Volles Haus, sämtliche Altersgruppen von 30 aufwärts am
Start, 40 Leute vor der Bühne am Tanzen, ekstatisch zuckende
Leiber, großer Applaus nach jedem Song - welche Band bringt
sowas heute noch zustande? Die Antwort: Streamline beim
Xmas-Rock im Buchcafé. Eine überschaubar begabte Coverband.
Da geht man mal kurz ohne Jacke gucken, was bei Nachbars
geboten ist, und gerät prompt in eine Parallelwelt. Muss man
nicht verstehen.
Zwei Wochen zuvor hatten Iced Earth in Gießen auch einen gut
gefüllten Laden, aber die Ekstase stellte sich nicht so
wirklich ein, was nicht nur an meinem infektiösen Zustand
lag. Drei weniger gut passende Vorbands mussten überstanden
werden, das Bier war schal und überteuert. Als der Headliner
sich schließlich endlich warmgespielt hatte, war die Show
auch schon fast wieder vorbei. Nach einer mageren Stunde!
Nicht mal ne Zugabe wurde angetäuscht, eine Frechigkeit
sowas. Von solchen Touren lass ich in Zukunft dann lieber
die Finger. Immerhin hatte ich mit Rita vorher einen
brillanten Burger bei Gutburgerlich und ein ideales
Nachtlager direkt neben dem Veranstaltungsort. Wenn nur die
massive Zersägung mir nicht den Schlaf geraubt hätte...
Beim Halstenbeker Weihnachtstreffen bekam ich von Judith und
Taina diesmal tatsächlich was geflötet, bezaubernd! Da ließ
sich sogar die strenge Rationierung der Seitanmedaillons
verschmerzen. Was die Schenkerei betrifft, entwickeln wir
wohl zunehmend ähnliche Ideen, jedenfalls war plötzlich ganz
viel doppelt. Was nicht an den Getränken lag. Am
Millerntor hat es zwar nicht mit dem zweiten Heimsieg
geklappt, Hoffnung besteht trotzdem noch nach 5 Punkten aus
den letzten drei Spielen und nur 3 Punkten Rückstand zum
rettenden Ufer. Wär ja gelacht, wenn Ewald uns nicht ein
zweites Mal den Arsch retten könnte.
10.12.16
Endlich mal wieder ein Punkt für die Braunweißen neulich
gegen den FCK. Zum ersten Mal zu Null in dieser Saison, und
das obwohl Skyman frühzeitig Heerwagen die Torhüterei
überlassen musste. Für Euphorie gibt es wahrlich keinen
Grund, aber so völlig schwarz seh ich trotz desaströser
Zwischenbilanz immer noch nicht. Geht einigen anderen wohl
ähnlich, zumindest herrschte anschließend im Hongkong recht
ausgelassene Stimmung. Tags darauf besuchte ich bereits zum
dritten Mal in dieser Saison ein Spiel der U23, leider ein
0:2 gegen starke Havelser, aber nett war es dort trotzdem
dank Sonneneinstrahlung und Begegnung mit dem Exilnordhessen
Jens. Für die Getränkeausschenker war es wohl ein
denkwürdiger Nachmittag, denn Fantaschorle hatte bei ihnen
vor mir offensichtlich noch niemand geordert.
Da Taina an dem Wochenende eh eine ganze Horde unreife
Kinder zu hüten hatte, machte meine Anwesenheit den Kohl
auch nicht mehr fett. Bevor mich der Kater (also das Tier,
nicht der Zustand) vom durchgehend geruhsamen Schlaf
abhielt, machten wir ohne die Kleinen noch ein bisschen
Videoabend mit Klassikern von Pat Boone, Bernie und Ert und
einigen mehr. Eine atemlose Black Metal - Nummer war auch
sehr bemerkenswert.
Mit üblem Kratzehals verbrachte ich einen Kultur-Abend im
nahen Vacha. Zuerst gab es Gemüsecurry im Kellerhaus,
anschließend kleinen Stadtrundgang zum Vachwerk, wo Herr
Dirkschneider seine erfolgreiche Tour mit Accept-Nummern
fortsetzte. Man traf erstaunlich viele bekannte Visagen so
mitten in der Woche in der Pampa! Wegen des vielen Gesabbels
bekam ich von Trance nicht viel mit, aber Vicious Rumors
guckte ich mir schon näher an. Man kennt nur noch Chef
Thorpe und den Drummer, die anderen Posten werden wohl
regelmäßig neu ausgeschrieben, und immer auch recht
kompetent besetzt. Wie ne richtige Band wirkt das trotzdem
nicht mehr, vor allem fehlte eine zweite Gitarre, so dass
die Begeisterung sich in Grenzen hielt. Udos
"Accept-Abschied" hatte ich ja bereits zweimal erlebt, und
so war ich auf zwei Stunden voller Klassiker vorbereitet.
Viel falsch machen konnte er dabei nicht, außer dass ich mir
vielleicht ein paar spontanere Ansagen gewünscht hätte.
Letztlich wurde das Programm gekonnt abgespult, die
Begleitband ist technisch fit bei blasser Ausstrahlung, und
der Meister selbst wird zwar immer hässlicher, singt aber
noch wie einst im Mai. Alles in allem eine runde
Veranstaltung, und mein Fremdenzimmer am Sportplatz war auch
okay.
29.11.16
Und weil die Mucke im November besonders gut passt, gab's
zum krönenden Abschluss auch noch Doom over
Brackwede Bielefeld.
Niemand Geringeres als die fulminösen B.S.T. hatten eins
ihrer hoffentlich bald zahlreicheren Auswärtsspiele. Und
nach dem kolportierten Triumphzug kürzlich in der Bar 227
überzeugten sie erneut auf ganzer Linie. Die Jungs sind
sowas von in Form, dass man am liebsten eine eigene
Plattenfirma nebst Booking-Agentur für sie gründen würde. Da
sie sich rein technisch kaum noch verbessern können, fangen
sie nun auf der Bühne gar mit experimentellen Spielereien
an, wie z.B. dem Unplugged-Basslauf zu Beginn von "Stimmen".
Dazu klang Heikos Stimme dank durchdachter
Schmierkombination so geschmeidig wie nie. Zum Glück scheint
der geneigte Doomer in OWL auch noch Bock auf Konzerte zu
haben, so dass das JZ Stricker schon zu Beginn ansehnlich
gefüllt war und ordentlich Stimmung herrschte. Da selbst
Mohr ganz begeistert war, kann man nur hoffen, dass der
B.S.T.-Zug nun richtig Fahrt aufnimmt.
Naevus sind längst etabliert, legten aber wie schon in
Esslingen eine beinahe jugendliche Spielfreude an den Tag.
Angesichts der Fülle an starken Songs sollten sie wohl echt
mal so 90 Minuten spielen, damit halbwegs alle Wünsche
erfüllt werden können. Erneut eine selten starke Show, da
schmeckte das Lech nochmal so gut. Altar of Oblivion konnten
das natürlich kaum mehr toppen, hielten aber immerhin
einigermaßen das brillante Niveau der beiden vorhergehenden
Bands. Mehr Metal als Doom mit dem Charme der dänischen
Landjugend vorgetragen, so überzeugten sie bereits beim HoD,
wie auch heute. Schon auch ne coole Band, die zudem nicht an
jeder Steckdose spielt. Ein sehr feiner Abend in einem Club
voller netter Kapeiken, besser geht's kaum.
16.11.16
Eine meiner doomigsten Wochen auf Erden nimmt ihren Lauf,
die geballte Verschlurfung beim HoD steht erst noch bevor,
jedoch bin ich zwischenzeitlich schon einigermaßen morsch.
