12.12.24
Die
Teenage Rebel Tour ging für mich dann noch weiter,
wenn's schon mal so gut lief. Nach Frankfurt ins Bett
ging ich mit Lars, auch hier bildete sich eine
beachtliche Einlassschlange. Drin war's dann noch
dichter gepackt als in Hamburg, auch hier wieder
ausverkauft, das Publikum ziemlich gemischt. Velveteen
Queen fand ich beim zweiten Mal sogar erträglicher, auch
wenn man von der Band wohl nicht mehr allzu viel hören
wird. Bei Nestor herrschte gleich wieder blendende
Stimmung, obwohl man selbst nüchterner an den Abend
heranging. Die Setlist glich der vom Bahnhof Pauli auf's
Haar, war halt auch ziemlich perfekt zusammengestellt.
Fazit: Der Triumphzug setzte sich nahtlos fort, wenn's
einigermaßen normal läuft, sollten beim nächsten Mal
größere Clubs nötig sein. Beim Rausgehen sprach mich
dann noch ein seinerzeitiges Mitglied vom Waltz-Fanclub
an, guter Geschmack lässt sich halt konservieren...
(Pic: Lars)
Wiederum
ein paar Tage später, es hatte mich nach Wien
verschlagen, erwischte ich die Schweden-Bengels ein
drittes Mal, diesmal im Viper Room. Der zwar größer
ausfiel, als ich ihn in Erinnerung hatte, trotzdem laut
Ansage der kleinste Club der Tour war. Und nicht mal
ausverkauft! Womöglich ist in der Ösi-Hauptstadt immer
noch zu viel Kultur im Angebot. Trotzdem war's natürlich
gut gefüllt, die Stimmung blendend, die Setlist
altbewährt. Wegen meines Waltz-Shirts kam ich sogar mit
netten Einheimischen ins Gespräch, da scheint es wohl
eine ungeahnte Verbindung zu geben... Jedenfalls ergab
sich ein unverhoffter Aftershow-Umtrunk, der Rückweg in
meine Gemächer wurde ungeahnt herausfordernd. Daher fiel
der Folgetag meinerseits auch etwas träge aus. Bei
schönem Sonnenwetter suchte ich an der Donau weitgehend
vergeblich nach geöffneter Außengastronomie, lediglich
ein Stationskiosk hatte Erbarmen. Immerhin wurde es ein
netter Spaziergang, bevor bald der Doom Einzug halten
sollte.
|
30.11.24
Warum
bin ich eigentlich nicht öfter in Fulda? Nur ne halbe
Stunde mit der Bahn, und man ist quasi schon mittendrin.
Am sonnigen letzten Freitag im Oktober herrschte in der
Altstadt reges Treiben, da wäre schon gleich ein
Kneipenbummel interessant gewesen. Stattdessen hockte
ich mich immerhin zum ersten Mal überhaupt in den
Biergarten der Wiesenmühle, auch nett dort. Abends
verschlug es mich ins Kreuz, Crimson Oak hatten zum
Release-Konzert geladen. Und es war kaum zu glauben,
offensichtlich war so reichlich dafür geworben worden,
dass der geräumige Club sogar amtlich gefüllt war, als
es losging. Mit Caldæra und Parasol waren zwei echt
feine Supports am Start, das Johstock-Feeling stellte
sich auch ohne Schlamm und Feuerwerk sogleich ein. CO
selbst hatten dann sichtlich Freude an ihrem bejubelten
Heimspiel, sogar ein Purzelbaum wurde auf der Bühne
beinahe erfolgreich zum Besten gegeben. Ein schöner
Abend also nahe des Bischofssitzes, darauf ließe sich
aufbauen.
Am
Samstag darauf rollte ich aber zunächst gen Hansestadt,
schließlich wollte ich ein bisschen mehr von der schon
fortgeschrittenen BuLi-Saison mitbekommen. Die (noch)
betuchten Golfsburger stellten sich vor, und hatten ihre
liebe Mühe, die ziemlich agilen KIezkicker im Zaum zu
halten. Selbige erspielten sich so einige fette Chancen,
zum ersten Heimtor sollte es aber erneut nicht reichen,
weswegen ein torloses Remis zu Buche stand. Schön war's
trotzdem, zumal die Nebenleute ausnahmsweise erfreulich
ansprechbar waren. So auch jene im Bahnhof Pauli, wohin
ich nach dem Match mit Luise und Dennis ging, um meine
erste Livedosis Nestor zu goutieren. Trotz
Ausverkauft-Status ließ es sich im Club ganz gut
aushalten, wenn auch die Vorgruppe einigermaßen
belanglos klang. Dann aber die heißen AOR-Helden aus
Schweden, die erwartungsgemäß treibend mit "We Come
Alive" loslegten. Der Saal kam sofort ordentlich in
Wallung, kaum jemand, der nicht wenigstens beseelt vor
sich hin lächelte. Mein eigener Zustand war nahezu
ideal, dank Vorglühens bereits dezent angezündet, hatte
ich mal so richtig Bock auf das, was sich um mich herum
abspielte. "Last To Know" und "Perfect 10" bedeuteten
den vorläufigen Stimmungspeak, das Bier floss weiterhin
flüssig, bis nach 12 Songs bereits die Zugabe auf dem
Programm stand. Echt schon? Konnte nicht jemand die
Polizei oder wenigstens nen Arzt rufen? Machten Nestor
dann selbst, "On The Run" haute es komplett raus, bis
wir mit "1989" in den angebrochenen Abend verabschiedet
wurden. Ganz großes Kino, womöglich Konzert des Jahres.
Ein paar Absacker im Hausverbot waren noch drin, bevor
ich glücklich gen Schlummerland segelte.
|
04.11.24
Die
Lollswoche war ja mal ne runde Sache, selten so oft auf
dem Rummel gewesen. Am heiligen Montag hab ich womöglich
zu früh die Nerven verloren, um überhastet bettwärts zu
gehen, so dass ich nachts um Zwei wieder wach wurde und
fast nochmal los wäre. Dafür lief der verlängerte
Frühschoppen am Dienstag umso besser. Ansonsten wurden
etliche Programmpunkte abgegrast bis zum
Verlosungsgedöns am letzten Abend. Special thanx gehen
an Elke für beste Gesellschaft und Karussellsession zum
grande finale.
Zwischendrin
fuhr ich mit Lars und Mohr zum Doom an der Steige, da
konnte man einfach nicht fernbleiben. Schon als wir vor
Ort in die Brauhauskneipe kamen, wurde sogleich klar,
dass es ein magischer Abend werden würde. Lauter coole
Leute, blendende Stimmung. Und so setzte es sich im
ausverkauften Club nahtlos fort. Einzig die Zapferei
hinterm Tresen gestaltete sich sehr zäh, aber war halt
Doom. Dafür starteten Mirror Of Deception recht
leichtfüßig, zumindest Don Foppi wirkte sehr
bewegungsfreudig. Vielleicht wollte er die beiden
Neuzugänge entlasten, die ihre Sache aber mehr als
solide machten. Guter Neustart mal wieder. Naevus im
Anschluss fast schon erschreckend intensiv. Groovy as
fuck, die Jungs werden einfach immer besser. Da konnten
Dawn Of Winter nur mit tonnenschwerem Old-School-Doom
etwas entgegensetzen, aber das klappte hervorragend.
Gerrit wie immer top in Form und mit treffsicheren
Ansagen, die Veranstaltung wurde wie allgemein erwartet
tatsächlich zum absoluten Fest, sowas hätte man gern
öfter.
|
25.10.24
Am
langen ersten Oktober-Wochenende fuhren Tick, Trick und
Track gen Würzburg in dem Glauben, es würde unser
letztes Festival in der altehrwürdigen Posthalle auf uns
zu kommen. Die finale Ausgabe des Keep It True Rising
war angesagt, und alle, die noch laufen konnten,
schienen sich von den hohen Preisen nicht abschrecken zu
lassen. Immerhin verzichteten wir diesmal aufs luxuriöse
G-Hotel zugunsten eines netten Ferienhauses in Versbach.
Der Warm-Up am Donnerstag war auch schon gut besucht,
aber es blieben noch freie Flecken in der Halle.
Jedenfalls kam man nach ein bisschen Vorgeplänkel ganz
gut auf Temperatur. Haunt rockten frisch von der Leber
weg, bevor Marta Gabriel eine echt geschmackvolle
Covershow darbot, wobei vor allem "Metal Queen" und
"Count Your Blessings" beeindruckten, Jutta Weinhold
stand als Gast nachher auch wieder auf der Bühne.
Anschließend setzten Night Demon noch einen drauf.
Gewohnt agil boten sie zunächst "Outsider" so ziemlich
in Gänze, bevor sie eine ganze Reihe der älteren Schoten
auspackten. Besonders schön das großartige "Darkness
Remains" als Verschnaufer vorm Zugabenblock. Nach ner
Ladung Classic Fries waren wir dann fürs Erste voll
zufrieden.
Der
Freitag startete nach gebührendem Frühschoppen für Mohr
und mich mit Writhen Hilt, die live ihren starken
Eindruck der Debut-Scheibe mindestens bestätigen
konnten. Anschließend eine Handvoll okaye, aber nicht
nachhaltig beeindruckende Bands. Macht ja auch nichts,
wenn man eh ständig Leute trifft, mit denen man ein
Wörtchen wechseln muss. Nach Seitankebab in der City kam
ich zu Crystal Viper zurück, als die Halle wirklich
proppevoll war. Trotzdem traf ich die beiden Kapeiken
wieder, wir hingen an der vorderen Tränke rum, wo Mohr
die Girls bezirzte. Anscheinend verabredeten wir einen
Trip nach Irland, schauen wir mal. Nebenbei zockten
Demon, was immer ganz schön ist. Auf Nasty Savage musste
sich dann zumindest Mohr wieder ziemlich konzentrieren,
damit er auch ein blutiges TV-Bauteil einsacken konnte.
Bin gespannt, wo dieses in der Puppenstube seinen Platz
gefunden hat...Für mich als Highlight bekamen wir
anschließend Pentagram, also Bobby L. nebst Begleitband.
Das einstige Wrack zeigte sich in unglaublich guter
Verfassung, völlig rätselhaft mal wieder. Die
Performance war also astrein, allerdings wurden für
meinen Geschmack zu viele neue Stücke gezockt, was zu
vorgerückter Stunde halt etwas anspruchsvoll sein kann.
Headliner Cirith Ungol für mich mal wieder weniger
erbaulich, aber das war eh klar. Nachts um Zwei hörte
ich mit Lars dann sicher noch irgendwelche Schnulzen zum
Runterkommen...
Am
Samstag waren wiederum Mohr und ich zum ziemlich coolen
Opener Kerrigan am Start, auch die doppelt
doppelhälsigen Legendry zog ich mir rein. Danach hielt
ich es für ne gute Idee, nochmal zur Unterkunft zu
fahren, um nach unserem bettlägerigen dritten Mann zu
schauen, was mich irgendwie davon abhielt, diverse Bands
zu schauen. Gegen 18:30 h schleppte ich Lars dann mit
ins Pinocchio, eine Fußball-Kneipe ums Eck, um
ausnahmsweise ein St. Pauli - Spiel live zu verfolgen.
Wirklich prickelnd war's nicht, wir sahen eine
0:3-Klatsche gegen Mainz, aber wenigstens war die vegane
Currywurst ganz okay. Bitter nur, dass wir dadurch die
bestimmt großartige Leather-Show verpasst hatten. Aber
nun kamen ja Y&T, das musste gut werden. Nur was
waren das für Songs nach dem einleitenden "Black Tiger"?
Kannten wir nicht. Da musste uns was durch die Lappen
gegangen sein. Fünf Nummern später ging es mit "Midnight
In Tokyo" endlich richtig los, am Ende "Rescue Me" und
"Forever", also doch noch alles gut, Glück gehabt.
Schließlich und endlich war es soweit, die erneute
Wiederauferstehung von Crimson Glory. Würde es der neue
Mann am Mikro bringen? Ja, und wie! Travis Wills
schaffte es tatsächlich, den Spirit des unsterblichen
Midnight in den Äther zu zaubern. Und welch Setlist! Bis
auf einen neuen Song bekamen wir auschließlich verdammte
Hits um die Ohren geblasen, herrlicz! "Dragon Lady",
"Painted Skies", "Lost Reflection",... Was will man
mehr? Vielleicht ein weiters großartiges Festival an
gleicher Stelle. Und so soll es ja nun auch geschehen,
die Metalgötter haben ein Einsehen. Man sieht sich also
in der Posthalle...
|
15.10.24
Ende
September hat's dann auch mit dem länger geplanten
Tschechien-Trip geklappt. Sonntags ging's mit Lars
erstmal nach Prag, es herrschte noch sowas wie
Spätsommer. Schnell fanden wir Gefallen an der sehr
entspannten Atmosphäre in der Hauptstadt, zumindest im
Zentrum, wo wir uns hauptsächlich aufhielten. Im Grunde
schlenderten wir dort zweieinhalb Tage durch die Gegend,
ließen uns in diversen Außengastronomien nieder, und
genossen das heimische Bier wie die gute Aussicht auf
die Passantinnen. Sonstiges Sightseeing hielt sich in
Grenzen, auch wenn wir sicher ein paar Hotspots
erwischten. Zum krönenden Abschluss gaben wir uns am
letzten Abend einen Gig der laufenden Castle-Tour im
gemütlichen Modrá Vopice etwas weiter draußen. Die
Besucherschar blieb überschaubar, dabei waren schon die
beiden landeseigenen Support-Bands fast den Eintritt
wert. Stilistisch war's kaum beschreibbar, aber "schräg"
trifft's auf jeden Fall. Bei Band 1 (hießen wohl VooDoo
Garden) bestach eine Chanteuse durch (gewollt oder
ungewollt) irgendwie jazzig anmutende Gesangslinien zum
eher rockigen Grundsound. Anschließend derwischte ein
Conan-mäßig hergerichteter Typ mitsamt Band (Trahir)
über die Bühne. Wie die Mucke klang, kann ich nicht mal
mehr sagen, so strange war die Performance. Bei Castle
schließlich bekamen wir den gewohnt mächtigen Triosound
um die Lauschlappen geblasen. Frau Blackwell wieder mal
mit schier unbändiger Energie tirillierend und den Bass
malträtierend, während Gatte Mat an der Klampfe den
Songs die Struktur gab, einen patenten Trommellümmel
hatten sie natürlich auch dabei. Welche Stücke sie
spielten war fast egal, einzig auf "Spellbinder" vom
Debut wartete ich vergeblich. Hoffentlich auf Wunsch
dann wieder beim nächsten Mal.
