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Die Seegurke

Eigentlich war sie hier lediglich als Platzhalter vorgesehen, bis sich "richtige" Beiträge einfinden würden. Doch überraschenderweise rief das Bild einer harmlosen Seegurke erstaunlich viel Resonanz hervor. Deswegen nun auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen ein eigenes Feature für diesen possierlichen Meeresbewohner. Falls sich jemand mit Tiefenpsychologie o.ä. auskennt, wäre es interessant zu erfahren, welch traumatisches Kindheitserlebnis derjenige beim Anblick dieser schlüpfrigen Mitkreaturen zu verarbeiten sucht...

Obige war die Ausgangsgurke. Das Teil sieht ja ungefähr so aus, wie man sich ein Tierchen dieses Namens als Laie vorstellt. Es gibt aber noch ganz andere Ausformungen, wobei dann auch Obstsorten wie Äpfel oder Ananasse (ääh...) ins Spiel kommen.

Foto: laszlo-photo, Wikimedia Commons

Nun sollte auch der Fachmann zu Wort kommen. Als absolute Koryphäe auf diesem Spezialgebiet gilt Prof. Dr. gyn. seeg. Bassenpflug, der seiner öchtzigbändigen Encyclopedia Holothurica folgende Zusammenfassung voranstellt:
"Die Seegurke (auch: Seewalze, Holothurien, Holothurioidea) gehört zu der Klasse der Stachelhäuter mit wurmförmig gestrecktem Körper. Das Skelett ist auf Kalkkörperchen in der lederartigen Haut und einen den Schlund umgreifenden Kalkring beschränkt. Die Mundöffnung ist von z.T. verzweigten Tentakeln umgeben. In die Kloake wiederum münden zwei verästelte Schläuche, die Wasserlungen. Seeleute nennen deshalb dieses wunderbare Geschöpf scherzhaft 'Lungenarsch'. Die Seegurke ist ein früher Nestflüchter. Das wurde ihr Ende der Fünfzigerjahre beinahe zum Verhängnis. Ihre frei schwimmende bilaterale Larve galt bei den Völkern Miitelamerikas lange Zeit als Delikatesse. (...)"

Dass sie auch heute bisweilen von menschlichen (?) Allesfressern vertilgt wird, beweist die folgende Aufnahme. PFUI DEIBEL! Nicht nachmachen!

Dass unser Gürkchen nicht nur schlüpfrig ist, sondern auch einiges auf dem Kasten hat, beweisen folgende verbriefte Eigenschaften:
"Um sich vor Feinden wie Fischen und Krebsen zu schützen, haben die Seegurken einen Trick entwickelt. Bei unsanfter Berührung stoßen sie ihre Eingeweide aus, die sich dann wie in langen Fäden an den Feind heften und ihn an weiteren Angriffen hindern. Da die Tiere sehr regenerationsfreudig sind, können sie die Organe schnell nachbilden. Auch Verletzungen machen ihnen wenig aus. So werden z.B. abgetrennte Körperteile einfach wieder neu hergestellt."

Das Überraschendste kommt aber erst noch:
"Peking (rpo). Chinesische Wissenschaftler haben eine erstaunliche Entdeckung gemacht, die jeden Menschen persönlich betrifft. Immerhin geht es um unsere nächsten Verwandten: Seegurken. Wie die Paläonthologen jetzt in der Fachzeitschrift "Nature" berichtet haben, sind Seegurken, Seeigel sowie Seesterne die nächsten Verwandten des Menschen. Sie gehören zur Gruppe der Stachelhäuter und konnten bislang von den Biologen nicht richtig eingeordnet werden.Jetzt entdeckten Forscher der Pekinger Universität möglicherweise den missing link, das bislang fehlende Bindeglied: ein Fossil, das die Verbindung zwischen den Stachelhäutern und Wirbeltiern darstellt. Dem Bericht zufolge besteht die überraschende Familienbande schon seit 500 Millionen Jahren."
Dass vorher noch niemand darauf gekommen ist, verwundert schon, wenn man diese frappierende Ähnlichkeit sieht...

Foto: Fritz Geller-Grimm, Wikimedia Commons

Februar 2006

Bilder: Herkunft unklar, wenn nicht angegeben; Hinweise erbeten

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