Dabei waren The Skull gestern im Kasseler Schlachthof
bereits um 22 Uhr mit allem fertig, so dass ich gemächlich
zum letzten cantus hätte gehen können, um mich zum
heimischen Bettchen bringen zu lassen, wo ich ausreichend
Kräfte gesammelt hätte. Im euphorisierten Zustande wankten
Herr Meier und ich allerdings in die falsche Querstraße,
links abbiegen konnte man nicht mehr, woraufhin mein
eigentlich ortskundiger Begleiter sich rechts hielt und uns
vollends vom rechten Weg abbrachte. Ein langer Stadtrundgang
endete mit einem Absackerpils in der im Gegensatz zur
Konzertlokation bestens gefüllten Ule, einem Schlummifix im
Hause M. sowie einer viel zu kurzen Nacht im Gästehochbett.
Kurz war auch der gerade einstündige Auftritt der
Wagner-Truppe, heavy allerdings, wobei der Meister erst
einigermaßen aufzutauen schien, als es schon fast zu Ende
war. Kings Destroy gaben einen kompetent groovenden
Anheizer, was allerdings höchstens 20 Nasen interessierte.
Wo soll das noch hinführen, wenn selbst zu den lebenden
Legenden keiner mehr hingeht?
Letzten Sonntag in Marburg war das Publikum ähnlich
überschaubar, aber auch gut bei der Sache. Während Goat
Explosion hauptsächlich durch bunte MCs am Merchstand
bestachen, ließen die Franzosen Barabbas ziemlich die Sau
raus. Vor allem Frontklops Rodolphe war kaum zu bändigen,
walzte permanent durchs Publikum und spuckte Bierfontänen.
Musikalisch war's keine Offenbarung, aber unterhalten
konnten die Käuze prima. Apostle of Solitude schließlich
setzten natürlich den Glanzpunkt, brachten es aber auch
gerade mal auf 50 Minuten Spielzeit. Anscheinend ist auf den
Clubbühnen zusehends Kurzarbeit angesagt. Vorher hatte ich
zum Glück noch Gelegenheit, mich ein bisschen in der
Marburger Oberstadt umzuschauen. Sehr schön alles dort,
müsste ich mal vertiefen.
02.11.16
Die Hoffnung auf eine endlich mal wieder schöne Pokalsaison
des FCSP verflog wie schon in den beiden Vorjahren im
heimischen Stadion gegen eine höherklassige Truppe, diesmal
mit einem 0:2 gegen die olle Hertha. Gut gekämpft im
Gegensatz zum erbärmlichen Auftritt in Sandhausen haben die
Jungs immerhin, aber eine Überraschung lag nie wirklich in
der Luft, im Gegensatz zum Feinstaub aus dem Gästeblock. Auf
unserer Gegengeraden schien es hingegen noch gedrängter als
sonst zuzugehen, so dass Axel und ich mit Mühe und Not einen
Platz mit Aussicht ergattern konnten. Insgesamt ein netter
Kurztrip, im nächsten Jahr dann gern mit Sensationssieg oder
so. Muss ja nicht als Drittligist sein, nachdem die
Vereinsführung nun leichte Änderungen beim Personal
vorgenommen hat.
Kaum aus Hamburg zurück, kamen Taina und Judith hinterher,
die Einweihung meiner nicht mehr ganz so taufrischen Bude
stand ja noch an. Mit eineinhalb Tagen Vorgeplänkel und
durch meine übliche Insomnia geschwächt, ging der Umtrunk
dann halbwegs geschmeidig über die Bühne. Dem Küchenpersonal
musste ich zu späterer Stunde allerdings die Wiederaufnahme
der Spültätigkeit untersagen, damit die Einrichtung nicht
doch noch bleibenden Schaden davontrug. Erfreulich hingegen,
dass die vor langem angebrochene Flasche Pfeffi dank
mehrerer Mundspülungen nun nicht mehr im Kühlschrank stört.
23.10.16
Nach dem fulminösen Doom in Bloom, über das noch zu
berichten sein wird, folgte sogleich die Lollswoche, wobei
ich ja nun mitten im ganzen Trubel wohne. Folglich herrschte
vorm gegenüberliegenden Parkhaus dauerhaft leichtes Chaos,
während man sich beim Rausgehen unvermittelt mehr oder
weniger intelligent dreinschauenden Menschenmassen
ausgesetzt sah. Ließ sich für ein paar Tage aushalten,
braucht man dann aber auch nicht für längere Zeit. Vorteil
natürlich, dass ich am gelungenen und wie üblich
feucht-fröhlichen Montag mal kurz zu Hause Festnahrung
einwerfen konnte und es am Ende nicht weit ins Bett hatte.
Am Donnerstag konnte ich durchs geöffnete Küchenfenster der
Live-Band lauschen, die ein überraschend geschmackssicheres
Coverprogramm darbot. Der Freitag ging allerdings gründlich
ins Beinkleid: Statt in Kassel Castle und Universe217 im
Hellroom zu supporten, zog ich mir zuerst die braun-weiße
Heimniederlage per Webradio rein, um anschließend draußen
festzustellen, dass sich mal wieder keine vertrauten Visagen
aufgerafft hatten, sich lollsmäßig zu vergnügen. Nach
eineinhalb Stunden gab ich's auf. Dafür entschädigte der
Samstag mit feurigem KOL-Derby auf der Hohen Luft und
anschließendem Umtrunk unter Freunden am Markt. Im
"Psychodelic" holten Lars und ich uns Appetit auf
Lysergsäure-Derivat, aber komischerweise stand niemand mit
Bauchladen am Ausgang. Daher kam anderntags wohl mein
Linsensuppen-Jieper, der noch im Bett gestillt werden
musste.
02.10.16
Nun ist er also vorbei, der sommerlichste September seit
Menschengedenken; ein echter Wonnemonat für unsere
Wohlstandsgesellschaft. Man sollte vielleicht erwägen,
einige Open Airs eher in dieser Jahreszeit stattfinden zu
lassen.
Dabei sah es vor zwei Wochen schon mal so aus, als wäre es
vorbei mit dem Wetterchen. Just zu dieser Zeit weilte ich in
der Fächerstadt Karlsruhe, um den Wildpark sowie die
allgemeine Lage dort zu inspizieren. Im kulinarischen
Bereich bieten sich zahlreiche Optionen wie zwei rein
vegane Lokalitäten nebst etlicher weiterer Anbieter. Dazu
passt die verkehrstechnisch sehr fahrradlastige Ausrichtung
im ganzen Stadtgebiet, echt löblich sowas. Anscheinend sieht
es auch kulturell ganz gut aus. Am Samstag Abend bot sich
immerhin ein nettes Konzert im Kohi Kulturraum mit zwei
Stoner/Psychedelic Rock - Bands an. Ohne völlig zu
begeistern, sorgten Blaak Heat und Lambda so für brauchbare
Unterhaltung, wobei mit Simon sogar eine bekannte Visage im
Publikum
auftauchte. Der Stadionbesuch am Sonntag endete mit einem
mal wieder als zu wenig zu bezeichnenden Punktgewinn, wobei
das Rund als solches gerade aus der Gästekurve heraus nicht
gerade begeisterte. Großer Abstand zum Rasen dank oller
Laufbahn und kein Dach überm Kopf sind echte Feinde
wirklicher Atmosphäre. Vielleicht baut man ja bald was Neues
dort. Wie so oft gab's für die Gäste auch kein richtiges
Bier; dafür schmeckte es anschließend im Wolfsbräu umso
besser. Im unpassendsten Moment muss man dann natürlich zur
Rückfahrt antreten...