Am
nächsten Tag, einer von uns hing schwer in den Seilen,
verlagerten wir uns ins kühle und regnerische
Riesengebirge. Spindlermühle erwies sich als krasses
Tourizentrum, hauptsächlich auf den Skibetrieb
ausgelegt. Einiges Wandervolk war auch zugegen, aber man
merkte, es war gerade so ein bisschen Flaute, während es
scheinbar auch kaum "normale" Einheimische gab. Wegen
des bescheidenen Wetters guckten wir uns erstmal ne
Höhle mit Stalaktitten an, bevor wir uns am Freitag
wagemutig entschieden, den nicht ganz kurzen Marsch zur
Schneekoppe in Angriff zu nehmen. Schnell merkten wir,
dass wir klamottentechnisch ziemlich naiv unterwegs
waren, denn schon nach der ersten heftigen Steigung
waren wir so ziemlich sacknass geschwitzt. Es ging dann
auch bald auf mit großen Steinen befestigtem Weg strack
himmelwärts, bis wir auf sowas wie einer karg
bewachsenen Hochebene ankamen. Immerhin grüßte man sich
oben auffallend freundlich, während es neblig und sehr
windig war. Zwei Bauden ließen wir links liegen, die
Zeit drängte ein wenig. Schließlich gelangten wir zum
eigentlichen Aufstieg zur Kuppe, der gleich richtig
steil anfing und bis oben so blieb. Da musste man sich
nochmal am Riemen reißen, obwohl selbst Kinder und
Senioren dabei waren. Jedenfalls ölten wir die Textilien
von innen schön feucht, von außen tat's der beinahe
dauerhafte Nebel. Zwischendurch konnten wir aber auch
mal die Aussicht genießen, zumindest in Richtung Polen
klarte es hin und wieder auf. In einer kleinen, klammen
Bude genehmigten wir uns zwei wohlverdiente Döschen
Bier, bevor wir uns auf den weiten Rückweg machten.
Zumindest war's noch einigermaßen hell, als wir ziemlich
ausgelaugt unten ankamen. Am letzten Tag wollten wir
eigentlich nur eine eher kurze Runde drehen, entdeckten
dann jedoch einen so malerisch-urigen Weg etwas oberhalb
eines Bachlaufs, dass wir diesen einfach hochgehen
mussten. Und wir latschten immer weiter, bis wir
irgendwann dann doch wieder auf der Hochebene waren und
es schon langsam dämmerte. Also mussten wir trotz
diverser Wehwehchen etwas Gas geben beim Abstieg, um im
Tal festzustellen, dass wir im Galopp die Jacke mit
Schlüssel und allem verloren hatten. Ein Elend alles.
Dank modernster Technik und ein wenig Fahndung im Dorf
bekamen wir das Zeug erstaunlicherweise jedoch am
gleichen Abend wieder, es war kaum zu glauben. Ein
cooler Wandersmann hatte das Fundstück zur örtlichen
Polizeiwache gebracht, wo der Dorfcop nach amtlicher
Identitätsprüfung das wertvolle Zeug herausrückte. Das
war uns eine weitere Einkehr im Restaurace Friuli wert,
wo wir die letzten bauchigen Gläser Püls goutierten,
bevor die finale schlaflose Nacht auf harter Matratze
wartete.
|
01.10.24
Der
jüngste Storm Crusher im Oberpfälzischen brachte allen
Beteiligten wieder enormen Spaß in sämtliche Backen,
einzig das Wetter zeigte sich eher ungemütlich, so dass
sich die Aktivitäten weitgehend in die Innenräume
verlagerten. Aber dort ging's gut zur Sache, obwohl sich
das Billing im Vorfeld gar nicht mal so überragend
anhörte. Dann jedoch jagte eine starke Performance die
nächste, fast hatte man den Verdacht, sie hätten uns was
in den Zoigl getan. Einzig Satan's Fall kamen arg
klischeehaft rüber, alles andere überzeugte voll oder
ganz. Darkest Era zu Beginn gleich mit krass intensiver
Aufführung ihres eigenständigen Celtic-Sounds, man war
sogleich im Sog. Etwas später konnten mich sogar Dark
Quarterer erstmals überzeugen, sie hatten ihren Kauz gut
im Griff. Tageshighlight wie erwartet die weißen Wytch
Hazel, Melodien direkt vom Herrn persönlich, es war eine
Wonne. Da kam auch der Headliner Fifth Angel nicht mehr
ran, obwohl die Show schon was konnte.
Sonnenbrillen-Fronthirsche sind nur leider prinzipiell
schon ein bisschen suspekt.
Der
Samstag startete dann wie üblich zünftig, diesmal beim
Käck'n in der rappelvollen Stube, wo Augen-Mohr beim
örtlichen Feuerwehr-Nachwuchs für schwache Knie sorgte.
Drüben in Wurz göbelte Miss Gillham gewohnt
geschmackvoll los, während Widow anschließend mit
löblichst melodiösem US Metal für große Verzückung
sorgten. Das war mir gleich noch einen pflanzlichen
15-Euro-Burger wert, man hat's ja schließlich. Jutta und
Velvet Viper legten quasi gleich mit meinem Wunschsong
"Icebreaker" los, was konnte einem Besseres widerfahren.
Höchstens noch "Zed Yago", aber da war das Eis halt
längst gebrochen. Sentry und Onslaught ließen es
ebenfalls gut krachen, und schon hatten wir es wie
geplant bis zu Witherfall geschafft. Die Mohr und mich
allerdings nicht abholen konnten, zu viel
effektheischendes Geballer in meinen Ohren. Lars hatte
zum Glück ein Einsehen, so dass wir unbeschadet zurück
in die Kojen fanden. Die zwei Tage vergingen wie im
berauschten Flug, man muss dieses Festival einfach
lieben.
|
11.09.24
Nachdem
am Vorabend in der Festspielkantine spontan der
vielleicht bald legendäre Hersfelder Altstadt-Stammtisch
(aka Club der einsamen Lebern) gegründet wurde, begann
freitags (23.8.) für mich ein programmatisch
dichtgedrängtes Wochenende. Nach frischer Stärkung im
Namaste und Einchecken in der GG-Absteige, begab ich
mich mit Sascha mal wieder in die Goldgrube, wo die
erste Tribute-Nacht mit Spearhead über die Bühne ging.
Die Vorgruppe war schon nicht übel, die
Bolt-Thrower-Huldigung anschließend ein fetter Groove
wie schon vor relativ kurzem auf der MS Stubnitz.
Diesmal hat mich allerdings niemand dafür gelobt, in
meinem Alter noch auf solchen Veranstaltungen zu
erscheinen...
Nach
Granola-Frühstück im Hurricane und Frühschöppchen an der
Orangerie dann eins der bisher gefühlt immer bei
hochsommerlichen Bedingungen ausgetragenen
KSV-Heimspielen, in diesem Fall gegen Aufsteiger
Villingen. Berauschend sah die Leistung nicht aus,
immerhin holte man die drei Punkte. Mittlerweile ist die
Stimmung im Anhang allerdings ziemlich down nach zwei
richtig beschissenen Niederlagen, so dass die Aussichten
erstmal wieder trübe sind. Nach Ausklang im
Backstuben-Biergarten fuhr ich abends erst mit der Bahn
gen Hamburg, dort war dann bald Bettruhe angesagt.
Sonntag
vormittag schaffte ich es endlich wieder zum Ohlsdorfer
Friedhof, der sich bei schönem Spätsommerwetter im
besten Zustand zeigte. Schon erstaunlich, wie gut dieser
riesige Park immer gepflegt ist. Ausgerechnet das
wichtigste Mausoleum (siehe Artwork von B.S.T.'s
"Herbst") ist allerdings dem Verfall preisgegeben, ein
Jammer. Schon zog es mich weiter zum
Walter-Wächter-Platz, wo der FC Alsterbrüder gegen den
ETSV anzutreten aber nichts zu bestellen hatte. Cooler
Verein jedoch, der offensichtlich ein Oberliga-Team
aufbietet, in dem kein Spieler für Kohle aufläuft.
Vorbildlich. Ziemlich viel Zaster ist mittlerweile beim
FC St. Pauli im Spiel, immerhin ist man ja jetzt
erstklassig. Man merkte es nicht zuletzt an der
komischen Anstoßzeit am Sonntag um 17:30 h. Gegner
Heidenheim klang eher nach Unterhaus, agierte aber
abgezockt wie ein Dino und entführte etwas unverdient
nach einem 2:0-Sieg die Punkte. Schade, wenn's gleich
mit einem Dämpfer losgeht. Anschließend traf ich nicht
mal mehr welche von den Sitzplatzstehern, also
schlenderte ich langsam Richtung Altona, speiste beim
China-Wok und ließ mich anschließend noch in der
Gaststätte Möller hopfig verköstigen. Die einzig
bekannte Direktverbindung HH-HEF brachte mich
schließlich über Nacht zurück in heimische Gefilde,
nicht ohne kurz vorm Ziel noch die obligatorische
30-Minuten-Verspätung einzusacken. Versteht sich von
selbst, dass man nach einem solchen Trip nen freien
Montag braucht.
|
21.08.24
Beim
Headbangers Open Air hatten wir wieder ein kurzweiliges,
lustiges, schönes und gar nicht mal so langes
Wochenende. Unterkunft war diesmal eine opulente FeWo
auf einem Moorhof, sehr komfortabel und seeehr ruhig
dort, nicht mal die Vermieter hat man nach der Begrüßung
noch zu Gesicht bekommen, eher nur Bienen und Kaninchen.
Die 7 Kilometer zum heiligen Garten bewältigten wir
zweimal zu Fuß, ansonsten konnten wir zum Glück immer
ein Taxi erhaschen, wenn auch ein teures. Die weite
Strecke und diverse Verschleppungen sorgten leider
dafür, dass wir von B.S.T. als Opener am Donnerstag nur
noch das letzte Stück wirklich mitbekamen, was natürlich
äußerst schade aber fast abzusehen war. Musikalisch
verlief der Tag dann durchweg solide, partytechnisch bei
dem einen oder anderen vielleicht etwas zu ambitioniert,
weswegen wir Sodom am Ende mal wieder verpassten.
Am
Freitag war es zunächst gut, viel Dach überm Kopf zu
haben, später entspannte sich das Wetter, während Spell
mir deutlich besser gefielen als wenige Tage zuvor in
der Goldgrube. Während Blazon Stone oder kurz danach
ereilte mich wie schon wenige Jahre zuvor der Waspman:
Ein kurzer Stich und schon riskierte man ungewollt ne
dicke Lippe. Ungünstig für einen entspannten
Festivalabend. Da man nicht wusste, wie weit die Fresse
noch anschwellen würde, trat ich lieber den geordneten
Rückzug zu den Kühlmöglichkeiten im Moorhof an, die
Kollegen kamen netterweise mit. Als sich die Lage
entspannte, konnten wir dort nochmal das Drama zwischen
Borg und McEnroe televisionistisch nacherleben. Blieb
der Samstag, der sich zum Highlight entwickelte, wenn es
auch Kingdom Of Madness nicht an die Schierenhöh
schaffen sollten. Mit Pyracanda und Mega Colossus war
früh am Tag schon gut was geboten, wobei letztere später
sogar nochmal ran durften. Dann sorgte auch das Running
Wild Special mit Preacher für gehobene Stimmung, was
aber noch nichts war im Vergleich zu dem, was der
Captain am Abend für Schoten zum Besten gab, geiler Typ!
Dem Spitzentag die Krone setzten schließlich Armored
Saint auf, 15 Hits am Stück, John Bush in Höchstform,
besser ging's nicht. Der "Last Train Home" war dann zwar
ein Taxi, fuhr aber wie auf Schienen, danke HOA!
|
16.07.24
Mit
der EM ist nun wohl auch der eher unverbindliche Teil
des Sommers langsam vorbei. Abgesehen von zu vielen
Stunden vor der Glotze war's aber ziemlich erholsam, nur
lokale Termine und ziemlich viel Müßiggang zu haben.
