27.12.21
Hin und wieder finden sich Nischen, wo die allumfassende
Reglementierung noch nicht Einzug gehalten hat. So hab ich
vorhin eine Portion Kultur genießen dürfen im Kurhaus zu
Hersfeld. "Es geschah vor aller Augen" nennt sich die
dortige Wanderausstellung zum NS-Terror in der Provinz, die
einem den ganzen Irrsinn einigermaßen aus der lokalen
Perspektive vor Augen führt. Arg viele private Fotos hat
damals ja leider niemand gemacht, aber die paar, die
aufgetrieben werden konnten, zeigen den Beginn und Verlauf
der Hetze gegen die Sündenböcke schon recht anschaulich.
Erwähnung findet auch die ekelhafte Tatsache, dass das
gestörte Volk in Nord- und Osthessen ganz früh dran war in
Sachen Pogrome, die Hersfelder Synagoge brannte bereits am
Abend des 8. November 1938. Das Gästebuch der Ausstellung
macht keinen besonders gut gepflegten Eindruck, hoffentlich
haben ein paar Besucher trotzdem was gelernt.
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05.12.21
Es war im Vorfeld schon recht klar, dass die erste Bebraer
Rocknacht meine letzte kulturelle Verlustierung für ziemlich
lange Zeit werden würde. Also ließ ich mir eigens bei den
Weißen Elfen den Rachen hinterm Zäpfchen abstreichen, und
legte auch noch Bares für die Tortur hin. Trotzdem ein
lohnenswertes Opfer, zumal das Ergebnis so früh eintrudelte,
dass am späten Freitag spontan ein Kellerabend anberaumt
wurde. Davon noch nicht vollständig genesen, suchte ich mit
Lars tags darauf den wieder mal bestens temperierten
Lokschuppen auf, wo sich allerhand bekanntes Volk
eingefunden hatte. Statt Kirmesbänken gab es bequeme
Bestuhlung, der Veranstalter selbst brachte wie üblich
mehrere ausschweifende Wortbeiträge. Nach anfänglich langen
Wartezeiten klappte es dann auch mit den Bestellungen per
whatsapp, so dass wir es uns auf unseren Gästelistenplätzen
unbeschwert gutgehen lassen konnten. Fly's Motel brachten
nicht zuletzt dank des schrägen Frontmanns und kompetent
rockigen Sounds erste Kurzweil ins vollbesetzte Auditorium.
Anschließend zur Feier des Abends ein Reunion-Quickie der
NoNotes, welcher nicht unerwartet zum stimmungsmäßigen
Höhepunkt geriet. Nicht auszudenken, was sich abgespielt
hätte, wenn sich die Anwesenden ihrer Hemmschuhe hätten
entledigen dürfen. Frontgaul QT konnte anschließend nur kurz
verschnaufen, denn er musste gleich wieder den Ugly
Earthlings seine Stimme leihen. Leider konnten wir von
unseren Plätzen aus die wohl recht imposante Videoshow gar
nicht beobachten, aber allein akustisch lief es uns schon
auch gut ins Ohr. Vor allem Mats Bass blubberte
unwahrscheinlich fett aus den Speakern, dass es eine Wonne
war. Zwei Konzerte bisher in der Location erlebt, zweimal
wurde Black Sabbath gecovert, darauf lässt sich aufbauen.
Dabei beließen wir es dann auch, sollten Streamline knödeln,
wir rollten mit der Bahn lieber wieder in Richtung Keller.
In den Folgetagen überschlugen sich dann die Protagonisten
aus Politik, Journaille, Wissenschaft, etc. zum drölfzigsten
Mal in Sachen Panikmache, offensichtlich mussten dringend
wieder die Daumenschrauben angezogen werden, kurz bevor die
aktuelle Welle den Scheitelpunkt erreicht. Es wird munter
weiter gespalten und ausgegrenzt, aus allen Ecken quakt
jemand, der das mRNA-Abo zur Pflicht machen will, als wenn
die Datenlage derartigen Verfassungsbruch irgendwie
rechtfertigen könnte. Geht's noch? Viele Uninjizierte werden
eh nicht übrig bleiben, wenn Testzwang und Aussperrung
längerfristig auf der Tagesordnung bleiben. Andererseits hat
es auch was für sich, arbeitstäglich Sozialkontakte vor bzw.
in wechselnden Testzentren zu pflegen, und von meist netten
Damen was eingeführt zu bekommen...
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16.11.21
Der Winter steht vor der Tür und es eskaliert mal wieder in
diesem unserem tollen Orwell/Kafka - Drama. Man könnte fast
meinen, die ganze "Impferei" hätte gar nichts genutzt bzw.
alles nur noch verschlimmbessert. Ist aber gewiss ein
Trugschluss, denn die Obrigkeit weiß schließlich ganz genau,
dass es einfach nur daran liegen kann, dass Etliche sich
noch nicht ihr Piekserchen haben geben lassen. Selbst schuld
also wenn unsereins zunehmend in die Kaste der Unberührbaren
verfrachtet wird. Ans so antidiskriminierend aufgestellte
Millerntor darf ich ja schon länger nicht mehr, mittlerweile
ist aber selbst die Gastronomie nur nach mildtätiger
PCR-Spende in Höhe von ca. 90 Tacken betretbar. Aber ich bin
ja froh, wenn wenigstens die 2G-Gesellschaft das Gewerbe
noch ein bisschen am Laufen halten kann, vor einem Jahr war
schließlich schon alles dicht.
Umso schöner war's Anfang November beim Thrash Inferno in
Schrecksbach, abgesehen von den Formalitäten beim Einlass
ein stinknormales kleines Festival in einer gut eingewohnten
Mehrzweckhalle auf'm Dorf, man fühlte sich zurückversetzt
ins Jahr 2019 oder früher, ein echter Jungbrunnen also. Mit
René und Lars waren wir eh schon ne gute Truppe, aber dann
trafen wir auch noch unglaublich lang nicht mehr gesehene
Visagen wie Hein, Süffer, Jochen und den einzigartigen
Pschiero. Alle hatten die Apokalypse bis dahin scheinbar
problemlos überlebt, was natürlich begossen werden musste.