Im Alphabet der kleineren Großstädte kommt nach Karlsruhe
Kassel. Dort spielten zwei Tage später Zodiac im Schlachthof
vor sehr überschaubarer Kulisse. Dabei hat die Band ja nun
ausreichend bewiesen, wie gut sie ist, so auch an diesem
Abend wieder. Dazu kam mit Raveneye noch ein besonders
spielfreudiger Support, von dem man bestimmt mehr hören
wird. Sehr geiles Konzert, die Daheimgebliebenen sind zu
bedauern. Nachdem in der Mutter außer einem Freipfeffi nicht
mehr viel zu holen war, ging ich zurück in meine neue
Kasseler Lieblingsabsteige, dem Foto-Motel. Am Mittwoch
hatte Myri zum Glück Zeit, mir beim Frühstück Gesellschaft
zu leisten und wusste sogar, dass es im Rokkeberg was
Veganes gibt. Etwas hip dort vielleicht, aber nett. Nach
einem kleinen Frühschoppen trieb ich mich ein wenig im
Bergpark bei den anderen (Pseudo-)Rentnern herum, bevor mir
im Hause Mattausch Unertl und Kürbissuppe kredenzt wurden.
Seeehr gaumenfreudig! Mein seit langem erster Besuch im
Auestadion verlief dank schaustellerisch besonders
ambitionierten Homburgern weniger erfreulich. Der KSV wird
hoffentlich trotzdem noch seine benötigten Punkte einfahren.
Nach einem kulinarischen Desaster im Hersfelder Bootshaus
konnte ich dank entfallener Terminkollision doch noch zu
Tainas Geburtstagsfeier in die Heide fahren. Leider mit dem
nichtklimatisierten Auto bei unschöner Wärme, aber die
heidnische Idylle war es wert. Schon cool so ein
Familiengrundstück in der Pampa, da lässt es sich bestimmt
auch länger gut aushalten.
Zum endlich Einzug haltenden Herbst gab es gestern für den
magischen FC die passende kalte Dusche in Hannover. Dabei
hatte man echt wieder Hoffnung, dass wenigstens das 0:0
gehalten werden könnte, aber irgendwie will es nicht laufen
diese Saison. Der Trip als solcher war trotzdem schön.
Läppische zwei Stunden Bahnfahrt waren schon mal entspannt
zu bewältigen, und dann besuchte ich mit Axel den veganen
Brunch im Café Gleichklang. Sehr lecker, da hätten wir uns
eigentlich sogar noch länger ausleben können, zumal einige
Goodies erst später auf den Tisch kamen. Derart gestärkt
fühlten wir uns zu einem größeren Stadtrundgang bereit, der
uns auf der bestimmt prächtigsten Allee der Landeshauptstadt
in die schillerndsten Randbezirke führte, die sonst nur
Ortsansässige zu Gesicht bekommen. Leider mussten wir
umkehren, als es am schönsten war, um noch rechtzeitig zum
Stadion zu kommen.
13.09.16
Nun hat mich Taina endlich mal mit zu den Tipsy Apes
genommen, dem wohl ältesten eingetragenen Metal Club
überhaupt. Da gab's ein Wochenende lang Party auf einem
lauschigen grünen Fleckchen mit diversen Bretterbuden
südlich der Elbe in Heimfeld, wo man als Normalsterblicher
wohl niemals landen würde. Wir schlugen dort am Samstag auf,
als Live-Mucke angesagt war. Empiresfall passten gleich
bestens zur Location mit ihrem sehr oldschooligen Sound und
Auftreten; man wähnte sich beinahe zurückgebeamt ins Jahr
'88, wenn der eigene Körper angesichts der unmäßigen
Septemberhitze sich nicht so deutlich nach höherem Alter
angefühlt hätte. Aeternitas passten anschließend weit
weniger gut zum Ambiente, zu klebrig-süß tropfte ihr
Gothic-Kram aus den Speakern. Ganz anders danach die zuletzt
bereits öfter in Erscheinung getretenen Iron Angel, die wie
gewohnt ein tightes Stahlgewitter darboten, unterbrochen von
Dirk Schröders unnachahmlich furztrockenen Ansagen. Sehr
nettes Event, gerne wieder, am liebsten mit B.S.T. auf der
Bühne. Der anschließende Rücksturz zum Kiez in mein
Hongkong-Etablissement war beinahe ernüchternd angesichts
der scheinbar immer größer werdenden Massen an Partyvolk,
durch das man sich den Weg nur im entspannten Samurai-Modus
bahnen konnte. Bald muss ich da an den Wochenend-Nächten
wohl einen großen Bogen drum machen.
Freitag Nacht war's schon ähnlich, und da hatte ich ein echt
anstrengendes Konzert hinter mir. Mangels Alternativen
guckte ich mir im Logo nämlich recht experimentellen Kram
an. Bei Intronaut ging es noch, denn während deren Gig gab
es auch einigermaßen nachvollziehbare Parts, obwohl oft
schon ziemlich vertrackt. Die norwegischen Shining
(Stilbezeichnung: Black Jazz) klangen hernach allerdings
teilweise reichlich nervenzerbröselnd, ein dauerndes,
unharmonisches Gewitter - das mehreren dutzend Besuchern
aber richtig zu gefallen schien. Ich hielt mich tapfer bis
zum Ende mit nur zwei Bier intus. Vorm nächsten Experiment
höre ich vielleicht doch genauer in den zu erwartenden Sound
rein.
Beim magischen FC hat sich der Knoten mit dem
Last-Minute-Sieg gegen den DSC hoffentlich gelöst. Die
Truppe wirkte schon sehr entschlossen, den Bock nach drei
Niederlagen endlich umzustoßen, auch wenn es lange Zeit ein
zähes Ringen war. Dass der Schiri nicht nur einen Elfer
sondern auch ein regulär erzieltes Tor verweigerte, machte
die Chose nicht einfacher. Aber kurz vor Schluss zu jubeln,
ist eh am schönsten. Und wir haben stürmende Neuzugänge mit
Torinstinkt, das macht doch Hoffnung.
27.08.16
Die neuzeitlichen Queensrÿche-Alben brauch ich nicht so
dringend, auf ein Konzert der nach Integration des
Stimmenimitator-Frontmanns neu durchgestarteten Band hatten
Lars und ich aber durchaus Bock, also heizten wir an einem
warmen Dienstag mal zum Colos-Saal. Dieser war zwar wohl
nicht ausverkauft aber bei unserem Eintreffen so gut
gefüllt, dass wir die Support-Bierchen nur im Thekenbereich
bzw. vor der Tür schlürfen konnten. Bei QR suchten wir aber
den Weg in die Menge, unser Platz war okay. Trotzdem muss
mal ein unangenehmes Phänomen angesprochen werden, das bei
vollen, engen Shows regelmäßig zu beobachten ist: Die Plage
der Rückwärtsgeher. Man hängt dem Vordermenschen eh fast
schon auf der Pelle wegen Platzmangels, da kommt einem
dieser in kleinen Schritten immer noch näher, um vor sich
mehr Raum zu haben. Selber zurückzuweichen ist der
natürliche Reflex aber auf Dauer keine Lösung, da man sonst
bald drei Reihen weiter hinten steht. Der erste Kandidat am
Dienstag war so eifrig, dass ich bald mal um ihn herum nach
vorn schlüpfte. Doch dann drängte gleich der nächste nach
hinten und glotzte auch noch blöd, als er auf meinen
Abstandhalter sprich Bierbecher auflief. Typ Karohemd mit
dauerhaft verschränkten Armen ließ sich nach Klärung der
Situation aber tatsächlich zum Verharren auf seinem
Stehplatz bewegen. Anstrengend sowas. Die Band lieferte eine
solide Show ab, nicht weniger aber auch nicht mehr.
Jedenfalls dürfte ne Combo mit derart viel geilem Material
auf Lager gern länger als vielleicht 75 Minuten zocken. Wenn
ich mich recht entsinne, waren mal 90 Minuten Standard, als
die Konzertkarten noch weitaus weniger kosteten. Für die
Verlängerung mussten wir also selbst mittels Getränkeautomat
in der Hotellobby sorgen.