Zumal sich die vorübergehende 4-Tage-Woche wirklich
lässig anlässt... Immerhin ein erhebliches Konzert hab
ich mit Christiane und Lars zwischendurch aber doch
besucht, uns zog es erstmals ins Vortex nach Siegen. Ein
cooler kleiner Club mit ebensolchem Publikum, wir
fühlten uns schlagartig richtig am Platz. Ohne Gedränge
bei gutem Sound erlebten wir dann Motorowl mit einer
schnittigen Performance als Opener. Geht live scheinbar
immer, vielleicht brauch ich auch bald ne Scheibe der
Band. Highlight anschließend wie erhofft und erwartet
Wucan, Francis T. mal wieder bestens in Form als
Mittelpunkt einer rockig-krautigen Darbietung. Die
derart gut ankam, dass sich die Dame nebst Herren gar
zur Zugabe "Am I Evil?" hinreißen ließ. Cooler Scheiß.
Warum Stoned Jesus als Headliner ran durften, erschloss
sich dann nicht mehr so richtig. Wir ließen sie im
Hintergrund dudeln und testeten derweil das erweiterte
Getränkeangebot. Ganz feiner Abend im Siegerland,
hoffentlich nicht zum letzten Mal.
|
16.06.24
Das
noch näher zu würdigende Rock Hard Festival ist nun auch
schon einige Wochen her, schön war's wieder, und bisher
sieht es nicht unbedingt so aus, als sollte vorm
Headbangers ne weitere Großveranstaltung auf dem Plan
stehen. Was nicht weiter tragisch ist, denn Biergärten
wollen schließlich auch besucht und EM geguckt werden.
Unter Umständen lässt sich beides sogar kombinieren, wie
kürzlich am Freitagabend in Oberrode zum Eröffnungsspiel
geschehen. Zum zweiten Mal erst in all den Jahren ging
ich spät am Tag mit Rita dorthin, die Infrastruktur
passte, es wäre aber durchaus Platz für deutlich mehr
Gäste gewesen, vielleicht bricht die große Euphorie ja
noch aus.
Sehr
fluffig auch der Ausflug mit Richie Ende Mai nach
Hamburg, wo ausnahmsweise mal gar nix mit Fußball war.
Aber gleich zwei feine Konzertevents lockten, es passte
einfach zu gut. Freitagabend im MarX rockten seine
Kumpels von The Hidden Spirit und die (halbe)
Johstock-Crew mit Crimson Oak ziemlich stonerlastig auf.
Ein passender Sound, um diverse gut gezapfte Getränke zu
goutieren und nette Leute zu treffen. In Form von Kodar
eröffnete gar eine überraschend harte und eigenständige
Band den Reigen, die glatt den intensivsten Eindruck
hinterließ.
Die
Gefahr zu verpennen bestand in unserem Ausweichquartier
nicht, denn die nette spanische Horde im angrenzenden
Früstückssaal ließ uns frühzeitig wissen, dass der Tee
aufgesetzt war. Den schönen Vorsommertag in Nähe der
Elbe zu verbringen, gelang uns mühelos, bevor in
Billstedt das Tidefest rief. Die Thrasher von Sordid Age
verpassten wir leider, aber bei B.S.T. waren wir
natürlich pünktlich am Start. Was auch dringend geraten
war, denn die Jungs präsentierten sich in absoluter
Prachtform. Vielleicht abgesehen von anfänglich zu
üppigem Hall auf dem Mikro passte einfach alles. Selten
Lulles Bass so voluminös pumpen hören. Auch sonst sah
alles gut aus und klang entsprechend, wobei die Setlist
mittlerweile längst bewährt ist und kaum Änderung
bedarf. "Ride On" an vorletzter Stelle zu spielen und
mit "Die Hoffnung" aufzuhören, find ich sogar wirklich
ratsam, als hätten sie auf Lars2 gehört.Viel besser
konnte es danach nicht werden, aber anders und ähnlich
brillant. Flame, Dear Flame begeisterten mich auch beim
dritten Mal, die Band zauberte wieder einen magischen
Auftritt hin. Die Songs sind halt großartig, der Vortrag
edelst. Zwei unterschiedlich doomige, jeweils
fantastische Bands hintereinander, hoffentlich nicht zum
letzten Mal gemeinsam auf einer Bühne. (Genau genommen
spielten FDF vor B.S.T., mein begeistertes Gedächtnis
hatte es zunächst anders ausgespuckt.) Danach ging es
mehr in eine Art feierlaunige Epik über, Achelous hatten
ihren Metal eigens aus Griechenland in den Norden
gebracht. Während Geburtstagskind und Organisator Leon
mit Servants To The Tide heute auch deutlich auf der
Sonnenseite zu Hause war. Was dem Anlass völlig gerecht
wurde, schließlich war's ja seine Party. Es wurde
demnach reichlich gebechert und gute Laune verbreitet,
kaum jemand hatte es eilig, nach Hause zu kommen. Wir
selbst schon gar nicht, denn die zweite
Hotelübernachtung hatten wir uns zugunsten einer
Bahnfahrt ab 03:50 h am ganz frühen Morgen gespart.
Klappte auch alles wie geplant, am Sonntag fehlte
natürlich jeglicher Elan. Für solch einen schönen
Ausflug nahm man das bisschen Trägheit aber natürlich
gern in Kauf.
|
17.05.24
Es
ist vollbracht! Nach einer weitgehend großartigen Saison
hat es der magische FC nach 13 Jahren mal wieder ins
Fußballoberhaus geschafft. Gegen Rostock musste man nach
der ersten Hälfte noch Bedenken haben, aber in der Pause
wurde scheinbar der Schalter wieder umgelegt und der
wichtige Heimsieg eingefahren. Die folgende
Stadtderbyniederlage war dann nicht weiter tragisch,
vielleicht sogar hilfreich, um die Konzentration maximal
aufrecht zu erhalten. Sollte der Zweitligadino sich
ruhig diesen einen Abend lang freuen... Letzten Sonntag
schließlich die entscheidenden Punkte am Millerntor
gegen abgestiegene Osnasen. Zwar ergaben sich diese
nicht kampflos, hatten gegen fest entschlossene boys in
brown am Ende aber nichts auszurichten, 3:1, großer
Jubel, Platzsturm, das allseits beliebte Zeremonium. Mir
selbst ging es nach Abpfiff eher wie Beckenbauer 1990,
ganz ergriffen musste ich das Ereignis erstmal leicht
paralysiert mit einem Becher Astra in der Hand im
Spaziertempo für mich verarbeiten. Wer weiß denn auch,
ob man sowas nochmal bei lebendigem Leib erleben kann.
Tags
zuvor fiel der Jubel leichter, als der KSV Hessen im
heimischen Auestadion den endgültigen Schritt zum
Klassenerhalt machte. Bei bestem Sommerwetter fiel der
entscheidende Treffer gegen Koblenz schon ganz früh,
anschließend ließ man allenfalls beinahe noch etwas
anbrennen. Seit professionalisierendem Trainerwechsel
ging es spürbar bergauf, so dass die Truppe vorm letzten
Spieltag sogar vor den hoch gehandelten OFC und
Steinbach steht. Möge es bald mit dem Ansinnen klappen,
in den oberen Tabellenregionen mitspielen zu können.
Ziemlich
praktisch ist für mich jedenfalls der Zustand, dass
Kassel quasi auf "halbem" Weg nach Hamburg liegt. So
ließen sich in den letzten Wochen mehrmals Spiele da und
dort mit vor- bzw. nachgelagerten Konzerten kombinieren.
Feine Sache sowas immer und nur wärmstens zu empfehlen.
|
19.04.24
Angesichts
der weit verbreiteten Kriegstreiberei hoffte ich, es
ließen sich mehr Menschen für die Ostermärsche
mobilisieren. Zumindest im Rüstungs-Hotspot Kassel sah
es aber nach nicht viel mehr aus als im Vorjahr. Die
weitgehend übliche altlinke Klientel hatte sich wieder
in mittlerer dreistelliger Zahl zusammen gefunden für
einen zweigeteilten Demozug nebst abschließender
Kundgebung vorm Rathaus. Klare friedliche Standpunkte im
Kontrast zur Regierungspolitik wurden erfreulicherweise
kund getan, vielleicht konnte der eine oder andere
Passant ja erreicht werden. Leider scheint's der breiten
Masse aber weitgehend egal zu sein, wenn die
Kriegswirtschaft zusehends Einzug hält. Ich jedenfalls
find's ganz furchtbar.
Viel
mehr los war am gleichen Abend beim Osterfeuer am
Blankeneser Elbestrand. Der ganze mondäne Vorort zeigte
sich bei warmen Frühlingstemperaturen zum Bersten voll
mit gut gelauntem Volk, das bei dem einen oder anderen
Kaltgetränk die heimelige Atmosphäre genießen wollte.
Sehr schön dass mich die Keckis dorthin gelotst hatten,
zumal ansonsten nix groß an Programm auf dem Plan stand.
Erst am Sonntag Mittag begab ich mich wieder ans
Millerntor, um dem magischen FC beim Projekt Aufstieg
beizuwohnen. 2:1 gegen Paderborn klingt zwar
unspektakulär, war dann aber doch wieder überzeugend
souverän. Ausnahmsweise hatte ich auch mal die ganze
Zeit Austausch mit Nebenmann Helmut, dessen krank zu
Hause gebliebenen Kumpel ich quasi vertrat.
Passenderweise gab's dazu ein zufälliges Freibier vom
Getränkestand, schönes Match. Ein Heimspiel später fand
ich mich erneut dort ein, es galt die unglückliche
Auswärtsniederlage beim KSC vergessen zu machen, alle
waren guter Dinge. Man führte auch zweimal, allerdings
kamen die Elversberger bedenklich oft gefährlich vor
unseren Kasten. Was schließlich Konsequenzen hatte, am
Ende 3:4 gegen einen furchtlosen Aufsteiger, die Minen
waren einigermaßen betreten im Anschluss. Hoffentlich
nur ein Ausrutscher. Immerhin hatte ich Hersfelder
Beistand, Bernd und Kolja standen zunächst in kognito
zufällig direkt neben mir.
Als
mal für einige Tage Frühsommer herrschte, genehmigte ich
mir nicht nur Auftaktweizen in Oberrode. Auch ein
kleiner Ausflug zur Rotenburger Biermanufaktur war drin,
nicht dass ich diesen wieder ergebnislos das ganze Jahr
vor mir her schiebe. Und tags darauf radelte ich mit
Lars zur Reckeröder Kirmes, bloody hell! Lange in keinem
längsgestreiften Großzelt mehr gewesen, schon gar nicht
im 130-Seelen-Örtchen. Ein Viertel der Bevölkerung
dürfte am Sonntag Nachmittag am Start gewesen sein,
Weizen schmeckte auch pfandfrei, während der
Alleinunterhalter alles aus sich herausholte. Schade
fast, dass wir nur einen Kurzaufenthalt eingeplant
hatten.
|
25.03.24
Wie
sich das FullMetal Osthessen zum ernst zu nehmenden
Festival entwickelt hat, ist schon sehr erfreulich zu
sehen. Zwar bietet das Programm schon seit Jahren
einiges an hochwertigem Stoff, aber mittlerweile strömt
auch das Publikum in zusehends größerer Zahl nach
Niederjossa, sogar aus überregionalen Gefilden. Dieses
Jahr waren aber auch einige echte Schmankerl auf dem
Billing, was schon mit B.S.T. als "Anheizer" unfassbar
brillant startete. Da war es dann auch eher wurscht,
dass es am Freitag ansonsten nur noch klöppelig auf die
Omme ging, Hamburg City Doom funktioniert einfach immer.
Ansonsten gefiel das Weimarer Thrash-Trio Victim am
besten, und auch Knife als Ersatz-Headliner ließen es
amtlich krachen. Da Mohr wieder als Übernachtungsgast am
Start war, konnte uns Abstinenzo-Lars am Samstag erst
mit Verspätung einsammeln, und dann stand auch erstmal
ein Höflichkeitsbesuch im Schwan auf dem Programm. Als
wir es dann endlich ins DGH geschafft hatten, ging es
allerdings erheblich in die Vollen. Trance ähnlich geil
wie beim HOA light vor zweieinhalb Jahren, Wytch Hazel
mit Melodien für Millionen (wenn diese es nur wüssten),
und Screamer genau richtig, um jenseits der 2 Promille
altersbereingt nochmal richtig in Fahrt zu kommen,
herrlicz! Haunt spielten mit gehörig Verspätung als
letzte auf, bei uns stellte sich teilweise Bettschwere
ein, so dass wir dann bald die Biege machten. Sehr schön
war's.
Ansonsten
gab's im März noch Visigoth mit Neck Cemetery in der
Goldgrube, was wieder auffallend gut besucht war. NC
klangen mal eher belanglos, so dass Sascha und ich erst
gar keine Ambitionen entwickelten, dem fürsorglichen
Barkeeper zu entwischen. Aber auch beim Headliner
behielten wir unseren gemütlichen Platz bei, vor die
Bühne hätten wir eh nicht mehr gepasst. Mal was anderes
und gar nicht verkehrt, weil man bestens versorgt wurde,
während gleichzeitig noch eine gewisse Sicht auf's
eigentliche Treiben möglich war. Jedenfalls zogen die
Mannen vom großen Salzsee wieder eine astreine
True-metal-Show ab, Hits inklusive. Wenn die Energie bis
zur Theke fließt, muss es einfach gut sein.
