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25.12.22

Noch vor wenigen Monaten nur schwer vorstellbar, läuft der Konzertbetrieb nun auch im Winter normal weiter, das war uns einen Abstecher zum Ruhrpott Metal Meeting wert. Ein ziemlich amtliches Billing wurde aufgefahren, was auch Lars und Mohr reizvoll genug erschien. Also bezogen wir eine nette Ferienwohnung in Bad Oberhausen, um über die Zwischenstation Café Extrablatt zur Turbinenhalle zu pendeln. Wenn man diese durch Umgehung sämtlicher Grundstücksgrenzanlagen endlich erreicht hatte, bot sich ein mit zwei Bühnen und astreiner Infrastruktur bestens aufgestelltes Festival. Mal abgesehen vom für meinen Geschmack etwas zu klinischen Ambiente machte sich jedoch bald ein wirklich gravierendes Manko bemerkbar: Der Sound war über weite Strecken echt grottig, man hatte ständig den Eindruck, hauptsächlich über die Monitore beschallt zu werden. Erst in Richtung der Headliner fand sich wie durch ein Wunder der umzulegende Schalter, ganz krass zu bemerken während des Coroner-Gigs. Bei einem Festival den Großteil der Bands absichtlich scheiße klingen lassen? Völlig daneben, so sieht man uns dort nicht wieder.

Was selbstredend nicht heißt, wir hätten keinen Spaß gehabt, ganz im Gegenteil. Bei Overkill kam besonders einer unseres Trios erheblich in Fahrt, surfte durch die Gegend wie vom Leibhaftigen besessen, und hüpfte noch bei Rückkehr in die Butze aufgedreht durch die Gemächer. Selbiger Herr glänzte anderntags auch mit dem prächtigsten Schnäuzer, um sich bald standesgemäß in den Nestor-Sänger zu verlieben. Überhaupt Nestor! Die AORlinge zogen uns ja sowieso am heftigsten an und konnten die freudige Erwartung problemlos erfüllen. Spitzen-Gig, den wir uns weit vorn soundmäßig einfach schön hörten. Auch Danko Jones machte mächtig Laune, während mir Saxon ein vollidiotischer Nebenmann versaute, dessen Hauptmotivation es offensichtlich war, anderen Fans auf den Sack zu gehen. Trotzdem ein eindeutig högschd unterhaltsames Wochenende unter bärtigen Nestoren.

05.12.22

Auf dem Weg zum Doom Over Vienna erwies es sich als gute Idee, einen Zwischenstop in Linz einzulegen. Zwar gab es leider keinen Jack Frost - Gig, aber dafür hatte Kulturpapst Jürgen Zeit, sich mit mir einige Gastrohighlights in der drittgrößten Ösistadt zu geben. Während ich den Sonnenuntergang am Salonschiff Fräulein Florentine genoss, musste er wie üblich noch arbeiten, aber nach einer Besichtigung der mondänen Pfarrhauswohnung begaben wir uns zum gemeinsamen Abendbrot ins Be Right Back. Die Burger mundeten, während wir mit einem scheinbar endlosen und maximalst unaufdringlichen Klavierstück beschallt wurden. In der Zwischenstation Aquarium blieb die musikalische Untermalung halbwegs unauffällig, bis wir im Thüsen Tak die geballte Ladung Axel Rudi Pell serviert bekamen. Wenn auch nicht durchgehend im Original, so doch immer Material, das in die exakt gleiche Kerbe schlug, der Chef des Ladens scheint da sehr festgelegt zu sein. Es wurde jedenfalls ein feiner Abend, und ein Frühstück nebst -schoppen war vor meiner Abreise auch noch drin. Ich sollte dort öfter Halt machen, vielleicht klappt's dann auch irgendwann mit Jack Frost.

Auch sehr nett und deutlich näher ist Bad Salzschlirf. Zum Glück hatte mich Böhnchen mit ins dortige Dorfbräuhaus genommen, wo es nicht nur lecker selbstgebrautes "Rotkehlchen" gab, sondern vor allem auch die Releaseshow zum jüngst erschienenen zweiten Mynd-Album. Abgesehen von der eher suboptimalen Akustik wurde es ein Spitzenabend. Die Band zeigte sich filigran und bestens aufgelegt wie gewohnt, das Publikum war gut drauf, und in überraschend großen Teilen auch noch hübsch anzuschauen. Definitiv ein absolut lohnenswerter kleiner Ausflug und viel besser, als hätte man lethargisch zu Hause rumgehangen.

Hammer Of Doom XV

17.11.22

Zum KSV Hessen geh ich inzwischen ja öfter, als dass ich meine Dauerkarte vom großen FC St. Pauli nutze. Der Weg ist wesentlich kürzer, der Sport durchaus ansehnlich, und die Sozialkontakte trotz luftig besetztem Auestadion deutlich intensiver als am proppevollen Millerntor. Liegt natürlich in erster Linie an Bezugsfan Sascha, mit dem ich meist hingehe und meinen Spaß habe. Nach tabellarischer Durststrecke klappt es beim Team endlich auch mit dem Punkten, dramaturgisch besonders gelungen im letzten Heimspiel gegen den Bahlinger SC. Die Gäste vom Kaiserstuhl gehen zweimal durch Strafstoß in Führung, der KSV gleicht zweimal aus, so dass wir mit dem Remis eigentlich schon zufrieden wären, da trifft Starostzik in der letzten Sekunde der Nachspielzeit noch zum Sieg. In den Winkel. Vor der Nordkurve. Kann man sich nicht schöner ausmalen. So wird's mit dem Klassenerhalt hoffentlich einigermaßen entspannt klappen, das eine oder andere kleine Drama zwischendurch nicht ausgeschlossen. Die anschließenden Spielanalysen im Düss gestalten sich in jedem Fall immer sehr erquicklich.

