Und dann hat es dieses Jahr doch noch mit einem Sieg
geklappt in meiner Anwesenheit am Millerntor, ein recht
souveränes 2:0 gegen Fürth. Was soll den magischen FC jetzt
noch aufhalten? Vielleicht die drei Teams vor uns, die
einfach viel zu gut sind. Oder die mangelnde Euphorie auf
den Rängen. Komischerweise gestaltet sich die Stimmung im
Moment recht verhalten, als würden Viele die starke
Darbietung für eine Sinnestäuschung halten. Vielleicht hat
man sich in den letzten Jahren einen zu dicken Panzer
zugelegt, um das ganze Elend nicht so nah an sich ran zu
lassen. Ist wohl mal Zeit für sowas wie eine emotionale
Mauser.
Nach dem Spiel war ich zum ersten Mal im Vabiou's auf ein
wärmendes Kichererbsencurry, genau das Richtige, und dazu
fruchtige Rhabarberschorle. Ein wirklich nettes Bistro, das
ich bald wieder aufsuchen sollte. Beim veganen Wintermarkt
hielt es mich dagegen nicht lang, da an der einzigen
Glühweinschänke eine ellenlange Schlange wartete und die
anderen Stände meist nur schummerig beleuchtet waren, wenig
einladend sowas. Zum Glück wurde ich in Halstenbek dagegen
wärmstens empfangen, sogar mit frischer Pasta und Salat. Ein
unverhofftes Highlight brachte die hauseigene Hifi-Anlage
zutage: Unsere Ohren wurden tatsächlich Zeuge einer "...And
Justice For All" - Session mit Bass, unglaublich! Taina ertrug
des Gewummere schon bald nicht mehr und bat um Abhilfe.
Wahrscheinlich ist es wirklich so, wie Norman vermutete,
dass das Album genau für dieses Gemäuer abgemischt wurde, wo
ja sämtliche Intrumente bestens zur Geltung kommen.
Eventuell wird es bald Audio-Vorführungen gegen Eintritt
geben, muss man abwarten.
Der Sonntag wurde dann recht spacig. Nachmittags ging ich
ins Blankeneser Kino, um erstmals Kubricks 2001 auf großer
Leinwand zu sehen. Was seine Wirkung nicht verfehlte, denn
so beeindruckend fand ich den Film noch nie. Im Grunde reiht
sich ja Gemälde an Gemälde, und alles ganz ohne Hektik und
kaum Gesabbel, fast schon Slow-Fiction. Ich war so ziemlich
der Nesthaken im Publikum, wobei etliche der älteren
Semester aber nicht so begeistert vom Film zu sein schienen.
Überhaupt erstaunlich, wie man ihn mit über 60 zum ersten
Mal erst sehen kann...
Abends stand Uli Jon Roth auf den Brettern des Grünspan, um
sein 50-jähriges Bühnenjubiläum zu begehen. Sehr geil mal
wieder, den alten Freak mit einem schön langen Set zu sehen.
Zur Abwechslung gab's zu den alten Scorpions-Hits auch
etliche Electric Sun - Stücke, die auch fast alle ziemlich
gut klangen. Überhaupt diese Sky Guitar, tönt immer wieder
großartig, und wenn Uli dann noch in seiner leicht
verpeilten Art lustige Ansagen bringt, muss der Abend ja gut
werden. Sehr klasse auch wieder seine extensive Version von
"Little Wing" als krönender Schlusspunkt.
08.12.18
Erster Punktgewinn in meiner Gegenwart diese Saison beim 1:1
am Millerntor letzten Samstag. Aber was war das für ein
komisches Spiel? Auf dem Rasen ja halbwegs normal, blöd mit
dem Gegentor in der Schlussphase, aber die Stimmung im
Stadion fühlte sich selten seltsam an. In der ersten
Halbzeit war dies wegen angekündigtem Stimmungsboykott noch
zu erwarten gewesen, wie auch bei anderen Partien dieses
Spieltags geschehen. (Was inzwischen sogar mit dazu führte,
dass die Montagsspiele bald abgeschafft werden sollen,
endlich mal!) Als man dachte, nach der Pause würde es
"normal" weitergehen, dämpfte ein medizinischer Notfall auf
der Nord die gerade aufkeimende Stimmung. Zu allem Überfluss
hatten die Dresdener wieder zahlreiche Hohlbirnen dabei, die
für weiteren Verdruss sorgten. Da meine Nebenleute auch
keinen Bock auf Kommunikation außerhalb ihrer Bezugsgruppen
hatten, wurde es ein weniger erbauliches Stadionerlebnis.
Immerhin traf ich anschließend noch ein paar wenige der
Trullerbü-Kapeiken, mit denen ich ein bisschen schnacken und
in den Fanräumen abhängen konnte.
Abends lief dann nicht mehr viel, vom geplanten Besuch auf
der MS Stubnitz hielt mich nämlich die früh einsetzende
Müdigkeit ab. Zwar lag ich in der vorherigen Nacht auf dem
Keckschen Sofa recht bequem, aber Kater Gizmo plagten mal
wieder nächtliche Hungeranfälle, für deren Beseitigung ich
ihm die Tür öffnen musste. Anschließend will er dann raus,
und bald darauf durchs Fenster wieder rein, man hat ständig
zu tun. Aber für den alten Pelzträger bequemt man sich ja
gern. Der Rest der Familie im Oberdeck verhielt sich dagegen
viel ruhiger, obwohl es abends noch aufregende
Schwertakrobatik gegeben hatte.
Immerhin war ich dann am Sonntag fit genug, um ein paar
Stunden im Museum zu verbringen. Meine Wahl fiel auf's
WasserForum, wo es viel zu lernen gab zu Historie und
Technologie rund um die Hamburger Wasserver- und Entsorgung.
Da ich meist allein war mit dem Kassierer, konnte ich
ungestört schmökern. Und bin erleichtert darüber, dass man
das Trinkwasser nicht mehr aus den gleichen Kanälen schöpft,
in die die Abwässer gelangen, wieder von dannen gezogen.
(Bis auf's güldene Klo alle Bilder von Taina.)
29.11.18
Morgen ist es also soweit, der erste Teil von Virgin Blacks
Requiem, mit der Bezeichnung pianissimo, erscheint nun
offiziell. 2006 mit dem Adelaide Sinfonie Orchester
aufgenommen, im Gegensatz zu den anderen beiden Teilen
(mezzo forte bzw. fortissimo) bisher aber nicht an die
Öffentlichkeit gelangt, wird das große Werk jetzt endlich
komplett zu hören sein. Damit hatte ich schon kaum noch
gerechnet nach jahrelanger Funkstille, in denen die beiden
Schöpfer Sesca und Rowan wohl mit massiven Problemen zu
kämpfen hatten. Umso schöner, dass sie nun vollenden können,
was sie unter riesigem Aufwand geschaffen haben. Mit
Plattenfirmen schlagen sie sich nicht mehr herum, sondern
kümmern sich um alles selbst. Man möge also bitte großzügig
einkaufen im
Virgin Black Store.
03.11.18
Nachdem ich letztens noch einen HH-Trip spontan absagte,
weil außer einem Match gegen Sandhausen (erwartungsgemäß
beschissenes Spiel mit aber glücklichem Ende) so gar kein
Programm lockte, glänzte das vergangene Wochenende mit umso
mehr Abwechslungsreichtum. Am Freitag Abend ging es schon
gleich im Bambi Galore mit druckvollem Sound von Disbelief
los. Die Truppe mag ich ja einfach, weil sie trotz aller
Brachialgewalt groovt wie Sau. Außerdem ziehen sie ihr Ding
konsequent durch, auch wenn sie nach wie vor vor viel zu
wenig Publikum ranmüssen. Immerhin konnte man so der Show
unbedrängt beiwohnen, und auch der Weg zur Theke blieb
halbwegs frei. Ein klasse Konzertabend, bei dem auch der
Rückweg mit Tainas Kapeiken noch sehr lustig wurde.
Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht in meinem
Mini-Hotelzimmer und stärkendem Eintopf zum Frühstück im
Café Koppel, begab ich mich zur Binnenalster, wo Hand in
Hand für die Tiere demonstriert wurde. Kathy und Lenze waren
auch da, so dass ich Gesellschaft beim Frieren hatte, denn
längere Zeit bei unter 10 Grad rumzustehen, war man ja schon
lang nicht mehr gewohnt. Der Kreis konnte aber problemlos
geschlossen werden, und auch der anschließende Demozug
brachte es auf eine beachtliche Größe. Beim Gang durch die
Einkaufsmeilen dürften einige Konsumenten etwas von unserem
Anliegen mitbekommen haben, eine sehr gelungene
Veranstaltung also. Die sich den ganzen Nachmittag hinzog,
weswegen ich zügig gen Halstenbek aufbrechen musste, um von
dort aus Taina nach Elmshorn zu begleiten, wo auf der MS
Klostersande zwei Akustikbands spielen sollten. Live-Mucke
im Bauch eines Schiffs, unter Deck, B.S.T. übernehmen Sie!
Womöglich würde es dann Astra geben, in unserem Fall griffen
wir zu lokal gebrautem Indian Pale Ale, was nach kurzer
Eingewöhnungsphase erstaunlich gut mundete. So auch die
Darbietung von Metamorphonia, welche aus gotisch gewandeter
Chanteuse nebst einem bzw. zwei Keyboardern bestanden. Die
Dame trällerte sehr gefällig, was den Coverversionen
durchweg bekannter Songs im reduzierten, melancholischen
Gewande gut zu Gesicht stand. Besonders bemerkenswert
erschien mir der Umstand, wie poetisch doch die Texte der
beiden Rammstein-Nummern in diesem Kontext klangen. Weniger
kunstvoll klang für uns der zweite Act des Abends, dessen
schnöden Klamauk wir nicht lang zu ertragen bereit waren,
weswegen wir lieber noch mit Herrn Cerebos ein
Dämmerschlückchen nahmen.
Am Sonntag stand das Nordderby gegen Holzbein Kiel an, mit
einem Sieg hätte die Tabellenspitze erklommen werden können.
In meiner Gegenwart klappt es bisher in dieser Saison
allerdings nicht, am Ende stand ein unglückliches 0:1. Dabei
hab ich die Braun-Weißen ewig nicht so gut spielen sehen,
das war über weite Strecken richtig stark. Die Kugel wollte
aber einfach nicht ins Netz, kann man nichts machen. Vorm
Stadion wurde es dann wieder ziemlich kühl, also ging ich
mit Taina lieber was Warmes beim Inder essen, bevor wir in
die Laeiszhalle zu Hagen Rether sind. Der gut wie immer war,
wenn nicht gar besser. Eigentlich fährt er seit Jahren das
gleiche Programm, ändert es fließend aber immer wieder an
der einen oder anderen Stelle, so dass es nie langweilig
wird. Außerdem kann einem niemand so schön den Spiegel
vorhalten, und dabei auch noch witzig sein. Die Sicht von
unseren Balkonplätzen war zwar äußerst eingeschränkt,
trotzdem hat es uns beiden gefallen. Wenn es auch am Ende
eines solchen Wochenendes ganz schön fordernd ist, so lang
unbequem sitzend den klugen Ausführungen zu folgen. Kurz
nach 11 mussten wir auch frühzeitig los, um die Bahn noch zu
erreichen. Wo ich wiederum stundenlang sitzen musste, bis
ich morgens um halb fünf am Provinzbahnhof wieder
ausgespuckt wurde.
25.10.18
Nur für's Protokoll, jetzt erst ist der seit April
andauernde Sommer mal vorbei, selbst zum Lollsbeginn
herrschten noch subtropische Temperaturen und Sonnenschein.
Was an sich ganz schön war, im T-Shirt schwitzend am
Linggplatz Bierchen zu trinken. War ja auch entsprechend
viel los und hat Spaß gemacht, mit den gutgelaunten Kapeiken
auf den Stadtgründer anzustoßen. Nach einer Runde Wilde
Maus, Blumenkohl im Bierteig und diversen Püls im Hotel
Stern, bin ich sogar erst nach Einbruch der Dunkelheit ins
traute Heim zurückgekehrt. Im weiteren Verlauf hab ich nur
am Freitag Abend nochmal den Trubel aufgesucht, als unsere
Schwarzwälder Emigranten auf Stippvisite waren. Mit Biergit
Kraft im Schlepptau hatten wir ein nettes Treffen, und am
dann doch willkommenen Fierche traf ich immerhin einen
Enslaved-Liebhaber, ergo ein sehr lohnenswerter Gang vor die
Tür. Der ansonsten in dieser wüsten Woche aber ein
zweifelhaftes Vergnügen ist, da der Dauerradau irgendwann
ziemlich nervt. Nicht umsonst fährt mancher
Innenstadtbewohner just zu dieser Zeit bevorzugt in Urlaub.
Mich hat es am Sonntag zur Erholung auf den nahen Friedhof
verschlagen, wo man nochmal in Ruhe die Sonne genießen
konnte.
Zwischen Lollslauf und Umzug machte ich einen Abstecher in
die Mainmetropole, wo Mayfair im Nachtleben Subsignal
supporteten. Ein denkwürdiger Auftritt, den ich irgendwie
ganz anders erwartet hatte. Gespielt wurden nämlich fast nur
neue Songs, die ausgesprochen schwer zugänglich waren.
Mitgrooven fiel also aus, es war eher konzentriertes Staunen
angesagt ob der schrägen, intensiven Performance. Ich bin
mal gespannt, wie die Songs wirken, wenn sie vom Tonträger
erklingen. Immerhin spendierten die Jungs noch drei bekannte
Smasher zum Abschluss. Echt speziell, diese Vögel. Der
Headliner wirkte dagegen nahezu kommerziell-mainstreamig,
was sich gut goutieren ließ, auch wenn man die Scheiben
nicht kannte. Anschließend war noch nettes Abhängen vorm
Club angesagt, bis um kurz vor Eins der Direktzug nach
Hersfeld startete. Leider gibt's den nur in der Nacht zum
Montag.
05.10.18
Das war doch mal ein amtliches Wochenende letztes
Wochenende. Nachdem die anderen Drei aus unserer geplanten
Vierergruppe aus verschiedensten Gründen weggebrochen waren,
düste ich also allein nach Ostvest. Bei Leder Lücker in
Waltrop kurz Quartier bezogen und dann ging's auch schon mit
Edelroadie Macke zum Razorblade nach Datteln. Vor Ort
empfing uns Jugendzentrumsatmo vom Feinsten, den halben
Liter Helles gab's für schlappe zwei Penunzen. Wovon wir
dann auch regen Gebrauch machten, es war ja so schön
gesellig. Zum Glück erschienen auch ausreichend Gäste, so
dass die Bude anständig gefüllt war. Musikalisch lief es
besser als erwartet, zwei bis drei Bands heizten gut an,
dann gab's einen Ausfall, den ich zum Frische-Luft-Schnappen
nutzte, bis schließlich Turbokill den Quasi-Co-Headliner
mimten. Und TK machten ihre Sache gut, gediegener
Old-School-Stoff mit dem von Alpha Tiger bekannten
eunuchigen Gesang inkl. gleich drei Covers. Lief gut rein.
Noch ne Klasse besser zogen sich schließlich die Architects
Of Chaoz aus der Affäre. Frisch warmgespielt brachten sie
ein astreines Gemisch aus Songs der beiden Alben zur
Aufführung, das kaum einen Wunsch offen ließ. Die Band
wirkte fidel und hungrig, als hätte sie noch Einiges vor.
Jedenfalls vollführte sie vor heimischem Publikum schon mal
einen kleinen Triumphzug, man kann nur auf weitere Gigs oder
besser eine ganze Tour hoffen. Zurück in der Waltroper Basis
kippte ich mit Ludwig euphorisiert noch ca. zwei
Schlummifix, um anschließend eher unruhig zu pennen.
Schließlich stand am Sonntag ja das Hamburger Derby an.
