Gerade noch schneebedingtes Verkehrschaos, jetzt zieht man
nach längerem Schönheitsschlaf die Rollos hoch und es sieht
siffig-grau aus wie eigentlich immer um diese Jahreszeit.
Kaum zu glauben, dass man vor kurzem noch am Pommer fest
hing und eine Nacht bei -15 °C im KFZ drohte...
Dann wäre ich womöglich nicht in der Lage gewesen, den
ersten Auftritt des Kasseler Gossenwunders Burning Hellmet
in Bad Hersfeld mitzuerleben. Der fand zwar nur im Rahmen
einer Privatparty statt, was das fulminöse Quartett aber
nicht davon abhielt, den Anwesenden mal ordentlich das
Schnitzel aus der Schrippe zu rocken. Ein Jammer, dass das
Leckfest in der Versenkung verschwunden ist, denn auf dieses
Event würden BH wie Arsch auf Eimer passen.
Einen Tag später sollte die Deutsche Bahn herhalten, um mich
zum Paul-DiAnno-Gig nach Bembeltown zu bringen. Ist schon
klasse, wenn man in bitterer Kälte 20 Minuten am Bahnsteig
bibbert, ohne dass sich mal jemand genötigt sieht, eine
Durchsage zu machen, dass sich die planmäßige Abfahrt
merklich verzögert. Aber egal, die Bands hatten es auch
nicht eilig, und so konnte man noch gemächlich mit Ditze,
Freund Hein & Co. das eine oder andere isotonische Getränk
zu sich nehmen. Femal-fronted-Cheeno gaben 'nen netten
Anheizer, bevor Paule mit seinen Phantoms einen gewohnt
kurzweiligen Auftritt zum Besten gab. Bassgott Gonzo ließ
sich den akuten Schlafmangel nicht anmerken, während der
Chef doch langsam mal über eine neue Hüfte nachdenken
sollte, der eine oder andere Gig will schließlich noch
gespielt werden. Toll natürlich wieder die Rückfahrt: Über
die fast einstündige Verspätung wurde man immerhin
informiert, aber der mehrfache Gleiswechsel mutete schon
chaotisch an. Und die seltsamen Gestalten wieder, die sich
im Nachtzug eingefunden hatten... Ich sach nur: "Senkju vor
trewelling wiss Deutsche Bahn!"
08.12.09
Letzte Woche musste ich mal 'was für mein hurziges
Kulturgewissen tun, weswegen ich das Rotenburger Muzkkka
aufsuchte, um die vielfach gepriesene Dalí-Ausstellung zu
begutachten. Die Lobhudeleien sind auch tatsächlich
berechtigt, denn selbst der Laie erkennt, dass dort nicht
gerade wenige wirklich feine Werke des Meisters ausgestellt
sind. Zudem haben sich die Macher richtig Mühe gegeben,
nahezu jeden einzelnen Raum speziell zu gestalten. Opulent!
27.11.09
Vielleicht sollte ich hin und wieder mein Geschreibsel mal
selbst lesen. Dann hätte ich nämlich gestern nicht wieder
Alsfelder Pils im Kulturkeller zu Fulda bestellt, wie ich
das im September 2005 auch getan habe. Erneut spielten dort
nämlich End Of Green und wiederum traute ich mich nach
Anreise per Bahn dort hin. Im Vergleich zu damals dürfte
sich die Besucherzahl erstaunlicherweise fast verdoppelt und
sich so um die 100 eingependelt haben. Dass ich zu den
wenigen Ü-30-Leuten gehörte, muss wohl nicht sonders erwähnt
werden. Die Schwaben sind halt schon eher was fürs stylishe
Jungvolk, wie sie so eingängig mit gewisser kommerzieller
Note abrocken. Da wundert es kaum, dass sich die wenigen
älteren Anwesenden fast ausnahmslos als Bekannte der Musiker
outeten... Aber übel war die Darbietung freilich nicht. 'Ne
Diva am Mikro mit vier sich mächtig ins Zeug legenden
Sidekicks, das macht schon was her. Allerdings bestätigte
sich meine Einschätzung, dass ich die beiden letzten Alben
nicht unbedingt brauchte, denn das neuere Liedgut fügt den
alten Gassenhauern kaum Essentielles hinzu. Aber schön
gedrückt hat der Sound halt mit meist drei Klampfen. Und zum
Glück war das Alsfelder diesmal gut gekühlt...
08.11.09
Wo gibt's für lasche 4 Euronen mindestens zwei Stunden
Unterhaltung vom Feinsten? Genau, auf dem Hersfelder
"Hessenplatz". Von der grandiosen Fußballkunst (hüstel)
abgesehen, kommt früher oder später eigentlich immer Farbe
ins Spiel bzw. wird vom äußerst fachkundigen (nochmals
hüstel) Publikum Hektik und Palaver verursacht. Was sich am
Samstag im Spiel gegen Tabellenführer TSG Lütter zutrug,
hab' ich in dieser Form in zig Spielen aber auch noch nicht
erlebt. Der erste Klopper passierte schon nach wenigen
Minuten, als sich einer der Linienrichter beim
Rettungsversuch eines Hessenspielers an der Außenlinie
derart ungeschickt aus der Gefahrenzone zu bringen
versuchte, dass er sich das Knie verstümmelte und nur noch
ins Spital abtransportiert werden konnte. Immerhin hatte
daraufhin mit Ersatzwinker Jochen O. endlich mal jemand die
Fahne in der Hand, der sich mit der Abseitsregel
auskannte...