Mucke gab's auch, und die war gar nicht übel. Zum ersten Mal
Sabina Classen live gesehen, die Dame hat immer noch Energie
wie'n Sau, nur ihr Rhythmusgefühl beim Bangen gab einige
Rätsel auf. Unfassbarerweise wurden wir zum Schluss Zeugen
eines sehr gefälligen Tankard-Auftritts, was wir so auch
noch nicht erlebt haben. Gut möglich dass es mein letztes
Konzert für geraume Zeit gewesen ist. Aber wenn's wieder
losgeht, scheint noch Einiges möglich zu sein.
Zwischendurch besuchte ich mit Lars noch die Waltroper
Buben und Damen, auch eine schöne Aktion. Während Lars ne
suspekte Ladung Wurstwaren beim Junior abludt, machte der
Lange gute Mine zu Reginas veganem Spiel, was blieb ihm auch
anderes übrig angesichts des drohenden Eishändchens ums
schwache Herz. Im Rückblick ein äußerst schnell verflogener
lustiger Abend, dessen Ende mir von einem vierfachen Gin
versüßt wurde.
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20.10.21
Ein ganzes geschlagenes Jahr hatte ich Familie Keck nicht
mehr getroffen, neulich in Berlin war es endlich wieder
soweit, wo Taina am Freitag auch noch einen runden
Geburtstag zu feiern hatte. Bestes Geschenk war sicher am
Abend drauf das Doom in Bloom - Event mit b-s-t und Wheel,
worüber hoffentlich noch näher zu berichten sein wird. Nach
meinem Abstecher in die Sächsische Schweiz traf ich die drei
Nordlichter zu Hause schon wieder, als sie gerade unterwegs
in die echte Schweiz waren und diesmal Judith ihren
Phönixtag begehen durfte, schon witzig.
Aus der offiziell wieder mal abgesagten Lollswoche machte
unsereins das Beste. Im Grunde ging es sonntags mit leichtem
Vorglühen los, als ich mit Rita durch den Wald nach Kalkobes
wanderte, um dort in der Herbstsonne gepflegt
Kreisliga-Fußball zu schauen. Montags gab's bei mir wie
letztes Jahr kurz vor Mittag erstmal Linsensuppe als
Grundlage, bevor wir uns zu den anderen Unentwegten auf den
Linggplatz begaben. Ein kleines, umzäuntes Fierche brannte
dort, lächerlicherweise inklusive "3G"-Kontrolle am Einlass,
während auf der anderen Seite des Zauns die Massen feierten,
immerhin unbehelligt von irgendwelchen Uniformierten. Man
traf wieder einige der üblichen Verdächtigen, die man sonst
kaum mehr zu Gesicht bekommt, schön war's. Irgendwie
schaffte ich es abends sogar noch in den Keller, wo die Mark
Prang Band zockte, meine Aufnahmefähigkeit allerdings schon
etwas zu wünschen übrig ließ. Zum Glück hatte Martina R.
noch den Überblick und ich am Ende meine Garderobe wieder...
Wundersamerweise fand ich mich zum ersten Mal seit drölfzig
Jahren am "Lollsdienstag" an der Feuergrube ein, um mit
Gerrit zwei hastige Erfrischungsgetränke einzunehmen. Und
dann könnte man im Prinzip noch den Freitag dazuzählen, wo
wir uns zu dritt erst bei mir trafen, um dann erneut den
Keller aufzusuchen. Rita und Lars tobten sich bis nach 4 Uhr
morgens beim Kickern aus, während ich mich erst Ritas
schnöselig-nervendem Kollegen erwehren musste, um
anschließend mit dem Wirt unseres Lieblings-Biergartens
nebst Grillchef seltsame Spirituosen zu verköstigen. Echt ne
unterhaltsame Woche, die nächstes Jahr erstmal getoppt
werden muss.
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23.09.21
Lang hat's gedauert, nun zweimal innerhalb von acht Tagen im
bzw. vorm Bebraer Lokschuppen gewesen. Zuerst gab's draußen
ein Biergartenkonzert mit Akustikduo an einem Mittwoch bei
herrlichstem Spätsommerwetter. Besser konnte man den
Feierabend kaum verbringen. Dann spielten drin Lord Bishop
Rocks und die Sabbath-Tribute-Band Earth aus den USA. Mucker
aus Übersee, Wahnsinn, und gut waren sie auch noch. Zwar
kamen nur ca. 50 Zahlende, aber schön war's trotzdem, zumal
ich mit Lars in den Genuss eines Stehtischs kam. Brillanter
Sound in dem Schuppen, wird hoffentlich jetzt öfter was für
uns im Programm haben.
Zwischendrin das Ironhammer Festival in Andernach, die ja
schon letztes Jahr so ziemlich als einzige was auf die Beine
gestellt haben. Diesmal wurde es noch besser. Macke schloss
sich uns kurzfristig an, so dass Lars nen adäquaten
Moshpitkollegen am Start hatte und ich die Brille schonen
konnte. Früher hätte man von einem unspektakulären Billing
gesprochen, doch tatsächlich haben sämtliche Bands
mindestens überzeugt wenn nicht gar begeistert. Vor allem
bei Indian Nightmare und Suicidal Angels ging's wunderbar
rund, Trance ließen es eher gemächlich krachen. Welch
großartige Stimmung allenthalben, vor allem vor der Bühne!
Zwar waren überall Stehtische im Weg, aber ansonsten konnte
man sich zum Glück frei bewegen, herrlich sowas. Da stören
die leichten Blessuren anschließend auch nicht weiter bei
den Ü50-Surfern...
Ähnlich geil und ohne Stehtische war's bei den Chronical
Moshers im schönen Vogtland. Die Truppe zog mal eben als
Ersatz für die ausgefallenen Festivals ein Freiluftkonzert
mit Disbelief, Moshquito und Path Of Destiny durch. Ein
ganzer Haufen schwarz gekleideter, vernünftiger Menschen auf
nem idyllischen Wiesengelände, gepriesen sei die
Parallelwelt. Auch hier wieder Topsound, herrliches
Geprügel, und wir ollen Säcke mit ganz viel Spaß inne
Backen. Den Verein müssen wir im Auge behalten. On top gab's
noch den so ziemlich verpeiltesten Unterkunftsvermieter
ever.