Ein feines Vorspiel gab's letztes Mal noch obendrauf, Memoriam zockten in der Goldgrube am Vorabend, das passte hervorragend. Karl Willets, der Biff Byford des Death Metal, hatte mächtig Spaß inne Backen, und so ging's auch uns. Die Gebrüder Schmauch sorgten zwar wie immer für einigen Trubel, ansonsten waren aber alle friedlich und recht anhänglich, besonders der Herr Dicktator.

Auch der anschließende Sonntag bot noch Erbauliches: Der FSV Hohe Luft holte nach Trainerwechsel zumindest endlich wieder mal einen Punkt in der Gruppenliga gegen dezimierte Freie Turner aus Fulda. Dies sorgte für eine gewisse Aufbruchstimmung, die nach Spielschluss im Clubhaus noch spürbar war. Selbst ein Gelegenheitsgast aus fernerem Stadtteil ließ sich mitreißen und es sich nicht nehmen, spontan an der Theke seinen Beitritt zum Verein schriftlich zu erklären. Geht doch.

 

Doom Over Vienna XVI

31.10.22

Eine ganz normale Lollswoche fand statt, so wie man es von früher kannte, wenn das mal kein Grund war, täglich aus dem Haus zu gehen. Allein der Montag war mit Fiercheentzündung und Umzug bei bestem Sommerwetter in trauter Runde schon gleich noch viel schöner als in den beiden Vorjahren. Die jammervolle Rede des scheidenden Bürgermeisters konnte die Stimmung nur kurzfristig drücken, anschließend wurde es ein hervorragender Tag im Städtchen mit vielen netten Begegnungen. Am Abend kam sogar noch Besuch aus Fulda, ich wurde zur Petersburger Schlittenfahrt überredet, und Lars bekam in der rustikalsten Imbissbude am Markt eine stärkende Bihunsuppe. Nach dem klasse Auftakt schaffte ich es sogar zum ersten Mal seit bestimmt 25 Jahren dienstags beim "Boot" einen kleinen Absacker zu nehmen, die zweideutigen Avancen der Zapferin boten nettes Beiwerk. Die Covershow am Donnerstag zogen Lars und ich uns dann auch rein, was gar nicht so übel war.

Das Wochenende startete erstmal gemächlich, nach Umtrunk bei Christiane guckte ich mit Rita nachts um halb drei kurz, ob das Fierche ordnungsgemäß brannte, nur ein paar wenige Gestalten trieben sich noch rum. Samstags dann längeres Abhängen am selbigen Ort mit Endstation Keller, wo ich bereits die Namen der Wirte anfing zu verwechseln, muss also gut gewesen sein. Zu guter Letzt zogen wir uns am Sonntag abschließend das Löschritual rein, wo die Rede des Feuermeisters doch tatsächlich nochmal ein Highlight darstellte. Die Verabredung für den finalen Montag ließen wir dann doch bleiben, schließlich musste man sich ja auch langsam wieder in den üblichen Trott eingliedern. Sehr feine Woche, in Zukunft hoffentlich nie wieder ohne.

09.10.22

Mit Lars und Mohr mutmaßte ich im Vorfeld des Keep It True rising, es würden sich angesichts der inflationären Preisentwicklung wahrscheinlich nur noch alte, überbezahlte Säcke wie wir solch kostspielige Events leisten können. Allein für die Hotelkosten fährt schließlich manch dreiköpfige Familie fast ne Woche an den Gardasee. Überraschend war die gut beheizte Posthalle dann aber ziemlich voll mit auch etlichen jüngeren Metallern, ist wohl alles doch noch nicht so prekär. Das Billing war halt auch echt geschmackvoll zusammengestellt, wobei mir der Sonntag am einschlägigsten in Erinnerung geblieben ist. Ganz großes Kino boten Riot V mit ihrem "Thundersteel"-Set, seit Accept und Zeal & Ardor nicht mehr so in Wallung gekommen! Da saß im bestens aufgewärmten Zustand wirklich jeder einzelne gottverdammte Song. Wenn zum Tagesauftakt ne Band wie Iron Fate einheizt, wo der Sänger mehr nach Geoff Tate klingt als G.F. persönlich, muss es ja auch irgendwie großartig werden. Wobei der Sound insgesamt besonders gelobt werden muss, gerade angesichts des immer ärgerlichen Breis, den man in der Tauberfrankenhalle vorgesetzt bekommt. Ich würde nur begrüßen, wenn das Billing etwas kompakter gestaltet werden könnte, damit unsereins beim Headliner auch noch ein paar Körner übrig hätte...

25.09.22

Nach reichlich leidvollen Wochen im August hieß es am Ende Abschied nehmen vom immer fürsorglichen Vater. Die fragwürdige Nichtbehandlung und Isolierung im Klinikum hattest du nicht verdient, ruhe in Frieden, mein Lieber.

Zwecks Wiedereingliederung fuhr ich dann letztens mit Lars und Mohr zum Storm Crusher in der heimeligen Oberpfalz. Wegen einer Bandabsage ging es am Freitag etwas später als geplant los, dafür gaben wir entsprechend mehr Gas, was zu erschreckend früher Bettschwere führte. Ergo mussten die musikalischen Hochkaräter auf uns verzichten, vorher machten immerhin Bomber und Bütcher ziemlich viel Spaß. Nach Frühschoppen in einer Zoiglstube starteten wir disziplinierter in den zweiten Tag und wurden bereits am hellen Nachmittag Zeuge des garantiert grandiosesten Auftritts des Wochenendes. Flame, Dear Flame brachten es live noch viel intensiver rüber als auf Scheibe, vor allem Frau Lemke sorgte für lang nicht dagewesenen Schaueralarm. Ein Kunstgenuss Jex Thothschen Ausmaßes brach über uns herein. Anschließend konnte entsprechend keine Band mehr an dieses Highlight anknüpfen, vor allem Year Of The Goat sorgten trotzdem für ein feines Abendprogramm. Überhaupt war's in Wurz wieder höchst angenehm, neben dem geschmackvollen Billing passte auch das ganze Ambiente nebst veganem Speisenangebot hervorragend. Wir kommen wieder.