Warum
nicht mal wieder ne Auswärtsfahrt mitmachen, dachte ich
mir, und kombinierte direkt eine mit dem KSV und dem
magischen FC. Lehnerz war gut in Form, die Trauben
hingen hoch, aber mit einigem Glück und viel Einsatz
erkämpfte sich der Kasseler Sportverein einen verdienten
Punkt. Vorteilhaft an Fulda: Der Weg ist ein kurzer, das
gastronomische Angebot gut, allerdings kann das
Konstrukt Barockstadt einfach keine Sympathiepunkte
einheimsen. Sehen auch etliche Einheimische so, die
teils in Borussia-Staffage die Auswärtskurve bevorzugen.
Weiter ging's nach Nürnberg, die Richtung stimmte ja
schon. Der Glubb ist so ziemlich Lieblingsgegner von St.
Pauli, und diesen Ruf wollten sie offensichtlich nicht
ankratzen. Ohne Mumm in den Knochen warteten sie ab, was
der Tabellenführer zu bieten hatte, um am Ende wohl froh
zu sein, dass es nicht ärger als ein 0:2 wurde. Aus
braun-weißer Sicht musste man feststellen: verdammt
souveräner Auftritt. Bei welchem auch Weltmeister Eric
da Silva Moreira zu seinem ersten Kurzeinsatz kam, mit
gerade mal 17 Jährchen auf dem Buckel. Beim Sightseeing
konnte ich feststellen, Nürnberg hat ne verdammt hübsche
Altstadt. Hatte ich bis dahin nie die Gelgenheit
wahrzunehmen.
|
26.02.24
Es
läuft weiterhin ziemlich gut beim magischen FC, bei den
beiden letzten Heimspielen hab ich's vor Ort selbst in
Augenschein nehmen dürfen. Gegen den damals
Tabellenzwoten aus Fürth spielte man zunächst beinahe
rauschhaft eine verdiente 2:0-Führung heraus, bevor dann
etwas Sand ins Getriebe kam, wodurch die Gäste
ausgleichen konnten. Doch die Braunweißen drehten
nochmal auf und holten sich verdient drei Punkte. Schade
nur dass anschließend nicht gebührend gefeiert wurde,
weil zur allseits beliebten Demo gegen Rechts aufgerufen
war. Zwei Wochen später hieß der Gegner Braunschweig,
der zwar gegen den Abstieg spielt, jedoch eine starke
Formkurve aufwies. So entwickelte sich eine umkämpfte
Partie, in der Afolayan den einzigen Treffer erzielte.
Auch in 25-minütiger Unterzahl ließ der Tabellenführer
nicht wirklich was anbrennen und absolvierte am Ende
trotz Handicap mal wieder mehr Kilometer als der
Kontrahent. Als Afterburner gönnte ich mir schließlich
das Gipfeltreffen bei den Störchen im verqualmten
Insider, wo mir fast etwas bange wurde angesichts der
Hamburger Dominanz. Zum Glück machten sie es am Ende
aber nochmal spannend, so dass man nach dem knappen 4:3
nicht meinen müsste, alles weitere wird ein Spaziergang.
Außerdem könnte ja die ungeklärte Trainerfrage noch zu
Ungereimtheiten führen...
Selbstverständlich
bot die Hansestadt bei meinen Ausflügen weitere
Vergnüglichkeiten. In der Markthalle gab sich nicht zum
ersten Mal Götz Widmann ein Stelldichein, um zwecks
Jubiläum ein Programm mit wohl ziemlich altem Material
zu bestreiten. Nicht dass ich groß was gekannt hätte,
was aber gar nicht nötig war. Der alte
Anarcho-Liedermacher unterhielt hervorragend mit
witzigen Anekdoten und lyrisch hochwertigem Liedgut wie
"Politiker beim Ficken" oder "Chronik meines
Alkoholismus". Eine entsprechend feucht-fröhliche
Stimmung herrschte quasi vom Anfang weg, das
Duckstein-Methadon mundete vorzüglich. Zur eigenen
Sicherheit verließ ich den Saal vorsichtshalber vor Ende
des umfangreichen Programms. Zwei Wochen später brachte
ich mehr Zeit mit, so dass ich in den Genuss eines
Musiknerdtreffens bei Familie Keck kam. Die Stunden
vergingen wie im Flug beim Goutieren skandinavischer
Musikalitäten aller möglichen Härtegrade. Favoriten des
Abends: Weiße Riesenbohnen (okay, griechisch) und
Nestor. Durchgehend eher heftig geriet dann der Sound
bei meinem ersten Besuch auf der MS Stubnitz,
schließlich trug sich ein Bolt-Thrower-Tribute zu. Zwei
Bands coverten, eine dritte zockte wohl eigene Songs,
die aber in die gleiche Kerbe schlugen. Cooles Ambiente,
fetter Sound. Nun muss ich mir wohl endlich mal was von
BT auf Scheibe zulegen.
|
28.01.24
Das
Konzertjahr wurde dann auch schon mal mit drei Events in
einer Woche eröffnet. Noch recht müde vom vorhergehenden
Geburtstags-WE schleppte ich mich seit Jahren wieder ins
Kasseler Theaterstübchen, wo Ronnie Romero eine Soloshow
zum Besten gab. Der Kraftakt hatte sich gelohnt, denn
der Vokalist gehört zweifellos zu den richtig Guten und
bot ein Programm mit sehr viel Dio/Rainbow- und
Purple-Material. Support Absolva konnte ebenfalls
gefallen. Der Club war überrraschend gut gefüllt bei
angenehm hohem Altersschnitt. Man fühlte sich am
richtigen Ort, lediglich die Bühne könnte mal etwas
erhöht werden, damit nicht nur die ersten drei Reihen
irgendwas von den Künstlern sehen (auch wenn die vielen
Monitore durchaus helfen).
Am
folgenden Freitag stand wieder die Goldgrube auf dem
Programm, drei halbwegs jüngere deutsche Bands trauten
sich eine kleine Tour zu. Und der Zuspruch geriet besser
als befürchtet. Sintage starteten mit enormer
Spielfreude und speedigem Traditionsstahl, lief gut
rein. Dann Fireborn mit modernistisch angehauchtem, oft
eher rockigem Stoff, wobei zum Glück auch ein paar ganz
gelungene Songs zum Vorschein kamen. Auf Dauer aber
nicht so perfekt zu den beiden anderen Bands passend,
jedoch glänzte die Dame am Mikro durchweg mit ihrer
kräftig-rauchigen Röhre. Bekannteste Band zu guter Letzt
sicherlich Turbokill, die ja schon einige Jahre am Start
sind, ohne bisher höhere Weihen erhalten zu haben.
Amtlichen Metal bringen sie auf jeden Fall an den Start,
kann man sich jederzeit gut reinziehen. Hätte ich an dem
Abend auch gern noch eine Weile getan, leider wurde mal
wieder rumgetrödelt, als würden die Öffis die ganze
Nacht durch fahren. Also musste ich frühzeitig die Zelte
abbrechen, um fast trotzdem den letzten cantus zu
verpassen, ging gerade nochmal gut.
So
klappte es dann auch anderntags noch mit meinem ersten
Besuch im benachbarten buchcafé seit Jahren. Rasend viel
hatte ich nun nicht erwartet, aber Mother's Milk machten
schnell klar, dass ich von den Chili Peppers doch mehr
kenne als nur die formidable "Californication". Die
Rappelkiste hatte ich auch ewig nicht gesehen, klang
aber noch alles ungefähr so, wie ich es in Erinnerung
hatte. Nur Udos "Das Gesetz" hab ich dann doch etwas
vermisst. Den Abend ließ ich dann mit Lars im Unique
ausklingen, wo mal wieder einiges los war dank
Karaoke-Event. Erstaunlich wie viele Leute sich für
sowas interessieren...
|
07.01.24
2023
vorbei und es gäbe noch so viele Events zu besprechen.
Vielleicht zumindest mal zwei Festivals noch kurz
anreißen, bevor sie in der Vergessenheit verschwinden.
Storm Crusher stieg wieder Anfang September, es wurden
zum Glück noch genug Tickets abgesetzt, so dass die
Veranstalter weitermachen können. Wäre sonst auch sehr
schade um diese enorm schöne Sause in der Zoiglpfalz.
Von der Atmosphäre, den Bands, den Leuten, der Gegend
und irgendwie allem her gefällt es mir dort so gut, dass
ich eigentlich in Zukunft jedes Jahr hin möchte. Mohr
und Lars geht's vermutlich genauso, die wieder im Team
waren. Musikalisch bot sich erneut eine
abwechslungsreiche, äußerst geschmackvoll
zusammengestellte Mischung aus nahezu allem, was das
metallische Spektrum hergibt. Absolutes Highlight für
mich der Freitags-Headliner Riot V, der wie schon beim
HOA alle Register des melodischen, speedigen US Metal
zog. In meinem matschigen Hirn manifestierte sich die
deutliche Erkenntnis: Live gibt's in dem Bereich aktuell
nichts Geileres. Nicht mal der unmittelbar davor
aufspielende Kodex konnte gleichermaßen begeistern,
überzeugte natürlich aber trotzdem. Außerdem sehr
großartig: Die beiden kurz vorher schon bzw. gleich
danach wieder in der Goldgrube bewunderten Blind
Illusion respektive Tower, sowie ein erneuter Auftritt
von Depressive Age, der nur etwas unter der Kürze litt.
Nebenbei war das Wetter noch so sommerlich, dass wir an
allen drei Tagen in Biergärten rumsitzen konnten. Schee
war's.
Einen Monat später stieg
zum dritten Mal das Keep It True Rising, was sogar Gonzo
eine Einzeckung wert war, er musste halt unbedingt
Watchtower sehen. Welche auch gewohnt überdreht
performten, was mir allerdings in dem Moment schon ein
bisschen zu viel des Guten war. Viel geiler für mich die
direkt anschließenden Metal Church mit einer amtlich
straighten Performance voller Klassiker, die Kirche
lebt! Auch die anderen Altmeister von Flotsam bestachen
am Tag vorher mit routiniert vorgetragener
Großartigkeit, lediglich "Der Führer" am Ende war mal
wieder eher unsensibel ausgewählt. Doro leider nicht
geschaut, aber Udo als Samstags-Headliner tatsächlich
voll mitbekommen, was zu einem spätabendlichen
Sockenkauf am Merchstand führte. Obwohl ich trotz
Bandeinstiegs von Peter Baltes auch weiterhin der
Meinung bin, dass Wolf Hoffmann mit Accept die eindeutig
bessere Version liefert. KIT rising scheint jedenfalls
zu funktionieren, die Posthalle war sehr gut gefüllt.
Somit könnte wenigstens jeweils eine Gelegenheit in
diesem und nächstem Jahr für ein vergnügliches
Würzburg-Wochenende gegeben sein, nachdem das geliebte
Hammer Of Doom ja mindestens einmal pausieren wird.
|
25.12.23
Diese Saison hab ich's nun dreimal ans Millerntor
geschafft, und die Spielweise des magischen FC blieb im
Lauf der Monate auffallend stabil. Große Dominanz wird
entfaltet, überlegter Aufbau aus der Abwehr heraus, und
vor des Gegners Tor springen eine Menge hochkarätiger
Chancen heraus. Einziges Problem: Man netzt zu selten
ein. Wie im letzten Heimspiel gegen Taunusstein, wo am
Ende ein 1:1 zu verbuchen war nach 25:6 Torschüssen.
Ende Oktober gelang gerade so der 2:1-Siegtreffer gegen
den KSC in der Nachspielzeit bei 20:8 Versuchen. Und am
4. Spieltag gegen Magdeburg blieb es unglaublicherweise
torlos trotz 28:5 Schüssen auf den Kasten. Da kannste
beim Zugucken fast die Krise bekommen, obwohl das Team
nun schon ewig ungeschlagen ist. Allerdings gab's bei
acht Siegen auch schon neun Unentschieden. Aber der
hochbegabte Trainer wird schon Recht haben, wenn er
weiterhin vor allem den Wert einer optimalen Defensive
betont.