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04.09.21
Das Rock Down The Lockdown von den Masters of Cassel war nun
das dritte Festival des Sommers, wer hätte vor ein paar
Wochen mit solch einer Ausbeute gerechnet. Das Event vom FMO
in Niederjossa musste man wegen Gleichzeitigkeit sogar
sausen lassen... In Kassel ging es in einem Hinterhof im
Industriegebiet herrlich normal zu, wenn man erstmal die
Einlasshürden überwunden hatte. Wir alten Säcke haben zu
viert von Hersfeld aus einen ganzen PKW allein gefüllt,
nachdem wir schon länger drüber gesprochen hatten. Das
Gelände erwies sich als ziemlich gut geeignet, die Orga
schien nahezu perfekt. Recht früh am Tag kam mit Broken
Resistance schon ein erster Pflichtact, auch wenn zu der
Zeit einige noch mit der Aklimatisierung zu tun hatten.
Trotzdem wieder ein gelungener Auftritt der Schwälmer Jungs
mit zum Glück deutlich mehr Resonanz als einst im buchcafé.
Bei Pandemic trudelten dann auch langsam die späten Gäste
ein, während selbst das jüngste Jungvolk bereits bester
Stimmung war. Schon erstaunlich und erfreulich, wieviel
Leute man zum ersten Mal seit ca. zwei Jahren wieder
getroffen hat, fast alle schienen die Apokalypse gut
überstanden zu haben. Nicht nur für mein Highlight sorgten
am frühen Abend die reaktivierten Arass. Die Band hatten wir
mal freitags im Kirmeszelt beim Fest der SPD Hersfeld-West
gesehen und im pubertären Eifer abgefeiert. Danach nie
wieder was von gehört, weil sie halt auch bald die Flinte
ins Korn geschmissen hatten. Nun, ca. vier Leben später,
steht die Truppe wieder vor einem auf der Bühne, und erneut
sorgt sie für Gesichtsfasching. Irgendwas muss die Band
können, sonst hätte nicht so ausgelassene Stimmung im Hof
geherrscht trotz irgendwann einsetzenden Regens. Geiler
Scheiß, allein dafür hätte sich die Veranstaltung schon
gelohnt. Auch das anschließende Gethrashe von Assassin klang
nicht so übel, bevor wir langsam das Feld räumen mussten,
schließlich wollte ich mit Lars im Z-Keller noch die
diversen Eheanbahnungen beobachten... Sehr gelungener
Samstag!
Auch ziemlich optimal lief es bei meinem ersten Besuch im
Kasseler Auestadion seit bald einem Jahr. Man durfte in der
Nordkurve stehen, das Wetter war bestens und Getränke gab's
auch. Der VfB II erwies sich als erwartet spielstarker
Gegner, der zweimal in Führung ging. Doch der KSV gab alles,
traf kurz vor Schluss zum 2-2 nach erstaunlichem
Elfmeterpfiff, und ließ nicht nur Sascha, Jörg und mich nach
95 Minuten vollends jubeln beim Siegtreffer in letzter
Sekunde. Verdammt schön! Das war uns noch einen Besuch beim
lustigen Vick wert, auch wenn am Folgetag wieder die
Dienstpflicht rufen sollte. Carpe noctem!
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11.08.21
Nach dem Festivalauftakt beim HOA ging's am folgenden
Samstag gleich munter weiter, als ich mich unversehens beim
"Wacken over Asbach" wiederfand. Ein Kumpel von Lars kannte
dort einen, wir durften dazustoßen. Mitten im Dorf und doch
abgeschirmt tat sich eine illustre Szenerie aus Pavillons,
Zelten und einem "Pool" auf. Mir wurde sogleich ne Badehose
angeboten, die ich dankend ablehnte und trotzdem landete ich
nicht im Wasser, wie gnädig. Die Horde war seit Mittwoch am
Feiern, einige waren entsprechend gezeichnet, und doch hielt
sich eine blendende Stimmung. Richtig los ging es eigentlich
erst, als ins "Infield" gerufen wurde. Dort startete der
konkrete Sound, die Vögel kamen in Wallung. Einige Stunden
wurde dort abgerockt, die Musikwünsche sprudelten nur so aus
uns heraus. Slayer, Scorpions, Accept, Savatage, ein
Klassiker jagte den nächsten. "The Needle Lies" lief gleich
zweimal hintereinander, dazu "Fake Healer", und das alles im
Beisein der Staatsanwaltschaft, einfach herrlich. Kein
Wunder, dass der Fußbass-Besen nur so herumwirbelte.
Oberkörper zeigten sich plötzlich blank, Brillen gingen zu
Bruch, sowas erlebt man als alter Sack auch nicht mehr alle
Tage. Kon for all!
Wiederum eine Woche später konnten wir uns über die lokalen
Zerstreuungsangebote wahrlich auch nicht beschweren.
Nachmittags den "Club der toten Dichter" in der Stiftsruine
geguckt, eine sehr fluffige Aufführung, hat mir echt besser
gefallen als der Film. Blöd nur, dass es fast ausschließlich
männliche Rollen in dem Stück gab... Dort galt für die
Besucher übrigens die tolle "3G-Regel", damit man maskiert
an der frischen Luft brav auf seinem Plätzchen sitzen
durfte. Abends im Biergarten herrschte dann zum Glück die
Freiheit, Red Carpet spielten Live-Cover, was für enorme
Besucherzahlen sorgte. Ich saß da, die Fresse voll Spinat,
und niemand hat was gesagt, ärgerlich. Da musste ich
anschließend mit Teo auf jeden Fall in den Keller, zum
ersten Mal seit bestimmt fast einem Jahr. Auch dort Mords
was los, die Raucherinzidenz kaum noch messbar und die
feinen Damen an der Theke nicht in Gin-Tonic-Stimmung.
Mussten wir ihn eben ganz allein trinken, erfrischende
Angelegenheit.