Da Aschebersch so ein nettes Städtchen ist, blieb ich dort
noch bis zum folgenden Nachmittag. Stadtrundgang,
Mainpromenade und Kulinarik füllten den Tag locker aus, bis
der gebuchte IC ab Hanau für Kopfschütteln sorgte. Ein
unklimatisierter Wagen mit infernalisch lautem Ambiente wäre
eh zu ertragen gewesen, aber dann rauchte es hinten, es
rauchte vorn, und stank bestialisch nach schmorender Bremse.
Irgendwie schleppte sich das Gefährt noch bis zum nächsten
Bahnhof, bevor die Passagiere Feuer fangen konnten. Kann
vielleicht mal passieren, war laut Mitreisenden allerdings
das gleiche Spiel wie am Vortag. Und für sowas bezahlt man
noch Geld. Zum Glück traf ich beim Umstieg den guten, alten
Spunk, der für Kurzweil per nettem Schnack sorgte.
20.08.16
Erstes Heimspiel am Millerntor, alles war angerichtet, die
Braunschweiger hatten in unserem Stadion eh seit Jahrzehnten
nix gewonnen, das hätte doch gut werden müssen nach dem
starken Auftritt in Stuttgart. Denkste, die Kiezkicker kamen
kaum ins Spiel, so dass nach einem hilflosen Auftritt ein
ernüchterndes 0:2 zu Buche stand. Auftakt vermasselt,
letzter Tabellenplatz, unwahrscheinlich dass unsere Truppe
ähnlich gut oben mitspielen wird wie letzte
Saison.Wenigstens hatte ich nette Stehplatznachbarn
erwischt, was doch für einen schönen Nachmittag sorgte.
Schön auch die abendliche Einweihungsfeier im Olenmoorweg
mit lecker mexikanischem Gemüsesaft, obwohl wir selbige
recht früh Richtung Bett verließen, aber die Nacht ist ja
auch schnell wieder vorbei, wenn der Kater einen zeitig
weckt.
Nach dem sonntäglichen Morgenmahl ließ ich mich von Taina
zum Aventinus-Frühschoppen animieren, was bekanntlich zu
amtlicher Wattierung führt. Diese machte sich anschließend
im Stadion Hoheluft deutlich bemerkbar, wo ich per Rucksack
überraschend zwei Fremdbiere abräumte und dem armen Jan so
die Buchse gehörig einnässte. Ich kann echt nur wieder vor
solchen Getränken warnen, wenn man sich nach deren Genuss
noch in der Öffentlichkeit bewegen will. Ich riss mich also
am Riemen, sah ein unglückliches 0:1 der U23 gegen Lübeck,
und stärkte mich mit üppigem Falafel-Gemüse-Teller für die
baldige Rückfahrt. Der nächste "Doppelspieltag" wird dann
hoffentlich erfolgreicher.
10.08.16
Am vergangenen Wochenende weilte die großartige Judith zur
Wasser- und Nutella-Crêpe-Kur in Bad Hersfeld, begleitet von
Mama Taina, die auch ein wenig Wellness abbekam. Meine
Wenigkeit durfte bei Ausflügen in die sehr nahe Umgebung die
Gesellschaft der beiden Damen genießen, was trotz
angestauten Schlafdefizits durchaus vergnüglich war. Da ich
ja nun mitten in der Kurstadt wohne, war es ein leichtes,
die passenden Anlaufstellen in kurzer Entfernung zu finden.
So bot der preisdekorierte Kurpark nicht nur passende
Heilwässer zur inneren Anwendung, sondern vor allem das
sprudelnde Fontänenfeld, in dem sich der kleine Gast
ausgiebig nassmachen ließ. Eine ähnliche Anwendung holte sie
sich im Wasserbecken des Schilde-Parks, während am Brunnen
im Staudengarten eher nur eine kleine Kneippkur für die
Unterarme drin war, dieses aber immerhin mit
Verdi-Hintergrundbeschallung aus der Stiftsruine. Weniger
wässrig ging es bei der einzigen etwas weiteren Exkursion
zum Solztalweg zu, da die Flussüberquerung trockenen Fußes
gelang. Zum Glück gab es aber bei der Weißen Dame zur
Belohnung auch für die Erwachsenen ein bisschen was zur
oralen Einnahme. So hoffe ich, meine beiden Gäste sind nach
ihrer Kurzkur entspannt und gestärkt in die nordisch-raue
Heimat zurückgekehrt.
19.07.16
Die Twisted-Sister-Frage wurde beantwortet, ich hab's mir
tatsächlich kurzentschlossen in Balingen nochmal gegeben.
War wieder geil, wenn auch ohne den großen Aha-Effekt, denn
ich wusste schließlich, was mich erwarten würde. Da die
betreffenden Kapeiken nicht so flexibel reagieren konnten,
bin ich wie einst vor Jahren unbegleitet am Freitag gen
Südwesten gegondelt, ein komfortables Hotelzimmer war
natürlich auch wieder drin. Wegen verstopfter Straßen mitten
in den Sacred-Reich-Gig geplatzt, wo Phil "rund" Rind glatt
den Text von "Who's To Blame" nicht mehr auf die Kette
bekam. Kaum aufgewärmt folgte dann mit Metal Church schon
ein Highlight. Mike Howe fast noch besser drauf als bei den
Clubgigs, dem Mann macht's richtig Spaß! Und Vanderhoof
rifft wie ein junger Gott, dazu dezent entgleisendes
Minenspiel, unbezahlbar. Dagegen kann selbst Jeff Waters
nicht anstinken, auch wenn er trotz Doppelbelastung
rumkaspert ohne Ende. Den Gesang hat er halt nicht erfunden,
und seinen Mietmusikern geht einfach die Leidenschaft ab.
Man fragt sich eh, wann er den letzten guten Song
geschrieben hat... Während Testament sehr bewegungsarm aber
brutal auf den Punkt kommend rumballerten, suchte ich nach
adäquater Kulinarik, und fand eklig-fade Reispfanne gefolgt
von passablen Pommes. Das BYH bleibt also weiterhin veganes
Ödland. Nach den erwähnten Twisted Sister schaute ich mir
als Betthupferl noch Satan in der durch gewohntes
Sterilambiente glänzenden Halle an, bevor ich mich zufrieden
in mein Gemach zurückzog.
Der Samstag startete nach Frühstück und -schoppen mit den
fluffigen Black Trip und verzichtbaren Girlschool. Das
weitere Nachmittagsprogramm bot genügend Raum für bessere
Alternativen, also machte ich einen auf Touri, ging essen
und machte eine kleine Rundwanderung über den Heuberg. Nette
Gegend, man hatte es ja schon immer geahnt. Zu Grave Digger
war ich zurück, wo Chris "ohne Schultern" Boltendahl recht
oft das Mikro ins Publikum hielt, und sogar einen kleinen
Chor zustande bekam. Auf Uriah Heep hatte ich danach richtig
Bock, leider kam ich mit dem Gesang von Bernie Shaw gar
nicht klar. So linkisch, wie er sich bewegt, betont er auch
laufend die falschen Silben, fand ich zumindest. Auf die Art
machten Klassiker wie "Sunrise" keinen Spaß, also schaute
ich kurz bei Tyketto, was auf Dauer aber auch keine Lösung
weil zu schmalzig war. Dann endlich Dirkschneider, eine sehr
amtliche Accept-Coverband. Zu guter Letzt schließlich eine
brillante Iced Earth - Show mit einem ungewohnt
sympathischen Jon Schaffer sowie einem sehr souverän
wirkenden Stu Block. Die Band ist wohl noch lang nicht am
Ende. Hoffentlich auch das Festival nicht, denn Veranstalter
Horst jammerte ein bisschen rum von wegen keine großen Bands
mehr übrig, die als Headliner taugen. Gute Kapellen gibt's
nun wirklich genug, sie müssen ja nicht unbedingt 40 Jahre
auf dem Buckel haben.