Deswegen musste ich auch zeitig den Rückweg antreten, um
pünktlich in meiner Zweitliga-Pinte aufzuschlagen. Wo ein
torloses Gekrampfe für eher lange Gesichter sorgte, da ging
es meinem hsv-Nebenmann nicht anders. Zur Ablenkung blieb
man dann noch sitzen, um die Eintracht gegen die Roten
kicken zu sehen. Bei jedem SGE-Tor gab's einen Schnaps auf's
Haus (4:1). Der Sonntag fand ein versöhnliches, frühes Ende.
29.09.18
Glück auf, der Steiger kommt! Der olle Gassenhauer kam mir
mal nicht im hiesigen Salzkammergut zu Ohren sondern im
Erzgebirge, was ich mir ja schon länger als Reiseziel
vorgenommen hatte. Das Spiel der Kiezkicker war passend
terminiert, also sollte es in die Tat umgesetzt werden. Zum
Sportlichen muss nicht viel gesagt werden, es gab die
übliche Niederlage vor allem aufgrund schlechter
Defensivarbeit. Wenigstens traf unser Neuzugang Hank V. zum
wiederholten Male, das sieht nach einem gut einschlagenden
Stürmer aus. Ansonsten hab ich bisher kein Glück mit der
Auswahl meiner Spiele, hoffentlich bahnt sich da nicht
wieder eine Serie an. Das Stadion der BSG Wismut gefiel mir
jedenfalls recht gut, auch die Mucke und das Drumherum, man
kann wohl von einem eher sympathischen Konkurrenten
sprechen.
Auch das Städtchen entspricht dem, was man sich so
vorgestellt hatte. Beschaulich, authentisch und irgendwie
ganz hübsch. Wobei der Bahnhof einen schon sehr basisch
empfängt, so ganz ohne Gebäude. Auch bei der Beschilderung
der Wanderwege wurde nicht geklotzt, ich musste bei meinen
zwei Touren schon sehr nach Gefühl gehen. Erstaunlicherweise
traf ich bei bestem Frühherbstwetter auch nahezu keine
anderen Wanderer, dabei ist die Gegend ja eigentlich sehr
gut dafür geeignet. Liegt's an der Angst vor Verstrahlung?
Einen Geigerzähler hatte ich nicht im Gepäck, und latschte
ganz ungeschützt durch die Pampa, um nach einer von einer
Einheimischen geführten abenteuerlichen Überquerung der
Zwickauer Mulde schließlich eine Schänke zu erreichen, wo
ich mir einen Weizenbock munden ließ. Nicht ganz so klasse
wie Aventinus, aber lecker. Nach der Stärkung begann der
sehr malerische Rückweg, der kilometerlang zwischen Fluss
und Floßgraben entlang führte. Abends war ich nach der
ausgiebigen Frischluftaktivität nur noch in der Lage, im
örtlichen Irish Pub zwei oder drei Fass-Astra zu mir zu
nehmen, bevor ich mich in meine nette Monteursunterkunft
begab. Viel zu verpassen gab es im "Nachtleben" aber wohl eh
nicht. Am Sonntag wollte ich ja auch früh wieder raus, um
weitere 12 bis 15 Kilometer am Schwarzwasser entlang und
über den alpinen Steig zu schlurfen. Wiederum sehr schön und
beschaulich, was ja auch für's lila Stadion galt...
14.09.18
Anfang September sah ich dann doch noch eine
Freiluft-Veranstaltung, allerdings eine der etwas anderen
Art, nämlich mein erstes Mittelalter-Festival. Dort traf ich
meine Adoptivfamilie, die beim MPS quasi Stammgast ist, und
gute Erfahrungen hatte. Musikalisch hab ich vom Programm auf
mehreren Bühnen nicht allzu viel mitbekommen, außer dass
alle naselang Versengold zu spielen schienen. Außerdem
erklang irgendwo ein Cover von "Ride On", leider handelte es
sich aber nicht um B.S.T. Letztlich hatte ich eh genug damit
zu tun, die ungewohnte Atmosphäre zu schnuppern. Ein sehr
entspanntes Klima herrschte auf dem weitläufigen, hübschen
Gelände, was ein wenig an Burg Herzberg erinnerte, wenn man
nicht so oft auf Schwerter schwingende Vaganden getroffen
wäre. Viel Leder und Tierfell war leider auch im Spiel, aber
immerhin gab es auch vegane Speisen, sogar eifreie frische
Spätzle. Ein "Ritterturnier" zog ich mir auch mit rein, und
so waren einige nette Stunden schnell vergangen.
Tags darauf stand das Spitzenspiel am Millerntor an, aber
erst begleitete ich noch die 3+1 Kecks nach Fuhlsbüttel zum
Hubschrauber-Rundflug. Den hatte Judith sich mehr als
verdient, aber auch den Eltern hat es gefallen bei solch
guter Aussicht auf die große Stadt. Für Norman sollte der
Tag weiterhin optimal verlaufen, auch wenn es zunächst gar
nicht danach aussah, denn die boys in brown lagen bald mit
2:0 vorne. Schon zur Pause stand es aber Unentschieden, und
am Ende gingen die Geißböcke wie so oft als Sieger vom
Platz. Großes Spektakel beim 3:5 allerdings, weshalb man
auch als St. Paulianer mehr als gut unterhalten wurde. Beim
nächsten Duell würde ich am Ende aber trotzdem gern mal
derjenige mit dem breiteren Grinsen sein.
25.08.18
Die erste Auswärtsfahrt der Saison wäre dann auch sieglos
überstanden. Mit Rita bin ich schön entspannt im ICE nach
Wiesbaden gereist, das Bordrestaurant-Personal war dank uns
wenigstens nicht völlig beschäftigungslos. Gespeist bzw.
vorgeglüht wurde im 60/40, eigentlich ein ganz netter Laden,
wenn nur die Beschäftigten nicht so chronisch gehetzt wirken
würden. Zum Dank haben wir die Rechnung der Tischnachbarn
gleich mal mitgezahlt. An der "BRITA-Arena" war es mit der
Verköstigung dann so ziemlich vorbei. Vorm Spiel bewegte
sich die riesige Getränkebudenschlange innerhalb von 10
Minuten keinen einzigen Zentimeter vorwärts, so dass Rita es
nach Anpfiff nochmal versuchte. Eine geschlagene halbe
Stunde später kam sie erst wieder mit unseren vier Bieren,
echt krass. Konnte wohl niemand ahnen, dass nach dem ganzen
Vorverkauf tatsächlich auch alle Kartenbesitzer auftauchen
würden. Immerhin klappte es in der Landeshauptstadt mit dem
Ordnungsdienst, hunderte Uniformierte standen sich bei der
Hitze die Beine in den Bauch und sorgten für tolles
subjektives Sicherheitsempfinden. Hätten die Beamten nur
noch Getränke ausschenken müssen.
Das Spiel gegen die Taunussteiner lief alles andere als öde
ab, es entwickelte sich ein munterer Pokalfight mit Chancen
auf beiden Seiten. Unter gütiger Mithilfe des Unparteiischen
setzte sich in der Verlängerung schließlich die Heimelf 3:2
durch, es ist jedes Jahr der gleiche Mist. Anschließend lief
bei uns auch nicht mehr viel, war ja schon spät. Dafür
starteten wir anderntags mit obergärigem Frühschoppen, den
ich in Hünfeld noch ausbaute, wo der KSV anzutreten hatte.
Ein durstiger Arbeitskollege gesellte sich dazu, so dass man
sich das fade 0:0 irgendwie schönreden konnte. Immerhin
bissen sich die Löwen ja an einem überragenden Hersfelder im
Tor die Zähne aus, da kann man das mal durchgehen lassen.