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28.07.21
Ein hardrockiges Konzert unter fast normalen Umständen, wer
hätte das im Juli 2021 für möglich gehalten? Aber genau so
sah's aus im Biergarten der Alten Piesel, als FA/KE der
größten australischen Band aller Zeiten huldigten. Man
musste lediglich am Einlass einen Zettel ausfüllen und das
Gelände betreten, um eine Zeitreise ins Jahr 2019 oder
früher anzutreten. 500 Zahlende hätten reingedurft, es waren
eher weniger, die diesen herrlichen Samstag Abend genießen
wollten. Lars und ich bezogen einen bequemen Stehtisch
unweit der drei Damen vom Bierpilz, um den Auftritt der
kompetent aufrockenden Truppe auf der kleinen Bühne zu
verfolgen. Der Sound blubberte nicht allzu druckvoll aber
passabel aus der PA, die Darbietung bot gehobenen
Unterhaltungswert. Dabei hätte es sowieso einfach
ausgereicht, ungegängelt zwischen etlichen normalen Menschen
dort im Grünen zu stehen und Hardrock live zu hören.
Unglaublich wie gut sich solche eigentlich völlig normalen
Situationen mittlerweile anfühlen. Dann flog auch noch ne
Stumme Ursel durch die Luft, "Angus" stand da im Tanga und
ein alter Schulkollege im Publikum. Cuba Libre kam auch noch
ins Spiel. Die alten Männer fühlten sich wieder so jung,
dass sie auf dem Weg zur Unterkunft mehrere "Sprints"
einlegten. Erste Übernachtung in fremder Gemeinde seit 10
Monaten...
Der erste Besuch eines Pflichtspiels nach dem Endloslockdown
folgte eine Woche drauf am Heeneser Ziegenrück, wo die
heimische SG immerhin eine Halbzeit lang klassenhöheren
Bebranern paroli bieten konnte. Das Wetter war bestens, die
Getränke kühl, und der Filius von Lars' Kollege mischte auch
noch mit. Meine alte Wirkungsstätte wäre sicher eine der
wenigen sich bietenden Optionen im heimatnahen
Amateurfußball. Der anschließende Absacker in der
Festspielkantine war wiederum auch eine Premiere in diesem
Sommer, genauso wie der nächsttägige Oberrode-Frühschoppen
in Dreierkonstellation. Und es gäbe garantiert noch
unheimlich viel zu tun, hoffentlich lässt man uns lang
genug. Zu gern hätte ich auch nochmal Mike Howe trällern
hören: "Live your life like there will be no tomorrow." Nun
wird er es nicht mehr können in dieser Welt. *schnüff*
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10.07.21
Bei einer Bartenwetzerweg-Wanderung im Melsunger Land Ende
Juni stieß ich auf einen äußerst idyllischen Fußballplatz,
der prompt Lust auf den endlich wieder einsetzenden
Spielbetrieb machte. Das Sportgelände des TSV Schwarzenberg
liegt weit oberhalb des Orts fast schon im Wald, etliche
Holzbänke stehen grasumsäumt auf der natürlichen Tribüne und
auch die Funktionsgebäude befinden sich in erhöhter Lage.
Als Schmankerl steht hinter der gegenüber liegenden Ecke
eine alte Blockhütte, teils zugewachsen und nach halbherzig
begonnener Instandsetzung vor ca. üffzig Jahren dann wohl
doch zugunsten des günstiger postierten massiven Neubaus im
stillen Einvernehmen aufgegeben. Ein ziemliches Kleinod. Man
sollte mal bei einem Wettkampf der SG SchwarzeRöhre dort
vorbeischauen.
Einen kurzen Testspielbesuch hab ich letzten Samstag
immerhin schon geschafft, der FSV Hohe Luft kickte gegen die
Zweite der Barockstadt. Während meiner beobachteten ca. 40
Minuten Nettospielzeit fielen immerhin drei Tore, es sah
nach Fußball aus, und mehrere der heimischen Akteure
erkannte ich auch wieder. Die meisten davon liefen nämlich
schon für den blau-weißen Lokalrivalen auf, bei dem es nun
nochmal so richtig bergab ging. Die einst große SG Hessen
stellt zusammen mit dem SV Asbach nämlich nur noch ein Team
in der Kreisliga B, was womöglich hauptsächlich vom
Juniorpartner Spielvereinigung 1924 gefüttert wird.
Unfassbar sowas. Damit ist wohl selbst für mich das Thema
weitgehend erledigt, denn es dürfte kein ambitionierter
Neuaufbau zu erwarten sein. Nicht mal im frisch sanierten
Hessenstadion will man antreten, völlig panne.
Erfreulich hingegen, dass ich zusammen mit Lars nach
geschlagenen zehn Monaten endlich mal wieder Zeuge eines
Live-Konzerts werden durfte. Es handelte sich "nur" um Blues
beim Frühschoppenkonzert auf dem Linggplatz, aber
Hauptsache, es geht langsam überhaupt wieder los. Die Truppe
hatte es wohl sogar ziemlich drauf, jedenfalls konnte mich
selten jemand mit einer Mundharmonika so überzeugen wie
Steve Baker. Und für umsonst direkt vor der Haustür war das
ne gelungene Veranstaltung inkl. großzügiger Unterstützung
unsererseits der örtlichen Gastronomie. Wir bleiben dran.
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22.06.21
Fast wäre Mohr innerhalb von zwei Wochen zweimal in
Hersfelder Gefilden aufgeschlagen, aber irgendwas kam dann
doch dazwischen. Also trafen wir uns exklusiv Anfang des
Monats nach über einem Jahr Abstinenz. Es fühlte sich
natürlich an, als hätte es keine lange Pause gegeben, der
gewohnte Flow stellte sich umgehend wieder ein. Der Freitag
Abend verflog wie im Nu bei Mucke und Bierchen, das
Color-Multispiel wurde erneut nicht angerührt. Irgendwann
hatte der edle Gast und Internet-Abtrünnige spezielle
Wünsche bezüglich YouTube-Videos, so dass wir schnell von
Lee Aaron über Dalbello zu Mireille Darc und Yvette Mimieux
kamen. Allerdings musste er auch realisieren, dass man nicht
jeden legendären Auftritt aus den 80ern heute einfach so
irgendwo findet...