30.06.16
Graspop überlebt! Als wären vier Zeltübernachtungen bei
einem Großevent nicht schon Herausforderung genung gewesen,
präsentierte sich das Wetter und damit das Gelände auch noch
reichlich nass bzw. schlammig. Harte Bedingungen für
verweichlichte Hallenfestivalgänger, fand auch Mohr.
Irgendwie ging es dann aber doch ganz gut und man konnte das
Staraufgebot weitgehend genießen. Trotz Sabbath, King
Diamond, Maiden & Co. verzückten uns am Ende tatsächlich
Twisted Sister am meisten. Wieso ging uns das früher in
Balingen nicht schon so? Was Dee Snider mit über 60
abliefert, ist jedenfalls ne ganz große Nummer, da mag man
auch gar nicht drüber nachdenken, was er mit Witzfigur Trump
am Hut hat. Nun stellt sich bloß die Frage, ob man sich die
Show auch beim BYH nochmal reinzieht...
14.06.16
Bei meiner jüngsten Lektüre hab ich doch Appetit auf Fako,
also Fanta-Korn, bekommen. In "Der goldene Handschuh" hat
Heinz Strunk die einstige Kaputtenszene am Hamburger Berg so
unterhaltsam-detailliert skizziert, dass man ob der
beschriebenen Schrägheiten glatt Lust bekommt, sowas selbst
mal in Augenschein zu nehmen. Naja, aber auch nur
kurzzeitig, denn dem Schmiersuff und den daraus
resultierenden Gossenkatastrophen will man natürlich nicht
verfallen, von den ekligen Gewalttaten am Ende ganz zu
schweigen. Der Autor ist aber ein ganz großer.
Der Marsch zur Schließung aller Schlachthäuser fand letzten
Samstag erneut in Kassel statt, nennenswert mehr Zulauf war
aber leider nicht festzustellen. An mir lag's nicht, denn
ich konnte mit Axdrea gleich zwei Leute zum Mitmachen
motivieren. Ansonsten ähnelte der Ablauf sehr dem vom
Vorjahr. Hoffen wir mal, dass solche Aktionen wenigstens
durch entsprechende Berichterstattung für ein bisschen
Zeichensetzung sorgen.
Ein Wörtchen noch zu meinen örtlichen Lieblingskickern der
SG Hessen/SpVgg: Die im Vorfeld durch nie dagewesenen
Aderlass massivst gebeutelte Truppe hielt mit absoluter
Notbesetzung die Gruppenligasaison tatsächlich bis zum Ende
durch, was von erstaunlicher mentaler Stärke kündet
angesichts der grauenvollen Tordifferenz von -134. Dickes
Lob an Trainer und Team für diese moralische Glanzleistung,
die dann doch mit nie für möglich gehaltenen 7 Punkten
belohnt wurde. Mein Bedarf an masochistischen
Stadionbesuchen ist damit aber langfristig gedeckt; in der
kommenden Saison wird's auch sicher wieder ne
wettbewerbsfähige Mannschaft geben.
25.05.16
Mike Howe zurück bei Metal Church, endlich mal ne Reunion,
mit der ich so richtig was anfangen kann. Nach der üblichen
Anfangsskepsis kann mich das neue Album durchaus begeistern,
so dass ich nach einem Frühschoppen am Himmelfahrtsvormittag
spontan beschloss, zum eh schon geplanten Gigbesuch in
Hannover vorneweg auch die Show in Hamburg zu beehren. Mein
erster Besuch im Klubsen, netter Laden, natürlich mit
diversen vertrauten Visagen im Publikum. Da ich mir die
Setlist vorher ausnahmsweise angeschaut hatte, wusste ich in
etwa, was auf uns zukam. Und es war gut, sehr gut sogar. Die
Songs waren somit eh über jeden Zweifel erhaben, und zum
Glück traf Mr. Howe mit seiner Rückkehr die genau richtige
Entscheidung. Nicht nur die besondere Stimme ist noch top in
Schuss, der ganze Kerl ist abgesehen von ein paar Falten
nicht groß gealtert. Sein typisches Gehüpfe kommt nach wie
vor locker aus dem Sprunggelenk, keine Plautze ist in Sicht,
das Haar ist voll, und zur Krönung des Ganzen schwitzt der
alte Mann trotz aller Lebhaftigkeit kein bisschen. Pakt mit
dem Leibhaftigen? Muss wohl so sein. Trotz Hafengeburtstag
war meine Couch in Halstenbek dankenswerterweise frei,
wodurch ich am nächsten Morgen einen Blick auf den noch
nicht ganz gefüllten Loch Keck werfen konnte. Das baldige
Biotop war schon gut zu erahnen. Bald verschlug es mich auch
schon ins Niedersächsische, genauer ins Musikzentrum, erneut
ein sehr schöner Club. Meine morschen Knochen wogen während
der Vorbands noch recht schwer, doch der "Fake Healer"
linderte allen Schmerz, so dass ich eine weitere Sternstunde
geilsten US Metals genießen konnte. Ich meine mich sogar an
dezent rudimentäres Kopfschütteln meinerseits erinnern zu
können. Ein wunderbares Wochenende im Zeichen der
Metallkirche also, wie schön dass einem sowas Gutes immer
mal widerfährt.
Am folgenden Pfingstfest war ich seit langem mal nicht im
Gelsenkirchener Amphitheater sondern erneut am Elbestrand,
schließlich hatte ich umständehalber erst zwei mickrige
Spiele des magischen FC im laufenden Jahr besucht. Da sollte
wenigstens der letzte Auftritt noch drin sein, auch wenn es
um nix mehr ging. Aber traditionell wurde zum Abschluss
nochmal alles rausgehauen, so dass der Lieblingsgegner aus
der Pfalz mit 5:2 in die Schranken verwiesen wurde. Meine
persönliche Bilanz im ersten Halbjahr 2016 also: 3 Spiele, 3
Siege. Das sah auch schon mal bescheidener aus. So ließ sich
der Saisonausklang mit den Trullerbü-Kapeiken an üblicher
Stelle redlich begießen - inklusive Bombus-Konzert
zwischendurch im Rock Café, wo der Support Motorowl
eigentlich den besseren Eindruck hinterließ. Musikalisches
Highlight war aber sicher ein kleines B.S.T.-Prelistening
auf offener Straße am Hamburger Berg, das der liebe Heiko
Taina und mir kurz vor seinem sich jährenden Schlüpfdatum
gewährte. Klang auch auf nur einem Ohr sehr, sehr
vielversprechend. Nach der ausgedehnten Feierei ließ es sich
schließlich in den Gemächern des Hong-Kong diesmal besonders
gut liegen.
14.05.16
Der fabulöse John Arch kam erneut hernieder auf Königshofen,
und diesmal erreichte er mich in adäquatem,
begeisterungsfähigen Zustand. War schon wirklich geil, das
"Awaken.."-Line-up mal auf der Bühne zu sehen, wie es die
ollen Klassiker mit Würde zum Leben erweckte. Höhepunkt
natürlich "Guardian", der so lang von Meister Matheos
verschmähte Jahrhundertsong, aber auch "Night On Bröcken",
just passend zur Walpurgisnacht. Dass es trotzdem kein
Konzert war, von dem man noch in Jahren mit wirrem Blick den
imaginären Enkeln vorschwärmen wird, lag an den suboptimalen
Randbedingungen, in erster Linie dem Sound. Ist halt ein
grundsätzliches Problem in der Tauberfrankenhalle und echt
schade, dass solch grandiose Shows akustisch nicht
angemessen zur Geltung kommen. Außerdem wurden diesmal ja
zusätzliche Tickets verkauft, so dass es zur Stoßzeit
teilweise schon leicht ungemütlich wurde.