Zum Glück kann man sich in der Hansestadt angesichts des
weiteren sportlichen und kulturellen Angebots auch immer
spielend von verpassten Erfolgen ablenken. Beim AFC in
der Adolf-Jäger-Kampfbahn herrscht z.B. auch ziemlich
gute Stimmung, während es eine Klasse höher beim
Eimsbütteler TV eher die Gästefans richten müssen wie
neulich die des Bremer SV. Das amtlichste
Konzertdoppelpack stellten Ende Oktober garantiert
Endseeker/Décembre Noir im Bahnhof Pauli gefolgt von den
grandiosen Villagers Of Ioannina City in der Markthalle
dar. Dazu gab's gleich drei Fußballspiele, selten hohe
Eventdichte, zum Glück ein doppelt langes Wochenende.
|
30.11.23
Beim großen KSV Hessen tat sich vor der Saison ja so
einiges. Die Professionalisierung sollte vorangetrieben
werden, also wurde Sören Gonther, Millerntor-Legende und
eloquenter Teilzeitexperte in Funk und Fernsehen, zum
Geschäftsführer Sport & Finanzen ernannt. Und dann
kaufte der Schrecksbacher Jung eifrig ein und krempelte
den Kader gehörig um. Begeisternder Fußball mit Tempo
und Offensivdrang sollte es werden, der die Massen ins
Auestadion locken sollte. Klappte zunächst auch ziemlich
gut, am 8. Spieltag stand man auf Tabellenplatz 6 mit
nur drei Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter. Gegen
Topmannschaften wie die Stuttgarter Kickers oder
Eintrachts Zwote konnten die Jungs mithalten, der
Zuschauerzuspruch war selbst bei beschissenstem Wetter
teils beachtlich, wenn auch das Laufpublikum nach wie
vor hauptsächlich bei großen Namen wie dem OFC aus den
Löchern gekrochen kommt, um den Stammfans die knappen
Biervorräte streitig zu machen. Ab Ende September war
dann aber zunehmend der Wurm drin, sieben Niederlagen in
acht Spielen inkl. Offenbarungseid beim 1:5 gegen den
Nachwuchs vom VfB Stuttgart, es musste was passieren.
Clublegende Tobi Damm wurde als verdienter Trainer
schließlich entlassen, nun ist Alex Kiene am Ruder,
ausgestattet mit einem 3-Jahres-Vertrag, und ohne
Nebenjob. Die ersten beiden Heimspiele liefen zwar nicht
berauschend, endeten aber emotional hochwertig jeweils
siegreich mit 3:2. Gucken wir mal, was draus wird.
Skeptisch werde ich ja, wenn in solcher Situation schon
irgendwelche Drittligaambitionen in mittelfristiger
Zukunft geäußert werden. Kann auch arg in die Hose
gehen, und zack kickt man wieder nahezu pleite in der
Hessenliga.
Nichtsdestotrotz ist es mir stets ein Vergnügen, den
Block 35 zu entern, und mit gut befeuchteter Kehle
hochqualifiziert rumzupöbeln. Sascha kann das natürlich
noch viel eindringlicher, während Richie drauf achtet,
dass die Contenance gewahrt bleibt und nicht etwa die
Senioren fünf Stufen weiter unten vergrault werden.
Letztens fand sich sogar eine größere Reisegruppe aus
Hersfeld direkt hinter uns ein, ist mir in all den
Jahren noch nicht untergekommen. Einmal heißt es dieses
Jahr noch mitbibbern gegen Aalen, anschließend wohl
Saisonabschluss bei Costas am Tresen, bevor dann im März
aber wirklich alles viel besser wird.
|
|
05.11.23
Anfang September trug es sich zu, dass auf den Wiesen
hinter Oberhaun wieder johstockmäßig gefeiert
wurde. Wer schon mal Teil der Gemeinde war, weiß dass
dort nicht gekleckert wird. Im Stile eines Festivals
gab's wieder alles, was das Freiluftherz begehrt. Neben
Speis, Trank, Camping und coolem Volk vor allem ein
amtliches Bühnenprogramm mit Schwerpunkt gestonertem
Rock nebst zahlreicher Schlenker in abseitigere
Richtungen. Nicht weniger als ein Dutzend Bands spielten
für den guten Zweck, nämlich den Anwesenden ein
großartiges Wochenende zu bereiten. Erstmal galt es
jedoch, die Sintflut in den Griff zu bekommen, im
Vorfeld goss es nämlich ohne Ende. Entsprechend alle
Hände voll zu tun hatten die tapferen Veranstalter, die
es aber irgendwie schafften, ein völlig aufgeweichtes
Gelände bespielbar zu halten. Respekt, das klappte bei
den hochmotivierten Johstocklern maximal gut, viel
besser als bei manchen hauptamtlichen Ausrichtern. So
fuhr ich bei langsam nachlassendem Regen am Freitag mit
dem letzten Linienbus gen Hauneck, Chanti von weiter her
saß sogar auch in selbigem. Die Wiese zeigte sich dann
tatsächlich maximal H2O-gesättigt, man musste
quasi Inselhopping betreiben. Aber Mynd, der nicht zu
verpassende Hauptact des Abends, war bald startklar und
legte sodann den erwartet hochklassigen Gig aufs
Parkett. Vielleicht schien ihr Sound ein bisschen
kopflastig im Vergleich, aber dank der fluffigen
Spielfreude der Jungs passte es dann doch zum Anlass. Da
hatte sich das Kommen ganz sicher schon gelohnt. Die
B.S.T.-Jungs ließen sich dann auch schon mal blicken und
machten einen entspannten Eindruck. Anschließend zog ich
mir noch die nächste Band rein, müssten Riot In The
Attic gewesen sein, die gut einen grooven ließen. Nicht
weit nach Mitternacht suchte ich den Fußweg heimwärts
auf, dauerte ja auch noch eineinhalb Stunden.
Tags darauf konnte ich Lars als Mitkommer gewinnen,
wieder ging es per Bus aufs Dorf. Das Wetter zeigte sich
inzwischen recht sommerlich-sonnig, doch der
Festival-Untergrund hatte noch keine Anstalten gemacht,
sich irgendwie zu erholen. Umso lustiger, den einen oder
anderen Stunt bewundern zu können. Als wir ankamen,
zockten gerade Cupzilla, die einen sehr angenehmen,
fluffigen Sound zum Besten gaben, es ließ sich gut an.
Auch bei Giant Dwarfs And Black Holes danach wieder eine
Dame am Mikro mit ebenfalls überzeugend gezocktem
Material. Wo kommen nur all die coolen Bands her, um
hier in der Pampa aufzuspielen? Nun hatten b-s-t
leichtfertig ihren Slot mit Smokemaster getauscht, da
diese wohl noch am Abend zurück nach Köln fahren
wollten. Nachdem letztere also entsprechend Zeit
rausgeholt hatten, hatten sie umso mehr davon, um einen
ellenlangen Soundcheck durchzuführen. Dieses geriet
leicht enervierend, schließlich war es eh schon nach
Neun. Aber als sie dann loslegten, entspannten sich alle
wieder, vor der Bühne wurde es recht voll. Auch dies ein
cooler Gig. Nun stand aber noch das Highlight an,
Hamburg's finest. Irgendwann so nach halb Zwölf durften
die fünf doomigen Vier endlich loslegen, eventuell
brauchten sie deswegen ein paar Minütchen, um richtig
auf Betriebstemperatur zu kommen. Dann drückte und zog
es aber wieder ganz erheblich, gerade "Aufgabe" und "Die
Nacht" gingen verdammt tief. Gegen Ende des Auftritts,
man war eh kurz vorm Halluzinieren, trug sich gar
Unglaubliches zu. Einige Schelme zündeten auf dem
Bühnendach ein Feuerwerk. Pyro für b-s-t, wie schräg war
das denn? Da stehst du 7 Kilometer von deiner Behausung
entfernt irgendwo auf einer völlig matschigen Wiese
hinterm Dorf, überall coole Leute, eine der geilsten
Doom-Bands zockt, und oben gibt's Feuerwerk.
Abgefahrener Traum. Kurz vor Eins müsste der Spuk vorbei
gewesen sein, Lars und ich begaben uns gut angezündet
auf den Marathon nach Hause. Ein Gang wie durch tiefsten
Treibsand. Einer machte noch Faxen und lag eine Weile
auf der Straße rum. Bettgang um 3 Uhr. Welch formidable
Party, shine on, Johstockers!
|
15.10.23
Wenn ich mich nicht verzählt habe, war ich von Anfang
August her innerhalb von acht Wochen sechsmal in der
Goldgrube. Dabei musste ich High Spirits mit Raven sogar
ausfallen lassen, weil der Körper malad war, wäre sicher
auch ein amüsanter Abend geworden. Ansonsten kann man
feststellen, dass es eigentlich nur bei Pentagram
ziemlich voll im Club wurde, und das zu Recht. Nicht nur
präsentierte sich Bobby in überraschend nüchterner Form,
auch gab sich Victor Griffin mal wieder die Ehre, seinen
untoten Compagnon zu begleiten. Und so kam man in den
Genuss einer der geilsten Doomklampfen wo gibt, die den
ganzen Klassikern ordentlich Dampf verlieh. Ein mehr als
amtlicher Auftritt, der weiterhin kein Ende fïür die
alten Haudegen befürchten ließe.
Wenige Tage vorher, man hatte sich kaum vom HOA erholt,
schlug der Tyrant mit Jag Panzer auf. Dort hätte ich ja
auch größeren Zuspruch erwartet, aber die Zuschauerzahl
blieb im überschaubaren zweistelligen Bereich. Trotzdem
wurde gut abgeliefert, auch wenn die Stücke des neuen
Albums bei mir kaum zündeten. Zum Glück bekam ich
natürlich genug der altbekannten Klopper der Marke
"Black" oder "Chain Of Command", die in Verbindung mit
ein paar Hellen für einen formidablen
Altherren-Metalabend sorgten. Nach wie vor ein Rätsel
bleibt nur des Tyrants Frise...
Auch eher intime Atmosphäre herrschte Montag abends bei
Blind Illusion. Der Truppe wurde ich dank Mohr ja
erst mit der neuesten Scheibe gewahr, die ziemlich
überzeugen kann. So kam man in den Genuss technisch
anspruchsvollen Liedguts, das durchs Auftreten des Chefs
an der Front enorm unterhaltsam geriet. Biedermann und
die Brandstifter zauberten etlichen Anwesenden ein lang
anhaltendes Grinsen in die Visage, ein optimaler Start
in die Woche demnach.
Wiederum an einem Montag, direkt nach dem Storm Crusher,
schleppte ich mich angeschlagen in den güldenen Keller,
vor allem um die kurzfristig als Support dazugestoßenen
Flame, Dear Flame zu bewundern. Auch nüchtern war es ein
Genuss, den himmlischen Weisen zu lauschen, wenn auch
ein kaum zu bändigendes Feedback hin und wieder störte.
Hoffentlich ist von den magischen Braunschweigern noch
viel mehr zu hören und zu sehen. Sehr vergnüglich geriet
auch der anschließende Smoulder-Gig. Frontnixe Sarah Ann
gab wie immer alles, exzentrisch as fuck. Kann ich mir
nicht jeden Tag geben, hier und heute jedoch sehr gut.
Nicht minder extrovertiert agierte Sarabeth von Tower,
die uns schon in Wurz beeindruckt hatte. Das Quintett
aus New York dürfte eines der heißesten Eisen im Feuer
des wahren Metal darstellen, versprüht es doch eine
unbändige Power. Was sie selbst so zu schlauchen
scheint, dass sie als Headliner nur 40 Minuten lang Gas
geben konnten, dann war schon Schluss. Das war mir dann
doch ein bisschen mager, möge man ihnen die Leviten
lesen. Selbst der lokale Support von Future Shock
brachte es auf ne ähnliche Spielzeit, obwohl Sven am
Mikro gerade erst neu eingearbeitet wurde. Machte Lust
auf mehr.
Schließlich gab's vorm Feiertag noch eine doppelte Dosis
Metal vom Fass. Steel Shock hatten ne ordentliche
Portion Schlager parat, schon grenzwertig, aber lustige
Vögel. Ein Warlord-Cover schraubte das Niveau in
unerwartete Höhen. Auch nicht gerade klischeearm rockten
Iron Kingdom, zeigten aber deutlich mehr Biss. Die noch
halbwegs jungen Kanadier traten ordentlich Arsch, es
fehlten nur ein paar herausragende Songs. Nun wird es
wohl November bis zum nächsten Ausflug an die
Eisenschmiede.
|
02.09.23
Es muss ja nicht immer was mit Metal sein, so kam Lars
auf die schräge Idee, den Waldecker Liedersommer im
Hunsrück aufzusuchen. Nach dem hastigen Genuss einiger
Kaltgetränke war ich leicht zu überreden, und so trafen
wir eines sonnigen Samstags in der dortigen
Hippiekommune ein. Unser Zelt war schnell hingeworfen,
so dass wir flugs das erste Koblenzer Bräu am Hals
hatten. Auf der urigen Freilichtbühne konnten wir uns
dann gemütlich Schwarzhumoriges von Falk, Scharfsinniges
von Lennart Schilgen, sowie Tabuloses von Miss Ellie
reinziehen, alles sehr unterhaltsam, witzig und
kulturell hochwertig. Polkageist trafen zum Schluss
nicht mehr so ganz meinen Geschmack, weswegen ich mich
vorzeitig in die noch schnarchfreien Gemächer zurückzog.
Anderntags war dann noch Gelegenheit zum Wandern bei
über 30 Grad, aber in der schattigen Baybachklamm ließ
es sich einigermaßen aushalten. Einer der schönsten
Rundwanderwege, die ich bisher beschreiten durfte, alles
lauschig und malerisch! Man konnte also von einem mehr
als gelungenen Wochenende sprechen, als wir mal was ganz
Anderes unternahmen.
|
11.08.23
Zu Beginn des Sommers häuften sich die speziellen
kleineren Freiluftevents. So zog es Lars und mich zum
ersten Mal nach Büßfeld zum M.I.S.E Open Air, dank Gonzo
standen wir sogar auf der Gästeliste. Der Kollege half
bassmäßig nämlich bei Odium aus, die dort scheinbar
schon öfter zugange waren. Kompetent wie er zocken kann,
fiel dann auch gar nicht auf, dass er nur Ersatz war,
alles wirkte wie aus einem Guss. Ein gelungener Auftritt
der alten Recken aus dem südlicheren Hessen jedenfalls,
und auch der Rest des Festivalsamstags machte wirklich
Freude. Gar nicht mal so kleine Namen bevölkerten die
geräumige Bühne, wie Motorjesus, Benediction oder Legion
Of The Damned, wobei aber vor allem die entspannte
Atmosphäre und das malerische Festivalgelände punkten
konnten. So freuten wir uns mit Gonzo und Macke, an
einem so netten Ort zusammengetroffen zu sein,
unterstützten die Veranstalter nach Kräften durch
erhöhten Getränkekonsum, und schafften es früh, uns auf
der benachbarten Wiese abzulegen. Den entsprechenden
Termin für's nächste Jahr sollten wir vormerken.