Am Samstag wurde ich früh geweckt, und nach ausgiebigem
Thrash-Frühstück und -schoppen verwirklichten wir meinen
schon lang gehegten Plan einer kleinen Fotosession mit
Henner und Marie. Mal sehen, ob dazu nicht noch was in einer
bekannteren Postille erscheint. Nachmittags machten wir
einen Ausflug zur Weißen Dame in Oberrode, wo Christiane und
René sowie der Daube Lothar uns erwarteten. Die erhofften
weiteren Nasen waren irgendwie verhindert, während wir dann
schon am ganz frühen Abend ins Bettchen mussten nach so viel
Sonne und Hopfen. Mohr fand's anscheinend echt lohnenswert,
mal ganz ohne Konzert irgendwo hingefahren zu sein.
Der sonntägliche Ausflug mit meinem alten Herrn zum
Breitenbacher Silbersee hat sich ebenfalls gelohnt. Bei
besten äußerlichen Bedingungen nahmen wir die 25 Kilometer
per Zweirad in Angriff und waren echt zügig am Ziel. Im
Gegensatz zum Trip mit Lars dorthin im Februar herrschte
diesmal reges Campingtreiben, und auch die Gastronomie war
in Betrieb. Mal schauen, wann wir den nächsten Abstecher auf
ähnliche Weise in Angriff nehmen können.
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04.06.21
Mittlerweile nimmt das gesellschaftliche Leben ja
unübersehbar wieder Fahrt auf, man muss nur mal durchs
Städtchen latschen, wo es freudig ums Shoppen und um
Schoppen geht. Vor gerade mal zwei Wochen war die Lage noch
viel downgelockter, als ich Sascha in Kassel besuchte. Da
war das gemeinsame Abhängen in den Privatgemächern schon
fast das höchste der Gefühle. Den letzten Buli-Spieltag zu
verfolgen, gestaltete sich recht erfreulich, da Werder
Wiesenhof gerechtfertigt den Abstieg klarmachte, während
Eisern Union tatsächlich die Teilnahme am internationalen
Geschäft sicherte. Immerhin stimmten also die
Tele-Ergebnisse, wenn wir schon nicht ins Auestadion
durften. Auf meinem Rückweg herrschte dann schon
Ausgangssperre, so dass ich fast allein im cantus saß, wo
ich ungehindert atmen konnte. Kontaktloser ging's kaum noch.
Seit vorgestern darf man im heimischen Landkreis nun auch
wieder ungetestet in die Außengastronomie, was wir gleich
mal in der Kohlrabi-Bar taten. Erstes Fassbier seit
31.10.2020! Und dann gleich Kugelfisch-Pils. Fühlte sich gut
an, fast als wäre nie was gewesen. Von mir aus kann man den
Stufenplan zur weiteren Öffnung gern abkürzen, die Viren
werden vor Herbst wohl eh nicht mehr sonderlich aktiv
werden.
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20.05.21
Der Mai ließ sich gut an, eine haushaltsinterne
Gruppenwanderung brachten wir zum Tag der Arbeit ja ewig
nicht zustande. Der Premiumweg Wacholderpfad bei
Witzenhausen stand kurzfristig auf dem Zettel, eine eher
wenig beachtete Gegend unsererseits. Auch wenn sich der
Himmel recht verhangen zeigte und man sich noch mehr
blühende Kirschbäume erwartet hätte, war es doch eine
abwechslungsreiche, schicke Kurztour. Zahlreiche weitere
Wandervögel trafen wir dort in der Idylle, von denen die
meisten ein unmaskiertes Lächeln bereit hielten, sehr
angenehm.
Eine Woche drauf wurde der Sonntag zum Sonnentag, da musste
am Vormittag schon ein improvisierter Kurzfrühschoppen am
Bootshaus einfach sein. Etwas später radelte ich in leiser
Vorahnung den Solztalradweg hinauf, um in Oberrode
tatsächlich festzustellen, dass der örtliche Gastronom
Getränke und Gegrilltes "to go" herausgab. Mein erster
Biergartenbesuch des Jahres, nur quasi ohne Biergarten. Den
Hopfensud musste man nämlich außerhalb des eigentlichen
Geländes verzehren, was zu teils grotesken Ansammlungen auf
dem vielbefahrenen Radweg sorgte. Aber wenn's der
Infektionsschutz verlangt, darf man ein Unfallrisiko nicht
scheuen. Lustig war's auf jeden Fall, zumal ich Lars
problemlos von der Nötigkeit seiner Anwesenheit überzeugen
konnte. Ein Absacker im Stiftsbezirk rundete den Sonnentag
vorzüglich ab.
Schließlich setzte unsereins in der ersten Maihälfte noch
einen neuen gesellschaftlichen Trend: Freunde zum Geburtstag
einladen, also zu deren Geburtstag. Rita sprang
sofort drauf an, war schließlich auch die Idee ihrer
Liebsten. Also feierten wir ihren Ehrentag bei mir, mit
Chili by Nicole und Martini by Lars. Also konkreter,
trockener Martini, es fehlten eigentlich nur die Bond-Girls.
Zum vorgesehenen Color-Multispiel-Turnier sind wir nicht mal
gekommen, weil wir so viel zu sabbeln hatten. Dabei hab ich
gelernt: "Bumsen macht die Beine schwach." Alte
Boxtrainer-Weisheit, hätte mir auch mal früher gesagt werden
können...
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30.04.21
Zum Glück hat uns unsere weitsichtige Regierung nun noch den
Bundeswellenbrecherbrückenendlockdown beschert. Schon nach
wenigen Stunden scheint der Peak der PCR-positiven
Intensivpatienten erreicht, und auch im
Hochinfizienz-Landkreis HEF beginnt die alles entscheidende
Zahl zu sinken. So'n Virus lässt sich durch zentralistische
Maßnahmen einfach am ehesten beeindrucken, auch wenn die
Ausgangssperre dadurch eine bzw. drei Stunden später beginnt
als vorher. Dass sich die C-Saison dem Ende zuneigt, spielt
dabei sicher allenfalls eine zufällige Rolle.