Nach längerer Unterbrechung lief das Spiel dann bis in die
zweite Halbzeit hinein halbwegs normal, ohne durch
beiderseitige Filigranitäten begeistern zu können.
Möglicherweise hatte der Hauptschiedsrichter durch die
schwere Verletzung des Kollegen aber doch so was wie einen
Schock davongetragen. Denn was der "Unparteiische" dann zum
Besten gab, war mit schlechter Tagesform nicht mehr zu
erklären. Er begann sich zusehends wegen Kleinigkeiten mit
den Gästespielern in die Haare zu kriegen, verteilte Karten
en masse und griff offenkundig spielentscheidend ins
Geschehen ein. So kam mit Ansage der Elfmeterpfiff beim
ersten Sturz eines Hessenspielers im gegnerischen Strafraum,
was zum 1:1-Ausgleich führte. Noch eine solche Gelegenheit
wollte sich dann einfach nicht mehr ergeben, auch wenn der
Herr mit der Pfeife beinahe 15 Minuten (!) nachspielen ließ.
Sowohl Spielern wie Anhang der SGH war die Darbietung des
Hauptdarstellers einfach nur noch peinlich und man war
eigentlich froh, als der Spuk mit einem für alle halbwegs
akzeptablen Remis sein Ende fand. Kaum auszudenken, was dem
Referee widerfahren wäre, hätte er die Heimmannschaft derart
durch den Kakao gezogen... Wollen wir hoffen, Herr Khashey
ist inzwischen wieder bei Sinnen und kann noch viele
Fußballspiele auf neutrale Weise geschmeidig leiten.
Was ist das eigentlich für eine Mode, in Restaurants
XXXL-Gerichte anzubieten? Ich dachte, nur für Bobby und
Gerre würden in Rock-Hard-DVDs gigantische Fleischberge
serviert, die kein normaler Mensch innerhalb eines Tages
verschlingen kann, der Belustigung wegen. Aber auch in
scheinbar harmlosen Hersfelder Lokalitäten ist es möglich,
Teller mit einem Kilogramm toten Tieres zu ordern, was manch
Gast sogar vermag, in sich hinein zu stopfen. Von Hunger
leidenden Mitmenschen oder Klimakatastrophe auch und gerade
durch krankhafte Tierausbeutung und Konsum der "Erzeugnisse"
scheinen etliche Zeitgenossen trotz allgegenwärtigen
Medienterrors noch nichts gehört zu haben. Abartig.
28.10.09
Im aktuellen vegan.at-Magazin sind gar seltsame Menschen
abgebildet. Gesichter wie Herdplatten und Augen aus
Tortellini glotzen einen an - mit den Pflanzenfressern
stimmt doch irgendwas nicht!
18.10.09
So war ich also endlich zum ersten Mal im kultigen Gewölbe
des Jenaer Rosenkellers, um ein zweites Mal der "Doom over
Europe"-Tour beizuwohnen, und irgendwie war es noch geiler
als in Hamburg. Der Schuppen war brechend voll, also suchte
ich mir entgegen meiner Gewohnheit
frühzeitig
ein Plätzchen in der ersten Reihe. Was eine gute
Entscheidung war, denn gleich wenig weiter hinten herrschte
gar unschönes Gedrücke und Gerammel. Die Setlist Pentagrams
war wohl allabendlich die Gleiche, aber das war angesichts
der immensen Hitdichte völlig okay. Und so genoss ich den
Reigen in Riechweite des Meisters, um festzustellen, dass
der Kerl nach Räucherstäbchen duftete, ca. Sorte "Opium".
Außerdem durfte ich ihm höchstselbst das furchige Händchen
schütteln, hurz! Die Show war erneut einfach nur brillant.
Mr. Lieblings Auftreten als Doomdandy ist der Klopper und
die Band mit zwei Unorthodox-Recken ließ so gut wie nichts
anbrennen.
Ganz im Gegensatz vom Suppenkasper bei Trouble, der mich bei
der Zweitbetrachtung dann doch ernstlich nervte. Und Syrach,
nü ja, is' 'ne ganz passable Kapelle, aber so ein bisschen
Aktion von Seiten des Sängers dürfte es schon sein - vom
Abwechslungsreichtum seiner Vocals mal ganz zu schweigen.
Nach Frankfurt hätte ich es fast auch noch geschafft, jedoch
zwangen mich befreundete Dämonen zum nachmittäglichen
Flaschbier, so dass die Fahrtüchtigkeit nicht mehr gegeben
war. So verpasste ich leider Bobbys plötzliche Auferstehung
vom Krankenbett mit anschließender Fluchtperformance in
Jogginghose. Aber man kann halt nicht alles haben...
...dachten sich wohl auch die ganzen Kasseler
Fußballbegeisterten, die dem Blitzturnier mit unserem
geliebten FC St. Pauli einfach fernblieben und sich lieber
auf dem Kanapee liegend aufs heiße Russland-Länderspiel
vorbereiteten. Ungeheuerlich!
07.10.09
Auf eindringlichen telefonischen Wunsch eines Stammlesers
muss ich jetzt dringend was über die kulturellen Ereignisse
des vergangenen Wochenendes schreiben, gell Ditze?! Es fand
nämlich erneut eine fulminante Fußball/Metal-Doppelveranstaltung
statt, noch ergänzt durch kulturell-touristisches Beiwerk.