23.08.22

Das Headbangers Open Air fand nach der letztjährigen Lightversion wieder im gewohnten Umfang statt, wenn auch einige Hochkaräter vom geplanten Hammerbilling aus den unterschiedlichsten Gründen Rückzieher machen mussten. Zum Ausgleich fanden wir auf den letzten Drücker aber noch eine feste Herberge in Barmstedt, so dass ich mit Lars und Mohr etwaige Widrigkeiten auf dem idyllischen Weg zur Schierenhöh weitgehend wegwanderte. Vor Ort herrschte gewohnt ausgelassene Stimmung, die zwei Jahre Pause waren eigentlich kein Thema mehr. Also gaben sich alle ohne Vorbehalt der Metalparty hin, das Wetter passte, Speis und Trank waren noch einigermaßen erschwinglich. Wenn's zwischendurch auch ein paar unvermeidliche Hänger gab, so waren wir doch an Tag 3 noch um Mitternacht fit, um Bobby Liebling mit Pentagram zu huldigen. Der Typ würde vermutlich sogar einen Atomkrieg überleben und anschließend gleich wieder auf der Bühne stehen, er ist einfach unverwüstlich. Ansonsten waren auch mindestens Uli Jon Roth, Blaze Bayley, Dread Sovereign und Heathen richtig geil. Sehr schön auch das Vorablauschen der bald kommenden B.S.T.-Scheibe "Herbst" zum samstäglichen Frühschoppen, wo man auch endlich wieder (fast) alle der üblichen, großartigen Verdächtigen treffen konnte. Überhaupt sollte ja das Festival der Star sein, also hauptsächlich die ganzen geilen Vögel, die das heimelige Gelände bevölkerten. Und so war's dann auch zweifellos.

07.08.22

Am Millerntor weht jetzt nicht nur eine noch progressivere Regenbogenflagge, auch das gewöhnliche Fanvolk durfte zum Saisonauftakt wieder diskriminierungsfrei eintreten. Versöhnlich gestimmt begab ich mich also zu meiner Wiedereingliederung, wo ich von einem unerwarteten Emotionsschub beim "Herz von St. Pauli" überrascht wurde, während es standesgemäß auf die unteren Stehränge nieselte. Fußballerisch sah es gegen den Glubb zunächst schwierig aus, zur Pause stand es trotzdem plötzlich 3-0. Dass es in der zweiten Hälfte so munter nicht weiter gehen konnte, war eh klar, die beiden Gegentore juckten dann zum Glück aber nicht groß. Gemütliches Abhängen verschob ich auf etwas später in Halstenbek, wo ich ja auch ne halbe Ewigkeit nicht gewesen war. Auch bei Familie Keck fühlte es sich zum Glück jedoch vertraut wie eh und je an, der Abend verflog bei Pizza und guten Getränken im Nu. Mit Hamburg bin ich anscheinend noch nicht fertig.

Auf der Rückfahrt am Sonntag machte ich dann Station im sonnigen Kassel, wo es lecker Schmackofatz im Herbstapfel gab. Anschließend spazierte ich neben den documenta-Pilgern durch die Gegend, nahm frisch Gezapftes auf dem Finkenherd zu mir, und gönnte mir zum Abschluss mit Sascha und Lars noch eine Ladung Thrash in der Goldgrube. Die Suicidal Angels fand ich nicht ganz so geil wie einst beim Ironhammer, feine Unterhaltung bot die Truppe aber allemal. Die Bettschwere ließ schließlich auch nicht lang auf sich warten.

24.07.22

Anfang Juli lag ein Maiden-Wochenende in Köln an, denn irgendwie hatten etliche Leute Tickets übrig. Lars und ich sammelten also Mohr ein, um in Slys bisheriger Wohnung unterzukommen, Hotels waren dank CSD weitgehend ausgebucht. Am Freitag Abend gab es zunächst ein Warm-Up mit Steve Harris' Nebenspielwiese British Lion in der Kantine. Wirklich vertraut war mit dem Stoff eigentlich keiner von uns, aber überraschenderweise gefiel uns die Mucke kollektiv ausgesprochen gut, manch einer kaufte sich gar seit Jahren zum ersten Mal wieder ein Shirt nach einem Konzert. Gut gelaunt trafen wir zwischendurch noch die eine oder andere bekannte Visage, bevor wir die Nacht vor einem Getränkekiosk ausklingen ließen, wo Mohr wie üblich in Kontakt zu einem der anderen Geschlechter trat. Der Rückweg gestaltete sich dann teilweise etwas schwierig, besonders jener vom Treppenhaus zurück in die Wohnung, schlafwandlerisch unsicher quasi.

Am Samstag kamen wir erst zu später Frühschoppenzeit wieder in Gang, konkretes Sightseeing musste ausfallen. Es ging ja auch zeitig los im Stadion, Lord Of The Lost fingen bereits vor sechs Uhr an. Hätten sie sich im Grunde auch sparen können, den Bums brauchte kein Mensch. Airbourne klangen schon wesentlich besser, zumindest vom Getränkestand aus. Zum Hauptact begab ich mich mit Mohr wieder hoch auf die Tribüne, wo man natürlich sehr weit weg vom Geschehen war, die Musiker auf der Bühne nur schemenhaft zu erahnen. Zunächst plätscherte es in Form von Songs neueren Datums auch ziemlich vor sich hin, immerhin war jetzt der Sound einigermaßen brauchbar. Mit "Revelations" ging es dann aber ans Eingemachte, und auch bei uns oben stieg der Stimmungspegel. Weitere ca. zehn Songs lang reihte sich Klassiker an Klassiker, die Mr. Dickinson bewegungsfreudig und stimmfest wie eh und je zum Besten gab. Trotz suboptimaler Platzwahl wurde es dann also doch ein feines Metalfest auch für die Sitzfraktion. Absacker gab's noch im Stadion, Lars wartete vergeblich auf uns, und der Rückweg gestaltete sich noch schwieriger als am Vorabend, bis wir dann endlich ein rettendes Taxi ergattern konnten. Scream for me, Kölle!