Ich selbst wurde zusätzlich amtlicherseits auch komplett
downgelockt, zum Glück erst kurz nachdem hoher Besuch aus
Kassel schon fast wieder weg war. Ein als infiziert
klassifizierter Arbeitskollege gab mich als Kontaktperson
an, also musste ich in Hausarrest. Was meine
Erziehungsberechtigten nie wirklich übers Herz brachten,
erledigte ein zum Gesundheitsamt abgeordneter StUffz im
Handstreich weitgehend emotionslos, wobei er
interessanterweise während unseres Telefonats von zwei
mittelprächtigen Hustattacken geplagt wurde. Zweifelhaft
also, ob der Richtige von uns beiden in häusliche Quarantäne
geschickt wurde. Verhaltensregeln bekam ich weder im
Gespräch vermittelt, noch war online die passende Info
wirklich zu finden. Demnach erfuhr ich erst drei Tage später
postalisch, dass ich mich durch den Weg zum Briefkasten
quasi bereits strafbar gemacht hatte. So harrte ich
anschließend bangend aus in der Hoffnung, nicht belangt oder
gar in die Geschlossene verbracht zu werden. Zum Glück
geschah - nichts. Keine rigide Beamtin wünschte Zutritt zur
Wohnung, um Untersuchungen an meinem potenziell verseuchten
Kadaver vorzunehmen, noch wurde ich zum Rapport vorgeladen.
Nicht mal ein Anruf kam in all den Tagen, wo sich vielleicht
zwischendurch mal jemand nach meinem Befinden erkundigt
hätte. Erst kurz vor Ablauf der Frist klingelte das Phone.
"Symptome?" "Nö." "Dann können Sie morgen wieder arbeiten
gehen." Schon klasse, dass sich das Pandemiemanagement
mittlerweile so hochprofessionell eingespielt hat, da kann
der Mai ruhig kommen.
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12.04.21
Zwei Wochen Urlaub am Stück, sowas hatte ich wohl lange
nicht. Und das mitten im Endlos-Lockdown mit Ausgangssperre
und allen Schikanen. Es ließ sich halt nicht mehr
aufschieben. Die Auszeit gestaltete sich aber trotz allem
recht fluffig, zumal das Wetter wenigstens in der ersten
Hälfte prima mitspielte. Von Montag bis Freitag war ich
tatsächlich täglich in der Pampa unterwegs, wahlweise zu Fuß
oder mit dem Fahrrad. Ich funktionierte meine Bude also zur
Ferienwohnung um, was denkbar einfach war, nämlich reine
Kopfsache. Dann sollte man sich jeweils am Vorabend schon
einen Plan für den bevorstehenden Ausflug zurecht legen,
sonst besteht nämlich die Gefahr, dass man in den Tag
hineinschlunzt und den rechtzeitigen Absprung verpasst.
Highlights meiner Ausflüge könnten gewesen sein die
Weinbergtour bei Hünfeld, das Geradel durch den nördlichen
Landkreis zu Schloss Rittershain oder natürlich die
Gruppenwanderung am Karfreitag zur Ibrakuppe. Andererseits
gestalteten sich auch die Extratouren Point Alpha und
Milseburg (mit Neuschnee) sehr erhebend. Im Grunde wurde es
immer gut, sobald ich nur draußen war. Natürlich gefällt
auch mal ein Tag in der gemütlichen Butze, wenn draußen die
Schneestürme toben, aber hängen bleibt davon ja eigentlich
nichts. Halbwegs spannend sind zurzeit auch kleine
Spaziergänge aus triftigem Grund nach 21 Uhr, obwohl selbst
dann noch die Straßenbeleuchtung hell erstrahlt. Hier und da
laufen einem sogar andere Frischluftfans über den Weg.
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28.03.21
Letzten Samstag fuhr ich mit der Bahn nach Kassel, just am
Tag der großen Demo dort. Der Zug war nur schwach besetzt,
erst in Wilhelmshöhe leitete die Polizei eine große Zahl
Menschen neu hinein und gesellte sich noch selbst dazu, so
dass es mit Abstand Halten vorbei war. Eine fast schon
nostalgisch anmutende Situation entstand. Anschließend
taperte ich ein bisschen durch die Stadt, die Sonne
schien, und auf dem Friedrichsplatz herrschte eine
tatsächlich angenehme, belebte und friedliche Stimmung.
Hernach hatte Sascha zum Glück Zeit für einen spontanen
Frühschoppen. Bei Warburger Weißbier und edlen Weisen von
Anneke und Eivør genoss ich den Sozialkontakt mit der ganzen
Familie. Vielleicht hätte ich trotzdem mal die Kundgebung
beobachten und neutral berichten sollen, denn die
Standard-Medien haben ja wie üblich eine verantwortungslose
Ansammlung rechter Spinner aus der Veranstaltung gemacht.
Meine Eindrücke von der Atmosphäre am Rande waren eher
andere, was diverse Videos und Berichte jenseits des
Mainstreams unterstreichen. Klar dass da bei Manchen auch
die Nerven blank liegen und sich einige zweifelhafte
Gestalten einfinden. Aber den Protest pauschal in die
Naziecke zu stellen, scheint mir ziemlich fragwürdig. Eher
wundert mich langsam, warum nicht schon viel mehr Menschen
ihrem Unmut gehöriger Luft machen, Kritikpunkte am
Regierungshandeln gibt's ja nun wahrlich genug. Am Ende
finden sie womöglich raus, dass die Maßnahmen doch mehr schaden
als nutzen, dann stehen wir aber da. Chef-Pharmalobbyist
Jens S. prophezeite ja bereits als alles losging, dass wir
einander viel zu verzeihen haben würden. Irgendwie dann doch
erschreckend weitsichtig der Mann...
Aber jetzt kommt ja endlich der Frühling mit vielen
Festivals, Stadionbes... Äh, lokalen Trips zu Fuß oder
Fahrrad, allein oder in Kleingruppen, was ja wie gehabt auch
immer schön ist. Soziale Highlights nicht ausgeschlossen,
wenn man wie neulich in Arzell ne halbe Stunde mit
wildfremder Frau auf ner Bank in der Sonne Ausflugsziele in
der Nähe bespricht. Womöglich entwickelt sich ja noch ne
größere Szene aus Pampafreaks, die Wald und Flur bevölkern,
erste Ansätze lassen sich schon manchmal erkennen.