14.08.18
Nach dem etwas ernüchternden Iced Earth - Auftritt im
Colos-Saal zeigten Armored Saint wenig später an gleicher
Stelle, wie man es richtig macht. Es stand eine wirkliche
Band auf der Bühne mit Energie und Spielfreude, die man
Metal-Männern über 50 kaum noch zutrauen würde. John Bush
ist ja eh ein extrem begnadeter Sänger (wissen sogar
Anthrax), während Joey Vera anscheinend von Jahr zu Jahr
geiler wird. Wie kann ein Bassist dermaßen positiv
auffallen? Und das nicht nur optisch durch hingebungsvolles
Abgerocke, sondern auch durch sein brillantes Gezupfe bei
fantastischem Sound. Was die Setlist betraf, konnte sowieso
nichts schiefgehen, denn mit "Symbol Of Salvation" wurde der
Band bestes Album in Gänze aufgeführt. Super Sache, auch
wenn mir mal wieder auffiel, dass ich textlich komplett auf
dem Schlauch stand. Jedenfalls war auch die Spielzeit mit
über 100 Minuten echt top.
Da hat doch eine Wespe verhindert, dass ich beim ersten
Heimspiel der neuen Saison live vor Ort Zeuge werden konnte,
wie die boys in brown mit einem Sieg gegen Darmstadt die
Tabellenspitze erklommen. Analoger Auftakt also mit Truller
als Co wie bereits zweimal in einer Aufstiegssaison. Wo soll
das bloß hinführen? Eigentlich besteht ja keine Gefahr bei
solch klaren Favoriten wie den zwei Absteigern, also bleiben
wir mal entspannt. Dass auch die SG Festspielstadt sowie der
KSV Hessen mit zwei bzw. drei Siegen in die Serie gestartet
sind, lässt jedenfalls auf eine seit langem mal wieder
wirklich erbauliche Saison hoffen.
04.08.18
Wie schon der Juni verging auch der Juli mit nur einem
Konzertbesuch, und das auch noch bei der gleichen Band,
nämlich Iced Earth. Nach dem ansatzweise begeisternden Gig
in Jena sollte es im Colos-Saal eigentlich eine sichere Bank
werden, zumal Rita und Lars dabei waren und wir anschließend
vor Ort übernachteten. Früh genug angereist konnten wir im
Biergarten vorglühen und im Sidekick noch Festnahrung
einwerfen. Wieso wurde es dann nicht der erwartet geile
Abend? Der Support Last Jeton trug keine Schuld, auch wenn
deren Darbietung wenig zwingend ausfiel. Hatte man aber mit
gerechnet, und erträglich war's ja schon einigermaßen. An
unserer und der Stimmung im Publikum insgesamt lag's auch
nicht, denn in der Beziehung war's eine Steigerung im
Vergleich zu vor ein paar Wochen. Es musste wohl mit der
Band und dem Sound zu tun gehabt haben. Letzterer fällt
normalerweise im Colos-Saal fast immer sehr gut aus, diesmal
schien der Mischer ziemlich taub zu sein. Höllisch laut
alles und recht breiig. Außerdem kam irgendwie keine Magie
zustande bei dem, was die Band von sich gab. Kann ja mal
vorkommen, dass die Mucker nach Wochen auf Tour etwas
durchhängen, obwohl man objektiv nicht groß was bemängeln
konnte, es zündete halt einfach nicht richtig. Ne gute Zeit
hatten wir zum Glück trotzdem weitgehend, zumal es im
"Wilden Mann" nicht nur gemütliche Innenhöfe und Minibars
sondern auch einen amtlichen Bierautomaten hatte.
Das Rock Hard Festival scheint das einzige Open Air des
Jahres für mich gewesen zu sein, wenn sich nicht noch
spontan was ergibt. Johstock fiel ja der Waldbrandgefahr zum
Opfer, während ich das Headbangers nach längerer
Kontemplation wegen zu großer Angst vor der Mörderhitze
sausen ließ. Stattdessen folgte ich Christianes Vorschlag,
sich die Jahrhundert-MoFi reinzuziehen. Klasse Idee, denn so
schafften wir es seit Jahren endlich mal wieder, uns mit
kühlen Getränken und Mucke einfach so in die Botanik zu
hocken. Sollte man öfter tun, in warmen Nächten oder einfach
so mal tagsüber, geht mit 40+ schließlich genauso gut wie
einst mit 16 oder 22. Das Schauspiel am Himmel war aber
schon imposant, nachdem die Wolkendecke endlich aufgerissen
war. Der Mond glühte blutig in Gesellschaft des hell
erleuchteten Mars. Werden wir so nicht mehr zu sehen
bekommen, Kinners.
02.08.18
Da ist doch glatt endlich mal ein Song der legendären
Hersfelder Kane bei YouTube aufgetaucht, wer hätte damit
noch gerechnet. Ob es ein Vorbote für die große Reunion beim
Hessentag 2019 ist?
22.07.18
Norman hatte freitags zum Gin Tasting geladen (die ganzen
angebrochenen Flaschen wurden ihm wohl zu viel), die
benachbarte Großstadt war belagert von Schlagerbewegten und
Triathleten, also machten wir mal etwas, was wir so noch
nicht hatten, nämlich ein Wochenende in der
Baumschulgemeinde Halstenbek. Am ersten Abend wurde also wie
erwähnt dem Wacholder gehuldigt, Bier gab's höchstens
zwischendurch zum Durst Löschen. Eine nette kleine Runde kam
zusammen, um zu fachsimpeln und die aktuellen Wehwehchen zu
erörtern, aufgelockert durch eine gekonnte Kurzkür der
Mädels auf dem Waveboard. Ungewohnt kühl war es im Norden,
aber zum Glück sorgte das nur geringfügig rauchende Feuer
für Erwärmung von außen.
Anderntags wurde es wieder sommerlich warm, also konnten wir
ohne Zusatzausrüstung aufbrechen zur Erkundung der örtlichen
Gegebenheiten. Erste Station noch mit den Frauen war der
ganz nah gelegene Brander Hof, wo ich nach all den Jahren
zum ersten Mal auflief. Abgesehen vom Pferdemief gefiel mir
das schon gut, gerade auch die weihnachtlichen Servietten.
Lebkuchen stand aber noch nicht auf der Karte, dafür lecker
nistisimo Gemüsegericht. Nachdem Taina und Judith zu einer
Hochzeitsfeier aufbrechen mussten, machte ich mich mit
Norman auf die Socken zum Jacob-Thode-Platz, wo der SV
Halstenbek-Rellingen im Rahmen eines Turniers gegen den VfL
Pinneberg antrat. Dass Eintritt genommen wurde, fand ich
überraschend, die mickrige Kulisse erinnerte mich hingegen
stark an hiesige Zustände. Das Spielniveau schwankte im
Verlauf, auf jeden Fall war sehr viel Hektik auszumachen.
Bemerkenswert auch, dass der Caipt'n des Heimteams seine
Truppe gewohnheitsmäßig verallgemeinernd mit "HR" ansprach.
Trotzdem ging die Partie dann verloren.
Wir zogen weiter in die Holstenquelle, wo in trauter
Männerrunde (plus Wirtin) das kleine Finale der WM geschaut
wurde. Die Stimmung war ganz gut, wenn auch zu dieser frühen
Tageszeit keine Exzesse wie bei meinem letzten Besuch dort
vonstatten gingen. Da bei der anschließenden
Damentennis-Übertragung unverständlicherweise der TV-Ton
ausgestellt wurde, trieb es uns weiter. Über die Möbelmeile
und vorbei am Krupunder See erreichten wir schließlich die
Tunnelklause. Von außen weniger einladend entpuppte sich die
Spelunke als doch recht gemütlich. Getränke brachte uns der
oft anzutreffende Typus "zwischendurch kellnernder Gast",
der uns unbekannte Visagen gleich mal interviewte. Im
Gespräch bekamen wir noch Inspiration, einen weiteren
Schuppen aufzusuchen, für den wir uns dann sogar bis nach
Schenefeld wagten. Das Enni's wirkte längst nicht so
gemütlich, einige Schlagerfuzzis im unverkennbaren
Einheitsoutfit hingen auch rum, aber unfassbarerweise kramte
Norman aus der Jukebox Candlemass hervor, und was wir zu
hören bekamen, klang arg unproduziert dumpf nach Demo! Weiß
der Geier, was sich in der Kiste noch alles versteckt,
müssen wir wohl bei Gelegenheit weiter untersuchen. Bei
unserer Rückkehr ins Hexenhaus waren die Mädels noch
hellwach und zogen sich am Smart-TV... Candlemass rein. Dass
es olle Clips mit Messiah gibt, wusste ich auch noch nicht.