Das Highlight gab's gleich zu Beginn: Die einzig wahren
Pentagram, gefrontet vom ultralegendären
Bobby
Liebling, sollten ihre zweite Clubshow auf deutsches Parkett
legen. Zuvor galt es aber noch, Syrach zu verpassen und eine
amtliche Darbietung von The Devil's Blood zu verfolgen. Die
Frontdame ist mir ja nicht geheuer, aber trällern kann sie.
Auch die drei Klampfen waren dank transparenten Sounds
zumindest phasenweise tatsächlich voneinander zu
unterscheiden. Zwar waren trotz Hype kaum 250 Zahlende im
großen Saal der Hamburger Markthalle, doch die Holländer
machten auf mich mehr Eindruck als einst beim Hammer Of Doom.
Danach waren Trouble an der Reihe, um sich mit neuem Sänger
zu präsentieren. Und Mr. Clarke passt wie befürchtet nicht
wirklich ins Line-up der Chicago-Legende. Mal abgesehen von
seinem hibbeligen Rumgepose hat er für meinen Geschmack auch
kaum Stimme. So seh' ich für die alten Recken ja keine
rosige Zukunft - selbst wenn die Gitarren derart fett
braten, dass es einem das letzte Resthaar von der Platte zu
fegen droht!
Und denn war es so weit, Mr. Pentagram himself gab sich die
Ehre. Beim Betreten der heiligen Bretter noch etwas unsicher
wirkend, bescherte mir seine bloße Anwesenheit erstmal eine
zwei- bis dreiminütige Gänsehaut vom Feinsten. Welche schon
bald von einer leicht ungläubigen Freude ob des Meisters
fidel-pubertärer Performance abgelöst wurde.
Bobby
griff sich unentwegt in den Schritt und suchte
Zungenspielchen andeutend Blickkontakt zum weiblichen Teil
des Publikums, als wenn er gerade 17 und Rockstar geworden
wäre. Von den geschmeidigen Moves her kam das noch halbwegs
hin, wenn sein opahaftes Antlitz die Szenerie nicht
reichlich konterkarieren würde... Aber egal, der Typ ist
viel lebendiger als befürchtet und auch Singen kann er noch
passabel. Die restliche Band hat ihre Parts sauber
rübergebracht, ohne dass ich ihr all zu viel Beachtung
geschenkt hätte. Auch die Songauswahl war erstmal nicht so
wichtig - was anderes als Klassiker und ein wenig was Neues
konnte eh nicht kommen. Es war einfach ein verdammtes
spirituelles Erlebnis, fuck yeah! Vielleicht hab ich in Jena
oder anderswo dann mehr Zeit für Details...
Ansonsten war da noch eine erstaunlich windstarke Besteigung
des Michels, 'ne Schipperei auf der Alster (Kanalfahrten
unbedingt frühzeitig buchen!) und natürlich ein gar nicht
mal so grandioses 3:1 von St. Pauli gegen die 60er.
Bemerkenswert daran, dass Resi, Jonas, Myri und ich zum
ersten und letzten Mal auf der alten Haupttribüne Platz
nahmen. Die Sicht zumindest von den unteren Reihen aus war
jetzt aber auch nicht wirklich so toll, also kann das Ding
von mir aus demnächst tatsächlich umgerissen werden.
28.09.09
Oh Mann, spitze gewählt! Wie Hagen Rether neulich in Vellmar
schon androhte, kriegen wir jetzt wohl Guido Westerwelle als
Außenminister. Toller Sketch! Naja, zumindest die
Kabarettisten werden dadurch zusätzlichen Auftrieb erhalten.
Die Tickets für die nächste Hagen-Runde in Fulda hab' ich
jedenfalls schon. Der Mann ist aber auch brillant...
17.09.09
Ein nahezu perfekter Tag im Leben eines alternden
Mitteleuropäers: Sonntags früh aufstehen - ich liebe es, die
Morgenstunden bewusst zu erleben - mit Myri und Jonas zum
Bahnhof, dort mit Volker treffen und im flotten
Regionalexpress von Kassel nach Frankfurt düsen. Ins Stadion
am Bornheimer Hang gehen, vom FSV ein Freibier
spendiert
bekommen, und bei ein, zwei weiteren Schöppchen einen
astreinen Fußballmittag verleben. Der Führungstreffer für
St. Pauli wird zwar schnell in einen Rückstand verwandelt
(unter tätiger Mithilfe des Herrn Gunesch), aber im weiteren
Verlauf setzt sich dankenswerterweise beeindruckende
Spielfreude gegen durchschnittliches Sportsöldnertum durch.
Sieg! Fünf Tore! Mein erstes Erfolgserlebnis mit den
Braun-Weißen im Hessenland. Nicht nur deswegen ist der FSV
Frankfurt nun sowas wie mein Lieblingsgastgeber, denn sie
sind spendabel, schnell erreichbar, haben ein nettes,
kleines Stadion und spielen teilweise erstaunlich fluffige
Mucke. AC/DC ist ja schon normal, aber old Heart oder gar
Judas Priest? Hossa!
Dann Verabschiedung der Kasseler, anschließend Speisung in
Form einer Tofucurrywurst plus Beilagen im Edelimbiss culux.
