Freitag
Cross Vault: Das Debüt-Album aus dem
Vorjahr ließ zwei verschrobene Warning-Worshipper vermuten,
doch nun präsentierte sich eine richtige Band mit einem
saugeilen Zweitwerk im Gepäck. War live auch schon sehr
beeindruckend, was die Detmolder auf die Bühne brachten. Wie
schön dass es noch Newcomer gibt, die echten Doom Metal
spielen.
Path Of Samsara: Wie kürzlich beim Club-Gig
in Kassel eine unterhaltsame Show, auch wenn weder Metal
noch Doom eine große Rolle spielen. Eine dieser neuen,
okkult angehauchten Truppen, bei denen ich nicht recht weiß,
was ich davon halten soll.
Sorcerer: 2010 an gleicher Stelle
überraschend aus der Versenkung aufgetaucht und dabei mit
starker Show beeindruckend, wähnte ich die Epiker nach dem
geplatzten Malta-Auftritt zwei Jahre darauf eigentlich schon
wieder in den ewigen Jagdgründen. Dann hauten sie 2015 aber
doch ein neues, richtig starkes Album raus, und nun läuft's
plötzlich wie geschmiert. Manchmal hart an der Grenze zu
übertriebener Eingängigkeit musizierend, legten sie einen
sehr umjubelten Gig hin. EP und weitere Konzerte sollten
folgen, manche brauchen eben verdammt viel Anlauf, bis die
Chose ins Rollen kommt.
Pentagram: Das
gefühlt Einundzwanzigste Pentagram-Konzert der letzten Jahre
in meiner Vita, wobei die Anfangseuphorie zuletzt einer
gewissen Ernüchterung wich. Und heute? War's wieder richtig
geil, allein schon aufgrund der Anwesenheit des Riffmeisters
Griffin himself. Zum Glück hatte er mal wieder Bock, Teil
der Band zu sein, denn nur mit ihm macht es wirklich Sinn.
Was von Bobby Liebling zu erwarten ist, weiß inzwischen
jeder. Es wird Zeit, dass mal jemand eine Doktorarbeit über
dieses medizinische Wunder schreibt.
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Samstag
Lord Vigo: Mit ihrer Erstlings-EP hatten
sie für ziemlichen Wirbel gesorgt, von daher waren die
Erwartungen recht hoch. Schon nach kurzer Zeit ging mir
jedoch der mit Samples völlig überfrachtete Sound mächtig
auf den Zeiger. So wird das nix mit uns.
Doomshine: Ist immer eine Freude, die
sympathische Truppe alle paar Jahre auf der Bühne zu sehen.
Manche Songs schleppen sich in den Strophen zwar ein wenig
dahin, aber die Hooks kommen dann doch. Bei "Shine On Sad
Angel" mochte man sich am liebsten seiner Unterwäsche
entledigen, zu schön!
Black Oath: Langsam forderte der
Frühschoppen seinen Tribut, meine Aufnahmefähigkeit ließ
wohl zu wünschen übrig. Wenn ich mich recht entsinne,
brachten die Italiener ihr starkes Material aber gekonnt
rüber.
Caronte, The Order Of Israfel, Skepticism:
Verpasst wegen künstlerischer Pause.
40 Watt Sun: Beim Soundcheck sah ich schon
die völlige Ergriffenheit über mich hereinbrechen angesichts
der angedeuteten herzerschütternden Melodien. Aber irgendwie
war es ja fast klar, dass Mr. Walker die Erwartungen des
Publikums völlig schnuppe sind. So bot er einen neuen,
unbekannten Song nach dem nächsten dar, was nicht unbedingt
das war, was ich gern gehört hätte. "Carry Me Home" zum
Schluss ließ erahnen, wie großartig es bei entsprechender
Setlist hätte werden können.
Candlemass: Ganz
anders die schwedische Institution, die eine Perle nach der
nächsten ins Auditorium feuerte. Geschickt mit ein paar
Semi-Hits startend, wurden in der zweiten Hälfte der Show
die unsterblichen Klassiker gezündet. Da war dann auch
piepegal, dass "nur" Mats Levén am Mikro war, singen kann
der Knabe ja. Besser konnte es jetzt nicht mehr werden,
deswegen ließ ich traditionellerweise den Headliner
My Dying Bride aus und bevorzugte den frühzeitigen
Rücksturz ins Bettchen.
Tofukeule, Februar 2016 |