Unverhofft doomiges WE!
05.07.18
Fast hätte ich den kompletten Juni rumgebracht, ohne ein
einziges Konzert besucht noch den Rasen gemäht zu haben.
Okay, Letzteres gehört im Gegensatz zu Herrn Sch. aus
Hohenroda nun nicht zwingend zu meinen
Lieblingsbeschäftigungen. Aber krass ist die sommerliche
Trockenheit mittlerweile schon, die eine baldige
Wüstenbildung in Osthessen befürchten lässt. Blöderweise
musste wegen akuter Waldbrandgefahr gerade das sicher
legendäre Johstock-Fest in Gruben abgesagt werden, als hätte
ich es gestern unkenderweise nicht bereits kommen sehen. Mal
sehen, ob die ausgebliebenen Niederschläge in drei Wochen
wieder gesammelt in Tegelhütters Garten niedergehen...
Auf der Bühne lag nicht viel an, was entscheidenden Reiz auf
mich ausgeübt hätte, und so gab ich mir lediglich Iced Earth
im Jenaer F-Haus. Ist ja auch immer mit einem gewissen
Aufwand verbunden. In dem Fall bin ich direkt nach der
Arbeit eineinhalb Stunden im nicht klimatisierten Kleinwagen
auf der vollen A4 zwischen all den Schwarmintelligenzlern
gen Osten geeiert, ein klapperndes Bodenblech frei Haus. Die
vegane Pizza vorweg war okay, wenn auch nicht weltbewegend,
ne Pilawa-Quizshow auf mehreren Fernsehern nebst trötigen
Straßenmusikanten hätte ich dazu nicht gebraucht. Der Club
war schnell erreicht, Einlass nahezu planmäßig, und 30
Tacken an der Abendkasse nach heutigen Maßstäben okay. Recht
zügig fingen Path Of Destiny als Anheizer an. Ziemlicher
Soundbrei erstmal, schwer was auszumachen außer Doublebass
und Gegrowle vom Mann am Mikro. Irgendwann dämmerten mir die
dauerpräsenten "symphonischen" Synthies, natürlich aus der
Konserve kommend. Dabei war die Performance durchaus
brauchbar, und in den weniger zugekleisterten Passagen
zeigten sich Ansätze goutierbarer Songfetzen. Keine Ahnung,
ob man sowas live überhaupt brauchbar abmischen kann, ich
würde die Keyboards einfach ganz weglassen (und zu
Pflugscharen umbauen). Nach vielleicht 35 Minuten war die
Chose auch schon überstanden. Es war noch nicht viertel
neun, also bestand Aussicht, die Rückfahrt bei letztem
Sonnenlicht antreten zu können. Mit dem Soundcheck ging es
zügig voran, kein ewiges tsching-tsching und one-two. Nach
20 Minuten denkst du, es könnte gleich losgehen, nach 40
bist du sicher, es wäre jeden Moment soweit, um endlich nach
einer guten Stunde alkfreien Rumstehens erlöst zu werden.
Echt mal, in der Zeit hätte ich noch locker einen
ausgedehnten Stadtrundgang nach Goethes Gusto machen können.
Aber egal, nun fing es also an, selbst in den vordersten
Reihen war es kein bisschen eng und natürlich klang es jetzt
gut, was aus den Speakern kam. Also vom Sound her, die Songs
sind ja eh geil. Ein wenig Bedenken hatte ich, dass die doch
recht überschaubare Meute den Musikern etwas auf die
Motivation schlagen könnte, zumal Stimmung und Applaus so
halbwegs im Zaum gehalten wurden. Doch die Energie auf der
Bühne pulsierte bestens, alle schienen gut in Form und
motiviert. Was die Setlist betrifft, kann ich mich nur
wiederholen, die Mischung aus Klassikern und neuem Stoff
stimmt einfach. Von daher ein ähnliches Brett wie letztens
in Griechenland, allerdings diesmal auch mit dem grandiosen
Hunter! Persönlicher Höhepunkt war allerdings "Angels
Holocaust", bei dem mich des Teufels Stellvertreter in Form
von Mr. Schaffers flinkem Handgelenk kurzzeitig die
Körperlosigkeit spüren ließ. Hell yes! Zurück in meiner
sterblichen Hülle bekam ich noch ein bisschen Zugabe, bevor
es mit "Watching Over Me", diesmal trockenen Auges, auch
schon vorbei war. Nach gerade mal 75 Minuten. Etwas mager,
wenn auch immerhin eine ganze Viertelstunde mehr als Crowbar
im letzten Jahr an gleicher Stelle. Mal schauen, was
demnächst in Aschebersch drin ist. Festzuhalten bleibt
jedenfalls, dass ich tatsächlich gar nicht mehr Matt Barlow
hinterher trauere.
Nebenbei rettete ich vor einigen Wochen einen
Biergartenbesucher vorm sicheren Kopfsturz, wenn auch auf
Kosten eigener Blessuren. Der Betreffende wird's zwar nicht
gerafft haben, konnte aber echt froh sein, dass ich im genau
richtigen Moment an ihm vorbei geradelt bin. Möge er in
Frieden weiterbechern.
09.06.18
Letztes Wochenende fuhr ich dann quasi zum Gegenbesuch nach
Bad Salzuflen, eine richtige Kurstadt, ganz was anderes als
mein Heimatort. Dort sind die Reha-Einrichtungen praktisch
der Kern der Siedlung und scheinbar alles weitere hat sich
drum herum gruppiert. Wie die enorm zahlreiche Gastronomie,
die auch dauernd gut besucht ist, zumindest bis zur
Sperrstunde der Anstalt(en). So erlebte ich am Freitag Abend
bei meiner Ankunft regen Betrieb in Tainas Lieblingslokal,
dem Salzsieder. Weniger voll war es im Apfel, wahrscheinlich
ist die vegetarische bzw. vegane Verköstigung noch nicht so
angekommen beim klassischen Kurvolk. Dabei wird dort lecker
gekocht, nur beim Bierausschank hapert es etwas. Auf dem
Heimweg zeigte sich der Kurpark noch rege bevölkert von
jungen Leuten, bevor ich im strömenden Regen meine Dachstube
in der Villa zur schönen Aussicht erreichte. Ja, auch Tee
trank ich dort, eine etwaige Grandma gab sich jedoch nicht
zu erkennen. Dabei machte der Herbergsvater durchaus den
Eindruck, eine Therapie bei Dr. Landau nötig zu haben...
Meine erste Verwanderung seit Monaten genoss ich am Samstag
mit der überaus fitten Taina, die mir phasenweise fast
davonlief. Schließlich erreichten wir aber gemeinsam trotz
Umleitung planmäßig das angestrebte Bergrestaurant, wo ganz
old school Schoppen und Likör goutiert wurde. Der Abstieg
verlief entsprechend schmerzfrei beschwingt, bevor wir nach
weiterer Apfel-Speisung und Attic-Tee die happy hour im
Spirit Of India wahrnahmen (nach Weizen gegen den Durst
vorweg). Wahrlich üppige Cocktails werden dort kredenzt,
Vitaminmangel konnte so sicher nicht auftreten. Anschließend
gab es in Form meines ersten Guiness noch etwas Nahrhaftes
in einem DSC-Fanpub, wo am Nebentisch das typische, leicht
hysterisch ausbrechende Lachen der Psychorunde gut
beobachtet werden konnte. Sonntag früh blieb nur noch Zeit
für ein Heilwässerchen, bevor die Bummelbahn aus dem Nichts
auftauchte, um mich wieder einzuladen. Fühlte sich schon
ansatzweise erholsam an, möge es beim Kurgast nach fünf
Wochen umso nachhaltiger angeschlagen haben.