Ansonsten lief es aber ausgesprochen gut mit leichten
Anpassungen in der üblicherweise eher immer gleichen
Programmatik. Meine Wohngruppe (Taina, Mohr, Lars) ließ
sich auf meinen späteren Anreisewunsch ein, so starteten wir
am Freitag gleich mal fitter ins Festival. Am Abend hatte
der SV Königshofen ausnahmsweise ein Heimspiel, das ich mir
mit Weizen auf der sonnigen Gegengerade reinzog. War ein
Top-Landesligaspiel, überraschend gutes Niveau, sogar mit
Stimmung im Publikum, und einem Last-Minute-Sieg für den
abstiegsbedrohten Gastgeber. Klasse Abwechslung zur
klebrigen, stickigen Atmosphäre in der Halle. Anschließend
gab es großes Metal-Kino mit der "secret band" Ross The
Boss, der mit einem jungen Eric Adams - Stimmenimitator die
alten Manowar-Klassiker aufleben ließ. Ansonsten glänzte
hauptsächlich noch Kenn Nardi am Samstag, der ja unfassbar
viel brillantes Material auf Lager hat und gar nicht mal nur
in der Anacrusis-Kiste kramen muss, um für glückliche
Gesichter zu sorgen. Sehr geil auch Mayfair-Marios
Gastauftritt bei "Sound The Alarm"! Insgesamt war es wieder
ein feines Wochenende im lieblichen Taubertal, 2017 machen
wir es wohl erneut.
25.04.16
Zweites Heimspiel am Millerntor in meiner Gegenwart dieses
Jahr, zweiter Zu-Null-Sieg, vielleicht hätte ich öfter am
Start sein sollen. Aber ich war ja beschäftigt, und außerdem
gab es fast nur ungünstige Freitagabendtermine. Sah gegen
den VfL jedenfalls ganz schön aus mit zunehmender
Spieldauer, so dass ich die Hoffnung hege, dass das
braun-weiße Gekicke in naher Zukunft wieder öfter für
gehobenen Augenschmaus sorgen kann. Vielleicht kann auch der
Nachwuchs dazu beitragen. Ich hab es nach Jahren tatsächlich
mal wieder geschafft, ein Spiel der U23 zu besuchen, und es
hat sich richtig gelohnt. Beim Derby in Norderstedt gab es
nämlich einen grandiosen 4:0-Sieg bei besten
Randbedingungen. Eine sonnige Gegengerade, Weizenausschank
und formschönes Personal sorgten für einen
Regionalligagenuss, von dem man im Auestadion nur träumen
kann. Sollte ich öfter tun.
Die Nacht zwischen den Spielen verbrachte ich im Hong-Kong,
für die nötige Bettschwere war gesorgt. Immerhin drei der
Trullerbü-Nasen tauchten nämlich rechtzeitig auf, um mich
bestens bei Laune zu halten. Demnächst sollte ich mich
vielleicht früher an die Jukebox wagen, denn mit ein
bisschen Konzentration lassen sich ja doch einige feine
Songs im minderwertigen Wust entdecken. Sah zumindest der
wieder ausdauernde Christoph ähnlich.
Hagen Rether scheint nun endlich im Veganismus angekommen zu
sein, zumindest klang es letzten Freitag in Fulda so. Hat ja
ganz schön gedauert, wenn man bedenkt, wie klar ihm die
ganze Lage seit Jahren ist. Aber er gondelt ja auch jahrein,
jahraus luftverpestend durch die Lande und kauft bei
Saturn... Fast schon erleichternd, auch bei ihm ein paar
Verfehlungen zu sehen, denn ansonsten müsste man ob seiner
Ausführungen vor Scham fast im Boden versinken. Zum Glück
gibt's aber auch immer einige Auflockerungen, ich sag nur
die heilige Vorhaut.
03.04.16
Umzug vollzogen, nun residiere ich also erstmals innerhalb
der Stadtmauern. Hier ist es schon merklich
seniorengerechter, Versorgungsmöglichkeiten, Ärzte, etc.
sind alle innerhalb weniger Minuten fußläufig erreichbar. So
sieht ein sonniger Samstag nun z.B. so aus, dass ich mittags
ein wenig durch die städtischen Anlagen flaniere, um
anschließend beim Eis Essen am Linggplatz den
Rentnergesprächen über letzte Entwicklungen auf dem
Rollatoren- bzw. Schuheinlagenmarkt zu lauschen. Später
reicht es immerhin noch zu einem kurzen pseudosportlichen
Läufchen, welches mich aber schon so schafft, dass es abends
nicht mehr zum Weggehen reicht, weil mit dem Sonnenuntergang
ja die Müdigkeit hereinbricht. Was aber wiederum für
ausreichende sonntägliche Frische für den Frühschoppen
sorgt.
Welchen mein erster Übernachtungsgast und Umzugshelfer noch
verweigerte. Dabei kam er, der namentlich eher nicht genannt
werden will, abends mächtig in Fahrt und mutierte zum Priest
hörenden Barfußtänzer samt Ghettoblaster auf der Schulter,
der es sich irgendwann in stabiler Seitenlage unterm Tisch bequem machte. Leider
schaffte ich es nicht mehr, ihn mit Bettzeug auszustatten,
so dass es eine kühle Nacht für ihn wurde.
12.03.16
Im März ist es spätestens an der Zeit, die Festivalsaison zu
eröffnen, und was liegt näher als das FullMetal Osthessen
fast vor der eigenen Haustür. Wie sich schon in den vorigen
Jahren abzeichnete, sind die Cross Music - Leute weiter auf
Wachstumskurs, sowohl vom Publikumszuspruch als auch von der
allgemeinen Aufmerksamkeit her. Schon erstaunlich, wenn man
bedenkt, dass mittlerweile an fast jedem Wochenende im Jahr
irgendwo was stattfindet. Aber inzwischen werden für's FMO
nicht mal mehr Tickets bei der HZ verlost, was ein
untrügliches Zeichen für den gesteigerten Status ist.
Diesmal reiste nicht nur Mohr an, sondern auch Schwesterherz
Taina erschien höchstselbst zum provinziellen
Metal-Stelldichein. Passenderweise half sie mir auch gleich
beim Umzug meiner bescheidenen Vinyl-Sammlung und war damit
erste Besucherin meiner zukünftigen Butze, so gehört sich
das.
Niederjossa tat das fremde Blut augenscheinlich insgesamt
gut, was wir beim samstäglichen Intermezzo in der örtlichen
Old-School-Dorfkneipe beim BuLi-Glotzen besonders deutlich
bemerkten. Belegschaft und die paar Stammgäste blühten
förmlich auf angesichts des ungewohnten Trubels.
Wahrscheinlich stimmte auch die Kasse, aber hoffentlich wird
der plötzliche Reichtum nicht zur Modernisierung genutzt,
denn der 80er-Jahre-Charme des Gasthauses Zum Schwan würde
uns beim nächsten Besuch sehr fehlen. Im DGH ist bereits
alles recht neu, und selbst beim Catering war man so
innovativ, auch einen veganen Snack anzubieten, sehr
löblich! Wenn beim nächsten Mal der Sound noch halbwegs mit
der sehr imposanten Lightshow mithalten kann, würde mich das
zusätzlich erfreuen. Das Billing lässt sich jedenfalls schon
recht vielversprechend an, da mit Macbeth ein amtliches
Brett in Aussicht steht. Dass ein Held wie Victor Griffin
lediglich auf der Kanzel verheizt wird, war hoffentlich ein
einmaliger Ausrutscher.