Nicht übel. Zweiter Programmhöhepunkt: Konzert mit Hellish
War und Omen in Die Halle. Ich besuche den
Club
zum ersten Mal und bin schon ob des wunderbaren Ambientes
angetan. Dann zockt auch noch der brasilianische Support
amtlicher als erwartet. Von Omen ganz zu schweigen - die
größtenteils recht alten Herren wissen, welch Sack voller
Old-School-Classics sie am Start haben und freuen sich mit
dem freudig erregten Connoisseur-Publikum als wär's 1985.
Für 10 Euronen stehen die Helden direkt vor deiner Ladichte,
lassen ihren Schweiß über dir ab - wer braucht da für den
zehnfachen Kurs satte Mainstreamprofis im Stadion? Nach 'nem
Scheidebecher in einer Bahnhofskneipe fahre ich um kurz vor
Eins (da geht sonntags tatsächlich noch was!) per ICE voll
pennender Zombies zurück und steige natürlich als Einziger
im komplett schlummernden Hersfeld aus. Oh perfect day!
01.09.09
Kurzer Blick auf die aktuelle Tabelle der 2. BL gefällig?
Bitteschön:
Sieht ja wohl mal extrem geschmeidig aus! Wer weiß, wie lang
das richtige Team noch ganz oben steht, also schauen wir uns
das doch die nächsten zwei Wochen regelmäßig an. Am
kommenden Spieltag geht's zum Tabellenletzten ins Hessische,
und wir sind dabei. Hoffentlich kommt dann nicht die große
Ernüchterung...
Letzten Samstag hab' ich mich tatsächlich aufraffen können,
in Bad Salzungen ein Konzert zu besuchen. Macbeth übten eine
gewisse Anziehungskraft aus und auch die weiteren Bands
schienen nicht ganz uninteressant zu sein. Schade nur, dass
kaum mehr als ein paar Dutzend
Veteranen
das Pressenwerk bevölkerten, was wohl letztlich der Grund
war, dass die großen Axxis ,obwohl vor Ort, dann doch nicht
spielten. Entweder hatten sie keinen Bock oder der
Veranstalter einfach keine Kohle, um sie zu bezahlen.
Vielleicht auch beides. War auch fast egal, denn so konnten
Macbeth länger zocken. Und die alten DDR-Veteranen haben's
richtig drauf: Mit viel Herzblut rockten sie ihren
leicht thrashigen, rauen Metal ins Auditorium, dass es eine
Wonne war. Die deutsche Lyrik tat ein Übriges, um die Band
in originellem Licht erscheinen zu lassen, was sogleich zum
Kauf des jüngst veröffentlichten Albums "Gotteskrieger"
führte. Feines Teilchen! Das wäre mal 'ne Combo für's Keep
It True...
26.08.09
Jetzt sind wir gerade mal wenige Tage zurück in Deutschlands
brutalstmöglichem Bundesland, und schon
fühlt
es sich an, als wären wir nie weg gewesen. Dabei waren die
zwei Wochen am Mondsee wirklich fluffig. Zwar hab' ich es
wie bereits vor ca. 35 Jahren nicht bewerkstelligt bekommen,
die Drachenwand zu besteigen, aber auf dem Schober war es
auch schon alpin genug. Mein lieber Schwan, so ungeübt
kraxelt es sich ganz schön mulmig droben im Fels! Da latscht
es sich doch weitaus angstfreier, wenn auch arg frostig, in
teilvereisten Höhlen umher. Noch relaxter gestaltete sich
nur das Baden in Salzkammerguts wärmstem See - trotz
gelegentlicher Schwabbelalgenherde.
Vom Nachtleben gibt es nicht allzu viel zu berichten,
schließlich sollte Jungspund
Jonas
halbwegs vorbildliche Gesellschaft genießen. Immerhin
schafften wir es aber zweimal in die Mondbar, wo wir
tatsächlich sämtliche Vorräte an Vogelbeerbrand wegsoffen.
Trotzdem schaffte es der Herr Oberpostdirektor a.D. nicht,
mir Myri auszuspannen, auch wenn seine Versuche einen ganz
leidlichen Eindruck machten. Erkenntnisse unseres
Salzburg-Trips: Ist 'ne schöne Stadt. Wo auch Österreichs
größter Bier-, pardon, Gastgarten zu finden ist. Wo wir
für's Leben lernten: Lass' dir auch die Halben in Maßkrüge
füllen, denn dann bekommst du mehr für's Geld.
07.08.09
Pflanzt mehr Schmetterlingsflieder!
21.07.09
Seit
wann
sind fabrikneue KFZ bissig? Ist mir völlig neu. Daher war
ich auch sehr überrascht, dass mein <5-Liter-Auto nach mir
schnappt und fast den Zeigefinger abbeißt. Da muss ich
demnächst wohl vorsichtiger sein. Zumindest habe ich dadurch
mal meine weiß- bis grüngewandeten Nachbarn in diesem großen
Gebäude kennengelernt, die mir die Fingerkuppe wieder
zusammengeflickt haben. Schließlich war ich gerade auf dem
Weg in die Freak City, und es wäre wirklich blöd gewesen,
wenn ich diese feine Veranstaltung hätte sausen lassen
müssen. Zum Glück konnten wir uns echten Campprofis
anschließen, die perfekt ausgerüstet und bestens gelaunt
waren. So verbrachten Myri und ich zum ersten Mal eine Nacht
in einem Dummyzelt.
Völlig grandios war der Auftritt von Rainald Grebe und der
Kapelle der Versöhnung am folgenden Nachmittag - seit Hagen
Rether hab ich nicht mehr solche Gesichtsschmerzen gehabt!