14.05.18
Am Samstag war Saisonfinale im Auestadion, Hessenderby gegen
Stadtallendorf, prächtiges Wetter, und nach der wochenlangen
fulminösen Aufholjagd strömten fast 5000 Besucher ins weite
Rund. Zwischen dem ganzen Eventpublikum fand sich gänzlich
überraschend ein nie erwarteter (Kur)Gast ein: Taina trat
morgens kurzentschlossen den gar nicht mal so kurzen Trip
von Bad Salzuflen nach Bad Wilhelmshöhe an, echt der
Knaller! Sie sah dann auch einen ganz unterhaltsamen Kick,
wobei es der KSV am Ende nochmal unnötig spannend machte und
drohte, von Stuttgart in der Tabelle überholt zu werden.
Basti Schmeer sorgte aber letztlich für den späten
Siegtreffer, der wenigstens Zitterplatz 16 sicherte. Nun
kann man mit schlappen 25 % Wahrscheinlichkeit auf zwei
Südwest-Aufsteiger und den damit verbundenen Klassenerhalt
hoffen. Unser Kurgast fühlte sich wohl ganz gut bespaßt, und
nach einer leckeren Speisung im Herbstapfel musste sie auch
schon wieder zurück in ihre Anstalt.
Eine Woche zuvor schon fand das Gezitter am Millerntor ein
versöhnliches Ende. Mit dem 1:0 gegen den DSC Arminia wurde
doch bereits am vorletzten Spieltag der Klassenerhalt
gesichert, welch Erleichterung. Als nächstes brauch ich aber
dringend mal eine Saison mit ein paar Highlights und ohne
größere Krisen, sonst verlier ich bald noch die Lust am
Fußball. Auch mein Fass hat schließlich Grenzen. Entspannt
in der oberen Hälfte mitspielen und die Stadtmeisterschaft
doppelt verteidigen, sowas ließe ich mir mal gefallen.
Am Vorabend des letzten Heimspiels durfte ich Norman zu
Machine Head in die Große Freiheit begleiten, 3 Stunden
Headliner-Show im rammelvollen Club in infektbedingt noch
leicht geschwächtem Zustand. Grenzwertig wurde es nur für
vielleicht 15 bis 30 Minuten, als wir ins Gedränge der
Klogangschneise gerieten, bis es uns wieder in ruhigeres
Fahrwasser spülte. Davon abgesehen stand ich das
Marathonkonzert ganz gut durch. Wenn man kaum einen Song
kennt, spricht das schon für eine gewisse Qualität, denn
ansonsten hätte irgendwann sicher der Fluchtinstinkt
eingesetzt. Aber Rob Flynn hat eben zweifellos gute
Frontmanneigenschaften, was den meist brachial gehaltenen,
nicht oft durch Abwechslungsreichtum glänzenden Songs die
nötige Würze verleiht. Überhaupt kam's mir vor, als wenn der
Chef das Zeug zu mehr hätte, wenn er könnte, wie er wollte,
und weniger auf die Bedürfnisse der Fangemeinde eingehen
müsste. Aber auch so schien das Publikum schon recht
illuster, von der Teenie-Crowdsurferin über den gesetzten
Pockenträger bis zur euphorisierten 70-Jährigen war alles
vertreten. Und von der Spielzeit können sich etliche
Kurzarbeiter gleich mehrere Scheiben abschneiden.
05.05.18
Neulich zog es mich zum UNESCO-Weltkulturerbe nach
Regensburg, als Anlass bot sich das Auswärtsspiel des FCSP.
Freitag spät abends kam ich an bei milden Temperaturen, die
Stadt war randvoll mit Partyvolk. So wurde mein kleiner
Rundgang alles andere als beschaulich, ich war recht schnell
genervt von der fledermausartigen Menschenmasse. Nach zwei
hastigen Weizen in der Banane trollte ich mich auf mein
Zimmerlein.
Somit war ich anderntags früh wieder draußen, und schon sah
die Stadt viel freundlicher aus. Fast allein schlenderte ich
durch den Dom, um anschließend an der ruhigen Donau
herumzustreifen. Ein herrlicher Morgen. Der Scrambled Tofu
zum Frühstück mundete bestens. Dann hätte ich gern im
Weißbräuhaus einen kleinen Trunk zu mir genommen, nahm
jedoch schnell Abstand, da man dort nur unter strenger
Beobachtung zweier Hundertschaften Uniformierter Platz
nehmen konnte. Ein anderer Biergarten tat es auch, bevor ich
mich in Gesellschaft eines schwer zu verstehenden Heimfans
auf den schweißtreibenden Fußmarsch zum sterilen Stadion
machte. Zum Spiel muss nicht viel gesagt werden, ein 1:3
nach doppelter Unterzahl machte wenig Freude. Das
anschließende Gepöbel einiger Steher Richtung Manschaft fand
ich allerdings unpassend. Beim Kneitinger im Biergarten war
der Frust schnell verraucht, ein paar Einheimische
adoptierten mich netterweise gleich, nachdem ich durch
unbedachte Weizenbestellung aufgefallen war. So ging der
sonnige Nachmittag zügig vorbei, bevor Zeit fürs Abendmahl
war. Man mag es kaum glauben, dass eine solche Kombination
existiert, aber im Kaffe Dada serviert man tatsächliches
nicht nur Veganes, sondern auch echtes Aventinus dazu.
Derart versorgt, konnte ich die städtische Hektik drumherum
ganz gut ertragen. Lang gab ich mich dem Trubel aber nicht
mehr hin, bevor ich mich von CBP in den Schlaf lullen ließ.
18.04.18
Schade eigentlich, dass sich meine Lieblingsjahreszeit auf
nur wenige Tage beschränkte. Erst nahm der Winter kein Ende,
jetzt ist plötzlich Hochsommer Mitte April. Heute am
späteren Nachmittag vorm Café harmony sitzend, es waren noch
keine Sonnenschirme aufgestellt, musste ich nach einem
Weizen bereits der strahlenden Hitze entfliehen. Am
Osterwochenende noch, zweieinhalb Wochen ist es her, sah ich
den verschneiten Lüneburger Bahnhof auf der Fahrt gen Norden
vor mir liegen, und fror mir sonntags auf dem Weg zum
Millerntor übelst einen ab. Anschließend gab's ein gar nicht
mal so mieses 1:1 gegen Sandhausen, aber inzwischen sind die
braun-weißen Vers... äh, Kicker, auf den drittletzten Platz
abgestürzt. Schon wieder droht das sportliche Desaster, es
ist nicht mehr feierlich. Wenigstens kann der zuvor
beobachtete KSV mit fulminösem Schlussspurt und ernstlichen
Aussichten auf Klassenerhalt ein wenig tröstliche Stimmung
verbreiten.
Recht stimmungsvoll gestaltete sich auch der Rest vom
Ostersonntag, als ich in Tainas Begleitung zum ersten Mal
ins Kuchnia ging, um osteuropäische Pierogi zu verspeisen.
Dazu reichte man standesgemäß polnischen Wodka milden
Abgangs, die Weiße Dame kam gut an. Anschließend tuckerten
wir noch nach Finkenwerder, ein teures Pflaster. Das Weizen
in der "Landungsbrücke" war eines der hochpreisigsten, das
mir bisher in die Kehle gekommen ist, dazu gab es nasales
Fischaroma frei Haus. Trotzdem war es sehr lustig, die
feinen und halbfeinen Gäste beim österlichen Ausgehen zu
erleben.
31.03.18
Anfang März weilte ich zum ersten Mal während eines
Heimspiels in Hamburg, ohne ins Stadion gegangen zu sein, es
stand Wichtigeres an. Vor allem gab es Judiths Zehnten und
ihre großartige Gesundung zu feiern, was mit einem großen
Brunch in der örtlichen Tanzschule amtlich begangen wurde.
Anschließend schaute ich mit B.S.T.-Lutz noch die zweite
Halbzeit im Sportheim des VfL Pinneberg, wo wir die
luxuriöse Tribüne vor der Leinwand fast ganz für uns hatten.