Zwei Wochen später ging es wieder in die Pampa, diesmal
noch viel näher ins Grüne bei Gerterode. Wir latschten
zu Fuß durch den Wald und durchs Rohrbachtal,
schließlich hieß es standesgemäß "Wander's Rock". Die
verschlungenen Pfade spuckten uns tatsächlich bei einem
liebvoll hergerichteten kleinen Festivalgelände aus, es
mutete einigermaßen unglaublich an. Unglaublich auch der
Eintrittspreis, zumindest für Nichtmitglieder des
ausführenden Vereins. Getränke waren zwar inkludiert,
aber so viel konnten wir dann doch nicht ins uns
reinschütten, um auf einen halbwegs vernünftigen Schnitt
zu kommen. Vielleicht musste ja die Gage für die
auswärtigen Bands reingeholt werden, denn die heimischen
werden so viel nicht verlangt haben. Für die NoNotes
sollte es mal wieder der letzte Gig gewesen sein, Hein
nahm die Sache auch ernst, ansonsten aber hätte mehr
Publikum am frühen Freitag ganz gut gepasst. Viel mehr
Nasen wurden es auch später nicht, trotzdem legten die
Heavy Beatz einen Auftritt hin, der auch einem amtlichen
Lollsrock gut zu Gesicht gestanden hätte. Die Rammstein
Cover fand ich dann eher nur so halb essentiell, bevor
uns Serdar per Shuttle nochmal zum Keller brachte. War
schon irgendwie ein spezieller Abend, wenn auch zu
speziellem Preis.
|
|
15.07.23
In der zweiten Maihälfte fanden gleich drei sehr
amtliche Konzerte in der Goldgrube statt, man ist dort
ja inzwischen Einiges gewohnt. Dienstags bei Crowbar war
es am vollsten, nahezu ausverkauft wohl. Dabei ist Herr
Windstein ja bekanntermaßen eher Kurzarbeiter, was
angesichts seines fortgeschrittenen Alters und der
vokalen Herangehensweise allerdings auch verständlich
ist. An der Performance gab's dann auch wenig zu motzen,
eine gute Normalform sei den Herren attestiert.
Klassiker wie "All I Had (I Gave)" oder "I Have Failed"
goutiert man halt immer wieder gern, und schön war's zu
sehen, dass damit sogar jüngeres Volk bespaßt werden
kann. Unglaublich auch fast, dass die schrägen Church Of
Misery als Support dabei waren. Anscheinend sind die
Japaner nach wie vor von Serienmördern besessen...
Samstags darauf erschien eine weitere doomige Legende in
Person von Wino. Wo ich auch mit zahlreichem Besuch
gerechnet hatte, ergab sich eine kaum halb gefüllte
Goldgrube, seltsam. Lag's am angekratzten Image des
Herrn, oder doch eher am Songmaterial? Denn genau
genommen gibt's nicht so arg viele unsterblich
herausragende Evergreens von The Obsessed (oder den
drölfzig anderen Inkarnationen des Winoschen
Bandzirkus). Viele coole Riffs bekam man zu hören,
garniert mit der rockstarigen Aura des Frontgauls, viel
mehr aber auch nicht. Was trotzdem für einen feinen
Abend gut war. Den Sascha und ich auch nötig hatten nach
dem nachmittäglichen Besuch des Auestadions. Ja, der
Klassenerhalt stand nach dem Spiel tatsächlich fest,
aber souverän geht anders. Zur Pause 2:0 gegen den
abgestiegenen Tabellenletzten aus Koblenz geführt, am
Ende 2:3 baden gegangen. Die Erlösung brachte ein
Homburger Siegtreffer in der Nachspielzeit gegen
Konkurrent Worms, die große Party blieb trotzdem aus.
Wird in der kommenden Spielzeit hoffentlich alles
besser.
Das Beste kam mal wieder zum Schluss, erneut ein
Dienstag Abend mit drei illustren Kapellen. Blood Star
heizten gleich sehr gut ein, ohne vorher groß bekannt
gewesen zu sein. Einfach kompetent gemachter melodiöser
Metal mit souveräner Dame am Mikro. Dann Artillery, die
alten unkaputtbaren Dänenthrasher, deren jüngerer Sänger
ein wenig überheblich wirkte, während der Rest der
Truppe gewohnt stoisch die Instrumente bearbeitete. So
muss dass auch sein, denn schließlich gab's haufenweise
Noten zu spielen. "By Inheritance" und "Khomaniac"
bleiben selbstverständlich auf ewig die geilsten
Nummern. Von welchen Exciter zahlreiche mehr auf Lager
hatten. "40 Jahre Heavy Metal Maniac" lautete das Motto,
und Dan Beehler ist immer noch fit wie ein
Mittvierziger, wenn auch stimmlich seit langem etwas
schwach auf der Brust. Aber scheiß drauf, schließlich
hören wir auch nicht mehr so gut. Wahnsinn wie viele
Hits die Band veröffentlicht hat, von "Stand Up And
Fight" bis "Long Live The Loud" ergoss sich ein einziger
Kessel voller Chartbreaker über's faltige Volk. Bei der
Zugabe "Iron Fist" musste ich leider los, um den
verdammten cantus zu erreichen, aber immerhin gab's beim
Getränkemarkt kurz vor Mitternacht noch Wegzehrung zu
ergattern. Pounding Metal!
|
17.06.23
Der Mai ließ sich gut an, nicht nur wettermäßig. Diesmal
begaben wir uns zu dritt auf Bierwanderung im
Frankenland, nachdem sich kurzfristig noch eine
hervorragende Unterkunft gefunden hatte. Was vom
Donnerstag übrig blieb, nutzten wir zur Verköstigung der
Güßbacher Brauerzeugnisse gleich vor Ort, wo es im
Windschatten der BAB-Lärmschutzwand hübscher war, als es
sich anhört. Sogar lecker veganen Flammkuchen gab's dort
auf dem Dorfe. Den Abend ließen wir ausklingen beim
Ausschank des erstaunlich großen Sportzentrums. Freitag
dann der eigentliche Wandertag, wir fuhren mit dem
Linienbus in die Pampa, Notverpflegung befand sich im
Rucksack. Denn auch bei bestem Frühlingswetter hatten
längst nicht alle Anlaufstellen geöffnet. Mal musste der
24/7-Bierautomat herhalten, mal machte der Wirt
überhastet kurz nach Geschäftsbeginn gleich wieder zu,
weil ein paar graue Wölkchen vorbeizogen.
Nichtsdestotrotz bekamen wir natürlich genug leckeres
Stöffchen zu trinken, und mit Rita und Lars wurde es wie
immer sowieso lustig. Den Samstag verbrachten wir in
Bamberg, alright. Erst vorm Hofbräu, dann im Biergarten
auf nem Hügel mundete es vorzüglich. Vor Beginn des
Abends musste ich mich allerdings vorab in die Gemächer
zurückziehen, da die Leber zumachte. Die beiden Genossen
konnten derweil weitere drölfzig Gezapfte genießen und
anschließend noch vom Fass der Vermieter naschen, das
nenne ich Kondition. Prima Kurzurlaub mal wieder.
Das Wochenende drauf rief mich der Doom gen Westen. Im
urigen Helvete Metal Club legten b-s-t nach ein wenig
Vorprogramm einen astreinen Gig aufs Parkett. Fünf
leidenschaftlich vorgetragene Songs lohnten allein schon
den Weg nach Oberhausen, auch wenn man natürlich immer
Lust auf mehr hat. Immerhin gab's anschließend noch die
inzwischen live häufiger anzutreffenden Servants To The
Tide, die mir an diesem Abend kodexlastig wie selten
klangen. Dank "Footprints" kam in mir andererseits aber
auch der Wunsch nach einem reinen Warning-Coverset auf,
wäre ja vielleicht was für ein zweites Standbein. Zu
guter Letzt sorgten noch Midnight Force mit kauzigem
Metal für Kurzweil, bevor ich Mülli nach einem
Abschiedsvitamalz zur Heimfahrt über die Route durch den
tiefsten Pott entließ.
Anderntags ging es weiter nach Tilburg, was sich nah
anhörte, sich dank Deutscher Bahn aber gehörig zog. In
Holland floss der Schienenverkehr dann geschmeidig, die
kontrollierte Durchdigitalisierung des öffentlichen
Lebens im Nachbarland fand ich allerdings recht
gruselig. Im Little Devil konnte man sich zum Glück aber
analog wohlfühlen, nicht nur wegen der 50 Artikel
umfassenden Bierkarte. Zum ersten Mal wurde ich Zeuge
eines B.S.T.-Gigs im fremdsprachigen Ausland, was Heikos
Kodderschnauze natürlich weniger gelegen kam, auf
Englisch dafür recht putzig anmutete. Dass ausgerechnet
dort dann "Ride On" wegfiel, nicht ganz so geschickt.
Trotzdem wieder ne astreine Performance der Jungs.
Ansonsten fesselten mich nur die wie immer
groovesicheren Magma Rise wirklich, während Officium
Triste als Headliner gerade nicht das waren, was ich
gebraucht hätte. Dafür war die Atmosphäre im und
um den Club herum aber wunderbar, der Tag geriet wieder
viel zu kurz. Was man von der Rückfahrt in der vom
kurzfristig abgesagten Kurzfristwarnstreik gezeichneten
Bahn leider nicht behaupten konnte.
|
|
18.05.23
Inzwischen ist der Fr�hling so richtig in Gang
gekommen, und mit diesem folgen die Events
offensichtlich Schlag auf Schlag. Ende April konnte ich
zumindest der ersten von zwei kurz aufeinander folgenden
Shows der gro�artigen Sanhedrin in der Goldgrube
beiwohnen. Die Band hat in den letzten drei Jahren zum
Gl�ck nichts ihrer brillanten Energie verloren und
konnte wieder vollends begeistern. Anschlie�end
sorgten zwar Visigoth f�r noch intensivere
Publikumsreaktionen, was aber sicher einfach der
gr��eren Theatralik geschuldet war. Insgesamt wieder
ein Spitzenabend an der Eisenschmiede, dem im
cantus noch ein br�derlich geteiltes Wegebier mit
Gerrit aus M. folgte.
Zwei Tage sp�ter kam dann endlich der zigfach
verschobene Auftritt Hagen Rethers in der Orangerie zu
Fulda zur Durchf�hrung. Der Meister f�hrte einem
wieder im Plauderton die ganzen Unzul�nglichkeiten des
eigenen Wohlstandslebens vor Augen, nicht ohne den einen
oder anderen verkappten Schenkelklopfer einzubauen.
Erstaunlicherweise bekam regierungsseitig aber
allenfalls die FDP ein paar Breitseiten ab, ansonsten
kritisierte er immer noch an Mutti Merkel herum. Nach
all den Verwerfungen der letzten Jahre h�tte ich da
doch einige Updates erwartet, so wurde es eine eher
ern�chternde Vorstellung meines einstigen Helden.
Sahen anscheinend etliche Zuschauer �hnlich, denn es
verlie�en Dutzende bereits vorzeitig den Saal.
Die folgende Nacht geriet ziemlich kurz, denn am
fr�hen Morgen stieg ich mit Lars in den ICE gen
Hamburg. Seit Jahren stand wieder ein gemeinsamer Besuch
des Millerntors an, bestens getimet nach zwei j�ngsten
Niederlagen und dem wohl vorzeitigen Ausscheiden im
Rennen um die oberen Pl�tze. Gegner Arminia brauchte
noch jeden Punkt, bot aber bis auf die Schlussphase eine
recht maue Vorstellung. Trotzdem wurde es hinten raus
eng, nachdem die Braunwei�en aus ihrer immensen
Dominanz nur zwei Tore machten und der DSC gegen Ende
einmal traf. Trotzdem nat�rlich ein hochverdienter
Heimsieg und zu zweit ein merklich sch�neres
Stadionerlebnis, als wenn man nur sich nur solo das
Ganze reinzieht. Zuf�lligerweise hatten wir abends
auch noch gutes Programm, denn b-s-t luden zum zweiten
Hamburg City Doom. Leider konnten sie selbst nicht
auftreten, genug doller Doom kam trotzdem zum Zug.
