorzuweisen hatten. Die Pflanzenkiller guckten in die Röhre.
Fazit:
Musikalisch waren schon mal größere Überraschungen am
Start, dafür hat das Ambiente einmal mehr überzeugt. Zum
Abschluss des Festivalreigens wie so oft ein feines Finale. Zum
diesjährigen Jubiläum hatte ich mir ein starkes Billing erhofft,
was bisher jedoch eher mau aussieht (Pagan’s Mind als Headliner
– nüja). Warten wirs ab. |