Ansonsten fand an dem Wochenende noch das Hell over
Hammaburg statt, donnerstags bereits eine Vorglühung mit
Attic und Fvneral Fvkk im Bambi. Auf letztere war ich echt
gespannt, bisher kannte ich ja nur die formidable Single.
Die Darbietung fiel entsprechend sakral aus, inkl.
entsprechender Montur und Theatralik. Sehr vielversprechend
alles, wobei interessant sein dürfte zu beobachten, ob die
Truppe das doch recht eng gesteckte Konzept so auf Dauer
durchzieht. Ne Nonne am Merchstand hat man jedenfalls nicht
alle Tage.
Tagsüber am Freitag stand erstmal Touriprogramm mit Enrico
und Simon an, wofür ja sonst immer viel zu wenig Zeit ist.
Also erklommen wir z.B. den Michel und erlatschten den alten
Elbtunnel. Das Festival ließ sich eh recht unzwingend an,
daher schlugen wir dort erst verspätet auf, ohne wohl etwas
verpasst zu haben. Letztlich zog ich mir lediglich Diamond
Head so richtig rein, was mir überraschend gut gefiel. Das
Gesabbel des Herrn Pschierer zwischendurch im Foyer
unterhielt aber mindestens ebenso gut.
Am Samstag sah es in der Markthalle schon ganz anders aus.
Universe217 waren brillant wie nie, Solstice doomten
erfreulich lebendig, Old Mother Hell bringen's auch live,
und Visigoth zeigten erneut, wo der Trüe-Metal-Frosch seine
Locken hat. Lediglich Atlantean Kodex konnten meine immensen
Erwartungen zu guter Letzt nicht mehr erfüllen, aber das
kann ja auch mal passieren. War schon ein klasse Festival,
nicht zuletzt dank Duckstein.
16.03.18
Der Fußball in den heimischen Amateurligen kommt
wetterbedingt ja so gar nicht in Gang, immerhin klappt's bei
den rasenbeheizten Profis. So verschlug es mich denn Ende
Februar zum ersten Mal im Jahr ans Millerntor, wo nach
Rückstand in einem lebhaften Spiel auf den letzten Drücker
die KSV Holstein mit 3:2 geschlagen wurde. In winterlicher
Atmosphäre und sogar ganz ohne das obligatorische
Stadionbier war es tatsächlich ein lohnender Tagesausflug,
zumal ich anschließend noch Patenkind nebst Mama beim
Italiener traf. Beim KSV Hessen scheint die Messe indes
noch nicht komplett gelesen zu sein. Trotz trostloser Roter
Laterne sah ich beim zweiten Sieg in Folge einen durchweg
souveränen Auftritt gegen die Ulmer Schwalben und ein
folgerichtiges 2:0. Die 1000 Unentwegten erfreuten sich
bester Stimmung, ohne das fernbleibende Eventpublikum auch
nur eine Sekunde lang zu vermissen.
Anfang März stand Niederjossa wie üblich im Zeichen des
FullMetal Osthessen. Das prosperierende Dorffestival zog
wieder allerlei Publikum an, so dass ich in Form von Taina
und Mohr auch zwei Weitgereiste beherbergen durfte. Der
Freitag war diesmal ganz dem Thrash vorbehalten, wobei ich
Delirious und Accu§er zwar technisch einwandfrei aber nur
mäßig mitreißend fand. Ganz anders Abandoned, der klare
Tagessieger, der Spielfreude und Humor ohne Ende parat
hatte, wodurch die Show bestens unterhielt. Am Samstag war
erstmal Frühschoppen mit kleinem YouTube-Wunschkonzert
angesagt, während welchem sich Mohr als früherer
Netzshirt-Träger outete. Der per Konferenz zugeschaltete
Lars beichtete selbiges und wusste von einem gelben Textil
zu berichten. Warum war nur mir solch Chic zeitlebens
verwehrt worden? Vor Ort im DGH zeigte sich zwar niemand
benetzt, der Opener RA glänzte aber trotzdem mit optischen
Finessen, bestes Gepose der halbseidenen Art von alten
Hasen. Die folgenden Existance überraschten doch sehr mit
überzeugendem Old-School-Sound, was meine beiden
Übernachtungsgäste merklich in Wallung brachte. Da brauchten
wir anschließend ein Päuschen im Schwan mit Obtdestillat,
bevor Visigoth als eigentlicher Headliner auftrumpften.
Klischees reiten ja viele Bands, aber die sympathischen Amis
bringen sie einfach grandios in klasse Songs unter. Wer dann
noch wochenlang unter bescheidensten Umständen so fleißig
tourt, erntet hoffentlich bald größeren Erfolg. Welchen
James Rivera längst schon hatte, dem er aber wohl nur noch
hinterher trauern kann. Mit Shadow Keep brachte er
jedenfalls im Anschluss kaum ein Bein auf den Boden, so dass
wir bereits frühzeitig die Heimreise in Jochens Boliden
antraten.
24.02.18
In so einem hübsch kalten Februar hält man sich am besten
auf Konzerten warm. Wenn der Club dann noch "New Sun" heißt,
hat der Frost kaum ne Chance, selbst wenn leicht doomige
Klänge dort ertönen. Ich war zum ersten Mal in dem Bebraer
Schuppen und würde wieder hingehen, denn es war ein prima
Abend. Bühne hat es dort keine, aber einen bequemen Teppich,
auf dem erst Deadman's Redemption passabel rockten und
anschließend die Ugly Earthlings der bedeutendsten aller
Bands huldigten. Die gehobene Wohnzimmeratmosphäre kam
heimelig, und mit drei Dutzend Besuchern fühlte es sich auch
bereits gut gefüllt an. Eintritt wurde nicht erhoben, dafür
ging ein Hut rum, empfohlen zur Nachahmung!
Einen Tag drauf fuhr ich mit Lars nach Andernach zur
Operation: Mindcrime - Aufführung. Vorher bauten wir noch
einen kurzen Abstecher nach Koblenz ein, das bestimmt einen
längeren Aufenthalt lohnen würde, allein schon des
Flüssegedöns wegen. Im Juz ist es zwar nicht so hübsch, aber
wir waren ja wegen der Mucke dort. Zunächst mussten wir als
Vorprogramm "die Tochter" über uns ergehen lassen. Was
anfangs noch ganz passabel klang, entwickelte sich jedoch
bald zur musikalischen Armutsdarbietung, immerhin mit
ansehnlichem Dekolleté. Geoff Tate anschließend stellte
songtechnisch natürlich eine Erlösung dar, doch von einem
magischen Abend konnte man nicht sprechen. Seine Vocals
kamen sehr gut, das Klaus-Lage-Outfit war im Grunde
scheißegal, aber seiner Ausstrahlung mangelte es einfach an
Überzeugung. Wie bei der Abzocke mit Meet & Greet dünkte
einem auch bei seinem Auftreten, dass es halt in erster
Linie darum geht, den Rubel im Rollen zu halten. Eine
Spielzeit von ca. 70 Minuten ist zwar auch nicht viel
kürzer, als seine Ex-Band es zu handhaben pflegt, reicht
aber einfach nicht. Wenig überzeugend auch die teils
kasperhafte Besetzung seiner Begleitcombo. Großer Pluspunkt
war wie nicht anders zu erwarten die große Klasse des
Songmaterials in Form des geilsten Konzeptalbums des
melodisch-progressiven Metal. Immerhin blieb uns dann auch
noch genug Zeit, um im V8 in Gonzos Schlüpftag
heineinzufeiern. Gut dass Alex sich auskannte.
Für die Würzburger Posthalle könnte das letzte Jahr ihrer
Existenz angebrochen sein. Gut dass das Metal Assault
verlockend genug war, um nicht erst wieder zum HoD, und dann
zum letzten Mal, vor Ort zu sein. Taina und ich machten am
Freitag schon ein bisschen warm-up mit gastronomischen
Erkundungen und abends bei der "Night of steel and thunder"
im Immerhin. Marion und Remo stießen noch zu uns auf die
Couch, und so hatten wir einen netten Abend bei richtig
guter Mucke und manch imposanten Poserdarbietungen. Beim
Festival selbst sorgte natürlich die kurzfristige
Ashbury-Absage für einigen Unmut, aber was willste machen.