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06.03.21
Kurz nach dem letzten Eintrag gab's nochmal Winterfreuden
bei einer sonnigen Sonntagswanderung mit Lars durchs
gleißend weiße Fuldatal, wo wir Skiläufern und
Eishockeyspielern begegneten. Mit Glühwein und Doldensud im
Gepäck ließ es sich trotz Minusgraden ganz unverfroren
stundenlang draußen bestens aushalten. Eine Woche drauf fing
bereits der Frühling heftigst an. Zwar hielten sich noch
größere Schneeflächen, aber bei gut 15 Grad am Nachmittag
war eine Fahrradtour nach Breitenbach an den zugefrorenen
Silbersee mit das Beste, was man anstellen konnte. Damit
schlugen wir zum ersten Mal seit unserem juvenilen Zeltlager
in den Achtzigern dort wieder auf, was uns nur leicht
melancholisch stimmte. Die Selbstverpflegung klappte
Jahrzehnte später mindestens ebenso gut wie damals, als die
Eltern noch Material liefern mussten.
Die lockdownmüden Viruskrieger kriegen die Fesseln nun etwas
gelockert, aber nur vielleicht. Mit den "Inzidenzen" lässt
sich ja schön jonglieren, so dass völlig unklar bleibt, was
von dem hingeschluderten Stufenplan zu halten ist. Dass bis
Ostern nix groß gehen würde, ließ sich im Dezember schon
raushören. Aber danach - bringt das große
Schnelltestmassaker mehr Normalisierung, oder wird's eher
noch schlimmer? Nix Genaues weiß man nicht. Meine Hoffnungen
ruhen darauf, dass die Exekutive rechtzeitig vor der
Bundestagswahl gut dastehen will und bis dahin alles toll
wird. Mal langsam für die Festivals im August planen...
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13.02.21
Letztens hab ich den heurigen Winter schon glorifiziert,
dabei kam er am vergangenen Wochenende erst so richtig
wuchtig in Fahrt. Schnee ohne Ende, von den Bergen bis ins
Tal, in einem Ausmaß, wie wir es seit vielen Jahren nicht
mehr erlebt haben. Vor allem auch kein anschließend direkt
einsetzendes Tauwetter, sondern Dauerkälte vom Feinsten, die
Minus-20-Grad-Marke wurde gerissen. Gar zum ersten Mal hab
ich wetterbedingt am Montag spontan Urlaub nehmen müssen, da
es aussichtslos schien, den Weg zur Arbeitstelle überhaupt
nur anzutreten. War auch eh viel besser, draußen herum zu
staksen, um sich die weiße Bescherung anzuschauen. Es fühlte
sich dann an den folgenden Tagen noch an, als wäre man
irgendwie ver(r)eist, weil es draußen so ganz anders wirkte
als üblich.
Ganz anders wird einem nach wie vor natürlich auch
angesichts des zum drölfzigsten Mal verlängerten
Endlos-Lockdowns. Immerhin gibt's für Einige bald ein
bisschen "Würde zurück", wenn sie sich endlich wieder
professionell die Haare schneiden lassen dürfen. Angeblich
wurde der Schwarzmarkt so groß, dass die Eröffnung der
Salons hygienische Gesamtvorteile bringt. Können sie mich
nicht mit gemeint haben, denn mein coiffeuristischer Einsatz
bei einem Mitglied der vulnerablen Gruppe hat nachweislich
keinerlei Infektionsgeschehen nach sich gezogen. Der
politischen Argumentation folgend würde ich aber mal in den
Raum stellen, dass das Trinken in der Kneipe mit
Hygienekonzept wahrscheinlich sicherer ist als
unkontrollierte Zusammenkünfte in muffigen Privatwohnungen.
Also besser mal zumindest jene Pinten öffnen, wo sich noch
ein handlungsfähiger Wirt ausfindig machen lässt.
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25.01.21
Wenn sonst schon nichts stattfindet, zumindest am Winter kan
man sich im Lockdown erfreuen. Ob auf der Wippershainer
Höhe, an der Hammundeseiche oder am Soisberg, schon kurze
Spaziergänge machen mit zünftig Schnee immer Freude, selbst
wenn man wie im letzteren Fall auf dem Rundkurs stellenweise
schon fast kriminell tief einsackte und die einbrechende
Dämmerung inmitten der Pampa für leichte Panik sorgte.
Mehrstündige Wanderungen waren auch wieder drin, einmal solo
zur Haukuppe, und dann in zwei Zweiergruppen von Hersfeld
nach Schenklengsfeld. In beiden Fällen tatsächlich mit mehr
weißer Pracht als ziemlich genau ein Jahr zuvor auf dem
Brocken. Kann von mir aus noch ein Weilchen so bleiben, auch
wenn dadurch die Fahrradsaison noch nicht wirklich in Gang
kommt.
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10.01.21
Sieh an, wenn die Situation am ungünstigsten ist, klappt es
endlich mal wieder mit ein bisschen Feierei zur Jahreswende.
Kontaktbeschränkungen, Quarantäne, Ausgangssperre, Alk- und
Feuerwerksverbot, Gastrolockdown, etc. stellten zumindest
auf dem Papier eine echte Herausforderung dar, der wir uns
unerschrocken und hygienisch vorbildlich stellten, um im
kleinen Kreis an der frischen Luft eine gediegene
Feuerzangenbowle nebst Erfrischungsgetränken zu schlürfen.
So wurde es ein sehr erquickliches Minimeeting im Hersfelder
Vertriebenenstadtteil, wo ansonsten wie auch im Zentrum
höchstens geringfügige Feieraktivitäten zu erahnen waren.
Auf dem Linggplatz herrschte um Mitternacht jedenfalls
gähnende Leere, die lediglich vom Glockengeläute und einigen
wenigen Böllern aufgelockert wurde. Keine Menschenseele
traute sich vor die Tür oder auch nur ans offene Fenster,
ich hab's selbst überprüft. Höchst seltsam, aber eigentlich
schon auch angenehmer als das übliche Feinstaubmassaker. Der
Neujahrstag hingegen wirkte recht gewöhnlich, also verpennt
wie immer. Meine kleine Wanderung zum Aventinus-Frühschoppen
am gleichen Ort wie vorabends war schon auf dem Hinweg durch
den Wald ein heikles weil völlig matschiges Unterfangen.
Zurück wählte ich die vermeintlich gefahrlose Variante,
hatte aber auch dort mit äußerst schmierigem Geläuf zu
kämpfen, was mir gleich am ersten Januar eine schmerzhafte
Muskelverletzung einbrachte. Ein denkwürdiger Jahreswechsel
mit teils großartigem Soundtrack, Highlight: Sorcerer!