Auch Rose Kemp hat zu später Stunde mit ihrem
Diamanda-Galas-meets-Graf-Zahl-Sound schwer beeindruckt,
während Tribe After Tribe leider ziemlich enttäuschten.
Lag's am Tequila? Insgesamt war's aber richtig klasse am
Herzberg, wobei ich die vielen kulinarischen Highlights gar
nicht alle probieren konnte. Da muss im nächsten Jahr wohl
'ne Fortsetzung folgen...
02.07.09
Ist schon interessant, was für Leute hier zu Besuch kommen.
Im letzten Monat führten folgende Suchfolgen zur Tofukeule:
"fulda-auen fkk", "geil barfuss nackt sonnen" sowie "www.klaer-latexladys".
Ähhhmmm... Muss ich mir jetzt Gedanken machen?
Mitten in der eigentlich fußballlosen Zeit haben Myri und
ich 'nem Kick der Kiezkicker beigewohnt. Die kurze Reise
führte von Kassel aus ins Eichsfeld nach Teistungen, wo
unsere Faves zum Trainingslager weilten. War ganz schön
dort, so dass ich fast geneigt war, meiner Holden für die
Rückfahrt das Steuer zu überlassen, um selbst den örtlichen
Ausrichterverein durch Getränkeverzehr zu unterstützen. Da
die Bande hinterm Tresen es aber nicht gebacken kriegte und
allein Saufen eh Pickel macht, hab' ich es lieber gelassen.
Das Spiel gegen Erfurt ging zwar verloren, war aber trotzdem
interessant, zumal man gleich mal die Neulinge checken
konnte. Das könnte was werden mit Platz 7 in der kommenden
Saison!
16.06.09
Um nochmal auf Gelsenkirchen zurückzukommen: Am Vorabend
schlenderten Lars und ich durch die Umgegend auf der Suche
nach einer standesgemäßen Ruhrpottpinte. Neben
beeindruckender Nordsternparkkulisse fanden wir jene nicht
wirklich sondern nur eine nicht ganz unserer Kragenweite
entsprechende etwas zu schicke Gastronomie namens
Heiner's. Aus unerfindlichen Gründen explodierte eins
unserer georderten Biere, so dass sich ein peinlicher See
nebst Rinnsal auf dem Tisch breit machte. Die herbei geeilte
Bediendame ließ sich anschließend nur besänftigen, indem wir
ihr die Veröffentlichung ihres Konterfeis an dieser Stelle
versprachen. Leider wissen wir weder ihren Namen noch von
ihren geheimsten Wünschen. Aber bei Gelegenheit könnt ihr ja
trotzdem mal auf ein Stauder bei ihr vorbeischauen...
Ronnie James Dio tiriliert noch immer wie ein göttlicher
Junge, wie wir mit eigenen Ohren neulich in Gießen Rock City
vernehmen konnten. Besser geht's kaum.
03.06.09
Die
Gelsenkirchener Fastentage, im Volksmund auch
Rock-Hard-Festival genannt, liegen mal wieder hinter uns. Es
lief trotz hehrer Vorsätze eigentlich wie immer: Ernährung
weitgehend auf flüssiger Basis, viel frische Staubluft nebst
teilweise hochwertigem kulturellen Beiprogramm. Dabei
überzeugten vor allem die Kurkapellen Prong, Jag Panzer,
Audrey Horne und Jon Oliva, wobei letzterer in höchster
Fasteneuphorie gar für konkrete Heulflashs sorgte. Der
letzte Tag war meinerseits dann eher von schubweisen
Durchhängern geprägt, so dass ich fürs nächste Mal doch
wieder den vielseitig begabten Falafelmann herbei wünsche.
Ansonsten könnte man auch über Formen der Zwangsernährung,
z.B. per Magensonde nachdenken, was ich ja nur für andere
Zustände in meiner Patientenverfügung ausgeschlossen habe.
Nicht dass mir wie an Himmelfahrt jemand mit dem Gäbelchen
kommen muss...
Und
dann war da noch das "Doom In Bloom" in Bietigheim, wo
Mirror Of Deception erneut regiert und Doomshine sauber
supportet haben. Die restliche Mucke war nicht nur viel zu
laut, sondern auch weitgehend überflüssig. Aber irgendwer
musste ja die permanent krawummsende Schallschutztür
übertönen, bis nur noch Gestalttherapie Heilung versprach.
Immerhin serviert jedoch die dortige Bahnhofskneipe auf
eigenen Vorschlag sauren Radler zum TV-Kick!
21.05.09
Neulich am Sonntag luden Myri & Jonas schon am frühen Morgen
zu einem Konzert, da ließ ich alter Matinee-Fan mich
natürlich nicht lang bitten. Der Club am Bebelplatz nennt
sich St. Maria, ist ganz schön groß und bietet fast sakrale
Atmosphäre. Am Einlass gab's erstaunlicherweise keine Kasse.