03.03.16
Vor einer Weile erwarb ich im Buchhandel "Blicke über
Waldhessen - Rundwanderungen mit Fernsicht". Letzten Samstag
bei bestem Wetter probierte ich die erste Tour aus, links
und rechts der Fulda über Giegenberg, Steinbachskopf und
Mecklar. Feine Sache, wenn man sich erstmal auf die recht
frickelige Wegbeschreibung eingegroovt hat und nicht
permanent ins Büchlein gucken muss. Richtig scharf find ich
ja den "Panoramapfad" auf der rechten Fuldaseite, wo es
einen eher selten hin verschlägt. Mal sehen, welch nette
Pfade ich noch so entdecke, wenn ich alle 18 Touren
absolviere. Demnächst aber besser mit leichter
Marschverpflegung, denn 5 Stunden Verwanderung am Stück
machen doch irgendwann lahme Stelzen.
So ausgezehrt lief es beim anschließenden
Spirituosenvernichtungsabend auch eher verhalten, was aber
sicher in erster Linie an mangelnder Beteiligung lag; zu
zweit mit Rita wurde doch eher dem Obergärigen zugesprochen.
Am schönsten wurde es eigentlich wie immer beim Frühschoppen
anderntags, zumal wir uns dann auch ans Vintage-Telespiel
trauten. Das bisschen Gedaddel hat richtig Laune gemacht.
Vielleicht wird es ja doch irgendwann was mit nem richtigen
Turnier.
17.02.16
Die Dosentruppe aus dem früheren Markranstädt hat sich am
Millerntor mal wieder eine 0:1-Klatsche abgeholt, erste
Auswärtsniederlage der Neureichen, und das Osthessen-Trio
war dabei! Ja, genau, ich hatte mir mal Verstärkung
mitgebracht in Person des frischgebackenen Mitglieds Axel
nebst Halbsanktellinger Lars. So war die Platzsuche
angesichts relativ späten Erscheinens auf der Gegengerade
ein bisschen schwierig, dann aber doch erfolgreich, so dass
auch wir dort ein Bezugsgruppending am Laufen hatten. Dank
bärenstarker Defensivleistung inkl. eines schier
unbezwingbaren Skyman konnten wir uns also im Dreieck
freuen. Nun geht langsam doch die Aufstiegsangst um.
Anschließend gab's sowas wie Speed-Pinten-Hopping mit
mindestens 5 der einschlägigen Anlaufstellen, wobei aber
Hongkong eher ausfiel wegen B.S.T.-Mangels und im Rock Café
schon Kehraus war, Taina dort aber immerhin noch nen
geschmeidigen Waltz-Schwof hinlegen konnte. Insgesamt
jedenfalls ein sehr üppiger Abend. Der folgende Samstag
begann dann wohl ein bisschen arg früh, im Feldstern zeigte
sich das Personal jedenfalls bei veganen Frühstückswünschen
erstmal überfordert. Nach gutem Zureden klappte es aber,
also ließen wir die Szenerie in einen gemächlichen
Frühschoppen hinübergleiten. Angesichts des verlockenden
Wetters legten wir nachmittags einige sonnige Schiffsmeter
auf der Elbe zurück, um später irgendwann erneut im
Feldstern zu landen, leider ohne Kontaktperson Axel. Das
Ende vom Lied: Wegen einmalig zu bestimmten
Ansprechens einer Bediensteten werden wir quasi des Lokals
verwiesen. Dabei haben wir nix gemacht, wirklich! Der
Schuppen sieht uns so bald nicht wieder, so viel ist sicher.
07.02.16
Jetzt gibt's das neue buchcafé ja doch schon länger, aber
neulich erst besuchte ich zum quasi-Leckfest das erste Mal
den dortigen Konzertsaal. Ganz schön weitläufige Location im
Vergleich zu früher, und auch noch ein bisschen
abnutzungsfrei und steril, aber schon schön. Genug Publikum
war jedenfalls da, um die hässlichen Erdlinge und ne recht
coole AC/DC-Coverband zu unterstützen. Hoffen wir mal, dass
in meiner zukünftigen Nachbarschaft öfter lohnenswerte
Veranstaltungen stattfinden, zu denen ich dann auch
rechtzeitig erscheinen würde. Nicht wie die Woche drauf, wo
wir wegen Sturzweizen und Prinz-Marille zu spät zum Kabarett
kamen und ersatzweise den hsv verlieren sehen durften.
Geklappt hat es zum Glück vorgestern noch mit dem Urban
Priol - Auftritt in der Stadthalle, Bahnhofskartendeal sei
Dank. Die Bude war voll, und man traf Leute, die man dort
gar nicht vermutet hätte. Der Mad Professor hatte ganz schön
Elan, so dass er sich bisweilen selbst mit dem
"Yoga"-Kuhgesicht runterbringen musste. Am späteren Freitag
Abend bei beginnender WE-Müdigkeit wurde es natürlich schon
leicht anstrengend, den ganzen Ausführungen zu folgen, aber
man kann sich ja fast alles auch nachträglich nochmal zu
Gemüte führen.
17.01.16
Die Moshpit Crew hat gestern mal wieder voll ins Schwarze
getroffen mit einem feinen Konzertabend, der
berechtigterweise ein sehr gut gefülltes K19 bewirkte.
Vampire rotzten gleich mal thrashig los und sorgten für
gewissen Durst, wenn auch der Frontbubi mehr mit poetischen
Ansagen denn voluminöser Stimme beeindrucken konnte.
Immerhin verrenkte er aber auch seinen Unterkiefer
regelmäßig formschön. Highlight für mich dann Grave
Pleasures, die zwar mit Metal eher wenig am Hut haben, deren
Songs jedoch ziemlich umschweifelos selbst bei Nichtkennern
zündeten. Auch das Agieren auf der Bühne war nicht nur
aufgrund holder Weiblichkeit an der Klampfe nett
anzuschauen. Tribulation konnten da keinen mehr draufsetzen,
obwohl sie meinen Zwilling tags zuvor in Trance zu versetzen
wussten. Der DHL-Thrash klang ganz okay, ohne jedoch groß
was bei mir auslösen zu können. Abtörnend fand ich
jedenfalls das massive Gepose in Verbindung mit den ach so
bösen Schminktopfvergehen. Da will jemand offensichtlich mit
allen Mitteln groß rauskommen, leider gemahnte mich die
Darbietung schließlich aber an Kaspertheater der Marke
Powerwolf, was nun wahrlich keine brauchbare Referenz
darstellt. Wenigstens gestaltete sich die Chose
unterhaltsam, und früh genug fertig fürs Erreichen des
letztmöglichen Cantus war man auch. Hat Spaß gemacht.
09.01.16
Zum letzten Heimspieltag des Jahres inkl. Vorabbescherung
mit Familie Keck weilte ich traditionellerweise im
Hamburgischen. Die ungerechte Niederlage gegen den KSC nervt
noch immer ein bisschen, aber wenn der "Unparteiische" auch
derart massiv den magischen FC benachteiligt, kannste nix
machen. Auf Platz 4 zu überwintern, ist trotzdem ganz
angenehm. Nach dem Stadionbesuch ging ich nicht nur zur
Nachbesprechung ins Hong-Kong, sondern bezog dort auch zum
ersten Mal eine Kammer zwecks Übernachtung. Dies gestaltete
sich tatsächlich nicht nur logistisch sehr günstig, sondern
auch überraschend angenehm. Ich würde es wieder tun.
Am Samstag stand noch ein letzter B.S.T.-Gig vor längerer
Studioauszeit auf dem Plan, und zwar im Atzehoe in - man
ahnt es fast - Itzehoe. Keine Ahnung, wer der eigentliche
Veranstalter hätte sein sollen, anscheinend hatte er dann
doch keinen Bock auf das Konzert. Die Lokalhelden sagten
jedenfalls seltsam kurzfristig ab, und ohne B.S.T. wäre wohl
gar nichts passiert. So kümmerten sich unsere Kapeiken
selbst um die Infrastruktur, so dass die zwei anderen
Kapellen und sie selbst zur Tat schreiten konnten. Was mal
wieder bewies, wie cool unsere Doomer einfach sind: Selbst
unter widrigsten Bedingungen machen sie das Beste aus der
Situation und legen vor exklusivem Publikum einen astreinen
Gig auf die Bretter, wobei sie selbst auch offensichtlich
richtig Spaß haben. Nur so geht's.