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"Es gibt keine allgemeine Impfpflicht. Die
Impfung gegen das Coronavirus ist freiwillig. Die
Behauptung, es werde eine Impfpflicht geben, ist falsch."
("Fakten gegen Falschmeldungen zur Corona-Schutzimpfung" auf
www.bundesregierung.de, abgerufen am 30.11.2021)
"Momentan erleben wir ja wirklich eine Tyrannei
der Ungeimpften..."
(Weltärztebund-Vorstandsvorsitzender Frank Ulrich Montgomery
gewohnt evidenzbasiert am 08.11.2021 bei Anne Will in der ARD)
"Wir werden den zu entwickelnden Impfstoff
letztlich 7 Milliarden Menschen verabreichen."
(Bill Gates weiß erstaunlicherweise schon am 12.04.2020
im "Interview" in den Tagesthemen mit Ingo Zamperoni
genau, wie's laufen soll.)
"Wir billigen Unerträgliches in dieser Welt,
während wir Corona zum größten Problem der Menschheit
erklären – und dadurch die Probleme der Welt verstärken."
(Univ.-Prof. Dr. Dr. Christian Schubert)
"Ist
der Mensch nicht ein komisches Tier? Er tötet Millionen wild
lebender Tiere und tut gleichzeitig alles, damit es seinen
Haustieren gut geht. Er bringt Milliarden von Nutztieren um
und isst sie. Das wiederum bringt Millionen von Menschen um,
weil der Verzehr all dieser Tiere zu degenerativen - und
letztlich tödlichen - Krankheiten wie Herzleiden,
Nierenleiden und Krebs führt. Daher quält und tötet der
Mensch Millionen weiterer Tiere, um diese Erkrankungen
heilen zu können. Anderswo auf der Welt sterben Millionen
von Menschen an Hunger und Unterernährung, weil die Nahrung,
die sie ernähren könnte, dafür verwendet wird, Nutztiere zu
füttern. Und währenddessen sterben manche Leute an zynischem
Gelächter angesichts dieser absurden Menschheit, die
dermaßen unbekümmert und brutal tötet, um dann einmal im
Jahr Karten zu verschicken und um „Frieden auf Erden“ zu
bitten."
(Vorwort aus "Old MacDonald’s Factory Farm" von C.
David Coats)
"Die Weltlandwirtschaft
könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Das
heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."
(Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter)
"Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders
feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine
Nebenform menschlicher Geisteskrankheit."
(Theodor Heuss, erster Bundespräsident der BRD)
"Ich habe meine gesamte Jugend buchstäblich in
Kotze, Scheiße, Urin, Kakerlaken, Bandwürmern und
sterbenden, verwesenden Katzen verbracht. Auch das Essen
wurde in entsprechender Art zubereitet."
(Tom Gabriel Warrior, TRIPTYKON)
"Man kann einzelne Menschen lieben, aber die
menschliche Rasse im Ganzen ist das Allerletzte. Sie ist
durch und durch verkommen."
(Lemmy Kilmister)
"Die Menschen werden niemals frei sein, bis man
nicht den letzten König mit den Eingeweiden des letzten
Priesters erdrosselt hat."
(Denis Diderot, 1713-1784)
"Life is not the opposite of death. Death is the
opposite of birth, life is eternal."
(Stan Ambrose in ANATHEMAs "Presence")
"It's just so beautiful. It was eternity, it's like I
was always there, and I will always be there, that my
existence on earth was just a very brief instant. I could
say that I was peace, I was love, I was the brightness; it
was part of me."
(Joe Geraci 1981, wie in ANATHEMAs "Internal Landscapes")
"Menschen schlagen die Zeit tot, bis sie sich
revanchiert"
(Stanislaw Jerzy Lec)
"Die Welt ist ein Gefüge verschwindend kleiner
Zuckungen"
(Willard Van Orman Quine)
"My name is Mohr, any questions!!?"
(Der Graue aus Marsberg auf internationaler
Vorstellungsrunde)
"Nie wieder Einbecker Urbock, da tun einem die
Klicker weh."
(Gero Hase beim morgendlichen Erwachen nach einem im
Bockbierrausch jäh gescheiterten Anbaggerversuch)
"Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den
Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt
hätte."
(Woody Allen)
"Alle haben gedacht, ich sei tot. Ich selbst
auch."
(Tom Angelrippers Gedankenwelt nach krassem Bühnensturz)
"Mein Kopf ist nicht
Ihr Tanzplatz!"
(Helga K. beim Privat-Brainstorming im Kreise der
Arbeitskollegen)
"They probably had shit
running down their legs, but you couldn't see it under the
marvellous gowns!"
(Ronnie James Dio über romantische Aspekte des Mittelalters)
"Abseits is', wenn
dat lange Arschloch zoo spät abspielt."
(Hennes Weisweiler über Günter Netzer)
"Es war ein wunderschöner Augenblick, als der
Bundestrainer sagte: <Komm Steffen, zieh deine Sachen aus,
jetzt geht's los.>"
(Steffen Freund, ehemaliger Nationalspieler)
"Man darf ein Album erst frühestens 15 Jahre nach der
Veröffentlichung beurteilen. Alle, die wir über Musik
schreiben, tun das ja nur aus einem sozialen Reflex heraus.
Wären wir cool, würden wir 20 Jahre lang die Fresse halten."
(Fenriz hat mal wieder recht)
"Ich komme aus der Gosse, da wird man entweder
Zuhälter oder Fußballprofi."
(Deniz Naki)
"Wenn ich das sehe, wie die Paulianer
hier in
unserem Stadion feiern, dann könnte ich kotzen."
(hsv-Sportchef Bastian Reinhardt, 16.2.2011)
"Ein Fußballer sollte gelernt haben, seinen Ärger
zu bezähmen, seinen Mitmenschen gegenüber umsichtig sein,
sich keinen unlauteren Vorteil verschaffen, bereits den
Anschein von Betrügerei als unehrenhaft betrachten und im
Fall einer Niederlage heitere Gelassenheit zeigen."
(N. Lane Jackson, Gründungsvater des Corinthian FC) |
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