Kurz vor Beginn der Show verloren sich gerade mal ein paar
Dutzend Zuschauer im Gemäuer, die auf seltsam unbequemen
Holzbänken saßen, wobei der Altersschnitt mindestens
jenseits der 50 lag. Beim nächsten Mal wird der örtliche
Veranstalter bestimmt ein kleineres Venue buchen, vielleicht
K19 oder so... Da keine Theke geöffnet hatte, war die Luft
recht trocken, aber immerhin ließ der Frontmann später mal
seinen Kelch rumgehen und verteilte sogar Kekse, echt
schräg! Überhaupt agierte der Vogel am Mikro sehr
egozentrisch, auch wenn er den Chor wenigstens mal im Ganzen
erwähnte. Selbiger stellte denn auch das eindeutige
Highlight einer ansonsten eher hüftsteifen Performance dar,
wobei meine zwei Angehörigen eine gute Figur abgaben. Der
Großteil der Fans schien allerdings einigermaßen begeistert,
da sie nicht nur textsicher mitsangen sondern auch öfter mal
kollektiv von den Sitzen aufsprangen oder gar auf die Knie
fielen vor Wonne, was ich ja nun doch übertrieben fand.
Zwischendurch ließ ein älterer Roadie 'nen Hut rumgehen -
auch okay, denn ganz für lau spielen muss ja nicht sein.
Unverschämt fand ich jedoch, dass der Knabe am Ausgang
nochmal die Hand aufhielt, aber gut. Alles in allem eine
ganz nette Show, doch um bei einer eventuellen Wiederholung
mehr Leute zu ziehen, sollten bekanntere Bands wie Reaper
oder die Monsters of Schwinnerock verpflichtet werden.
13.05.09
Wer
hätte das gedacht?! Ausgerechnet gegen die mutmaßlichen
Aufsteiger aus Mainz gab's endlich wieder Grund zum Jubel
auf unserem jüngsten Ausflug in die weltbeste Hansestadt.
Und das mit Hilfe mehrfachen Ersatzes aus dem Oberligateam,
schön gemacht! Wurde ja irgendwie auch Zeit, dass die
Abwärtstendenz mal gestoppt wurde.
Dafür lohnte sich auch die weniger luxuriöse Unterbringung
bei 'ner etwas seltsamen Familie zuhause. Die Begrüßung
durch einen als Hund getarnten Knurrhahn verhieß schon
nichts Dolles, was sich beim Einchecken in die uns für die
erste Nacht zugewiesene Kammer inkl. durchgelegener
Schlafcouch fortsetzte. Die nächstnächtliche
Akustikuntermalung von nebenan hat zu meinem Leidwesen nur
Myri mitgekriegt, doch dafür hatte ich Spaß beim Versuch,
die einzige Nasszelle für zig Insassen unbesetzt
vorzufinden... Immerhin freute sich die Hausdame wohl über
den warmen Geldsegen, denn bei unserer Verabschiedung ließ
sie sich in der Küche prompt mal schön die Füße machen.
Hafengeburtstach
braucht
übrigens niemand, zumindest nicht am Samstag Abend. Alles
nur voller Leute, denen beschissen gezapftes Bier angedreht
wird, und wer mal muss, stellt sich stundenlang an oder
schifft wagemutig in die Elbe. Eventuell erwischt man
immerhin ein nettes Konzert auf einer der Bühnen. Ich
Unwissender hielt zwar den Aushang für nicht aktuell, doch
Myri konnte den Kerle am Mikro tatsächlich als Marla Glen
identifizieren. War zwar nicht so ganz meine Baustelle, aber
schon irgendwie unterhaltsam.
01.05.09
Ja wie, Maifeiertag-Mittag und noch nicht auf
Bollerwagentour? Keine Bange, heute Abend ruft die Kasseler
Kulturstraße zwischen Auestadion und K 19 und darauf muss
ich mich meditativ vorbereiten. Zwar hab' ich erst überlegt,
angesichts der drohenden Pandemie lieber in Quarantäne zu
bleiben, aber die Expertenratschläge in der Zeitung klingen
erstaunlich beschwichtigend: "Ich fahre Pfingsten mit den
Landfrauen nach Polen. Geht das?" - "Eine Reise nach Polen
ist völlig unproblematisch." Na wenn das so ist... Die
Bauernverbände würden die Schweinegrippe ja gern umbenennen,
weil sie befürchten, weniger Rippchen oder Mett loszuwerden.
Und das kann in ach so schwierigen Zeiten natürlich nicht
angehen. Wie wär's denn mit "Mexikoschnupfen"? Oder
"Siestasyndrom"?
Zum Doom Shall Rise sag' ich jetzt noch nix, denn dazu
leiere ich mir 'nen umfänglicheren Bericht aus dem Kreuz.
Nur so viel: Feines Fest! Und hier ein Schnappschuss aus dem
Göppinger Statdgebiet, der zeigt, dass in Schwabistan ein
paar coole Gestalten unterwegs sind:
14.04.09
Hochsommer im April, echt krass. Um mit Hagen Rether zu
sprechen: Jetzt sind wir so lange mit dem Flieger in den
Süden, bis es heiß genug geworden ist, dass wir hierbleiben
können. Und bei dem Wetter will man natürlich auch nicht am
PC hängen, um irgendwelches Geschwurbel zu lesen bzw. zu
schreiben, oder?
Andernfalls hätte ich vielleicht von meiner ersten
eigenhändig angefertigten veganen Schwarzwälder Kirschtorte
berichtet. Der Schaffensprozess war hier und da etwas
schwierig, weil ungeübt, vor allem was das Teilen und
Umheben des Bodens anging. Am Ende sah das Gerät aber
halbwegs wie 'ne Torte aus und hat auch passabel gemundet.