10.07.22

An einem sonnigen Sonntag im Juni setzte ich den lang gehegten Plan um, das Waldstadion im Tiefenorter Kaffetälchen heimzusuchen. Ich hatte nicht zu viel erwartet, das altehrwürdige Rund bestach tatsächlich mit großartiger, an längst vergangene Glanzzeiten gemahnende Atmosphäre. Man konnte sich gut ausmalen, wie hitzig es einst vor großer Kulisse zugegangen sein mag, als die Tribünen noch nicht von Gras und Kraut überwuchert waren. Diesmal hingegen ging es am letzten Spieltag im Derby mit Dorndorf lediglich um den Klassenerhalt in der Kreisliga A, der letztlich locker eingetütet werden konnte, auch wenn teils etliche Hochkaräter kläglich versemmelt wurden. Hat mir definitiv gefallen bei Kali Werra, ein weiterer Besuch meinerseits ist nicht ausgeschlossen.

Nach dem heißen wie schönen Graspop-Wochenende konnte ich mich mittwochs tatsächlich schon wieder zum Besuch der Goldgrube aufraffen. Vulture rödelten ziemlich wüst als Anheizer los, bevor Bütcher ähnlich aggressiv aber mit den besseren Songs schon mal richtig punkten konnten. Völlig geil dann Drumkrächzmeister Beehler mit den unkaputtbaren Exciter. "Heavy Metal Maniac", "Pounding Metal", "Blackwitch"... Was will der Altmetaller mehr? Richtig geile Show bei bestgelauntem Publikum. Von der Zugabe musste ich mir die letzten eineinhalb Minuten schenken, um noch den finalen cantus um 00:11 h zu erreichen, wo eine hochmotivierte Diensthabende ganz akribisch sämtliche denkbaren Dokumente kontrollierte. Hätte nur gefehlt, dass sie einen blasen lässt, bevor man mitfahren durfte.

Graspop 2022

12.06.22

Nach dem großartigen Rock Hard Festival und vorm überrschend im Terminplan erschienenen Graspop unternahm ich eine kleine Radtour nach Pfordt zum Take Me To The Moon. Einige hochambitionierte Leute haben am dortigen See mal eben ein viertägiges kleines Hippiefest auf die Beine gestellt, maximale Kapazität sollten wohl 1000 Besucher pro Tag sein. Zumindest am Freitag wurden es deutlich weniger, schön war's aber trotzdem. Eine der drei größeren Bühnen wurde nicht mal bespielt, dafür die beiden anderen direkt nebeneinander im Wechsel. Die aufgebotenen Bands kannte ich zwar allesamt nicht, fühlte mich jedoch durchgehend hochwertig unterhalten. Glasgow Coma Scale hauten sogar einen richtig amtlichen Instrumentalgig raus, der in den besten Momenten an Long Distance Calling gemahnte. Die ganze Veranstaltung hat auf jeden Fall Potenzial für größeren Zuspruch, vielleicht kann es sich ja bald als Mini-Herzberg etablieren, fänd ich jedenfalls schön.

 
Rock Hard Festival 2022

30.05.22

Am Himmelfahrtstag klappt es ja selten mit einer zünftigen Gruppenwanderung, also beschloss ich diesmal kurzerhand, etwas weiter östlich den Rennsteig zu beschreiten. Kaum auf Betriebstemperatur hatte ich in Person von René bereits einen Mitstreiter an der Seite, der seit ca. kurz nach dem Millenium alljährlich genau einmal eine große Runde durch die Wälder dreht, eben am Männertag. Viel zu erzählen hatte der Gute, so dass mir gewiss nicht fad wurde. Aber es war eh erstaunlich viel los im frischen Grün um die Wartburg herum, kein Vergleich zu hessischen Verhältnissen. Von einigen ruhigeren Passagen abgesehen, trafen wir alle paar Meter auf gutgelaunte, gesellige Typen, die Stimmung war sehr locker. Zudem bestand kein Mangel an Gastro-Hotspots, wo es natürlich besonders hoch herging. Endstation war die "Phantasie" im Mariental, der gewaltige Biergarten strotzte nur so vor durstigen Kehlen. Ein wirklich amtlicher Feiertag, vielleicht sollte ich selbigen zukünftig immer in Thüringen begehen.

Auch im Hersfelder Fußball muss man die Feste feiern, wie sie fallen, so selten sie auch vorkommen. Letztens schaffte der FSV Hohe Luft den souveränen Aufstieg in die Gruppenliga, Lars und ich wohnten der Vollendung im gleißenden Sonnenschein bei. Einen ehemaligen Stadionsprecher versetzte der Erfolg derart in Verzückung, dass er die Geldbörse nicht mehr heraus bekam und den Wirt an die Gesäßtasche bitten musste. In der Fulda gingen aber nur die Spieler vor Freude baden. Sportlich nachrücken wird quasi der FV Friedlos, der eine Etage tiefer die Meisterschaft feierte. In einem richtiggehenden Finale auf der Wippershainer Höhe bot sich vor großer Kulisse ein für Kreisliga-Verhältnisse wirklich starker Schlagabtausch. Am Ende feierten die Gäste unter großem Jubel und mit viel Pyro, ist heutzutage anscheinend Pflicht.