Titan Force überzeugten als Headliner derart, dass man
eigentlich wenig vermissen konnte. Harry mit
Echthaar-Stinktierperücke büßt tatsächlich kaum etwas seines
vokalen Glanzes ein, der Typ scheint ewig jung zu bleiben.
Diesmal fiel mir bei vielen Songs erst auf, wie frickelig
sie teilweise doch sind, dabei fließt einem alles ganz
geschmeidig in die Gehörgänge. Klasse Gig! Air Raid fand ich
auch sehr amtlich. Ich hatte speedigen Metal vom Fass
erwartet, bekam aber unerwartete Yngwie-Reminiszenzen
serviert. Das muss ich mir im Hausgebrauch mal näher
anhören, hatte ich bisher nicht recht auf dem Schirm. Ein
Stimmungshoch herrschte zweifellos bei Visigoth, die die
Klischee-Keule zum Schwingen und Glänzen brachten. Ich bin
gespannt, ob das beturnschuhte Kuttenvolk auch beim FMO so
steilgehen wird, wenn "Pinkman" das Schwert rausholt.
04.02.18
Meine Klimabilanz hab ich ordentlich in die Miesen
getrieben durch den Ausflug mit der Männergruppe nach
Griechenland. Aber schön war's, und lustig, und mit guten
Konzerten, etc. Da muss natürlich ein seriöser Reisebericht
her, wenn ich mich schon mal so weit weg traue. Also halte
ich mich jetzt nicht lang hier auf, muss tippen.
22.01.18
Das Vorprogramm zum kleinen Griechenland-Ausflug verlief ja
schon mal sehr erfreulich. Wobei es im stinkreichen Bad
Homburg ja doch recht beschaulich war, so vom Stadtbild und
der Location her. Zumindest Mohr und mir wurden die gut
zweieinhalb Stunden Maiden United dann auch eher ein
bisschen zu lang, zumal man die ganze Zeit brav im Sessel
hockte und niemand Getränke reichte. Im normalen Club kommt
sowas dann doch meist besser. Wie z.B. am Vorabend im
Colos-Saal bei Fates Warning. Dort war es zwar schon fast zu
voll, ging aber noch, um den grandiosen Auftritt genießen zu
können, auch wenn der ausschweifend zappelnde Nebenmann
nervte. Aber Setlist, Sound und Spielfreude waren einfach
top, so dass ich Gonzos Besessenheit gut nachvollziehen
konnte. Wenn's normal läuft, sollte es in den nächsten Tagen
weitere Gründe zum Feiern geben.
Das Wochenende vorher war ja auch schon nicht von schlechten
Eltern. Hoher Besuch stellte sich ein, nur weil sich mein
Schlüpfdatum jährte. Somit leistete mir Taina schon
donnerstags Gesellschaft, was wir zum Testen der
kreisstädtischen Gastronomie nutzten. Das Michelangelo
wollte uns nicht, aber beim Inder geht ja zum Glück immer
was. Der Absacker im Brauhaus war auch okay inkl.
Paparazzi-Auftritt. Am nächsten Nachmittag musste das Café
Swing herhalten, abends war Stubenhocken in der Kleingruppe
angesagt, gefolgt von einem unserer seltenen Kellerbesuche.
Viel los war dort nicht, aber Frau Rübensüß glänzte
erstaunlicherweise sogar am Kicker. Auch der Samstag verlief
nicht ohne Programm. Beim Michelangelo wieder abgeblitzt,
danach spontane Einkehr in der Unterau, später fanden wir
uns noch in der Eichhofsiedlung beim Hutzelfeuer ein. Da
macht man was mit.
"Ist
der Mensch nicht ein komisches Tier? Er tötet Millionen wild
lebender Tiere und tut gleichzeitig alles, damit es seinen
Haustieren gut geht. Er bringt Milliarden von Nutztieren um
und isst sie. Das wiederum bringt Millionen von Menschen um,
weil der Verzehr all dieser Tiere zu degenerativen - und
letztlich tödlichen - Krankheiten wie Herzleiden,
Nierenleiden und Krebs führt. Daher quält und tötet der
Mensch Millionen weiterer Tiere, um diese Erkrankungen
heilen zu können. Anderswo auf der Welt sterben Millionen
von Menschen an Hunger und Unterernährung, weil die Nahrung,
die sie ernähren könnte, dafür verwendet wird, Nutztiere zu
füttern. Und währenddessen sterben manche Leute an zynischem
Gelächter angesichts dieser absurden Menschheit, die
dermaßen unbekümmert und brutal tötet, um dann einmal im
Jahr Karten zu verschicken und um „Frieden auf Erden“ zu
bitten." (Vorwort aus "Old MacDonald’s Factory Farm" von C.
David Coats)
"Die Weltlandwirtschaft
könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Das
heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."
(Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter)
"Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders
feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine
Nebenform menschlicher Geisteskrankheit." (Theodor Heuss, erster Bundespräsident der BRD)
"Ich habe meine gesamte Jugend buchstäblich in
Kotze, Scheiße, Urin, Kakerlaken, Bandwürmern und
sterbenden, verwesenden Katzen verbracht. Auch das Essen
wurde in entsprechender Art zubereitet."
(Tom Gabriel Warrior, TRIPTYKON)
"Man kann einzelne Menschen lieben, aber die
menschliche Rasse im Ganzen ist das Allerletzte. Sie ist
durch und durch verkommen."
(Lemmy Kilmister)
"Life is not the opposite of death. Death is the
opposite of birth, life is eternal."
(Stan Ambrose in ANATHEMAs "Presence")
"It's just so beautiful. It was eternity, it's like I
was always there, and I will always be there, that my
existence on earth was just a very brief instant. I could
say that I was peace, I was love, I was the brightness; it
was part of me."
(Joe Geraci 1981, wie in ANATHEMAs "Internal Landscapes")
"Menschen schlagen die Zeit tot, bis sie sich
revanchiert"
(Stanislaw Jerzy Lec)
"My name is Mohr, any questions!!?"
(Der Graue aus Marsberg auf internationaler
Vorstellungsrunde)
"Nie wieder Einbecker Urbock, da tun einem die
Klicker weh."
(Gero Hase beim morgendlichen Erwachen nach einem im
Bockbierrausch jäh gescheiterten Anbaggerversuch)
"Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den
Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt
hätte."
(Woody Allen)
"Alle haben gedacht, ich sei tot. Ich selbst
auch."
(Tom Angelrippers Gedankenwelt nach krassem Bühnensturz)
"Mein Kopf ist nicht
Ihr Tanzplatz!"
(Helga K. beim Privat-Brainstorming im Kreise der
Arbeitskollegen)
"They probably had shit
running down their legs, but you couldn't see it under the
marvellous gowns!"
(Ronnie James Dio über romantische Aspekte des Mittelalters)
"Abseits is', wenn
dat lange Arschloch zoo spät abspielt."
(Hennes Weisweiler über Günter Netzer)
"Es war ein wunderschöner Augenblick, als der
Bundestrainer sagte: <Komm Steffen, zieh deine Sachen aus,
jetzt geht's los.>"
(Steffen Freund, ehemaliger Nationalspieler)
"Man darf ein Album erst frühestens 15 Jahre nach der
Veröffentlichung beurteilen. Alle, die wir über Musik
schreiben, tun das ja nur aus einem sozialen Reflex heraus.
Wären wir cool, würden wir 20 jahre lang die Fresse halten." (Fenriz hat mal wieder recht)
"Ich komme aus der Gosse, da wird man entweder
Zuhälter oder Fußballprofi." (Deniz Naki)
"Wenn ich das sehe, wie die Paulianer
hier in
unserem Stadion feiern, dann könnte ich kotzen."
(hsv-Sportchef Bastian Reinhardt, 16.2.2011)