Selbst mehrere Omnivoren haben ohne größere Beschwerden
davon schnabuliert. Bis ich das nächste Mal wieder einen
solchen Aufwand betreibe, muss aber mindestens unserer
10-jähriger L-Tag oder ein Sieg der Kiezkicker auf
hessischem Boden als Anlass Tribut fordern.
26.03.09
Es gibt tatsächlich noch richtige Kinos mit Atmosphäre
jenseits von mit Popcorn rumsauenden Unruhigteenies. Der
Filmladen bei Myri umme Ecke beeindruckt schon im Vorraum
mit einsehbarer Vorführmaschinerie inkl. gigantischer
Filmrollen und Kioskflair versprühendem Kassenbereich. Im
eigentlichen Glotzesaal ist alles schön übersichtlich,
während der Ton ausgewogen als normaler Stereosound
daherkommt. Mal kein nervendes Dolby Surround, bei dem die
leisen Stellen untergehen, damit die lauten umso heftiger
aufs Gehör hämmern, wunderbar!
Und dann auch noch der grandiose Josef Hader in "Der
Knochenmann", klasse Streifen! Ösi-Schwarzhumor in
Vollendung. Muss dringend bald auch den Vorgänger "Silentium"
goutieren, der schändlicherweise an mir vorübergeschlittert
ist.
17.03.09
Da macht der Hoeneß Uli einmal 'nen wirklich konstruktiven
Vorschlag und bekommt nur Kloppe dafür. Wie ungerecht! Wär'
doch geil, für zwei mickrige Euronen pro Monat schön
Bundesliga bis zum Abwinken im Öffentlich-Rechtlichen
glotzen zu können. Und fit für Europas Thron würden wir die
teutschen Teams dadurch auch noch machen. Was
Sympathischeres hat unser Fanwurstfabrikant ja wohl lange
nicht abgesondert.
Der Lenz ist da, ich spür's fast deutlich. Somit geht mein
Weizendursterwecken beinahe chloroform mit dem Equinoktium.
Faszinierend.
01.03.09
Befindet sich zufällig jemand unter euch, der die
Ohrtrompete spielen kann? Ich müsste selbige nämlich mal
dringend freigeblasen bekommen. Seit fast 'ner Woche ist das
Ding jetzt zu und ich hör' (fast) nur noch mono. Ich hab
zwar nichts gegen analoge Geschichten, aber nur einen okayen
Kanal mit 'nem verrauschten zweiten zur Verfügung zu haben,
ist selbst mir zu retro. Wenn das so weitergeht, steht in
den nächsten Tagen eine Parazentese an.
14.02.09
Die akute Aufstiegsgefahr, in der sich unsere Kiezkicker
wähnten, wäre für's Erste gebannt. Das am Ende noch knapp
erscheinende Auswärtsdebakel vom gestrigen Abend war
halbwegs zu erwarten, die deutliche Heimschlappe letzten
Sonntag gegen Fürth so nicht unbedingt. Zwar meinte ich vorm
Spiel zum Hasenmann, dass wir am Millerntor ja schon lang
keine Niederlage mehr erlebt hätten, doch diese Aussage
erschien uns mit jedem am Nordhang geleerten Astra absurder.
Am Ende war's recht ernüchternd, doch sollten Siege am
baufälligen Lehmitztisch und beim Metal Battle in den Docks
rasch für aufgehellte Mienen sorgen. Zwischen Saxon und Iced
Earth gab's jedenfalls keine Punkteteilung, sondern 'nen
Sieg für beide. Fand ich zumindest. Allerdings sollte ich
tatsächlich mal nach 'nem Langhaarteilchen Ausschau halten,
denn Rübe Schütteln ohne Gefunzel taugt einfach nicht.
Dabei macht man bei der Coiffeuse interessante Erfahrungen.
Ich dachte, ich hätte mich verhört, als die Handwerkelnde
fragte, ob sie denn auch die Augenbrauen schneiden solle.
Ist das heutzutage Standard, oder liegt es an meinem
Gendeffekt? Und warum hat sich Theo Waigel dieser Prozedur
jahrzehntelang standhaft verweigert? Mal schauen, ob sie
beim nächsten Mal vielleicht mein Silberrückenfell stutzen
will.
04.02.09
Was einem beim Feierabendbierchen manchmal so auffällt: Dass
der menschliche Körper selten perfekte Symmetrie aufweist,
ist ja nichts Neues. Aber habt ihr mal eure Patschepfötchen
verglichen? Und, sind die jeweiligen Fingerpaare gleich
lang? Seht ihr, ist irgendwie alles krumm und schief an uns.
Erschreckend.
Ah ja, so sehen also fulminös gehypte Bands aus. Ich find
The Devil's
Blood
auch ziemlich töfte, kann jedoch nicht ganz nachvollziehen,
was Kühnemunds Götz dermaßen steil gehen lässt. Der
Debüt-Rundling läuft gut rein, die Show wie jüngst im
Würzburger B-Hof hat halbwegs Atmosphäre, was aber noch
lange keine Veranlassung zur Massenhysterie gibt. Mal ganz
davon abgesehen, dass ich die Rumsudelei mit fremder
Geschöpfe Blut reichlich eklig finde. Was wohl die Putze
dachte, als sie tags darauf die sanitären Anlagen reinigen
durfte?