24.05.22

Mittlerweile verirrt sich sogar wieder die eine oder andere Band aus Übersee ins neue Europa, und in Gestalt von Sanhedrin hat es gleich eine der heißesten Combos in die Goldgrube geschafft. Montag Abend, 2. Mai, da konnte sich natürlich nicht jeder aufraffen, aber die paar dutzend Anwesenden wurden Zeuge eines brillanten Auftritts. Stallion heizten schon motiviert an, das Brooklyn-Trio spielte anschließend noch locker zwei Klassen höher. Tight wie Entenarsch, mit richtig Bock im Leib, boten sie ihre fast durchgehend superben Songs dar, ein echter Genuss und bei aller Freude über die paar erlebten Gigs der letzten Jahre dann doch nochmal ein anderer Schnack. Heavy Metal vom Feinsten halt. Da schaffte ich es nicht mal rechtzeitig zum letzten cantus und musste mir im warmen Zug auf dem Abstellgleis bis kurz vor 4 in der Früh die Zeit vertreiben. Legendärer Abend.

Knapp zwei Wochen später konnten Tankard & Support dieses Niveau im Kasseler Schlachthof selbstredend nicht erreichen, zogen dafür aber deutlich mehr Publikum. Das Durchhaltevermögen der Buffo-Zöglinge ist ja schon enorm, und obwohl die eine oder andere Hüfte mittlerweile gewissen Verschleiß erkennen lässt, halten Gerre und die Jungs das Energielevel auf der Bühne beachtlich hoch. Entsprechend gelöst entwickelten sich Stimmung und Durst im Auditorium, da wollte man kein Spielverderber sein. Als auch der letzte Bierkrug leer war, navigierte ich mich zurück ins nahe Gästehaus, während Sascha etwas Huddelei beim langen Heimweg hatte. Trotzdem trafen wir uns anderntags in der Nordkurve wieder, um dem letzten Heimspiel des KSV nach einer sehr gelungenen Serie beizuwohnen. Sogar mit einem Sieg gegen einen Tabellenletzten klappte es endlich, tschüss FC Gießen!

25.04.22

Der April hatte ja wirklich Einiges zu bieten. Es ging los mit dem nicht mehr für möglich gehaltenen Wintereinbruch, der mir doch noch eine sonnige Schneewanderung am Soisberg ermöglichte. Gleichzeitig fielen weitgehend die pandemischen Maßnahmen (außer in Hamburg), weswegen am erstmöglichen Samstag die Hersfelder Kneipentour mit Livemucke stattfand. Für mich war nur die Show im Keller interessant, wo analog zu 2020 die Mark Prang Band für's erste Konzert des Jahres zuständig war. Die Cover-Performance fiel gewohnt unterhaltsam aus, Publikum fand sich mal wieder erst zu späterer Stunde zahlreicher ein, um dann aber umso besser gelaunt zu sein. Dank Feuerwehrmann Fummel passte auch die Stärke der Getränke, so dass es ein geschmeidiger Abend wurde.

Wenige Tage später durfte ich dann auch endlich wieder ins Auestadion, wo vorher ja solch enorme Ansteckungsgefahr bestanden haben muss, dass nur zertifizierte Auserwählte ins weite Rund gelassen wurden. Anscheinend hatte ich dem Team gefehlt, vielleicht lag's auch an den Ultras, jedenfalls klappte es erstmals seit Anfang Dezember wieder mit dem Tore Schießen im heimischen Stadion, die favorisierten Nachwuchs-Mainzer wurden verdient besiegt. Hätte anderntags nicht die Pflicht gerufen, Sascha wäre zur Feier des Tages sicher noch mit mir zum lustigen Vick gegangen.

Und dann ergab sich kurzfristig ein erneuter Ausflug in den bayerischen Freistaat, nachdem Lieblingsösi Jürgen mir den entscheidenden Impuls verschafft hatte. Die Augsbangers veranstalteten ein Metal Meeting mit einer ganzen Handvoll Bands, darauf hatte ich spontan Bock. Ein kleines Festival im gemütlich verranzten Club vor lauter normalen Leuten, herrlich. Außer "3G" gab's keine Auflagen, in Hamburg noch immer nur für kühnste Nostalgiker vorstellbar. Umso schöner, dass sogar einige alte Bekannte zugegen waren, was für nette Begegnungen sorgte. Auch musikalisch ging's gut zur Sache, vor allem natürlich in Form der amtlich groovenden Naevus und den gnadenlos thrashenden Macbeth. Bei solch gediegener Kurzweil neigte das Helle zu besonders geschmeidigem Abgang, wodurch ich ausreichend früh ins edle Hotelgemach zurückfand.

14.04.22

Mitte März hatte ich die Ehre, den mit einem frischen Kreuzband ausgestatteten Lars im tiefsten Bayern abzuholen. Nach leichten Startschwierigkeiten klappte es sogar recht problemlos, seinen Automatikbolliden stundenlang durch die Republik zu steuern, außer wenn mal kurz mein linkes Bein unerwünschte Lebenszeichen von sich gab. Abends lieferte ich ihn wohlbehalten im trauten Heim ab, und inzwischen arbeitet er tüchtig mit der verbliebenen Muskelmasse an seiner baldigen Rückkehr in den Pit.

Zuvor gönnte ich mir einen Touritag in Passau, wo ich bisher nur mit der Bahn mal durchgetuckert war. Bei angenehmem Wetter latschte ich durch die hübsche Altstadt, besichtigte die Veste Oberhaus und machte natürlich Halt am Dreiflüsseeck, wo ich leicht überrascht feststellte, dass der deutlich größere Inn am Zusammenfluss seinen Namen der blaueren Donau opfern muss. Über die steile, klamme Wallfahrtstiege machte ich einen kurzen Abstecher ins Nahe Österreich, bevor ich noch ein wenig die 3G-geplagte Gastronomie unterstützte.