Servants To The Tide scheinen langsam richtig ins Rollen
zu kommen, spielen nun des �fteren live, und das mit
ziemlich eindr�cklicher Epik. Auch wenn wir den Anfang
verpasst hatten, hat's mir sehr gefallen. Die
Qualit�ten Funeral Fukks sind inzwischen hinl�nglich
bekannt, und wieder wurde es eine hochmelodi�se Messe
vom Feinsten. Auch die beiden gr�beren Kaliber Dust
und Eremit konnten mich an dem Abend mindestens
teilweise abholen, so dass es ein komplett gelungenes
Schlurfevent wurde. Der gute Besuch im Bambi sollte
unbedingt eine Fortsetzung des kleinen Festivals
anzeigen.
|
23.04.23
Dieses Jahr bekam ich es endlich mal auf die Reihe, mich
standesgem�� an einem der zahlreichen Osterm�rsche
zu beteiligen. In Kassel kamen mehrere hundert
Friedensbewegte zusammen, die im Demozug eine Stunde
lang durch die Stadt zuckelten, um anschlie�end vorm
Rathaus noch eine l�ngere Kundgebung abzuhalten. Das
Ganze wirkte ziemlich old school, die Teilnehmer kamen
wohl haupts�chlich aus dem "linksalternativen"
Spektrum, vom Outfit und den mitgef�hrten Symbolen sah
es zumindest danach aus. Wahrscheinlich war die
Beteiligung gr��er als in den Jahren zuvor, trotzdem
h�tten es ruhig ein paar Leute mehr sein k�nnen.
Direkt im Anschluss passte es hervorragend, zum Anpfiff
rechtzeitig im Auestadion zu sein, wo Astoria Walldorf
mit einer 3:0-Packung souver�n nach Hause geschickt
wurde.
Nicht ganz so toll lief es bei unserer einzigen
Ausw�rtsreise in die Barockstadt Lehnerz, wo nach
z�hem Ringen immerhin ein Punkt erk�mpft werden
konnte. Nicht nur Sascha nahm den Weg aus Hessens Norden
auf sich, vor Ort trafen wir auch noch auf Axel und
Bj�rn, so dass wir tats�chlich zu Viert ins
st�dtische Stadion pilgerten. So gesehen ganz sch�n,
wenn das Fuldaer Konstrukt in der Regionalliga
aufl�uft, um einen mehrk�pfigen Ausflug auf die
Reihe zu bekommen. Gestern dann wieder ein Heimauftritt
bei bestem Fr�hlingswetter, welches die Ulmer Spatzen
zu waghalsigsten Flugman�vern inspirierte. Daran fand
auch der Unparteiische Gefallen, und stimmte ein ums
andere Mal fr�hlich tirilliernd ein. Gar manchem
Zuschauer schien dies ein Dorn im Auge zu sein,
besonders Teile des Lehrk�rpers gerieten arg in
Schimpflaune...
Auch enorm mein kleiner Spaziergang zum SV Unterhaun,
dessen relativ neue Sportst�tte ich ja noch nicht
aufgesucht hatte. Gegen den Spitzenreiter aus
Michelsrombach hatten die Gastgeber in H�lfte eins so
gut wie nichts eintgegenzusetzen, lagen 0:3 hinten, um
zumindest den zweiten Durchgang mit 1:0 f�r sich zu
entscheiden. Insgesamt ein unfassbar intensives Spiel
auf h�chstem Niveau, wom�glich sollte man �fter
die Kreisliga A H�nfeld/Hersfeld begutachten.
|
30.03.23
Beim Hersfelder Fu�ball ist ja schon lang auf nix mehr
Verlass, mittlerweile tr�gt sogar der FSV Hohe Luft
bisweilen Heimspiele im Hessenstadion aus. Was
nat�rlich am endlich nutzbaren Kunstrasen liegt, der
herhalten muss, wenn das heimische Gel�uf wie zurzeit
dank Daueregens einfach nicht bespielbar ist. Man fragt
sich beim Besuch des k�nstlichen Gr�ns allerdings,
ob beim Bau wohl niemand irgendwelche Zuschauer
eingeplant hat, denn man muss mit einem schmalen
Streifen zwischen Auslinie und Fangzaun vorlieb nehmen,
nicht mal ein einfacher Aluhandlauf zum Abst�tzen des
Bierarms ist vorhanden. Was wiederum dazu f�hrt, dass
man ganz nah dran ist und man fast im Trainerteam und
den Ersatzspielern aufgeht. Hat was. Im neulichen Fall
h�tte der designierte Absteiger sogar fast nen
"Heimsieg" gegen die falls�chtige Truppe aus Oberzell
gelandet. Als Ersatz f�r die nicht vorhandene
Stadiongastst�tte empfiehlt sich �brigens die auf
kurzem Wege erreichbare Borschtschschmiede um die Ecke.
Unter der Woche mal ein Konzert zu besuchen, das nicht
gerade auf kurzem Weg wie die Goldgrube zu erreichen
ist, f�llt zusehends schwer. Wenn man verabredet ist
und schon Tickets hat, kann es aber doch funktionieren.
Lars nahm mich dienstags mit nach Frankfurt zu Long
Distance Calling, das musste ja gut werden. Dachten sich
au�er uns nicht so arg viele, denn der Vorverkauf lief
derart bescheiden, dass der Gig von der Batschkapp ins
Nachtleben verlegt wurde. Der Ticketpreis blieb bei
Mitte 40 Euro, schon krass. Wie erwartet war's dann
nahezu ausverkauft, zum Gl�ck trotzdem noch halbwegs
ohne Quetschgefahr betretbar. Vom Vorprogramm bekamen
wir nur den unerheblicheren Teil mit, LDC dann
ausschlie�lich instrumental. Das kann man sich immer
sehr gut stundenlang reinziehen, weil's durchgehend
groovet und rockt. Anfangs dachte man, okay, im kleinen
Club ist der Sound nicht so ganz durchschlagend, bis
nach einer Stunde pl�tzlich die PA erst richtig in
Betrieb genommen wurde, so dass es endlich richtig
dr�ckte. Aber warum bitte nicht gleich so? Ist f�r
45 Euro erstmal nur der Sparmodus drin? Schade, da
bleibt dann doch wieder ein schaler Beigeschmack und
beim n�chsten mal �berlegt man dreimal, ob man sich
am Dienstag Abend wirklich aufraffen will.
|
11.03.23
Anfang M�rz durfte endlich die bereits 10. Ausgabe des
FullMetal Osthessen �ber die B�hne gehen. Angesichts
des sehr undergroundigen Billings hatte ich keine
spezielle Band, auf die ich besonders hei� war, klar
war nur, da w�rde ich wieder beide Tage hingehen. Am
Freitag bestieg ich unbegleitet den Linienbus, und
sichtete im Inneren auch keine potenziellen sonstigen
Festivalbesucher. Vor Ort dann die �berraschung,
bereits zur ersten Band zeigte sich das DGH recht gut
gef�llt! Als die Veranstalter vom besten Vorverkauf
ever berichteten, war klar, das l�uft hier
mittlerweile auch ohne besondere Zugnummer. Der erste
Abend stand wie gewohnt im Zeichen von Thrash und Death,
nur der Opener First Damage bot Metal des allenfalls
mittleren H�rtegrades. Ziemlich eing�ngige Refrains
sorgten f�r eine feine Aufw�rmphase, zumindest im
Osten des Landkreises geht also noch was beim Nachwuchs.
Nach gut vertr�glichem Death Metal von Hellforce kam
dann im Duett sehr geiler Trash with class. Zuerst die
tschechischen Jungspunde Refore, die durchgehend das
Gaspedal durchtraten und auf ihre Ballade leider
verzichteten. Dann die Schweizer Freakings, ebenfalls
sehr schnell unterwegs, allerdings mit einigen Ecken und
Kanten, was ich so ricthig geil fand, Highlight des
Abends! Dark Zodiak hatten anschlie�end ne Elchkuh am
Mikro und d�rften besonders Markus B. gefallen haben.
Contradiction schlie�lich thrashten nochmal ziemlich
klassisch, kompetenter Headliner. Besten dank an Olaf
f�r Gesellschaft und Shuttle in die Kreisstadt!
Am Samstag Mittag erschien dann auch Mohr, also waren
wir nun schon zu zweit im Bus unterwegs nach
Niederjossa. Mit dem Marc Piras Trio ging es gleich mal
ziemlich schr�g los, immerhin gab's eine Coverversion
unbekannten Ursprungs, die auch musikalisch ansprechend
war. Ein weiteres Trio legte nach, Ampyred hatten schon
wesentlich mehr Power, wenn auch nicht mehr die
J�ngsten. Dann wurde es unerwartet erheblich: Alte
S�cke aus Bielefeld nebst junger S�ngerin betraten
die B�hne und verz�ckten uns mal eben innerhalb von
zwei Songs. Was war das denn? Die Truppe war wohl Ende
der Achtziger mal aktiv, l�ste sich aber auf, bevor
ein eingespieltes Album ans Licht der �ffentlichkeit
kam. Nun also ein Neustart, zum Gl�ck, denn das
Material konnte wirklich Eindruck schinden. Dann noch
diese eigenwillige Kombination aus sehr
unterschiedlichen Bandmitgliedern, da kam Freude auf.
Leider hatten Charger �berhaupt keine Tontr�ger
dabei, hoffentlich kommt in B�lde endlich was raus.
Nach diesem Klopper hatten es die weiteren Bands nun
etwas schwer, mich so richtig in den Bann zu ziehen.
Zumal dann auch Lars und Christiane am Start waren und
die Party ihren Lauf nahm. Zu sp�terer Stunde konnten
Distant Past mit leicht progiggem Anstrich sowie Sunless
Sky mit sehr kompetentem Metal von �berm gro�en
Teich aber doch ganz gut punkten. Man kann schon
gespannt sein, mit welcher seiner dr�lfzig Bands Juan
Ricardo dann beim n�chsten Mal am Start sein wird...
Nach der Zwangspause stieg das FMO also pr�chtig wie
selten wieder empor. L�sst sich dann eventuell bei
Ausgabe 11 noch toppen, wenn mal ne Doomband dabei
w�re.
|
18.02.23
Wie schon in der Hinrunde schaffte ich es gleich zum
ersten Heimspiel auch im neuen Jahr ans Millerntor. Nach
ein paar Monaten Pause fremdelte ich ein wenig mit den
Braun-Wei�en, schlie�lich gab's nicht nur einige
Winterneuzug�nge sondern auch einen neuen Cheftrainer.
Ansonsten lief's auf Fanseite aber ab wie gewohnt, Hells
Bells, Konfetti, wenig Platz zum Stehen. Bei zeitweise
leichtem Schneegrieseln entwickelte sich ein ganz
ansehnliches Spiel gegen 96er auf Augenh�he. Am Ende
wurde es jedoch ein erstaunlich souver�ner
2:0-Heimsieg, nach dem Auftaktdreier in N�rnberg
gibt's also erstmal wenig Argumente gegen den
Trainerwechsel. Was in diesem Match allerdings enorm auf
die Stimmung schlug, waren gleich mehrere endlose
VAR-Unterbrechungen. Es nervt schon am TV, ist live im
Stadion aber einfach uns�glich. Hoffentlich ist dieser
Murks nicht irgendwann der Sargnagel f�r meine
Bulifu�ballbegeisterung.
Im Vorfeld zum Spiel gab's am Programm wenig
auszusetzen. Freitags ging ich so halbmotiviert ins
Gr�nspan, weil sich sonst nichts anbot und ich Leprous
immerhin vor ca. f�nf Alben mal richtig gut fand.
Jetzt war ich �berrascht, dass sie 45 Euro aufriefen
und der Schuppen trotzdem rammelvoll war. Das relativ
jugendliche Publikum hatte also nicht nur ausreichend
Kohle, sondern einen recht anspruchsvollen Geschmack. Im
Gedr�nge fand ich ein halbwegs ad�quates
Pl�tzchen, von wo aus ich das Konzert sowie das nicht
zu billige Zapfgut genie�en konnte. Ich kannte zwar
kaum nen Song, insgesamt war's dann aber doch eine recht
beeindruckende Darbietung, denn trotz gewisser
Sperrigkeit lief der Sound irgendwie fl�ssig ins Ohr.
Anschlie�end hatten Taina, Norman und Deliah zum
Gl�ck noch Bock, ins Hausverbot zu gehen, wo ich ewig
nicht war. Zwar fehlte Edelwirt Alban, trotzdem wurde es
ein langer, feiner Abend. Nur der R�ckweg zur
Luxusbude an der Sternbr�cke gestaltete sich etwas
m�hsam.