Nach der Verkostung von Tainas Wunderrotkohl nebst weiteren
Leckereien, trafen wir u.a. erneut auf unsere B.S.T.ler im
Bambi Galore, wo die Architects Of Chaoz den letzten Gig
ihrer kleinen Tour spielten. Welch feiner Abend das doch
wurde! Die Instrumentalisten um Basstier Gonzo agil und
spielfreudig wie eh und je, gab auch Paul Di'Anno aus seinem
Stuhl heraus nochmal alles, als wäre es sein letztes Mal.
Entsprechend euphorisch die Stimmung im Publikum, das am
Sonntag Abend Gas gab, als stünde die montägliche
Arbeitsunfähigkeit bereits fest. Fett!
03.01.16
Alles hat ein Ende, auch das Jahr 2015. Der Übergang wäre
geschafft, und das ohne jeglichen Zinnober an Silvester
selbst. Ist ja auch viel cooler, drum herum was zu
unternehmen, wenn nicht das ganze Dummvolk ungescheit
rumböllert. So gab ich mir stattdessen am 30. mit Lars
Danish Dynamite in Form der wie immer gut abliefernden
Pretty Maids in der Bochumer Matrix mit anschließender
Mexi-Verkostung im Bermudadreieck. Auch dort wissen sie ein
leckeres Rezept. Am Nachmittag des Neujahrstags empfahl sich
dann eine längere Sitzung mit Rita inmitten vieler weiterer
Senioren, die sich im Café harmony Torte und Eis
reinschaufelten. Wir selbst ernährten uns lieber flüssig und
fruchtig, wobei die Schlitzer Himbeeren besonders gut
ankamen.
Noch gibt es ja auch vom unterhaltsam ausklingenden letzten
Jahr zu berichten. Anfang Dezember gab es nämlich eine
weitere Devil's Kitchen Party im Baustellenclub K19, diesmal
überraschenderweise gar mit etlichen nichtkasseler Kapellen.
Anscheinend hatte Frau Rübensüß entscheidenden Einfluss
genommen und einige ihrer Faves untergebracht, was für
entsprechende Qualität garantierte. Mir gefielen natürlich
besonders die Auftritte der wuselig progpowernden Bleeding
sowie der wiederum dicht doomenden B.S.T., während die
weiteren Programmpunkte für zumindest auch kurzweilige
Unterhaltung sorgten. Bemerkenswert z.B. die intensive
Performance von Trigger, deren Shouter wahrhaftige Einblicke
in sein tiefstes Inneres gewährte. Einziger Wermutstropfen
der Veranstaltung war die offensichtliche Schwerhörigkeit
des Mischpultmannes, der gegen Ende aber immerhin als DJ
Geschmack bewies und so für tieffliegende Bassisten sorgte.
Kurz vorher bei Armored Saint im Colos-Saal ging es
gesitteter aber nicht minder begeisternd zu. Bei druckvollem
Sound bewies vor allem John Bush mal wieder, dass er nach
wie vor einer der geilsten Metalbarden ist. Dazu hätte er
mir auf seinem Ausflug gar nicht mal einen so schwungvollen
Klaps verpassen müssen, ich hätte es auch so geschnallt.
"Ist
der Mensch nicht ein komisches Tier? Er tötet Millionen wild
lebender Tiere und tut gleichzeitig alles, damit es seinen
Haustieren gut geht. Er bringt Milliarden von Nutztieren um
und isst sie. Das wiederum bringt Millionen von Menschen um,
weil der Verzehr all dieser Tiere zu degenerativen - und
letztlich tödlichen - Krankheiten wie Herzleiden,
Nierenleiden und Krebs führt. Daher quält und tötet der
Mensch Millionen weiterer Tiere, um diese Erkrankungen
heilen zu können. Anderswo auf der Welt sterben Millionen
von Menschen an Hunger und Unterernährung, weil die Nahrung,
die sie ernähren könnte, dafür verwendet wird, Nutztiere zu
füttern. Und währenddessen sterben manche Leute an zynischem
Gelächter angesichts dieser absurden Menschheit, die
dermaßen unbekümmert und brutal tötet, um dann einmal im
Jahr Karten zu verschicken und um „Frieden auf Erden“ zu
bitten." (Vorwort aus "Old MacDonald’s Factory Farm" von C.
David Coats)
"Die Weltlandwirtschaft
könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Das
heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."
(Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter)
"Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders
feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine
Nebenform menschlicher Geisteskrankheit." (Theodor Heuss, erster Bundespräsident der BRD)
"Ich habe meine gesamte Jugend buchstäblich in
Kotze, Scheiße, Urin, Kakerlaken, Bandwürmern und
sterbenden, verwesenden Katzen verbracht. Auch das Essen
wurde in entsprechender Art zubereitet."
(Tom Gabriel Warrior, TRIPTYKON)
"Man kann einzelne Menschen lieben, aber die
menschliche Rasse im Ganzen ist das Allerletzte. Sie ist
durch und durch verkommen."
(Lemmy Kilmister)
"Life is not the opposite of death. Death is the
opposite of birth, life is eternal."
(Stan Ambrose in ANATHEMAs "Presence")
"It's just so beautiful. It was eternity, it's like I
was always there, and I will always be there, that my
existence on earth was just a very brief instant. I could
say that I was peace, I was love, I was the brightness; it
was part of me."
(Joe Geraci 1981, wie in ANATHEMAs "Internal Landscapes")
"Menschen schlagen die Zeit tot, bis sie sich
revanchiert"
(Stanislaw Jerzy Lec)
"My name is Mohr, any questions!!?"
(Der Graue aus Marsberg auf internationaler
Vorstellungsrunde)
"Nie wieder Einbecker Urbock, da tun einem die
Klicker weh."
(Gero Hase beim morgendlichen Erwachen nach einem im
Bockbierrausch jäh gescheiterten Anbaggerversuch)
"Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den
Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt
hätte."
(Woody Allen)
"Alle haben gedacht, ich sei tot. Ich selbst
auch."
(Tom Angelrippers Gedankenwelt nach krassem Bühnensturz)
"Mein Kopf ist nicht
Ihr Tanzplatz!"
(Helga K. beim Privat-Brainstorming im Kreise der
Arbeitskollegen)
"They probably had shit
running down their legs, but you couldn't see it under the
marvellous gowns!"
(Ronnie James Dio über romantische Aspekte des Mittelalters)
"Abseits is', wenn
dat lange Arschloch zoo spät abspielt."
(Hennes Weisweiler über Günter Netzer)
"Es war ein wunderschöner Augenblick, als der
Bundestrainer sagte: <Komm Steffen, zieh deine Sachen aus,
jetzt geht's los.>"
(Steffen Freund, ehemaliger Nationalspieler)
"Man darf ein Album erst frühestens 15 Jahre nach der
Veröffentlichung beurteilen. Alle, die wir über Musik
schreiben, tun das ja nur aus einem sozialen Reflex heraus.
Wären wir cool, würden wir 20 jahre lang die Fresse halten." (Fenriz hat mal wieder recht)
"Ich komme aus der Gosse, da wird man entweder
Zuhälter oder Fußballprofi." (Deniz Naki)
"Wenn ich das sehe, wie die Paulianer
hier in
unserem Stadion feiern, dann könnte ich kotzen."
(hsv-Sportchef Bastian Reinhardt, 16.2.2011)