Eine Woche drauf gab's den nächsten Ausflug nach Bayern, genauer in die "fränkische Toskana" bei Bamberg. Dort quartierte ich mich mit Rita in einer FeWo in der Bergstadt ein, von wo aus wir Freitag früh per Bus zum 13-Brauereien-Weg aufbrachen. Das Wetter zeigte sich perfekt, wir waren mit die ersten Wanderer der Saison, also war klar, es würde noch nicht überall Hochbetrieb herrschen. Trotzdem hatten wir Glück, die sehr nette Herbergsmutter vom Landhaus Lohntal legte uns ihren Kühlschrank nahe, dessen Inhalt wir auf der sonnigen Terrasse zu uns nahmen. Die zweite Brauerei im Ort hatte dann auch den Flaschenverkauf geöffnet, so dass wir gut gestärkt im nächsten Dorf gleich mal den eigentlich noch gesperrten Biergarten einweihen durften. Es lief also bestens, als wir ein aufgegebenes Ferienhaus in der Pampa erspähten, das erstmal inspiziert werden musste. Wenn's nicht frühlingshaft sonnig gewesen wäre, man hätte einen Gruselklassiker in dem edlen Gerümpel drehen können. Es folgten viele, trockene Kilometer durch waldiges Gebiet, bevor wir in Schammelsdorf tatsächlich noch gezapftes Knoblach-Bräu als Belohnung bekamen. Am nächsten Tag starteten wir in Breitengüßbach auf einem anderen Brauereienweg, und es zog sich etwas, bis wir in Merkendorf bei Hummels endlich auf einen großartigen Biergarten mit Speis und Trank trafen. Dort ließen wir es uns längere Zeit gutgehen und ließen den nächsten Ausschank im gleichen Ort sogar aus. Zum Glück hatten wir an Wegzehrung gedacht, denn auf unserer verkürzten Route wären wir sonst möglicherweise verdurstet. Etwaige Mängel behoben wir wie jeden Abend im Einhornskeller gleich gegenüber unserer Unterkunft, wo wir von der sehr netten Wirtin immer bestens versorgt wurden. Bierwandern in Franken ist gewiss eine empfehlenswerte Unternehmung, die wir womöglich nochmal vertiefen werden.

19.03.22

Anfang des Monats durfte sich unsereins nun also wieder offiziell gastronomisch bewirten lassen, sofern ein entsprechendes Zertifikat mitgeführt wurde. Kurzfristig setzte ich das Fassbierfastenbrechen mit Lars bereits am erstmöglichen Tag in die Tat um, mangels Alternativen zog es uns in den Mückenstürmer. Dort war gerade mal ein einziger Zweiertisch unreserviert, um uns herum stopften sich bald die ausgehungerten Horden ihre Bäuche voll. Wir beließen es beim frisch Gezapften, was nach der langen Durststrecke eine enorm geschmeidige Perlage aufwies. Es wurde ein nur kurzes, intensives Vergnügen, schließlich waren wir aus der Übung und wollten es nicht gleich übertreiben, zumal am Folgetag teilweise noch die Pflicht rufen sollte.

So nahm ich noch leicht benommen des Mittags den beschwerlichen Fußweg nach Heenes auf mich, um dem ersten Ballspiel seit November beizuwohnen. Im Kreispokal tauchte der Favorit aus Nentershausen auf, der bereits in den ersten 45 Minuten alles klar machte. Wegen wetterlicher Kühle und magenmäßiger Mulmigkeit beließ ich es für den Moment bei Durchgang 1, nicht ohne am nächsten Tag im gleichen Wettbewerb dem FSV Hohe Luft beim mühsamen Niederringen der Truppe aus Niederjossa und Breitenbach beizuwohnen. Ein wesentlich spannenderes Duell, das unter allerdings noch ungemütlicheren Außentemperaturen litt. Die Verlängerung überstand ich kurz vorm Kältetod nur im Windschatten des Grillhäuschens, immerhin obsiegte zum Glück am Ende verdientermaßen das Heimteam. Insgesamt ist zunächst aber noch viel Luft nach oben, was den Erlebniswert beim heimischen Amateurkick betrifft.

Wenig Aklimatisierung benötigte man hingegen beim ersten Biergartenbesuch in Oberrode, wo letzten Sonntag Nachmittag beste Bedingungen herrschten. Mit Rita testete ich die Qualität des im Ausschank befindlichen Obergärigen, wir vergaben mindestens 4 von 5 Sternen. Am zweiten Öffnungswochenende herrschte bereits erstaunlich reges Treiben, es war mal schön, die ganzen unverhüllten Visagen zu erblicken.

Unverhüllt ging es am Vortag auch in Frankfurt zu, wo eine deutlich vierstellige Anzahl Menschen für Frieden und Freiheit durch die Straßen zog. Offensichtlich ist dies eine regelmäßige Veranstaltung, die in den größeren Medien aber wohl kaum Erwähnung findet. Passt bestimmt nicht ins Narrativ, denn Selbstbestimmung gilt zurzeit ja als eher unpopulär. Abgesehen von einer kläglich kleinen Gruppe "Gegendemonstranten" mit entsprechend absurden Parolen, musste man sich nun wirklich keine Sorgen machen, mit den "falschen" Leuten auf die Straße zu gehen. Ich hab jedenfalls nicht eine(n) wahrgenommen, der sich fragwürdig gebärdet hätte, dafür aber ganz viele positiv agierende Individuen mit Friedenssymbolik, intelligenten Äußerungen, linker Gesinnung und sogar einen mit Antifa-Fahne. Da hatte ich auch kein Problem damit, dass mir einer der Organisatoren eine Ordner-Binde verpasst hatte, damit die Auflagen erfüllt werden konnten. Gut dass ne Menge Menschen es nicht einfach hinnehmen, wenn mit dem Notstand gespielt wird.