Am Samstag w�re ich gern endlich mal Zeuge eines
Heimspiels des AFC geworden, doch da stand bei bestem
Februarwetter wohl der Platz unter Wasser. Also
schlunzte ich ein bisschen an der Elbe rum,
unterst�tzte die von der Inflation gezeichnete
Gastronomie, und besuchte abends die besten Halstenbeker
auf nen netten Schnack, lecker Spirituosen und mit
Gef�lle abgespielte Schallplatten. Interner Verweis:
1982er-Charts ohne "The Day Before You Came" sind
eindeutig l�ckenhaft.
|
01.02.23
Das Konzertjahr fing an, wie das vorige geendet hatte,
n�mlich mit IM-Cover. The Iron Maidens bestritten
tats�chlich das komplette Vorprogramm zur Accept-Tour,
was etwas seltsam anmutete, letztlich aber doch ganz gut
passte. Nachdem sich die Damen eingegroovet hatten,
klang ihre Version der eisernen Jungfrauen ziemlich
kompetent, und das Zielpublikum war nat�rlich
vorhanden. Der Hauptact lie� sich ebenfalls nicht
lumpen, Wolf Hoffmanns Truppe l�uft einfach wie eine
bestens ge�lte Metal-Maschine. In Oberhausen fiel mir
erst wirklich auf, dass inzwischen ja drei Gitarristen
im Aufgebot stehen, deren Klampfen auch alle im
Klangbild erscheinen. Ne Violinistin wurde zwischendurch
ebenfalls aufgefahren. Die geschmackvoll zusammen
gestellte Setlist umfasste 20 Nummern feinsten Solinger
Edelstahls, wobei kaum W�nsche offen blieben. In der
Form bleiben Accept noch f�r Jahre ne Marke f�r
sich. Ansonsten kannten wir uns in Oberhausen ja noch
gut aus von vor vier Wochen, auch wenn der Heimweg sich
als recht schwierig erwies im str�menden Monsun. Im
Caf� Extrablatt brannte wieder eine Speisekarte, und
die sonnt�gliche R�ckfahrt gestaltete sich im Fond
feucht-fr�hlich, vorn bei Rita eher sportlich-rasant.
Da hier im Flachland h�chstens sporadisch wirklich
Winter herrschte, nahm Lars mich mit zur Schneewanderung
in die Rh�n. Da sah es schon ganz anders aus, sch�n
wei� und zeitweise sogar sonnig. Somit war ich
innerhalb der letzten zwei Jahre gleich zweimal auf der
Milseburg, diesmal auch mit kurzer Einkehr in der
bestens gef�llten Enzianh�tte. Anschlie�end
guckten wir noch in Ransbach beim Reservecup vorbei, wo
auch gut was los war. Es wurde also ein echt
erlebnisreicher Sonntag, viel besser als aus irgend
welchen Gr�nden einfach nur in den Seilen zu h�ngen.
|
13.01.23
Auch die Maiden-Sause am 2. Weihnachtstag konnte endlich
wieder �ber die B�hne gehen, und so lief's mit 667
in der Alten Piesel wie aus fr�heren Jahren gewohnt,
nur dass keine weitere Band als Anheizer dabei war. Und
die �bernachtungsoption in der recht edlen
G�nstigabsteige zwei Kilometer die Stra�e runter
hatten wir fr�her auch nicht. So gestaltete sich der
Abend nat�rlich besonders entspannt, da keiner mehr
ans Fahren denken musste. Zu Lars und mir gesellte sich
noch der einheimische Daniel, der f�r seine
Verh�ltnisse eine recht imposante Schlagzahl an den
Tag legte, die ausgelassene Stimmung war demnach
garantiert. Die Besucher str�mten wie immer in Scharen
ins alte Gem�uer, Heavy Metal ist gerade an
Weihnachten scheinbar sehr beliebt. Und so fand die Band
dankbare Abnehmer, die Show war halt auch wieder sehr
gekonnt. W�hrend ich den Sound ziemlich okay fand,
h�tte man sich deutlich mehr Licht auf der B�hne
gew�nscht. Wenn sich die Musiker solche M�he mit dem
Outfit geben, w�re es sch�n gewesen, davon auch was
zu sehen, oder ging's ums Energie Sparen? Der Ausflug
hatte sich trotzdem wieder voll gelohnt, zumal wir auf
dem R�ckweg noch beim legend�ren Peter Koch kurz
Station machten. Wer's noch nicht wusste, dort kann man
auch schicke Weizengl�ser kaufen.
Zwischen den Jahren lie�en wir es standesgem��
ruhig angehen, immerhin animierte mich Lars zum ersten
Kinobesuch seit Jahren. "Three Thousand Years of
Longing" geriet dann auch zu unserem vollsten Gefallen,
eine einleitende Ansprache vom Filmclubfuzzi gab's
gratis on top. K�nnte man sich �fter geben.
Silvester lie�en wir auch nicht ganz ungefeiert
vor�ber ziehen, wenn es sich auch auf einen reinen
Kneipenabend im Unique beschr�nkte. Mit den richtigen
Kapeiken macht's nat�rlich Laune, und das betreute
Trinken klappt dort auch nach Wirtinnenwechsel
einwandfrei. Gegen Zwei war ich wohl entsprechend gut
bedient, w�hrend sich der Kollege sp�ter auf dem
Heimweg nicht mal mehr kurz im Keller aufw�rmen
durfte...
|
|
|
|
|
Eventoptionen
- 13.12.24 Sirens, Goldgrube
- 14.12.24 FCSP vs. SV Werder
- 20.12.24 Schwalm Metal X-mas
- 26.12.24 667, Alte Piesel
- 30.12.24 Snaggletooth, Goldgrube
- 03.01.24 Turbokill, Goldgrube
- 10.01.24 Vicious Tones Vol. II, Marx
- 11.01.24 FCSP vs. SGE
|
Ohralbegehr
- Blackflow: "Seeds Of Downfall"
- Judas Priest: "Invincible Shield"
- Weather Systems: "Ocean Without A Shore"
- Brainstorm: "Overkill"
- Riot V: "Mean Streets"
|
frieden-verhandeln.de
|
|
|
|
|
|
|
|
" Solange die
deutschen Behörden weiterhin behaupten, dass
Deutschland ein demokratisches Land ist, das
die Rechtsstaatlichkeit und demokratische
Prinzipien respektiert, werde ich mich
weiterhin so verhalten, als wäre es das. Ich
werde mich nicht einschüchtern lassen. Ich
werde auf meinen verfassungsmäßigen Rechten
bestehen. Ich werde demokratische Prinzipien
respektieren und für deren Erhalt kämpfen.
[...]
Totalitarismus, Autoritarismus,
Tyrannei, siegen niemals. Auf lange Sicht
nicht. Das lehrt uns die Geschichte. Und
es ist die Geschichte, die am Ende über
uns alle richtet."
(CJ Hopkins, schuldig gesprochen, weil er es wagte, die
deutschen Behörden zu kritisieren, im Plädoyer vorm
Kammergericht Berlin)
"Und
die, die hier mit Friedenstauben rumlaufen, sind
deshalb vielleicht gefallene Engel, die aus der
Hölle kommen, weil sie letztendlich einem
Kriegstreiber das Wort reden."
(Olaf Scholz am 18.08.23 auf dem Münchener Marienplatz
in Hochform)
"Wenn
das Aufdecken von Verbrechen wie ein begangenes
Verbrechen behandelt wird, werden wir von
Verbrechern regiert."
(Edward Snowden)
"Lieber
100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute
schießen."
(Helmut Schmidt)
"Es
gibt ein absolutes Ende aller Maßnahmen, und alle
Maßnahmen enden spätestens mit dem Frühlingsbeginn
am 20. März 2022."
(Der damals kommende Bundesjustizminister Buschmann am
27.10.2021. Das vorerst "absolute Ende" kam dann doch
erst am 8. April 2023.)
"Es
gibt keine allgemeine Impfpflicht. Die Impfung gegen
das Coronavirus ist freiwillig. Die Behauptung, es
werde eine Impfpflicht geben, ist falsch."
("Fakten gegen Falschmeldungen zur Corona-Schutzimpfung"
auf www.bundesregierung.de, abgerufen am 30.11.2021)
"Momentan
erleben wir ja wirklich eine Tyrannei der
Ungeimpften..."
(Weltärztebund-Funktionär Frank Ulrich Montgomery
gewohnt evidenzbasiert am 08.11.2021 bei Anne Will in
der ARD)
"Wir
werden den zu entwickelnden Impfstoff letztlich 7
Milliarden Menschen verabreichen."
(Bill Gates weiß erstaunlicherweise schon am 12.04.2020
im "Interview" in den Tagesthemen mit Ingo Zamperoni
genau, wie's laufen soll.)
"Wir
billigen Unerträgliches in dieser Welt, während
wir Corona zum größten Problem der Menschheit
erklären - und dadurch die Probleme der Welt
verstärken."
(Univ.-Prof. Dr. Dr. Christian Schubert)
"Ist
der Mensch nicht ein komisches Tier? Er tötet
Millionen wild lebender Tiere und tut gleichzeitig
alles, damit es seinen Haustieren gut geht. Er
bringt Milliarden von Nutztieren um und isst sie.
Das wiederum bringt Millionen von Menschen um, weil
der Verzehr all dieser Tiere zu degenerativen - und
letztlich tödlichen - Krankheiten wie Herzleiden,
Nierenleiden und Krebs führt. Daher quält und tötet
der Mensch Millionen weiterer Tiere, um diese
Erkrankungen heilen zu können. Anderswo auf der Welt
sterben Millionen von Menschen an Hunger und
Unterernährung, weil die Nahrung, die sie ernähren
könnte, dafür verwendet wird, Nutztiere zu füttern.
Und währenddessen sterben manche Leute an zynischem
Gelächter angesichts dieser absurden Menschheit, die
dermaßen unbekümmert und brutal tötet, um dann
einmal im Jahr Karten zu verschicken und um "Frieden
auf Erden" zu bitten."
(Vorwort aus "Old MacDonald's Factory Farm"
von C. David Coats)
"Die
Weltlandwirtschaft könnte ohne Probleme 12
Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind,
das heute an Hunger stirbt, wird ermordet."
(Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter)
"Jagd
ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen
Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine
Nebenform menschlicher Geisteskrankheit."
(Theodor Heuss, erster Bundespräsident der
BRD)
"Ich
habe meine gesamte Jugend buchstäblich in Kotze,
Scheiße, Urin, Kakerlaken, Bandwürmern und
sterbenden, verwesenden Katzen verbracht. Auch das
Essen wurde in entsprechender Art zubereitet."
(Tom Gabriel Warrior, TRIPTYKON)
"Man
kann einzelne Menschen lieben, aber die menschliche
Rasse im Ganzen ist das Allerletzte. Sie ist durch
und durch verkommen."
(Lemmy Kilmister)
"Die
Menschen werden niemals frei sein, bis man nicht den
letzten König mit den Eingeweiden des letzten
Priesters erdrosselt hat."
(Denis Diderot, 1713-1784)
"Life is not the opposite of death. Death is the
opposite of birth, life is eternal."
(Stan Ambrose in ANATHEMAs "Presence")
"It's just so beautiful. It was eternity, it's
like I was always there, and I will always be
there, that my existence on earth was just a very
brief instant. I could say that I was peace, I was
love, I was the brightness; it was part of me."
(Joe Geraci 1981, wie in ANATHEMAs "Internal
Landscapes")
"Menschen schlagen die Zeit
tot, bis sie sich revanchiert"
(Stanislaw Jerzy Lec)
"Die Welt ist ein Gefüge verschwindend kleiner
Zuckungen"
(Willard Van Orman Quine)
"Neben vielen Nachteilen hat
der VAR einen unverzeihlichen: den heiligen
Torschrei zu verschieben, zu unterbrechen oder gar
zu ersticken. Allein aus diesem Grund hat der VAR
es nicht verdient zu existieren."
(Jorge Valdano im Vorwort von Javier Caceres Buch
„Tore wie gemalt“)
"My
name is Mohr, any questions!!?"
(Der Graue aus Marsberg auf internationaler
Vorstellungsrunde)
"Nie wieder Einbecker Urbock, da tun einem die
Klicker weh."
(Gero Hase beim morgendlichen Erwachen nach einem im
Bockbierrausch jäh gescheiterten Anbaggerversuch)
"Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den
Problemen fertig zu werden, die man alleine nie
gehabt hätte."
(Woody Allen)
"Alle haben gedacht, ich sei tot. Ich selbst
auch."
(Tom Angelrippers Gedankenwelt nach krassem
Bühnensturz)
"Mein Kopf ist nicht Ihr Tanzplatz!"
(Helga K. beim Privat-Brainstorming im Kreise der
Arbeitskollegen)
"They
probably had shit running down their legs, but you
couldn't see it under the marvellous gowns!"
(Ronnie James Dio über romantische Aspekte des
Mittelalters)
"Abseits
is', wenn dat lange Arschloch zoo spät abspielt."
(Hennes Weisweiler über Günter Netzer)
"Es
war ein wunderschöner Augenblick, als der
Bundestrainer sagte: <Komm Steffen, zieh deine
Sachen aus, jetzt geht's los.>"
(Steffen Freund, ehemaliger Nationalspieler)
"Man
darf ein Album erst frühestens 15 Jahre nach der
Veröffentlichung beurteilen. Alle, die wir über
Musik schreiben, tun das ja nur aus einem sozialen
Reflex heraus. Wären wir cool, würden wir 20 Jahre
lang die Fresse halten."
(Fenriz hat mal wieder recht)
"Ich
komme aus der Gosse, da wird man entweder Zuhälter
oder Fußballprofi."
(Deniz Naki)
"Wenn
ich das sehe, wie die Paulianer hier in unserem
Stadion feiern, dann könnte ich kotzen."
(hsv-Sportchef Bastian Reinhardt, 16.2.2011)
"Ein
Fußballer sollte gelernt haben, seinen Ärger zu
bezähmen, seinen Mitmenschen gegenüber umsichtig
sein, sich keinen unlauteren Vorteil verschaffen,
bereits den Anschein von Betrügerei als
unehrenhaft betrachten und im Fall einer
Niederlage heitere Gelassenheit zeigen."
(N. Lane Jackson, Gründungsvater des Corinthian FC)
|
|