19.01.09
War
Doug Pinnick schon immer so rappeldürr? Am Freitag war ich
etwas erschrocken, ihn derart ausgemergelt auf der
Colos-Saal-Bühne zu sehen. Nach kurzer Beobachtung wurde
jedoch schnell klar, was der Grund ist: Der Kerl fastet 'ne
Runde. Für Eingeweihte daran zu erkennen, dass der King's X
- Frontmann nach jedem Song mindestens einen Zitronenschnitz
ausgesaugt hat.
Das erklärt dann auch die nicht ganz so mitreißende
Performance. Zwar fällt es nicht schwer, von einem
gelungenen Konzert zu sprechen, doch mein bis dato einziges
Live-Erlebniss mit jenen Groovesäuen von vor ümpfig Jahren
in der Batschkapp hinterließ doch immens nachhaltigeren
Eindruck. Wahrscheinlich hatte ich damals auch nicht solch
schmerzfreie Neben- bzw. Vorderleute, die überhaupt nicht
interessiert, ob sie einem evtl. etwas arg dicht auf der
Pelle hängen, nachdem sie sich ungeschmeidig vorgedrängt
haben. Die gedämpfte Freude könnte jedoch auch mit den
reichlich dargebotenen neueren Songs zusammenhängen, denen
die alte Klasse bisweilen abgeht. Zeugs wie der "Dogman" war
aber trotzdem 'ne Reise wert.
13.01.09
Notiz für die Nachwelt: Ein beinahe dreiwöchiger
Dauerfrost ging mit plötzlichem, vorübergehendem
Lenzeinbruch bis 4 °C zuende.
Vorher
gab's tagelang Tiefstwerte unter -10, und auch die -20
wurden örtlich unterschritten. Die Fulda trug somit
zumindest oberhalb des Wehrs komplett Eisschicht, hier und
da mussten festgefrorene Möwen und Enten aufgetaut werden
und selbst auf der versalzenen Werra wurde Wasser in festem
Aggregatzustand gesichtet. So kalt wird's vielleicht nie
wieder...
Von Klimadesaster ist derweil kaum mehr die Rede.
Autohändler preisen im Zweifel die größeren Motoren und
Klimaanlagen mit FKW. Tiere sind nach wie vor seltenst
hinterfragte Nahrungsmittel. Die "Finanzkrise" lässt die
Regierung mit Geld nur so um sich werfen, um die Wirtschaft
zu stabilisieren. Viel Spaß beim Zahlen der Zinsen, werte
Nachfolgegenerationen!
Wir vergnügten uns derweil im Altkreis Rotenburg. Endlich
hab ich's geschafft, den Alheimer zu erklimmen! War ein
feiner Ausblick von droben. Der unvermeidliche Besuch in der
nahegelegenen Hütte verlief eher grenzwertig. Zwar war
kuschlig eingeheizt und Fassbrause gab's auch, aber die
anwesende Jägerschaft hinterließ einen faden Beigeschmack.
"Halali" und "Die Sau ist tot" live in Blech und mit
Vokalunterstützung find ich zum Hopfenhellen nicht wirklich
lecker. Kann man nicht mal 'ne Waldhütte ohne
Grünrockambiente bewirtschaften?
04.01.09
Hossa!
Welch Anblick durchdringt meine trüben Klüsen? Hier gab es
wohl tatsächlich die überfällige Auffrischung. Dann war der
Jahresendurlaub wenigstens für etwas sinnlose
Freizeitvergeudung gut...
Nun denn, ich hoffe mal, das Anschauen dieser Seiten wird
dadurch etwas angenehmer. Mir scheint nun jedenfalls 'ne
durchschaubarere Struktur drin zu sein. Und die noch vor
Leere gähnenden Abteilungen werden dann im Laufe der Jahre
wieder gefüllt...
"Ist
der Mensch nicht ein komisches Tier? Er tötet Millionen wild
lebender Tiere und tut gleichzeitig alles, damit es seinen
Haustieren gut geht. Er bringt Milliarden von Nutztieren um
und isst sie. Das wiederum bringt Millionen von Menschen um,
weil der Verzehr all dieser Tiere zu degenerativen - und
letztlich tödlichen - Krankheiten wie Herzleiden,
Nierenleiden und Krebs führt. Daher quält und tötet der
Mensch Millionen weiterer Tiere, um diese Erkrankungen
heilen zu können. Anderswo auf der Welt sterben Millionen
von Menschen an Hunger und Unterernährung, weil die Nahrung,
die sie ernähren könnte, dafür verwendet wird, Nutztiere zu
füttern. Und währenddessen sterben manche Leute an zynischem
Gelächter angesichts dieser absurden Menschheit, die
dermaßen unbekümmert und brutal tötet, um dann einmal im
Jahr Karten zu verschicken und um „Frieden auf Erden“ zu
bitten." (Vorwort aus "Old MacDonald’s Factory Farm" von C.
David Coats)
"Mein Kopf ist nicht
Ihr Tanzplatz!"
(Helga K. beim Privat-Brainstorming im Kreise der
Arbeitskollegen)
"They probably had shit
running down their legs, but you couldn't see it under the
marvellous gowns!"
(Ronnie James Dio über romantische Aspekte des Mittelalters)
"Abseits is', wenn
dat lange Arschloch zoo spät abspielt."
(Hennes Weisweiler über Günter Netzer)
"Die Weltlandwirtschaft
könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Das
heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."
(Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter)
"Es war ein wunderschöner Augenblick, als der
Bundestrainer sagte: <Komm Steffen, zieh deine Sachen aus,
jetzt geht's los.>"
(Steffen Freund, ehemaliger Nationalspieler)