20.02.22

Mein letztes reguläres Fassbier durfte ich im November goutieren, umso besser, wenn man Freunde hat, die einen zwischendurch ambulant versorgen. Lars hatte was vorbereitet, extra eine Anlage besorgt, und mit ein bisschen Sauerei drumherum amtlich einen gezapft, rührend! Der Abend gestaltete sich so enthemmend, dass wir anschließend noch kurz in die Kneipe sind, also inklusive meiner Aussätzigkeit, wobei ich nur fast prompt wieder rausgeflogen wäre. Womöglich sollten wir einfach öfter dem gesunden Menschenverstand folgen, statt willkürlichen Verordnungen zu gehorchen, bringt auf jeden Fall mehr Spaß.

Ganz legal war neulich am sonnigen Samstag die Demo des Pflegepersonals in Fulda bezüglich drohender Impfpflicht, wo ich mich mal solidarisch beteiligt habe. Sogar nen dorfbekannten Metalbruder hab ich dort getroffen. Trotz aller Beklemmung herrschte friedlich-frohe Stimmung unter den paar hundert Beteiligten, die ihr Anliegen mit Nachdruck in den Straßen der osthessischen Metropole unterstrichen. Seltsame Zeiten, wenn du nicht ins Fußballstadion darfst und im Gegenzug mit OP-Maske bekleidet kilometerweit durch die Straßen Fuldas eierst...

03.02.22

Nun geht's aber rund! Dammbruchartig werden Maßnahmen zurückgefahren bzw. aufgehoben und die Pandemie nach und nach für beendet erklärt. Außer in Deutschland natürlich, da bleibt man besonnen, um das verängstigte Volk nicht allzu jäh aus seiner Angstpsychose zu reißen. Außerdem scheint unser Gesundheitssystem ja derart marode zu sein, dass wir uns keinerlei Leichtsinn leisten können. Deswegen ist es auch so wichtig, dass unsere gewählten Vertreter ganz mehrheitlich weiterhin bei Team Vorsicht mitspielen, experimentelle Injektionen verpflichtend vorschreiben wollen, und friedliche Montagsspaziergänger, denen das alles viel zu weit geht, in die Schmuddelecke stellen. Aber der Freedom Day rückt näher, Freunde der Sonne, und nach Wiederherstellung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung lässt sich Vieles sicher leicht verzeihen. Außerdem sollten wir uns dann ja unbedingt auf alle möglichen Ausschweifungen konzentrieren, denn die Zeit könnte knapp sein, bevor die nächste Krise kommt. Also lasset die Spiele beginnen, verdammt noch eins!

10.01.22

Schön war's wieder, seine Graue Eminenz zwischen den Jahren zu Besuch gehabt zu haben, man sieht sich ja sonst mangels Events kaum noch. Auch diesmal vergingen zwei Tage wie im Flug, einfach nur durch gemeinsames Abhängen, Mucke Hören und "Der Kommissar" Gucken. Lars gesellte sich am ersten Abend auch dazu trotz kniebedingter Medikamentierung. Tagsüber verließen wir die Bude sogar für eine Weile und besuchten die "Alm" in der Breitenstraße, wo es Sternla Helles gab, wenn auch nur to go für die Unzertifizierten. Auch albern, da stellten wir uns eben auf die rückwärtige Hüttenseite und nahmen dort am regen Treiben teil. Nachdem Mohr wieder abgereist war, eröffnete ich angesichts unmäßiger Außentemperaturen noch gleich die Draußensitzsaison vorm Café harmony. Dass ich dadurch am Silvestertag einigermaßen in den Seilen hing, war nicht weiter tragisch.

Ein kleines Frühschoppen-Treffen stand erst am Neujahrstag in Lars' Wintergarten an, zwischendurch mit kurzem Spaziergang im matschigen Wald. Kann man so machen in unserem Alter anstelle irgendwelcher Silvesteraktionen. Am gemütlich-wackligen Stehtisch mit Christiane, Tiril und René wurde es dann auch schnell dunkler Abend, bis ich den Rückweg in Angriff nahm. Und der hatte es in sich: Keine hundert Meter von der Stelle entfernt, an der ich mir vor beinahe auf die Minute genau vor einem Jahr ein paar Muskelfasern lädiert hatte, riss es mich erneut hin. Diesmal erwischte ich auf der kaum erleuchteten Straße eine völlig deplatzierte, mehrere Zentimeter hohe Kante, der Fuß knickte förmlich nach außen in einen Abgrund weg. Großem Schmerz, Gefluche und Gejammere folgend schleppte ich mich die paar km nach Hause, leckte und kühlte Wunden. Wesentlich kaputt ging dabei wohl nix, von der monströsen Schwellung zehre ich allerdings bis heute, so dass nicht mal Spaziergänge möglich sind. Man sollte vielleicht wissenschaftlich untersuchen, ob sich jeweils am Neujahrsabend sowas wie ein Bermuda-Dreieck bei Eichhofsiedlung-Nordost auftut.

Palaver 2021

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"Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute schießen."
(Helmut Schmidt)

"Es gibt ein absolutes Ende aller Maßnahmen, und alle Maßnahmen enden spätestens mit dem Frühlingsbeginn am 20. März 2022."
(Der damals kommende Bundesjustizminister Buschmann am 27.10.2021. Das vorerst "absolute Ende" kam dann doch erst am 8. April 2023.)

"Es gibt keine allgemeine Impfpflicht. Die Impfung gegen das Coronavirus ist freiwillig. Die Behauptung, es werde eine Impfpflicht geben, ist falsch."
("Fakten gegen Falschmeldungen zur Corona-Schutzimpfung" auf www.bundesregierung.de, abgerufen am 30.11.2021)

"Momentan erleben wir ja wirklich eine Tyrannei der Ungeimpften..."
(Weltärztebund-Funktionär Frank Ulrich Montgomery gewohnt evidenzbasiert am 08.11.2021 bei Anne Will in der ARD)

"Wir werden den zu entwickelnden Impfstoff letztlich 7 Milliarden Menschen verabreichen."
(Bill Gates weiß erstaunlicherweise schon am 12.04.2020 im "Interview" in den Tagesthemen mit Ingo Zamperoni genau, wie's laufen soll.)

"Wir billigen Unerträgliches in dieser Welt, während wir Corona zum größten Problem der Menschheit erklären – und dadurch die Probleme der Welt verstärken."
(Univ.-Prof. Dr. Dr. Christian Schubert)

"Ist der Mensch nicht ein komisches Tier? Er tötet Millionen wild lebender Tiere und tut gleichzeitig alles, damit es seinen Haustieren gut geht. Er bringt Milliarden von Nutztieren um und isst sie. Das wiederum bringt Millionen von Menschen um, weil der Verzehr all dieser Tiere zu degenerativen - und letztlich tödlichen - Krankheiten wie Herzleiden, Nierenleiden und Krebs führt. Daher quält und tötet der Mensch Millionen weiterer Tiere, um diese Erkrankungen heilen zu können. Anderswo auf der Welt sterben Millionen von Menschen an Hunger und Unterernährung, weil die Nahrung, die sie ernähren könnte, dafür verwendet wird, Nutztiere zu füttern. Und währenddessen sterben manche Leute an zynischem Gelächter angesichts dieser absurden Menschheit, die dermaßen unbekümmert und brutal tötet, um dann einmal im Jahr Karten zu verschicken und um „Frieden auf Erden“ zu bitten."
(Vorwort aus "Old MacDonald’s Factory Farm" von C. David Coats)

"Die Weltlandwirtschaft könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."
(Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter)

"Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit."
(Theodor Heuss, erster Bundespräsident der BRD)

"Ich habe meine gesamte Jugend buchstäblich in Kotze, Scheiße, Urin, Kakerlaken, Bandwürmern und sterbenden, verwesenden Katzen verbracht. Auch das Essen wurde in entsprechender Art zubereitet."
(Tom Gabriel Warrior, TRIPTYKON)

"Man kann einzelne Menschen lieben, aber die menschliche Rasse im Ganzen ist das Allerletzte. Sie ist durch und durch verkommen."
(Lemmy Kilmister)

"Die Menschen werden niemals frei sein, bis man nicht den letzten König mit den Eingeweiden des letzten Priesters erdrosselt hat."
(Denis Diderot, 1713-1784)

"Life is not the opposite of death. Death is the opposite of birth, life is eternal."
(Stan Ambrose in ANATHEMAs "Presence")

"It's just so beautiful. It was eternity, it's like I was always there, and I will always be there, that my existence on earth was just a very brief instant. I could say that I was peace, I was love, I was the brightness; it was part of me."
(Joe Geraci 1981, wie in ANATHEMAs "Internal Landscapes")

"Menschen schlagen die Zeit tot, bis sie sich revanchiert"
(Stanislaw Jerzy Lec)

"Die Welt ist ein Gefüge verschwindend kleiner Zuckungen"
(Willard Van Orman Quine)

"My name is Mohr, any questions!!?"
(Der Graue aus Marsberg auf internationaler Vorstellungsrunde)

"Nie wieder Einbecker Urbock, da tun einem die Klicker weh."
(Gero Hase beim morgendlichen Erwachen nach einem im Bockbierrausch jäh gescheiterten Anbaggerversuch)

"Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt hätte."
(Woody Allen)

"Alle haben gedacht, ich sei tot. Ich selbst auch."
(Tom Angelrippers Gedankenwelt nach krassem Bühnensturz)

"Mein Kopf ist nicht Ihr Tanzplatz!"
(Helga K. beim Privat-Brainstorming im Kreise der Arbeitskollegen)

"They probably had shit running down their legs, but you couldn't see it under the marvellous gowns!"
(Ronnie James Dio über romantische Aspekte des Mittelalters)

"Abseits is', wenn dat lange Arschloch zoo spät abspielt."
(Hennes Weisweiler über Günter Netzer)

"Es war ein wunderschöner Augenblick, als der Bundestrainer sagte: <Komm Steffen, zieh deine Sachen aus, jetzt geht's los.>"
(Steffen Freund, ehemaliger Nationalspieler)

"Man darf ein Album erst frühestens 15 Jahre nach der Veröffentlichung beurteilen. Alle, die wir über Musik schreiben, tun das ja nur aus einem sozialen Reflex heraus. Wären wir cool, würden wir 20 Jahre lang die Fresse halten."
(Fenriz hat mal wieder recht)

"Ich komme aus der Gosse, da wird man entweder Zuhälter oder Fußballprofi."
(Deniz Naki)

"Wenn ich das sehe, wie die Paulianer hier in unserem Stadion feiern, dann könnte ich kotzen."
(hsv-Sportchef Bastian Reinhardt, 16.2.2011)

 "Ein Fußballer sollte gelernt haben, seinen Ärger zu bezähmen, seinen Mitmenschen gegenüber umsichtig sein, sich keinen unlauteren Vorteil verschaffen, bereits den Anschein von Betrügerei als unehrenhaft betrachten und im Fall einer Niederlage heitere Gelassenheit zeigen."
(N. Lane Jackson, Gründungsvater des Corinthian FC)